Hey hypno,
danke Dir für das ausführliche feedback und das Beschreiben des 'gefühlsmäßigen' Hintergrunds in dem Du Dich befindest.
Ich will auf ein paar Dinge eingehen, die Du geantwortet hast:
zunächst Wasser im Traum steht - nach meiner Leseart - vor allem für den Gefühlsbereich und ja, wie/ob die Energie in diesem Bereich fließt. Da mag auch viel Unbewußtes mit dabei sein.
Das Schwimmbad kann man tatsächlich einerseits als 'Beschränkung' (des natürlichen Flusses) betrachten, andererseits hat eine derartige Beschränkung ja auch ihre positiven Seiten: Wasser im Schwimmbad 'fließt' sozusagen in gemäßigten, v.a. kontrollierten Bahnen. Und wenn alles gut läuft, z.B. durch regelmäßige Reinigung/Austausch, dann ist auch das Wasser im Schwimmbad durchaus frisch und klar. Sprich 'Schwimmbad' muss nicht immer 'negativ' bewertet werden
Die Personen, die im Traum auftauchen kann man auf verschiedene Weise lesen: einmal eben als reale Existenzen, d.h. als Teil Deines realen Lebens, andererseits (oder zusätzlich) als Anteile Deiner Persönlichkeit. Du bist ja nun nicht nur eindimensional ein Mann/männlich, sondern trägst noch jede Menge anderer Persönlichkeitsmerkmale mit Dir herum (z.B. einen kindlichen Anteil, einen mütterlichen und väterlichen Anteil, Alte Herrschaften, vielleicht einen superängstlichen Anteil, oder einen super Lustigen, Mutigen, Aggressiven, Lustvollen etc etc). Das sind alles Persönlichkeitsmerkmale von Dir, die Du aber nicht immer gleich stark auslebst (oder nach außen zeigst). Manchmal haben wir Anteile in uns, die uns derart unangenehm sind, dass wir sie sogar vor uns selbst geheim halten!
Sprich - genau wie mit realen Personen im äußeren Leben - haben wir unterschiedlich gute/enge Beziehungen zu unseren inneren Anteilen. Ignorieren wir sie zu lange, dann tauchen sie in aller Regel im Traum auf, als eigenständige Personen, und teilen uns dann so mit, was sie uns zu sagen haben.
Und demgemäß habe ich diese Nachbarin in Deinem Traum verstanden. Natürlich weiß ich nicht für welchen Anteil sie steht, bei Dir. Das wirst Du wohl selber rausfinden müssen (falls Du dazu Lust hast). Aber da sie weiblich ist und Dir nicht besonders gut bekannt, habe ich sie entsprechend als 'weiblichen Anteil' von Dir betrachtet, der Dir ganz offensichtlich zwar häufig begegnet, aber nicht besonders gut bekannt ist.
Entsprechend habe ich auch ihre Aussage verstanden: ihr Freund, von dem sie sich (mehrfach) betrogen fühlt, das bist Du (oder ein männl. Anteil von Dir) - und es war ihr wichtig, dass Du das erfährst - und bestätigst!
Betrügen kann ja alles mögliche meinen und sich auf alle möglichen Ebenen beziehen. Das muss nicht immer körperlich-sexuell gemeint sein.
Und wer weiß, nach Deiner erlebten Geschichte kann es ja auch sein, dass sich 'Dein inneres Gefühl' 'betrogen' oder getäuscht fühlt. Schließlich hast Du, wie Du schreibst, sehr viel von Dir gegeben (Dich stark geöffnet, gefühlsmäßig) in dieser Beziehung, die leider am Ende auseinander gegangen ist. Da kann man sich auf eine gewisse Weise ja schon 'verarscht' (betrogen/getäuscht) fühlen. Auch wenn man das bewusst vielleicht so nicht sagen würden (oder so gar nicht wahrnimmt).
Wir sind solche Kopfmenschen geworden, dass wir alles sehr vernünftig und rational betrachten können, sachlich, ohne wütend zu werden oder zu schreien/weinen/toben, ohne den eigentlichen Schmerz zu zeigen, der aber dennoch da ist, in uns verborgen, geheim gehalten.....
Problem: was Du Dir selbst nicht eingestehst, Du vor Dir selbst versteckst/geheim hälst, wirst Du auch nicht gerne jemand anderen sehen lassen.
Sicher hat es selbstschützende Gründe, warum man diese Gefühle, die in uns verborgen sind, nicht rauslassen kann/will. Vieles ist erlernter habitus aus dem Elternhaus, aber häufig hat es eben auch ganz viel mit Kontrolle zu tun. Mit schwarz-weiß Vorstellungen von stark und schwach (ist es tatsächlich Stärke seine Gefühle nicht zeigen zu können? Oder nicht eher eine Schwäche?)
Wenn man das wirklich will, kann man schon lernen, nach und nach seine Gefühle zuzulassen. Dazu muss man aber anfangen sich selber (mitsamt all dem verstörenden Gefühlen in uns) kennenzulernen.
Die Crux ist wohl, dass 'Männer' (sorry, platte Verallgemeinerung

) in aller Regel erst dann anfangen sich zu öffnen, wenn sie sich verlieben. Einerseits ist das gut, denn es hilft überhaupt Gefühle wahrzunehmen, andererseits ist es völlig blöd, denn wenn die Beziehung nicht andauert, dann nimmt 'mann' das sozusagen als Beweis, dass man besser gar keine Gefühle mehr zeigt und panzert/igelt sich ein. Besser wäre tatsächlich unabhängig von einer anderen WunschPerson an seine Gefühle ranzugehen.
Sorry, das war jetzt weit ausgeholt.
Es tut mir leid, zu hören, wie das gelaufen ist mit euch beiden. Ich kann auch gut den emotionalen Schmerz nachvollziehen, der dadurch ausgelöst wurde... leider kann ich Dir da keinen tollen, klugen Ratschlag geben, denn wie Du selbst sagst, mit Logik hat das wenig zu tun.
Im Endeffekt hilft nur die Zeit (und jeder Mensch braucht eben seine eigene Zeit, um über sowas hinwegzukommen), die Bereitschaft das ganze Geschehen ad acta zu legen und dann, ganz pragmatisch, ein wenig Ablenkung.
Hast Du das Gefühl, mit der ganzen Sache wirklich abgeschlossen zu haben? Oder hoffst Du insgeheim noch?
Vielleicht solltest Du tatsächlich auch mal überprüfen, was da an womöglich 'versteckter Wut' in Dir ist (solange das nicht geklärt ist, kannst Du nicht loslassen).
Dein Schwimmbad-Wasser im Traum ist entweder noch hoffnungsvoll-grün oder schon so modrig-abgestanden-giftig (sauer?) dass es dringend gereinigt und ausgetauscht werden sollte.
Und wenn Du Deine Gefühle diesbezüglich 'geklärt' hast, dann versuche wirklich 'loszulassen':
Sage Dir: okay, aus irgend einem (mir bekannten oder unbekannten) Grund, soll diese Beziehung nicht sein. Ich finde es nicht gut, aber ich akzeptiere es. Und ich bedanke mich dafür, dass ich überhaupt die Chance hatte, diesen tollen Menschen kennen zu lernen und ...Jahre mit ihm/ihr zu verbringen.
Dann vollziehe ein 'Abschluss-/Bestattungs-Ritual'. So schräg das klingen mag, eine derartige Handlung hilft wirklich. Du kannst z.B. all das was Du an ihr mochtest (oder worauf Du wütend bist), auf einen Zettel schreiben und ihn entweder in einem kleinen Kästchen in der Erde vergraben, oder als Schifflein auf einen Fluss setzen und davon fahren lassen (auch verbrennen ist möglich). Alles was Dich an sie erinnert solltest du dann auch wegräumen.
Und dann schau nach vorne, geh raus, unternimm was, und lerne andere Frauen kennen...!
liebe Grüße
Picadora