Todesspritze

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Todesspritze

Beitragvon ArgoHayr » 30.11.2016, 14:34

Hallo liebe Community,
ich habe seit ca. einem Quartal jede Nacht folgenden Traum: ich sitze in einem weißen Raum und sehe wie ich mit einer Person in einem weißen Kittel über ein anscheinend sehr ernstes Thema rede. Ich weiß jedoch nicht worum es geht, da ich den Dialog nie höre. Anschließend befinde ich mich in einer Art Zelle, wo ich die Todesspritze verabreicht bekomme. In diesem Moment spüre ich richtig wie ich langsam sterbe, wie das Leben aus mir weicht und meine Augen sich immer weiter schließen. Ich bin in diesem Moment ruhig und in Panik zugleich. Ich würde nun gerne wissen was es damit auf sich haben könnte. Bin ich im früheren Leben im Todestrakt gestorben, oder symbolisiert dieser Traum etwas aus meinem jetzigen Leben?
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Re: Todesspritze

Beitragvon Picadora » 30.11.2016, 14:41

Hey,

kannst Du bitte noch was zu Dir (Alter, Geschlecht) und Deiner aktuellen Lebenssituation posten - ansonsten macht es wenig Sinn, den Traum verstehen zu wollen.

siehe auch: Hinweise zum posten von Träumen (ganz oben) von Mirakulix.

Danke,
Picadora


Nein, magst Du nicht? :roll: seufz...


alles was ich nun schreibe muss nicht stimmen, denn Du magst ja nix von Dir preisgeben!

Träume beziehen sich IMMER auf die aktuelle Lebenssituation des Träumers, und die Traumbilder stellen eine Art Symbolik dar. Ich glaube also eher nicht, dass es eine Erinnerung an ein früheres Leben ist.

Das Traumbild klingt ja nach einer Krankenhaus-Situation, der weiße Raum und der weiße Kittel.
So betrachtet ist irgendwas in Deinem Leben nicht in Ordnung (ernsthaft, wie das Gespräch nahelegt) und benötigt offensichtlich Hilfe (oder Heilung).
Du willst das aber offensichtlich nicht 'hören' - daher wohl auch der Wiederholungstraum, der hartnäckig bleibt, so sehr Du Dich auch weigerst.
Keine Ahnung, was da passiert ist, zu der Zeit, als Deine Träume anfingen, vor nem viertel Jahr sagst Du?
Kam es da zu einer Trennung (privat, beruflich?)

Jedenfalls scheint da etwas passiert zu sein, in Deinem Leben, das Dir das Gefühl gibt 'zu sterben' oder 'gestorben' zu sein. Eine drastische Veränderung wars anscheinend.
Du spürst sie (d.h. innerlich nimmst Du das Geschehen durchaus wahr) - aber Du verschließt bewußt die Augen vor dieser Situation oder der Veränderung!

wird Dir wenig helfen, das wegschauen und weghören!
Annehmen!!! was immer es auch ist!

Ein feedback wäre toll!
Grüße Picadora
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Re: Todesspritze

Beitragvon ArgoHayr » 30.11.2016, 16:09

Selbstverständlich Picadora. Ich bin 19 Jahre jung, männlich.

"Welche Erlebnisse, Gefühle und Gedanken hattest Du am Vortag?"

Am Vortag war in bei einer Vorlesung in der Uni. Ich fühlte mich weder fröhlich, noch niedergeschlagen.

"Was bestimmt Deine derzeitige Lebenssituation, wie ist gerade Dein Grundgefühl, welche Schwierigkeiten gibt es zur Zeit in Deinem Leben?"

Meine aktuelle Lebenssituation wird durch mein Studium bestimmt, ich habe wenig Zeit für anderes. Nur abends kann ich ein wenig musizieren, mal was lesen, vor dem Kamin hocken, im Wald spazieren gehen...nichts spannendes also.
Mit den Gefühlen ist das immer so eine Sache. Ich nehme meine Gefühle sehr selten wahr, bzw. habe ich damit Probleme. Das ist übrigens schon so als ich ein Kind war. Ich nehme meine Gefühle sehr stumpf wahr, manchmal gar nicht. Gerade seit letztem Jahr mehrt sich eine Art innere Leere. Ich versuche momentan einen Weg zu finden diese Leere zu füllen.
Schwierigkeiten und Konflikte gibt es wenige: ich komme mit meinen Eltern nicht klar. Das ist aber nichts neues, das war schon immer so. Seit einigen Monaten ignoriere ich sie. Ich habe keine Lust mehr meine Energie in Streitereien mit ihnen zu verschwenden. Das macht sie richtig fertig wenn sie versuchen mir etwas anzuschulden und ich einfach an ihnen vorbei laufe als würden sie nicht existieren :D
In zwei Jahren fange ich an zu arbeiten und kann endlich auf nimmerwiedersehen umziehen und verschwinden. Die einzige Person mit der ich Sympathien habe, ist meine Schwester. Sie mochte mich schon immer. Mein Vater hatte aber nie den Arsch in der Hose mich zu verteidigen und meine Mutter ist eine herrische Hexe. Ich wurde von ihr als Kind manchmal geschlagen (oft wegen den banalsten Dingen wie z.b. Hausaufgaben die ich erst am Nachmittag erledigt habe, statt am Mittag, oder wenn ich ihren Augenkontakt nicht erwidert habe).

"Welche Gefühle und Gedanken hattest Du im Traum?"

Hass auf den Mann im weißen Kittel und den Richter (der Richter kam im Traum selbst nicht vor, ich wusste aber, dass ich es ihm zu verdanken habe).
Weiters wollte ich versuchen einen Weg zu finden um aus der Einrichtung zu fliehen. Als ich die Spritze verabreicht bekam wurde ich immer ruhiger (als hätte ich eine Überdosis an Opiaten), aber auch irgendwie nervöser weil ich nicht wusste was mich auf der anderen Seite erwartet. Ich muss dazu sagen, dass ich Agnostiker bin. Ich bin weder theistisch noch atheistisch. Ich glaube jedoch an verschiedene Ebenen im Jenseits. Als ich im sterben lag wusste ich intuitiv irgendwie, dass ich bei meiner Reinkarnation im nächsten Leben den selben Unsinn machen der mich in den Todestrakt bringt. Ich hatte das Gefühl, dass ich in all meinen früheren Leben immer und immer wieder das gleiche gemacht hatte und ich immer durch die Hände des Staates gestorben bin. Ich weiß aber nicht was ich gemacht habe. Ich weiß nur, dass viele Menschen im Gerichtssaal anwesend waren und Freudentränen vergoßen, als der Richter mein Todesurteil aussprach. Das letzte was ich hörte war der Mann im Kittel der zu seiner Assistentin sagte "endlich ist die Bestie Vergangenheit".

"Welche Gefühle und Gedanken hattest Du bei & nach dem Aufwachen?"

Ich habe mir die Uhrzeit nach dem Aufwachen immer notiert. Ich wache bei diesem Traum immer um 0 Uhr schweißgebadet auf. Ich fühle mich anfänglich sehr wütend, kann aber nicht ausrasten, weil ich zu erschöpft bin. Es ist für gewöhnlich unüblich, dass Träume mein vegetatives Nervensystem beeinflussen, aber dieser Traum evoziert in mir nach dem aufwachen körperliche Symptome wie Schweiß, Zittern (vor Wut), getrübte Wahrnehmung und starke Übelkeit (was sich aber nach ca. 10 min. wieder legt). Das einzig wirklich dominante Gefühl was ich nach dem Traum habe, ist Zorn. Wenn dann der Alltag wieder beginnt breitet sich eine innere Ruhe (unangenehme Ruhe) und Leere aus. Das bleibt bestehen bis ich wieder schlafen gehe.

"Kommen Dir das Thema / Bilder / Personen oder etwas anderes aus anderen Träumen bekannt vor?"

Das Thema an sich nicht. Ich habe mich noch nie wirklich mit Todesstrafen auseinandergesetzt. Ich weiß nur dass es hier in Deutschland abgeschafft wurde. Die Einrichtung kenne ich auch nicht, es waren schließlich nur weiße Räume, außer im Gerichtssaal (ach übrigens, ich hatte keinen Verteidiger). Keiner der Personen kam mir bekannt vor. Nur der alte Mann im Kittel hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit meinem alten Psychotherapeuten. Der Mann im Traum war aber nicht warmherzig wie mein Psychotherapeut, sondern kalt und erbost.

"Beschreibe bitte die Stimmungen und Örtlichkeiten im Traum so genau wie möglich (Farbe, Positionen, Laute, Gerüche usw.)"

Meine Sinneswahrnehmung war im Traum erstaunlich detailliert im Gegensatz zu meiner Gefühlswahrnehmung. Der Gerichtssaal war in einem gedimmten Licht erleuchtet (rotes Licht), außerhalb des Saales war nichts zu sehen. Soll heißen, dass die Fenster komplett schwarz waren und draußen regelrecht "nichts" war. Als würde die Welt nur aus diesem Saal bestehen. Gerochen hat es unangenehm nach Eisen und es war sehr kühl (ich frierte aber nicht im Gegensatz zu den anderen). Der Richter sah gelangweilt und teilweise melancholisch aus, der Staatsanwalt war am ausrasten und die Leute auf den Bänken waren entweder am Weinen oder sahen mich hasserfüllt an. Nur eine Frau gab mir immer Blumen (rote Rosen) und lächelte mich warm an, ging dann aber wortlos weg. Ich kam mir im Traum so vor als würde mich das alles gar nicht jucken.
Im Todestrakt war alles weiß gestrichen und sehr hell erleuchtet. Es gab in meiner Zelle nur einen Stuhl und einen Tisch. Der Mann im Kittel saß gegenüber von mir und stellte mir irgendwelche Fragen oder sagte etwas. Die Zelle war durch eine massive Tür gesichert. Als ich abgeführt wurde lief ich durch einen langen weißen Flur. Mir fiel auf, dass in den anderen Zellen niemand war. Ich kam mir plötzlich allein vor. Im "Endraum" befand sich eine Art Bett wo ich angebunden wurde. Dieser Raum war sehr klein, vielleicht 4m² groß. Der Arzt und seine Assistentin standen draußen vor einem Fenster und schauten mich an. Die Spritze wurde mechanisch an meinen Arm angebracht und abgedrückt. Die Flüßigkeit war pechschwarz und dünnflüssig.

"Womit könnte der Traum zusammenhängen? Was war elementar? Woran erinnert Dich der Traum oder woran lässt er Dich denken?"

Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer. Ich weiß nur, dass die Stimmung im Traum immer düsterer wird und mir mit der Zeit immer mehr Panik bereitet. Es gibt keinerlei realen Bezug zu meinem alltäglichen Leben (außer die Gefühle die ich im Traum genauso stumpf wahrnehme wie im Wachzustand, ausgenommen die Wutgefühle die ich egal ob im Traum oder im Wachzustand sehr intensiv erlebe). Woran mich der Traum denken lässt? Vielleicht an ein früheres Leben, oder an eine symbolische Bedeutung. Ich komme mir selbst sehr "düster" (ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben kann) im Traum vor. Im Traum macht mir aber meine "negative" Präsenz nichts aus, aber wenn ich wach bin und darüber nachdenke, habe ich Angst vor meinem Trau-Ich. Dieses Traum-Ich kommt mir dämonisch und "primitiv" vor (primitiv nicht im Sinne von dumm, sondern eher niederer Trieb). Er hat gar keine charakterliche Tiefe, sondern wirkt einfach nur leer. Ich versuche mich nicht mit meinem Traum-Ich zu identifizieren sobald ich wach bin. Ich weiß, es ist nur ein Traum, aber es wirkt so real...als wäre es wirklich passiert.

P.S.: ich wäre froh wenn mir ein Experte hier diesen Traum deuten könnte. Wenigstens ein Stückweit. Ich hoffe, dass dieser Traum dadurch endlich aufhört und ich wieder ganz durchschlafen kann.
Zuletzt geändert von ArgoHayr am 30.11.2016, 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Todesspritze

Beitragvon ArgoHayr » 30.11.2016, 16:12

Picadora hat geschrieben:alles was ich nun schreibe muss nicht stimmen, denn Du magst ja nix von Dir preisgeben!


Ich habe angefangen meine Antwort zu schreiben BEVOR du deinen Kommentar bearbeitet hast, also werfe mir bitte nicht vor ich wolle nichts von mir preisgeben. Ich habe nur lange für die Antwort gebraucht und deinen bearbeiteten Beitrag nicht gesehen.
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Re: Todesspritze

Beitragvon Picadora » 30.11.2016, 16:42

Entschuldige bitte!!!

Da war ich zu vorschnell - hatte nur gesehen, dass Du kurz hier warst und dann wieder weg. Habe auch nicht mit so einer detaillierten Antwort gerechnet :wink:

ganz viele wollen einfach nix von sich preisgeben.
Danke für die vielen hilfreichen Infos.

Da Du jetzt ja auch nochmal diverse neue Traumdetails gepostet hast, schau ich mir den Traum nochmal in Ruhe an.

sorry nochmal
Pica
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Re: Todesspritze

Beitragvon Picadora » 30.11.2016, 16:47

Außerdem hätte ich da noch eine Verständnisfrage zum Traum selbst:

Wann war denn die Szene mit dem Gerichtssaal, von dem Du nun schreibst?

Vor oder nach der ersten Szene im weißen Raum?

Gab es noch andere Traumszenen, die Du noch nicht gepostet hast? Alles ist wichtig :wink:
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Re: Todesspritze

Beitragvon Picadora » 30.11.2016, 17:20

Okay,

ich geh jetzt erstmal davon aus, dass diese Gerichtsverhandlung die erste Szene ist, im Traum, danach dann die weiße Zelle und dann die Todeszelle.

und vielleicht erst nochmal zu Wiederholungs-Träumen:

alles was im Traum öfter/wiederholt wiederkehrt ist ein Hinweis darauf, dass der Träumer die Augen vor einer problematischen Situation (einem inneren oder äußeren Konflikt) verschließt. Hier will was nicht gesehen (bewußt gemacht) werden, sonst würde es nicht so hartnäckig wiederkehren.
Das Problem bei Deutungen dieser Träume ist, dass die Träumer meist zwar die unangenehmen Träume loswerden wollen, aber eben selten bereit sind, dem Problem ins Auge zu schauen...
verstehst Du, was ich damit meine?

Okay, nun nochmal zum Traum, den ich durchaus auf Deine aktuelle Situation beziehen würde, also das Gefühl der zunehmenden Leere, von dem Du berichtest, aber durchaus auch diese schreckliche Situation in Deinem Elternhaus.

Ich weiß ja nicht, wie stark Du die Außenwelt (und die Menschen darin) gefühlsmäßig wahrnimmst...?
Die Gerichtsverhandlung und dass Du Dich nur 'innerlich' im Traum wahrnimmst (das Außen als Schwarz und Nichts erkennst), deutet darauf hin, dass Du ziemlich isoliert bist (oder Dich so fühlst).

Wie gesagt, es kann die Familiensituation sein.

Gefühle sind da allerdings jede Menge vorhanden in Dir: bereits am Anfang erkenne ich Wut (der Eisengeruch, der auch stark an Blut = Lebendigkeit erinnert) - es klingt nach kalter Wut!!

Dann die Gerichtsszene, da haben wir Langeweile + Melancholie (der Richter), wütende Ausraster (des Anklägers), Trauer und Hass bei den Zuschauern, und sogar Liebe + Wärme (die Frau, die lächelt und Dir Rosen schenkt)

All die Personen kann man als Deine inneren Anteile (Deiner Persönlichkeit) sehen, die entweder neutral-gelangweilte Beobachter sind oder anklagend-wütend oder tatsächlich traurig, hasserfüllt, liebend/liebevoll.
Und so wie Du Deine Eltern beschrieben hast und diese Situation - da höre ich auch Gefühle durch - passt das ja.

Nur dadurch, dass Du sie ja ignorierst - d.h. Dich nicht mehr mit ihnen auseinander setzt (nicht mehr in den Konflikt gehst) - musst Du gleichzeitig auch alle Gefühle in Dir ignorieren - und das heißt abtöten. Daher auch wohl das Gefühl zunehmender Leere (das ist dieser weiße Raum und der Todestrakt).

Im Endeffekt bist du also selbst der Richter, Ankläger, Vollstrecker - im Traum, wie im Leben, über Deine Eltern und über Dich selbst. Du tötest Dich selbst und kommst immer schlechter drauf, real, mit diesem Verhalten.

So würde ich den Traum verstehen. Am Ende injizierst Du Dir diese depressive, negative, schwarze Flüssigkeit - aber so richtig erlöst Dich das nicht.

Frei sein davon - befreien wirst Du Dich erst, wenn Du da rauskommst aus dieser Situation. Zieh aus! Geh da weg! Egal wie! Es gibt immer eine Möglichkeit!
Oder ignoriere sie und Deine vorhandenen Gefühle nicht weiter!

Du schadest Dir selbst am meisten, wenn Du auf diese Art weiterlebst.

soweit von meiner Seite
vielleicht hat ja sonst noch jemand Vorschläge
Grüße Picadora
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Re: Todesspritze

Beitragvon ArgoHayr » 30.11.2016, 17:57

Ja, die Gerichtsverhandlung fand vor der Einweisung statt.

Hehe, beim Richter dachte ich eigentlich immer, dass er aufgrund seiner langweile und Melancholie einfach keine Lust auf seinen Beruf hat. Deine Erklärung klingt aber plausibel.

Es mag sein, dass ich meine Augen verschlossen habe, aber bewusst bin ich eigentlich nie davor weggelaufen. Ich habe immer versucht das Problem zu finden, jedoch nie etwas gefunden.

Ich weiß ja nicht, wie stark Du die Außenwelt (und die Menschen darin) gefühlsmäßig wahrnimmst


Ich nehme meine Umgebung sehr gut wahr und die Gefühle meiner Mitmenschen nehme ich auch wahr. Nur ist es so, dass ich keinen Anteil an den Gefühlen habe. Aber vielleicht kann man das lernen.

ziemlich isoliert bist


Emotional ja.

der Eisengeruch, der auch stark an Blut = Lebendigkeit erinnert) - es klingt nach kalter Wut!!


Auf diese Assoziation wäre ich nie gekommen. Interessant. Was meinst du mit kalter Wut? Milde?
Lebendig bin ich auf jeden Fall, vor allem was meine Fantasie angeht :)

Im Endeffekt bist du also selbst der Richter, Ankläger, Vollstrecker - im Traum, wie im Leben, über Deine Eltern und über Dich selbst. Du tötest Dich selbst und kommst immer schlechter drauf, real, mit diesem Verhalten.


Ja, das kann tatsächlich sein.

Danke übrigens für deine Hilfe. Ich weiß das zu schätzen. Du scheinst sehr gute analytische Fähigkeiten zu besitzen, mein Respekt. Danke nochmals.

Ja, wär echt interessant noch mehr Deutungen von anderen Experten zu hören, damit ich am Ende abwägen kann welche am wahrscheinlichsten zutreffen könnte.

Liebe Grüße...
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Re: Todesspritze

Beitragvon ArgoHayr » 30.11.2016, 19:09

Almuth hat geschrieben:Alle Kinder lieben ihre Eltern, also auch du!



Gäbe es doch nur einen Grund dafür. Seit ich zurückdenken kann, habe ich sie gehasst. Meinen Vater für seine Feigheit für seinen Sohn aufzustehen und meine Mutter für ihre Aggression gegen mich. Ich weiß noch gut wie ich einmal mit 5 in mein Zimmer eingesperrt wurde, nach meinem Vater schrie aber niemand kam. Das war der Moment wo ich merkte, dass mich meine Eltern nicht lieben, insbesondere meine Mutter (ich versuchte immer ihr zu gefallen) nicht. Ich weiß nicht warum ich eine Mutter lieben soll die mich als Kind an den Haaren zog, mich schlug und verletzende Worte sagte. Ich habe versucht die mangelnde Kontrolle zu kompensieren indem ich zu Kindeszeiten ethisch verwerfliche Dinge tat um Macht über gewisse Dinge zu bekommen (über die ich hier aber nicht schreiben will). Ich habe trotz meiner Mutter mit dem weiblichen Geschlecht immer Zärtlichkeit, Liebe und Wärme assoziiert weil Frauen auf mich immer so einen liebevollen Eindruck machten. Obwohl ich mit meiner Mutter nicht auskam, habe ich mich in der Grundschule sehr gut mit den Mädels verstanden. Ich bin zum Glück kein Mysoginist geworden. Von den Jungs aber habe ich mich ironischerweise immer bedroht gefühlt (obwohl es objektiv nicht so war; ich war schon immer beliebt in der Schule, egal ob Junge oder Mädchen). Als sich meine Sexualität dann irgendwann entwickelte, fing ich an zwanghaft fast den ganzen Tag lang daran zu denken mit Frauen...ihr wisst schon. Ich hätte nicht Probleme damit Frauen für mich zu gewinnen, da schon so einige gesagt haben, dass ich attraktiv wirke (was leider bei einigen meiner Klassenkameraden Missgunst ausgelöst hat). In meinen Fantasien habe ich mir auch immer vorgestellt sie alle für mich zu haben weil ich wusste, dass das kein Problem für mich ist, weil ich wusste wie sie mich heimlich angesehen haben (das hat damals mein Selbstwertgefühl gesteigert und dafür gesorgt, dass ich meine Machtgelüste nicht weiter auslebe). Aber sobald ich einer Frau näher komme bekomme ich Angst (wenn z.b. im Zug eine Frau sich mir gegenüber hinsetzt, mich anlächelt und ich dann anstatt zurückzulächeln oder ihr zuzuzwinkern, verlegen und nervös wegschaue und sie sich denkt "er mag mich nicht"). Ich glaube es ist Angst enttäuscht zu werden, oder nicht geliebt zu werden. Ich habe mal mein Verhalten beobachtet und finde diesen ambivalenten näherkommen-zurückziehen-Mechanismus irritierend. Ich glaube auch sie finden das irritierend weil ich auf sie den Eindruck mache als stehe ich auf sie und wolle was von ihnen (da freut sich natürlich das andere Geschlecht), und dann plötzlich auf der anderen Seite einen Rückzieher mache. Nun würde so mancher sagen, dass ich bei anderen Frauen unbewusst meine Mutter auf sie projiziere. Das kann aber doch gar nicht sein, weil ich nie an sie denke wenn ich mit anderen Frauen spreche. Ich spreche sogar gerne mit ihnen.

Uff, jetzt bin ich aber heftig vom Thema abgewichen...peinlich :oops:
Ich hoffe das nervt nicht, wenn ich so viel persönliches schreibe, das hat eigentlich auch nichts mit dem Traum zu tun, ist also unwichtig.
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Re: Todesspritze

Beitragvon Picadora » 01.12.2016, 12:49

Hallo ArgoHayr,

erstmal lieben Dank für Dein feedback!

Und... ich habe eben auch Deine lange Antwort auf Almuths sehr gute Ausführung (und Ergänzung) zu meiner Interpretation gelesen (Danke Almuth! :wink:). Dazu war ich gestern nicht mehr in der Lage

Argo, ich finde es überhaupt nicht vom Thema abweichend, was Du schreibst, denn all das hängt natürlich zusammen.

Ich sitze hier und weine gerade innerlich, wenn ich lese, was Du schreibst. Ein Stückchen kann ich es mitfühlen, denn ich habe ähnliche Kindheitserfahrungen.
Ich kenne auch das Nähe-Wunsch/Rückzugs-Bedürfniss Gefühl, dass Du beschreibst, wenn es um das andere Geschlecht geht. Ja, es ist die Angst vor Verletzungen, auch die Angst vor der Ohnmacht, den Anderen und ihren Gefühlen (oder nicht Gefühlen) ausgeliefert zu sein... das Elternhaus prägt leider sehr stark. Dort lernen wir (sehr früh und noch unbewußt) die ersten Gefühle und Reaktionen darauf, das 'soziale Verhalten', den Umgang mit anderen Menschen usw. All das verankert sich in uns und wir 'messen' sozusagen erstmal alle anderen Menschen und deren Verhalten daran.
Heißt: wir gehen selten 'vorurteilslos' (d.h. ohne Erwartungen, Hoffnungen,...) auf andere zu - was wir 'erwarten' ist stark geprägt durch das, was wir bereits 'gelernt' (erfahren) haben. Somit projezierst Du unbewußt Deine Erfahrungen mit Deinen Eltern auf die Außenwelt und die Reaktionen der Menschen.
Wir können lernen uns das bewußt zu machen, wenn wir es wollen. Viel Selbstreflektion und Geduld ist allerdings nötig.

Und ja, Du kannst auch lernen Gefühle zu empfinden... das beginnt mit 'so tun als ob' Du welche hättest! Der Körper hilft Dir dabei. Das spürt man schon bei den unterschiedlichen Körperhaltungen (die wirken auf unsere Muskeln, Nerven und dann auch auf die Nervenzellen im Gehirn): wenn Du z.B. zusammengesackt, mit hängenden Schultern und hängendem Kopf, leicht gebeugten Knien und Mundwinkeln gesenkt stehst, dann fühlt sich das völlig anders an, als wenn Du aufrecht, mit gespannter Körperhaltung, Kopf nach vorne oben, Arme gestreckt, Finger gespreizt und einem Lächeln da stehst!

Oder probier z.B. mal das Lächeln aus, stell Dich vor einen Spiegel und lächle Dich an (tu so, als wärst Du ein glücklich lächelnder Mensch, mal Dir in der Fantasie ruhig ein Szenario aus, das Dich lächelnd macht)... und dann versuche mehrmals am Tag ein paar Minuten lächelnd rumzulaufen, Dinge zu tun, zu lächeln, nur für Dich,... und erweitere das immer mehr. Der Körper fühlt das und 'übernimmt' diese Stimmung und trägt sie weiter!

(...genauso kannst Du böse, wilde, wütende Fratzen schneiden - oder im Wald laut, wild rumschreien, um mal an die Wut ranzukommen, die da in Dir steckt...)

mit kalter Wut meine ich keine Milde. Wut ist m.E. eine Leidenschaft, also mit Hitze + Feuer verbunden. Wut ist Energie, angregend, vorwärtstreibend. Sie mag nach außen gefährlich wirken, aber erstmal ist sie sehr befreiend und hilft uns unsere Grenzen zu erkennen, Stop zu sagen, uns zu schützen etc. Wut ist m.E. also positiv - auch Konflikte, da man hier wieder in die Nähe geht und beginnt sich auseinander zu setzen (mit dem was einem wütend macht)
kalte Wut geht eher in Richtung Verachtung, Rache... da ist das Feuer verglüht, so wirkt es, da ist der Schmerz noch wahrnehmbar, aber man kommt nicht mehr in eine Aktion, die befreien kann, die etwas löst, da sinnt man eben z.B. auf Rache..
deshalb arbeitet man in Therapien häufig damit 'zurück in die Gefühle' (in das schmerzhaft Erlebte) zu kommen, um aus dem Schmerz praktisch wieder (gesunde, wütende) Energie für die Heilung zu ziehen!


Besteht denn keine Option für Dich zuhause auszuziehen?


darf ich Dich im Geiste umarmen?
liebe Grüße Picadora
Zuletzt geändert von Picadora am 01.12.2016, 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Todesspritze

Beitragvon Engelslicht » 01.12.2016, 19:17

Hallo ArgoHayr,

ich bin hier seit langem eigentlich nur stille Mitleserin, aber ich dachte mir ich melde mich hier mal an um dir zu antworten weil mir dieses Thema aus verschiedenen Gründen sehr ernst erscheint. Zum einen weil du einen Traum über deine Exekution träumst und das auch noch jede Nacht seit drei Monaten. Das ist also schon mal ein Zeichen, dass dein Seelenleben stark im Ungleichgewicht ist und dein Unterbewusstsein dir das signalisieren will. Träume über die eigene Todesstrafe gehören mit zu den seltensten Träumen. Sie stellen symbolisch für gewöhnlich dar, dass ein Teil von dir gestorben ist (in diesem Falle symbolisiert es den Tod deiner Empathie welche anscheinend in deiner Kindheit stattfand, also in der Prägephase). Die Giftspritze ist hier ein Symbol für zwei Dinge. Zum einen Zerstörung der Seele und zum anderen sexuelle Probleme (in deinem Fall wohl eine Obsession mit Frauen; "Furchtliebe" und unterdrückte Triebe).
Du hast deinen Gefühlszustand beschrieben als du die Spritze verabreicht bekamst. Du hast geschrieben, dass du dich einerseits ruhig gefühlt hast und auf der anderen Seite Panik hattest. Das könnte vielleicht ein Hinweis auf suizidale Gedanken sein. Du findest deinen Tod einerseits erlösend weil du dich nicht mehr mit dem Leben herumschlagen musst, aber auf der anderen Seite bereitet es dir auch Schmerzen weil du dein Leben gerne genossen hättest wie andere auch.

Da ich aber auch an Reinkarnationen glaube, kann dieser Traum auch eine Erinnerung aus einem früheren Leben (möglicherweise in einem US Staat) sein. Ein Traum der sich seit einem Viertel Jahr wiederholt kommt nicht von irgendwo. Falls es also ein sogenannter Regressionstraum war, dann warst du wohl im vorherigen Leben ein Schwerstverbrecher. Da viele Leute im Saal weinten und wütend auf dich waren (wahrscheinlich Angehörige mehrerer Opfer), du die Todesstrafe bekommen hast und kein Mitleid gespürt hast, könnte man interpretieren, dass du Mehrfachmörder warst.
Bitte nimm diese Info jetzt nicht allzu ernst, es KÖNNTE sein, muss aber nicht. Was übrigens früher war ist auch nicht wichtig, denn wichtig ist nur dein jetziges Leben. Möglicherweise hat dir das Schicksal die Möglichkeit gegeben etwas zu ändern und dich seelisch weiterzuentwickeln.

Hass auf den Mann im weißen Kittel


Ich glaube der Mann im weißen Kittel ist dein höheres Bewusstsein das von dir enttäuscht ist.

Weiters wollte ich versuchen einen Weg zu finden um aus der Einrichtung zu fliehen.


Du willst der Verantwortung die Gefühle mit sich bringen fliehen. Zärtliche Gefühle sind dir wahrscheinlich so fremd, dass du sie als eine einengende Einrichtung, als ein Gefängnis siehst. Deswegen willst du fliehen.

Als ich im sterben lag wusste ich intuitiv irgendwie, dass ich bei meiner Reinkarnation im nächsten Leben den selben Unsinn machen der mich in den Todestrakt bringt. Ich hatte das Gefühl, dass ich in all meinen früheren Leben immer und immer wieder das gleiche gemacht hatte und ich immer durch die Hände des Staates gestorben bin.


Ein Ratschlag deines Unterbewusstseins dein Leben mitfühlender und wärmer zu gestalten. Du wirkst im echten Leben auf andere wahrscheinlich wie im Traum: distanziert und kalt.
Es will dir klar machen, dass du nicht nur etwas verpasst, sondern innerlich immer mehr einfrierst.

viele Menschen im Gerichtssaal anwesend waren und Freudentränen vergoßen, als der Richter mein Todesurteil aussprach. Das letzte was ich hörte war der Mann im Kittel der zu seiner Assistentin sagte "endlich ist die Bestie Vergangenheit".


"Bestie" bezieht sich wahrscheinlich auf deine niederen Triebe die deine Persönlichkeit stark dominieren. Du hast in deinem letzten Beitrag geschrieben, dass du als Kind deine Machtgelüste durch "gewisse Taten" befriedigt hast. Das könnte Sadismus sein und darauf bezieht sich möglicherweise der Begriff "Bestie". Als der Mann im Kittel (dein höheres Selbst) zur Assistentin (Frau) sagte, dass die "Bestie endlich Vergangenheit" ist, ist damit vielleicht gemeint, dass du diesen niederen Trieb bald loswirst und lernst was Liebe ist. Ich glaube das ist deine Erlösung, die Hinrichtung deines inneren Dämonen und die Geburt eines Engels.

Ich wache bei diesem Traum immer um 0 Uhr schweißgebadet auf.


Ein möglicher Wendepunkt.

Die Flüßigkeit war pechschwarz und dünnflüssig.


Ursprünglich war die schwarze Farbe den weiblichen Mysterien verbunden, da alles Leben aus der Dunkelheit entspringt. Beim Vordringen des Patriarchats wurde das Schwarze jedoch dämonisiert und das den Geist symbolisierende Weiße verherrlicht. Tritt im Traum etwas schwarzes auf dass in dich hineingelangt, dann verweist das unter anderem auf die Ablehnung deiner weiblichen Seite. Du hast Angst vor warmen, zärtlichen Gefühlen, sehnst dich aber auf der anderen Seite danach.

Dieses Traum-Ich kommt mir dämonisch und "primitiv" vor (primitiv nicht im Sinne von dumm, sondern eher niederer Trieb).


Ach siehe da, du hast dir einen wichtigen Teil des Traumes selbst beantwortet und es selbst nicht gemerkt :D
Dir scheint es stark an Selbstreflektion zu mangeln, deshalb erkennst du einfache Zusammenhänge über dich selbst nicht. Ändern kannst du das indem du deine Empfindsamkeit steigerst.

insbesondere meine Mutter (ich versuchte immer ihr zu gefallen)


Das äußert sich heute bei dir als junger Mann dadurch, dass du nun zwanghaft versuchst Frauen die du anziehend findest zu gefallen. Du konntest deiner Mutter nie gefallen, nun versuchst du anderen Frauen zu gefallen. Almuth hat recht, du projizierst deine Mutter (zumindest Teile ihres Selbst) auf andere Frauen. Das ist aber schädlich für dich weil du dich so an keine Frau binden kannst.

Ich habe trotz meiner Mutter mit dem weiblichen Geschlecht immer Zärtlichkeit, Liebe und Wärme assoziiert weil Frauen auf mich immer so einen liebevollen Eindruck machten.


Das halte ich für etwas gutes, weil es das weibliche Element tatsächlich repräsentiert und du es schätzt.

Von den Jungs aber habe ich mich ironischerweise immer bedroht gefühlt (obwohl es objektiv nicht so war[...]


Du sahst in deinen Kumpels eine unterschwellige Gefahr weil sie "deine Weiblein klauen" konnten. Oder anders ausgedrückt: deine Geschlechtsgenossen hätten dir deinen beständigen Zufluss an weiblicher Stimulation wegnehmen können. Vielleicht hast du in den anderen Jungs aber auch deinen "feigen Vater" gesehen. Diese Angst hat sich bei dir aber gelegt.

Als sich meine Sexualität dann irgendwann entwickelte, fing ich an zwanghaft fast den ganzen Tag lang daran zu denken mit Frauen...ihr wisst schon.


Hypersexualität.

da schon so einige gesagt haben, dass ich attraktiv wirke


Du hast möglicherweise histrionische Persönlichkeitszüge. Histrioniker sind in der Psychologie bekannt dafür auf das andere Geschlecht anziehend und charmant zu wirken.

(was leider bei einigen meiner Klassenkameraden Missgunst ausgelöst hat).


Ganz normale Reaktion. Eifersucht ist ein naturgegebener biologischer Mechanismus, damit die Anzahl der Geschlechter mehr oder weniger gleichmäßig verteilt wird :mrgreen:

In meinen Fantasien habe ich mir auch immer vorgestellt sie alle für mich zu haben


Bis du irgendwann gemerkt hast, dass du sie nicht besitzen und dominieren kannst.

verlegen und nervös wegschaue und sie sich denkt "er mag mich nicht"


Hierauf kannst du dein Fundament aufbauen. Wieso? Ganz einfach. Die Tatsache, dass du dir darüber Gedanken gemacht hat wie sie sich bei einer Reaktion von dir fühlen wird, beweist ganz eindeutig, dass du mitfühlend sein kannst. Stell dir das doch mal so vor: du willst ihnen doch gefallen, nicht wahr? Wenn dich beim nächsten Mal eine Frau anlächelt, dann lächle zurück damit sie sich bestätigt fühlt. Stell dir vor du kannst dafür sorgen, dass es ihr besser geht. Wenn das mal keine Motivation ist.

Ich habe mal mein Verhalten beobachtet


Hör damit ja nicht auf! Du wachst gerade auf, also schlaf nicht wieder ein.

finde diesen ambivalenten näherkommen-zurückziehen-Mechanismus irritierend.


Bindungsstörung.

P.S.: ich rate dir erst einmal dein Seelenleben in's Gleichgewicht zu bringen. Fang im jetzigen Zustand keine Beziehung an (falls du es vorhast). Dafür sind deine Emotionen und Triebe zu roh und Frauen könnte so etwas Angst machen. AllRose hat es gut ausgedrückt: "brutal kraftvollen Phallus fuerchten der die schwache bis zum Anus aufreisst". Dein Trieb wird die Frau völlig überwältigen. Wenn du magst kannst du ja deine zukünftigen Träume wo du denkst, dass sie etwas über dich verraten hier mit uns teilen und wir helfen dir bei der Deutung. Ich wünsche dir alles Gute...
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Re: Todesspritze

Beitragvon ArgoHayr » 01.12.2016, 21:38

Picadora hat geschrieben:Ich sitze hier und weine gerade innerlich, wenn ich lese, was Du schreibst.


Picadora, ich will nicht, dass du oder jemand hier sich wegen mir schlecht fühlt. Ich hätte das vielleicht nicht so detailliert schreiben sollen. Es tut mir leid :(

Und ja, Du kannst auch lernen Gefühle zu empfinden... das beginnt mit 'so tun als ob' Du welche hättest! Der Körper hilft Dir dabei. Das spürt man schon bei den unterschiedlichen Körperhaltungen (die wirken auf unsere Muskeln, Nerven und dann auch auf die Nervenzellen im Gehirn): wenn Du z.B. zusammengesackt, mit hängenden Schultern und hängendem Kopf, leicht gebeugten Knien und Mundwinkeln gesenkt stehst, dann fühlt sich das völlig anders an, als wenn Du aufrecht, mit gespannter Körperhaltung, Kopf nach vorne oben, Arme gestreckt, Finger gespreizt und einem Lächeln da stehst!

Oder probier z.B. mal das Lächeln aus, stell Dich vor einen Spiegel und lächle Dich an (tu so, als wärst Du ein glücklich lächelnder Mensch, mal Dir in der Fantasie ruhig ein Szenario aus, das Dich lächelnd macht)... und dann versuche mehrmals am Tag ein paar Minuten lächelnd rumzulaufen, Dinge zu tun, zu lächeln, nur für Dich,... und erweitere das immer mehr. Der Körper fühlt das und 'übernimmt' diese Stimmung und trägt sie weiter!


Danke, das werde ich mir alles zu Herzen nehmen.

Besteht denn keine Option für Dich zuhause auszuziehen?


Ich habe im Wald ein Blockhaus wo ich hinziehen könnte. Ich weiß aber nicht ob es solch eine gute Idee ist, dort hinzuziehen weil ich mich dort noch mehr isolieren würde. Der Ort ist aber auch mein Lieblingsplatz. Ich werde sowieso nur noch zwei Jahre zuhause leben müssen, dann ist mein Studium vorbei und ich ziehe weg.

darf ich Dich im Geiste umarmen?


Selbstverständlich *umarmt dich*.

AllRose hat geschrieben:und ja fragt sich nun wie es so kommen konnte dass sie ueberhaupt zusammenkommen konnten


Gute Frage. Heiraten würde man doch nur eine Person die man liebt.

Dass du letztendlich endlich die schwachen Frauen meidest und somit nach dem Flirt ihnen kuendigst is also zu deinem Besten


Woher soll ich denn wissen, dass sie schwach sind? Übrigens finde ich starke und selbstbewusste Frauen ebenso anziehend wie schwache. Die schwachen sind halt die süßen und die starken die verführerischen...zumindest nehme ich es so wahr.
Und warum soll das gut für mich sein wenn ich sie meide? Ist doch für beide Seiten enttäuschend, oder?

und alle damit auftauchenden Phantasien voll Lust und gehaessiger Freude innerlich durchlebt hast


Och, meine gewalttätigen und lustvollen Fantasien sind an sich ja nicht das Problem. Das Problem ist, dass ich damit nicht richtig umzugehen weiß. Aber ich denke, dass ich mit meinem Willen und euren Ratschlägen tatsächlich etwas bewegen kann.

Beim Durchleben deiner Wut tauchen auch Erkenntnisse mit verdraengten schmerzenden Situationen auf ~ sie klaren deine Sicht deiner Welt und oeffnen verschlossene Sinne in deinem Leib die dir ganz neue sinnliche Wahrnehmung unserer Welt schenken


Das muss ich mir zu Herzen nehmen...

vielleicht erzaehlst du hier welche naturlichen Gesetzmaessigkeiten wirken


Meinst du mich?

Engelslicht hat geschrieben:Zum einen Zerstörung der Seele und zum anderen sexuelle Probleme (in deinem Fall wohl eine Obsession mit Frauen; "Furchtliebe" und unterdrückte Triebe).


Ja, Furchtliebe trifft es echt gut. Zum einen übertriebene Hingezogenheit und zum anderen dieses Distanziertsein. Triebe sind ja nicht wirklich unterdrückt. Ich lebe sie exzessiv aus, auch wenn es nur in meiner Fantasie ist und ich anderweitig "Abhilfe" schaffe.

Das könnte vielleicht ein Hinweis auf suizidale Gedanken sein. Du findest deinen Tod einerseits erlösend weil du dich nicht mehr mit dem Leben herumschlagen musst, aber auf der anderen Seite bereitet es dir auch Schmerzen weil du dein Leben gerne genossen hättest wie andere auch


Das ist einer der Gründe weswegen ich als Kind kurzzeitig beim Psychotherapeuten war. Ich hatte schon mal versucht als ich 11 war mir die Halsschlagader durchzuschneiden (weil das Blut am Hals schneller austritt als am Arm und man nach 4 min tot ist), habe es aber kurz davor nicht geschafft weil ich plötzlich Angst bekommen habe. Ich habe mich kurz danach an einen Bekannten gewendet der Therapeut ist und ihm das erzählt. Das Symptom konnte er tatsächlich mildern, aber die Ursache muss ich selbst aus dem Wege schaffen.

Das könnte Sadismus sein


Das wollte ich mir nicht eingestehen, aber ja, das ist es.

Du hast Angst vor warmen, zärtlichen Gefühlen, sehnst dich aber auf der anderen Seite danach.


Dabei ist diese Angst ja so bizarr. Ich meine wenn die Frau die Geborgenheit ist, dann sollte man keine Angst haben, vor allem nicht wenn man sich nach Geborgenheit sehnt.

Bis du irgendwann gemerkt hast, dass du sie nicht besitzen und dominieren kannst.


Ja, ich wusste, dass ich nicht sagen konnte "jetzt bist du mein!".

Wenn dich beim nächsten Mal eine Frau anlächelt, dann lächle zurück damit sie sich bestätigt fühlt. Stell dir vor du kannst dafür sorgen, dass es ihr besser geht. Wenn das mal keine Motivation ist.


Genau das mache ich beim nächsten Mal :D

AllRose hat es gut ausgedrückt: "brutal kraftvollen Phallus fuerchten der die schwache bis zum Anus aufreisst". Dein Trieb wird die Frau völlig überwältigen.


Also stellt mein "brutaler kraftvoller Phallus der sie aufreißt" meinen rohen, sexuellen Trieb dar? Ich frage weil ich bei diesen metaphorischen Spielereien sicher gehen will was ihr meint.

Wenn du magst kannst du ja deine zukünftigen Träume wo du denkst, dass sie etwas über dich verraten hier mit uns teilen und wir helfen dir bei der Deutung.


Wenn die Mods nichts dagegen haben, kann ich das machen :)
Danke nochmal an euch alle :wink:
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Re: Todesspritze

Beitragvon ArgoHayr » 01.12.2016, 22:38

Ich habe mich an dieses Forum gewendet um Rat zu bekommen und nicht mit euren Gefühlen zu spielen. Ich schildere die Dinge hier nun mal wie sie sind, weil ich mich so in der Art einem Therapeuten beispielsweise nicht anvertrauen könnte. Die Anonymität des Internets ist wie der Alkohol...beides löst den Knoten der Zunge.

Als ich deine Antworten so durchlese spuere ich deine lustvolle Gratwanderung die du genussvoll immer wieder provozierst


Das mag man vielleicht so sehen, aber das geschieht nicht bewusst. Ich möchte hier nichts und niemanden provozieren. Falls sich jemand gestört fühlt, dann soll er sich bei mir melden. Mein Gefühl sagt mir aber, dass man sich hier gerne hilft; die Forumatmosphäre scheint also gut zu sein.

Dieses Spiel is sooo schoen !!!


Och wenn es dir gefällt dann hindere ich dich mal nicht daran.
Spiele heben ja bekanntlich die Laune :D
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Re: Todesspritze

Beitragvon ArgoHayr » 01.12.2016, 22:50

AllRose hat geschrieben:Hast du ein Problem damit dass ich dein Unbewusstes schreibend spreche?


Keineswegs AllRose. Ihr seid ja psychologisch gut bewandt und wisst sicherlich wie man das Unterbewusste anspricht, auch ohne zu fragen...

Ich bin da voellich frei von Mitleid oder sogar Mitgefuehl
also innerlich ruhich
deins fliess´d einfach durch mich durch ~ vollkommen stoerungsfrei :wink:


Okay :D

In meiner Erfahrung erlebe ich immer wieder das Emotionen beruehrt und durchlebt befreien und einen verdeckten Raum (neuen Freiraum) oeffnen wohinein das verdraengte fliessen kann ~ dein Lebendichsein :D


Wie willst du mich emotional berühren wenn du nach eigener Aussage völlig frei von Mitleid bist? :wink:
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Re: Todesspritze

Beitragvon ArgoHayr » 01.12.2016, 23:07

AllRose hat geschrieben:Meinst du wirklich dass ich Lust habe zu leiden???


Nein das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn du aber meinst du hättest Lust dann ist das eben so...

ich beruehre deine verborgenen Emotionen


Dann habe ich das anscheinend gar nicht gemerkt...huch :D
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