Liebe meinen Mobber und Mutter holt mich weg

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Liebe meinen Mobber und Mutter holt mich weg

Beitragvon Kuruno » 29.03.2017, 13:36

Hey ihr, das hier ist der erste Traum den ich poste und deswegen hangele ich mich mal an den vorgeschlagenen Angaben ab. :)
Ich bin 22 Jahre alt und männlich. Am Vortag hatte ich eine sehr emotionale und tiefgehende Traumasitzung mit meinem Therapeuten. Es ging zusammengefasst darum mich emotional zu öffnen und mir meine Gefühle und mir mich selbst näher zu bringen und das auch zu erlauben. Auch hatte ich einen Flashback und konnte mich dazu emotional öffnen, statt die Gefühle zu verdrängen und abzuwehren. Traurigkeit und Einsamkeit waren es hauptsächlich. Meine momentane Lebenssituation ist als Umschwung gut zu bezeichnen. Ich befasse mich mit mir selbst und meiner Vergangenheit und möchte hin zum Positiven und kämpfen, statt alles abzuwehren, zu verdrängen und zu vegetieren.

In meinem Traum hat Jan (Mobber 1) meine Hand genommen, um mich zu ärgern und daran gezogen. Um uns herum standen andere Mobber aus meiner Vergangenheit, die mich verurteilt und ausgelacht haben, aber eher schemenhaft. Nur Sven (Mobber 2) war zu erkennen. Jan hat meinen Finger heimlich seinen erregten Penis streicheln lassen. Erst fühlte ich mich unwohl und ausgeliefert, aber als Jan diese sexuelle Geste gemacht hat habe ich mich gut gefühlt. Dann hat die Umgebung gewechselt und wir waren in einer Art Videospielwelt (die Umgebung sah realistisch (dunkel und natürlich) aus, aber es gab eine Minimap die die Position von Leuten angezeigt hat) in der jede Person an verschiedenen Orten sein musste, um irgendwas zu machen. Ich war an einem Ort mit Jan alleine und wir sind uns langsam immer näher gekommen. Irgendwann haben wir gekuschelt und ich habe ihn geküsst, als er geschlafen hat. Er ist aufgewacht und hat mitgemacht und wir haben sozusagen rumgemacht. Hier bin ich aufgewacht und war sehr erregt. Dann schlief ich wieder ein. Dieselbe Umgebung. Plötzlich kam meine Mutter, ich ging zu ihr und sie sagte, ich sollte jetzt besser mitkommen, falls ich mit Sven (Mobber 2) oder Jan rummache. Ich sagte, dass ich mit dem besseren von beiden rummache und ging mit ihr.
Wieder ein Umgebungswechsel. Ich war bei meinen Eltern und lag im Bett. Meine Mutter machte ihr morgendliches Ritual unten in der Küche und im Bad und irgendwann ging der Fernseher an. Das heißt sie frühstückt. Ich blickte zur Zimmertür, sie war einen Spalt geöffnet. Aber es war sehr dunkel. Von Jan fühlte ich mich geliebt und ich liebte ihn. Als meine Mutter mich holte fühlte ich mich sehr traurig und in meinem Zimmer ebenso. Lediglich das Geräusch des Fernseher tröstete mich aus meiner Vegetation etwas. Dann bin ich aufgewacht. Meine Augen fühlten sich an, als hätte ich geweint und ich fühlte mich sehr traurig, verstört und kaputt.

Was ich dazu noch sagen kann: Jan und Sven sind Menschen, die mir viel Leid angetan haben durch intensives Mobbing. Jan allerdings nur in der Gruppe, alleine war er sehr lieb zu mir und hat auch manchmal mit mir geflirtet. Meine Mutter ist schon immer sehr besorgt, einnehmend, will alles für mich tun... wie so eine typische Helikopter Mutter eben. :lol: Ich kämpfe mit ihr ständig um meine Freiheit und Individualität, heute aber viel weniger als früher.

Vielleicht hat ja jemand eine Idee? Ich wäre gespannt.
Kuruno
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Re: Liebe meinen Mobber und Mutter holt mich weg

Beitragvon plush » 30.03.2017, 18:14

Schöne, klare Sprache hast Du; ich würde sagen: offensichtlich, dass die Therapie Dir gut tut.

Frage: Waren die beiden Hauptmobber homophob?
Ich überleg in diese Richtung, weil die Mutter im Traum Dir die homoerotische Innigkeit offenbar nicht gönnt oder Dich "gut gemeint" davor in Schutz nehmen zu wollen scheint, so dass sie im Grunde ebenfalls Mobbing (wenn auch subtil, 'nur' gegen gewissen Deiner Anteile) treibt.
Eigentliches Problem wäre in diesem Fall Deine eigene Hörigkeit: Indem Du 'ihr' folgst (d.h. bestimmten Inhalten Deines von Muttern ab Ende der Säuglingsphase erzieherisch geprägten "Gewissens"), frustrierst Du Dein Selbst bzw. mobbst Deine Lust. Preis, den Du zahlst: Deine Freiheit. Lohn: Vegetation.

Lass uns wenn Du magst bei Gelegenheit Telefonieren (hast Du Flatrate oder Skype?) - schriftlich 'reden' ist ein aufwendiges Verfahren.
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
https://www.academia.edu/20429164/Psychoanalyse_des_Werkes_Jokastes_Kinder
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Re: Liebe meinen Mobber und Mutter holt mich weg

Beitragvon Kuruno » 01.04.2017, 12:00

Hallo Almuth,

deine Vermutungen liegen goldrichtig. Nach der Mobbingzeit habe ich sehr oberflächliche und "falsche" Bekanntschaften aufgebaut und jetzt, 7 Jahre später, öffne ich mich langsam und baue wahre Freundschaften auf. Und ja, meine Mutter hat sehr große Verlustängste und kann dabei sehr besitzergreifend sein, ich bin sozusagen ihr Mittelpunkt im Leben. Diesen Strich zu ziehen fällt mir sehr schwer, ich habe das Gefühl verantwortlich für ihr seelisches Wohlbefinden zu sein, denn sie war schon mal seelisch am Ende und das war ein besorgniserregender Zustand. Aber ich weiß es muss sein, denn es macht mich verrückt.
Dass Mobbing auch eine Form der Zuwendung ist, ist interessant. Darauf bin ich tatsächlich noch nie gekommen, aber es macht Sinn. Die über der Norm heraus intensive Liebe meiner Mutter und das Mobbing ergab viel Zuwendung. Tatsächlich laufe ich heute noch öfter durch die Straßen oder bin auf Feiern und konzentriere mich nur darauf jemanden zu finden, der mir besondere Aufmerksamkeit schenken könnte und auch meine Gedanken die letzten Tage gingen primär um jemanden den ich momentan noch kennen lerne und sozusagen date und wünsche mir mehr Aufmerksamkeit, mehr Liebe und mache mich damit wahnsinnig.

Die letzten beiden Tage hatte ich wieder 2 kleine Träume mit einem ähnlichen Thema. Liebe. Den von gestern habe ich vergessen und heute lief ich durch meine alte Schule, "sexy" angezogen (mit einem Fetisch von mir gekleidet) und suchend. Ich suchte nach Liebe, nach Aufmerksamkeit, nach jemand besonderen und ich lief immer wieder durch die Schule und begegnete nur Gesichtern, die mich entweder ignorierten oder eben nur höflich und aufgesetzt hallo sagten.
Passt ja irgendwie.

plush hat geschrieben:Schöne, klare Sprache hast Du; ich würde sagen: offensichtlich, dass die Therapie Dir gut tut.

Frage: Waren die beiden Hauptmobber homophob?
Ich überleg in diese Richtung, weil die Mutter im Traum Dir die homoerotische Innigkeit offenbar nicht gönnt oder Dich "gut gemeint" davor in Schutz nehmen zu wollen scheint, so dass sie im Grunde ebenfalls Mobbing (wenn auch subtil, 'nur' gegen gewissen Deiner Anteile) treibt.
Eigentliches Problem wäre in diesem Fall Deine eigene Hörigkeit: Indem Du 'ihr' folgst (d.h. bestimmten Inhalten Deines von Muttern ab Ende der Säuglingsphase erzieherisch geprägten "Gewissens"), frustrierst Du Dein Selbst bzw. mobbst Deine Lust. Preis, den Du zahlst: Deine Freiheit. Lohn: Vegetation.

Lass uns wenn Du magst bei Gelegenheit Telefonieren (hast Du Flatrate oder Skype?) - schriftlich 'reden' ist ein aufwendiges Verfahren.


Dankeschön, ich finde auch, dass die Therapie mir sehr gut tut! :)
Ja, die beiden Hauptmobber waren homophob und ich hatte mich zwar noch nicht geoutet, wirkte aber wohl so und das war vom verbalen her gern Thema.
Du hast sehr recht damit, dass ich meiner Mutter in einem gewissen Maße hörig bin. Bei vielen Ideen die ich habe, denke ich außerdem kurz danach "Aber das kann ich doch meiner Mutter nichte erzählen..." und fühle mich ihr gegenüber irgendwie verpflichtet. Nach außen habe ich eine abwehrende und oft eher negative Einstellung ihr gegenüber. Meine Lust (nicht mal nur sexuelle Lust) zu unterdrücken und stattdessen zu vegetieren, ganz allgemein gesehen, passiert mir oft.
Telefonieren möchte ich nicht, aber danke für das Angebot.
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Re: Liebe meinen Mobber und Mutter holt mich weg

Beitragvon Kuruno » 05.04.2017, 22:50

Ich werde mit meiner Mutter das nächste mal wenn ich zuhause bin sprechen, das habe ich mir vorgenommen. Vorher werde ich ein bisschen vorbereiten was ich sage, damit ich den richtigen Ton treffe und auch weiß, was ich sagen will.
Ich habe aufgeschrieben, welche Eigenschaften ich an mir gut finde und mir sind 12 Stück eingefallen. Ich fände es schön so jemanden als Freund zu haben.

Danke für das Interpretieren, es hat mir geholfen und ist sehr, sehr interessant. Träume sind sehr, sehr interessant.
Kuruno
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Re: Liebe meinen Mobber und Mutter holt mich weg

Beitragvon Kuruno » 10.04.2017, 10:54

Hallo AllRose,

meinen Frieden habe ich mit der Vergangenheit noch nicht geschlossen. Ich kann es aber schon besser akzeptieren, bin mir dessen bewusst und rede etwas offener darüber.

Ich glaube auch nicht unbedingt, dass meine Mutter sich ändern wird, aber ich habe ihr noch nie gesagt, dass ihre stark einengende und kontrollierende Art mich in gewissen Situationen sehr belastet. Ich werde auf eine sensible Art darüber mit ihr reden und denke, dass es mir schon Erleichterung gibt das einfach mal auszusprechen und ihr bewusst zu machen und dann mal sehen.

Hört sich interessant an mit dem Durchgang, ich bin gespannt! :)
Kuruno
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