Die Beerdigung/Auf dem Marktplatz

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Die Beerdigung/Auf dem Marktplatz

Beitragvon pawer » 08.01.2017, 18:07

habe heute wieder einmal von einem Traum zu berichten und bitte euch um eure Deutungen.
Ich hoffe das auch allrose und pica wieder mitmachen :-).
Für alle anderen nochmal Kurz zu meiner Person. Ich bin männlich, 25 Jahre alt und habe im letzten Jahr meinen Job gekündigt der mir eigentlich sehr viel Spaß gemacht hat, jedoch kam ich mit den Schichten nicht mehr klar. Seit Anfang des Jahres habe ich nun einen neuen Job, der mir auch Spaß macht, jedoch ist die Einarbeitung doch schwieriger als ich dachte, aufgrund des immensen Fachwissen das gefordert wird.
Weitere Angaben gebe ich gerne auf Nachfrage an.

1. Traumsequenz : ich befinde mich auf einer Beerdigung mit vielen meiner alten Kollegen,niemand trägt schwarz. Ich weiß auch nicht wer in dem Sarg ist und ich trauere auch nicht. Ich folge den anwesenden Personen und den Sargträgern auf dem kurzen Weg bis zum Friedhof. Alle Kollegen unterhalten sich angeregt über die Arbeit.
Im Nachhinein fällt mir auf, dass gerade die Kollegen mit denen ich am liebsten zusammen gearbeitet habe nicht dort sind. Noch bevor die Beisetzung beginnt Wende ich mich ab und verlasse die Beerdigung, niemand hält mich auf.

2. Traumsequenz: mit einem sehr guten Freund befinde ich mich auf einem riesigen Marktplatz, sandiger Boden und die Stände sind notdürftig gebaut. Vom Gefühl her würde ich sagen dass hier Türken und Inder ihre Waren anbieten. Ganz am Ende der ersten Reihe sieht mich ein kleiner Junge (7-10 Jahre)an er scheint mich wie all die anderen hier zu kennen und zu bewundern, ich bin quasi irgendwie berühmt. An dem Stand des jungen sind seine Eltern und eine Schwester von ihm, ich verweile und sehe mir seine waren an, größtenteils Schund aber dann stechen mir 2 Silbermünzen ins Auge die mich interessieren, ich denke das sie gefälscht sind, was sich dann auch bei einem Preis von 1 Euro Bestätigt. Der Junge ist traurig und weint weil ich nichts kaufen möchte, er sucht Trost bei seiner Mutter die mich ansieht und deren Gesicht sich ständig verändert. Ich möchte nicht das der Junge weint und kaufe die Münzen aus Höflichkeit. Ich gebe meinem Freund zu verstehen das er bezahlen möchte, da er das ganze Geld in einem Beutel bei sich hat.
Wir gehen weiter in eine Markthalle eigentlich Recht schön jedoch sehr schmutzig und überfüllt. Ich habe keine Schuhe mehr an, weiß auch nicht warum. Es ist dunkel und eng. Ein Opa geht an uns vorbei und schimpft. Irgendwas zieht mich in eine Richtung, dort stehen Menschen und Kisten vor einem Brunnen, auf einem Schild steht Schönheits Wunsch Gesundbrunnen. Ich bitte meinen Freund mir Geld zu geben. Neben mir steht ein junger Mann der mich beleidigt und ich sage er sei hässlich er soll sich Schönheit wünschen ich werde die 20 Euro für ihn bezahlen (viel Geld weil er so hässlich war).

Ich muss dazu sagen, das der 2. Traum in verschiedenen Perspektiven stattfand, Mal aus meinen Augen und dann Mal wieder als würde ich eine Reportage schauen und ein Sprecher berichtet im Hintergrund etwas.

Ich danke schon Mal allen für eure Deutungen.
pawer
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Re: Die Beerdigung/Auf dem Marktplatz

Beitragvon Picadora » 09.01.2017, 13:12

Hey pawer,

ich denke es geht um Deine Arbeitssituation im Traum, und auch wieder um Werte (und Wertschätzung)

Die erste Szenerie scheint tatsächlich Dein Abschied von der alten Arbeitsstelle darzustellen, da tust Dich nicht besonders schwer mit - da hast Dich nicht lange mit aufgehalten. Finde ich auch gut.

Auf der neuen Arbeitsstelle hast Du - naturgemäß (Du bist ja erst am Einarbeiten) - noch keinen allzu sicheren Stand. Das zeigt diese Marktplatzsituation und der sandige Boden. Auch, dass Du es eher noch als 'fremdländisch' empfindest (wie Du ja selbst sagst, gibt es viel zu lernen, Dir noch unbekanntes Fachwissen = wie eine fremde Sprache)

Unsere Erwartungen, Vorstellungen und inneren Werte spielen eine ziemlich große Rolle, sowohl beim Einschätzen, aber auch beim Umgang mit derartig neuen, uns fremd erscheinenden Situationen.
Wenn Du z.B. in ein fremdes Land in Urlaub fährst, eine fremde Kultur kennenlernst, können Deine eigenen (persönlichen wie kulturellen) Werte in Frage gestellt werden. Das ist eine Herausforderung für uns. So in etwa geht es Dir gerade - Du bist in einem Dir 'fremd erscheinenden' Land angekommen, das Dich herausfordert, Deine Werte, Vorstellungen und Dein Verhalten neu zu ordnen. Und daran zu reifen.

Von der alten Arbeitsstelle bist Du gewohnt, dass Dich alle kennen und vermutlich auch bewundern, so wie auf dem Marktplatz. Ja, der kleine Junge verkörpert Dich, das sind wohl Deine erlernten Werte/Verhaltensmuster, die sich vielleicht gerade als 'überholt' (veraltet) erweisen. Das 'überfordert' den kleinen Jungen in Dir möglicherweise gerade etwas.
Dass sich die zwei Silbermünzen als falsche Wertschätze erweisen, aber auch dass sich das Gesicht der Mutter stetig wandelt, deutet m.E. emotionale Unsicherheit an. (..kann daneben auch ein Hinweis sein, dass Du keine sehr klaren Werte von Deinen Eltern/Mutter vermittelt bekommen hast)
Du versuchst diese emotionale Unsicherheit zu beruhigen, in dem Du Dir möglicherweise sagst: ich verdiene gut, habe bessere Arbeitszeiten, also Augen zu und durchhalten.

Dass Du auf einmal keine Schuhe mehr trägst, zeigt m.E. eher, dass Dir hier noch der Stand, der Schutz und die klare Haltung fehlt.
(... und wie heißt es so schön: "das hat mir glatt die Schuhe ausgezogen" = das ist unglaublich, unfassbar = da muss ich erstmal mit klar kommen :wink: )

Nun ist das Leben kein Wunschbrunnen - doch wir hoffen natürlich alle, dass die Dinge sich zum Guten entwickeln. Du auch, d.h. Du bist optimistisch und das ist auch gut so.
Doch nur einfach 'Augen zu (und durch) - und den Wunsch äußern (= ein bisschen Geld in den Wunschbrunnen werfen), dann wird es schon, wird wohl nicht ausreichen für eine weitere Entwicklung.
Ganz im Gegenteil, es heißt jetzt 'Augen auf' und neue Werte, neues Verhalten, neue 'Sprache' erlernen. Und damit auch die eigene Wertschätzung neu gestalten.

Auf einmal wirst Du nicht mehr bewundert - im Traum - sondern da stehst Du (ohne Schuhe) hörst (alte) Anteile schimpfen und dann ist da plötzlich sogar Einer (in Dir, ein Teil von Dir), der Dir unschöne-hässliche Dinge sagt.
Das ist der Anteil, der vielleicht Angst hat, vor der Veränderung, der befürchtet, dass nicht alles gut wird. Auch der hat seine Berechtigung!
Du reagierst dann auch nicht mehr so höflich und mitfühlend, wie beim Kleinen Jungen oben, sondern wirst ebenfalls beleidigend, und sagst ihm was Unschönes.
Doch Deine 'gute Natur' siegt: am Ende bist Du bereit doch auch 'für ihn und sein Wohlergehen zu sorgen' (im was Gutes zu wünschen).

Anstatt der 2 (falschen) Münzen (nicht mehr passenden alten Werte) sind es nun jedoch 20 (Euro) - d.h. eine neue Währung (neue Werte) ist da.
Symbolisch beginnt hier eine neue Ebene, die Dinge wandeln sich, es beginnt Deine eigene Verwandlung und Erneuerung.

Das was Du Dir (und dem Anteil in Dir) auch wünschst.
Sei also bereit aktiv daran mitzuwirken :wink:

toller Traum
viele Grüße
Picadora
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Re: Die Beerdigung/Auf dem Marktplatz

Beitragvon pawer » 11.01.2017, 08:23

Ich danke euch beiden Recht herzlich, damit kann ich mich identifizieren und weiß wo ich anpacken muss.

Vielen vielen lieben Dank
pawer
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