Gebärmutter geboren...

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Moderator: Mirakulix

Gebärmutter geboren...

Beitragvon Soela » 06.11.2016, 11:56

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe mich ein wenig durch gelesen, aber nicht wirklich etwas ähnliches wie meinen Traum gefunden... Der war letzte Nacht derart realistisch, dass er mich nicht mehr los lässt. Ich bin aufgewacht in der inneren Überzeugung, dass das Wirklichkeit war.

Es ging eigentlich recht schnell, ich hatte ein Ziehen im Bauch wie in der Periode, aber habe dann tatsächlich meine Gebärmutter mit einem noch daran hängenden Eierstock geboren. Mir war dann auch klar, dass ich nicht lange davor auch den anderen Eierstock auf diese Art verloren hatte, und dass ich erst da erkannte, WAS das gewesen war.
Das Aussehen war auch etwas seltsam, da die Stelle, wo der Eileiter - eher dünn und zart - von dicker Beschaffenheit war. Das klingt jetzt krass, aber von der Ausformung her erinnert mich Eierstock am Eileiter fast schon an einen Phallus :oops: . Darüber hatte ich mich im Traum gewundert.
Und alles war sehr sehr dunkelrot und blutig.
Seltsamerweise fühlte ich mich dabei nicht panisch oder so. Eher fassungslos und verwirrt.
Ich war bei alledem alleine und der Ort war neutral und fremd, keine Ahnung wo das war. Bzw dunkel dämmert mir, dass es auch zu Hause gewesen sein KÖNNTE.

Zu den Rahmenbedingungen:
ich bin noch etwas jung für Wechseljahre - 39 - und habe eine Tochter.
Am Vortag war nichts besonderes, der ganz normale Samstagsalltag.
Ich lebe in Trennung, allerdings lebt der Vater meinet Tochter NOCH mit im Haus (ist nicht gerade harmonisch, eher aufgesetzt ruhig..), und am Freitag kam ich Vormittags von einem Termin weiter weg zurück, und auf meinem Stellplatz stand das Auto seiner Mutter :evil: (sie war für eine Woche aus dem Erzgebirge im Ländle) und mit dabei war seine Freundin, deren Existenz maßgeblich, aber nicht ausschließlich, an meiner Entscheidung zur Trennung beteiligt war. Sie sind aber schnell gegangen, als sie mich kommen sahen, hatten erst eine Stunde später mit mir gerechnet. Das ist auch gerade mein aktueller Ärger (ich will sie nicht hier am undoder im Haus haben, und sie war auch noch nie hier, bzw. nicht dass ich wüsste), aber den Zusammenhang kann ich nicht so recht herstellen. Zumindest in Sachen Fruchtbarkeit kann sie mir nicht den Rang ablaufen, denn sie ist gut und gerne 10 Jahre älter als ich.
Ich stehe zurzeit etwas unter musikalischem Leistungsdruck - Musik kommt ja auch irgendwie aus dem inneren, und man gibt damit vieles aus sich preis. Vielleicht ist das auch der Punkt...?

Ich werde einfach nicht schlau aus dem Traum, und er geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Wühlt mich auf und alles in mir meint, er müsse was zu bedeuten haben. :roll:

Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen?

Vielen Dank für Eure Antwort!
Soela
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon plush » 06.11.2016, 12:27

Liebe Soela!

Ich stehe zurzeit etwas unter musikalischem Leistungsdruck - Musik kommt ja auch irgendwie aus dem inneren, und man gibt damit vieles aus sich preis. Vielleicht ist das auch der Punkt...?

Mit dem musikalischen Leistungsdruck meinst Du Auftritte im Zusammenhang einer Berufstätigkeit, Kirchenchor oder ähnlichem? Dadurch setztest Du natürlich etwas aus Deinem Inneren der Beurteilung durch ein Publikum aus (gepaart mit Versagensangst? oder wie würdest Du den erspürten "Druck" erlären?) - vielleicht klingt darin eine Parallele zu dem Umstand an, dass Du Deinen Traum hier zur Untersuchung vorlegst. Eventuell nimmt es aber von dem hierbei möglichen Leistungsdruck etwas fort, wenn Du davon ausgehst, dass Dein Dir aus Deiner Seele geborener Traum prinzipiell nur Dich selbst etwas angeht und Du hier lediglich in einer Art ärztlichen Praxis bist...

Der Arzt will Dich nun noch ein bisschen eingehender abklopfen (wie man so sagt); dafür sollst Du Dir Deinen Traum mit seinen verschiedenen Symbolen und Einfällen ("es könnte Zuhause gewesen sein -> da wohnt noch der Vater meiner Tochter...") noch einmal vornehmen.

Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine innere Situation berichten, die ihrer symbolischen Sprache wegen aber ausgelegt werden müssen, dies erfordert Deine Mitarbeit. Zuerst versetze Dich bitte nochmal in die Handlung Deines Traumes und suche eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt - am besten eine poetische, so wie es die Dichter mit ihren Werken machen. Versuche außerdem zu bennen und näher zu beleuchten, was Du als das wirklich Schwierigste in Deinem Leben empfindest.

Im nächsten Schritt geht es um die einzelnen Symbole Deines Traumes:

Von den Personen erstelle bitte Charakterportraits, die ihre Vorzüge und negativen Seiten eingehender beschreiben, so dass man sich eine Vorstellung von ihnen machen kann.

Für die nicht-personalen Symbole gilt, dass Du bei jedem für sich beschreiben sollst, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (entsteht oder hergestellt wird) und wozu es sich selbst oder sonst seinem Nutzer dient. Was macht oder ist es wesentlich, zu welchem Zweck? Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schaue in einem Lexikon nach.

Ein Beispiel, um Dir diese Methode (das „Freie Assoziieren“) besser nachvollziehbar zu machen:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
....................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.

Wie Du siehst, beim Beschreiben der ursprünglichen 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen" Du bringst, desto besser – desto mehr Informationen lieferst Du. Die brauchen wir, um die Botschaft Deines Traumes zu enträtseln.. Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Ich freue mich Deine Vorbereitungen!
Herzlichst, Dein Plus
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon Soela » 06.11.2016, 16:09

Hallo Plush,

hab Dank für Deine schnelle Antwort!

Musikalischer Druck - ich mache nebenberuflich Musik, sitze im überregionalen Auswahl-Orchester auf einem "heißen" Stuhl und kann es dem Chef nicht so richtig recht machen (menschlich eine komplizierte Kiste - er hatte sich mal geoutet, sich in mich verguckt zu haben, sein Verhalten mir gegenüber ist aber öfter mal einfach nur kalt bis fies, was er natürlich nicht so sieht, denn er ist tatsächlich der einzige Mensch in meinem Umfeld, von meinem Ex mal abgesehen, der mich als schwierig einstuft).
Mit dem Publikum habe ich eigentlich kein Thema, hatte ich noch nie, denn eigentlich fühle ich mich sicher, und das Publikum ist auch zufrieden. Publikum ist immer freundlich. Bin nicht so der Typ Lampenfieber, gerade bezieht sich der Druck also nur auf den aktuellen Dirigenten.
Tatsächlich fühle ich mich in Konzerten sicher, spiele auch viel besser als in den Proben, denn im Konzert kann er nichts mehr rein kritteln. Dann läuft es wie es läuft. Die Proben sind viel viel schlimmer.
Dabei habe ich doch das ganze Orchester im Rücken. Schon komisch dass ein einzelner Mensch so viel Macht haben kann.

Ein Titel dramaturgisch betrachtet - da ich seltsam emotionsarm war im Traum, und auch danach, ist das gar nicht so leicht. Es war ja nichtmal eine "schwere Geburt" :roll:
Ausser "blutiges Erwachen" fällt mir nix ein :|

Das wirklich schwierigste in meinem Leben ist glaube ich, alles immer richtig zu machen und jedem gerecht zu werden. Und dabei nicht mein Gesicht zu verlieren. Und möglichst dabei immer stark bleiben, wenn nicht nur für mich, dann doch für die Menschen, die mir wichtig sind.
Ich bin gerade daran am arbeiten, dass ich nicht immer everybodies Darling sein kann und muss.

Puh - Symbole in meinem Traum finden. Also Personen waren ja keine anwesend, ausser mir selbst. Bevor ich dazu kam, jemanden um Hilfe zu bitten, bin ich aufgewacht.

Ich denke, die Gebärmutter und was daran hängt könnte vielleicht meine Weiblichkeit darstellen, das liegt ja am nächsten. Oder mein Innerstes. Aber warum sahen sie so seltsam entartet aus...?
Oder meine innere Mitte? Sonst bin ich ein Mensch, der in sich ruht. Gelte bei anderen als ausgeglichen und sonnig (zumindest schätzen andere das an mir). Das ist aber zurzeit nicht immer einfach.
Die Unsicherheit, ob es zu Hause war, oder an einem fremden Ort, könnte mit dem Vater meiner Tochter zusammen hängen, denn der ist schon ein emotionaler Störenfried und bringt Unruhe in meinen Rückzugsort. Sogar seine Freundin schleppt er schon in meine Schutzzone... Also vielleicht die Unsicherheit, ob dies noch mein Zuhause ist..?...
Die extrem satt dunkelrote Farbe könnte vielleicht für die innere Wut und noch aktive Wunden stehen? Oder dafür, dass das geborene noch nicht ganz tot ist..?

Oje gar nicht so einfach.... :roll:
Soela
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon plush » 06.11.2016, 17:55

hab Dank für Deine schnelle Antwort!

Keine Ursache; freut mich sehr, dass wir ins Gespräch über Deinen Traum kommen!

Musikalischer Druck - ich mache nebenberuflich Musik, sitze im überregionalen Auswahl-Orchester auf einem "heißen" Stuhl und kann es dem Chef nicht so richtig recht machen (menschlich eine komplizierte Kiste - er hatte sich mal geoutet, sich in mich verguckt zu haben, sein Verhalten mir gegenüber ist aber öfter mal einfach nur kalt bis fies, was er natürlich nicht so sieht, denn er ist tatsächlich der einzige Mensch in meinem Umfeld, von meinem Ex mal abgesehen, der mich als schwierig einstuft).
Mit dem Publikum habe ich eigentlich kein Thema, hatte ich noch nie, denn eigentlich fühle ich mich sicher, und das Publikum ist auch zufrieden. Publikum ist immer freundlich. Bin nicht so der Typ Lampenfieber, gerade bezieht sich der Druck also nur auf den aktuellen Dirigenten.
Tatsächlich fühle ich mich in Konzerten sicher, spiele auch viel besser als in den Proben, denn im Konzert kann er nichts mehr rein kritteln. Dann läuft es wie es läuft. Die Proben sind viel viel schlimmer.
Dabei habe ich doch das ganze Orchester im Rücken. Schon komisch dass ein einzelner Mensch so viel Macht haben kann.

Ein Titel dramaturgisch betrachtet - da ich seltsam emotionsarm war im Traum, und auch danach, ist das gar nicht so leicht. Es war ja nichtmal eine "schwere Geburt" :roll:
Ausser "blutiges Erwachen" fällt mir nix ein :|

Das wirklich schwierigste in meinem Leben ist glaube ich, alles immer richtig zu machen und jedem gerecht zu werden. Und dabei nicht mein Gesicht zu verlieren. Und möglichst dabei immer stark bleiben, wenn nicht nur für mich, dann doch für die Menschen, die mir wichtig sind.
Ich bin gerade daran am arbeiten, dass ich nicht immer everybodies Darling sein kann und muss.

Sehr gut präzisiert, auch die Überschrift passt ausgezeichnet, denke ich! Eine Frage zu den Vortageserlebnisse noch: Du sagtest, Dich hier ein wenig durchgelesen zu haben: hast Du Dich mit dem einen oder anderen der Threads etwas intensiver befasst, Gedanken gemacht? Welchem ggf-?



Ich denke, die Gebärmutter und was daran hängt könnte vielleicht meine Weiblichkeit darstellen, das liegt ja am nächsten. Oder mein Innerstes.

Ok, es ist nicht verkehrt, dass Du Dir Gedanken darüber machst, was die Symbole und der Traum insgesamt bedeutet. So weit bin ich nicht. Was ich benötige, bevor ich einen Deutungsversuch unternehmen kann, ist eine Menge an Informationen. Die würden aus Deine "Freien Assoziationen" zu dem stammen, was jeder Gegenstand, den ein Symbol verkörpert, überhaupt ist, Deiner Ansicht nach. Darüber darf ich mir nicht selbst Gedanken machen, sowenig, wie Du in einem Lexikon nachschauen darfst, was dort wiederum andere Leute geschrieben haben.

Ein überzogenes Beispiel, was rauskäme, wenn ich (- ein seit kurzem auf der Erde die Menschen studierender Marisaner) mir Gedanken z.B. über den Begriff Gebärmutter Gedanken machen würde:

Gebärmutter: Dieses Wort bezeichnet eine hitzefeste Röhre mit einer verschließbaren Öffnung vorne dran. In den Wänden dieses Behälters laufen Drähte, die Hitze erzeugen, wenn man Strom durchschickt. Durch die Hitze wird ein Stück Fleisch von 5 kg Gewicht binnen 3 Stunden zu einem Braten, den viele der Erdlinge zum Fressen gern haben.

Drähte: Dünnes Metall, das Strom leitet.
Strom: Eine Energieform, die eine Art Reibungshitze in Drähten erzeugt, wenn sie relativ dünn sind.
Fleisch: Ein Bestandteil von Dingen, die die Erdlinge "Tiere" nennen. Das Fleisch hält ihre Knochen zusammen und macht, dass sie Bewegungen ausführen können. Manche Tiere fressen das Fleisch anderer Tiere, um ihren Bedarf an Energie und Rohstoffen für den Aufbau des eigenen Fleisches zu decken.
Tiere: Sie bewegen sich schneller als Pflanzen, weil Pflanzen von jeden Tag gleichmäßig habbarer Sonnenenergie leben und von Rohstoffen, die sie aus dem Erdboden ziehen.


Du verstehst, warum Ich Deine eigenen Definitionen und Beschreibungen benötige, um mir konstruktiv Gedanken machen zu können?


Hier nun die einzelnen Symbole im Traum


Es war ja nichtmal eine "schwere Geburt" :roll:
Ausser "blutiges Erwachen" fällt mir nix ein :|


Es ging eigentlich recht schnell, ich hatte ein Ziehen im Bauch wie in der Periode, aber habe dann tatsächlich meine Gebärmutter mit einem noch daran hängenden Eierstock geboren. Mir war dann auch klar, dass ich nicht lange davor auch den anderen Eierstock auf diese Art verloren hatte, und dass ich erst da erkannte, WAS das gewesen war.
Das Aussehen war auch etwas seltsam, da die Stelle, wo der Eileiter - eher dünn und zart - von dicker Beschaffenheit war. Das klingt jetzt krass, aber von der Ausformung her erinnert mich Eierstock am Eileiter fast schon an einen Phallus :oops: . Darüber hatte ich mich im Traum gewundert.
Und alles war sehr sehr dunkelrot und blutig.
Seltsamerweise fühlte ich mich dabei nicht panisch oder so. Eher fassungslos und verwirrt.
Ich war bei alledem alleine und der Ort war neutral und fremd, keine Ahnung wo das war. Bzw dunkel dämmert mir, dass es auch zu Hause gewesen sein KÖNNTE.


Puh - Symbole in meinem Traum finden. Also Personen waren ja keine anwesend, ausser mir selbst. Bevor ich dazu kam, jemanden um Hilfe zu bitten, bin ich aufgewacht.

Das mit dem Jemand um Hilfe bitten, hast Du nach dem Aufwachen effektiv nachgeholt: Du bist hier mit Deinem Traum, um Dich mit anderen über ihn und Deine Innere Situation zu beraten. Wahr ist auch, dass an der Traumoberfläche selbst keine Personen auftauchen. Du hattest jedoch den Einfall, dass der Ort im Traum Dein zuhause gewesen sein könnte, und beim Nachdenken darüber kamst Du auf den Vater meiner Tocher. Insofern war unter der beim Aufwachen erinnerten Traumoberfläche offenbar unsichtbar eine Person verborgen, sogar weitere, die mehr oder weniger direkt mit dem Vater meiner Tochter und darüber wiederum mit einem gewissen Aspekt Deiner Schwierigkeiten zu tun haben. Das o.g. Hauptproblem mag daran teilhaben, jedoch stammt es wahrscheinlich aus einer viel früheren Epoche Deines Lebens.

Zu einem Vater als solchen: Definiere und beschreibe bitte, was das ist und wie es funktioniert, zu welchem Zweck.
eine Mutter: das gleiche Muster anwenden.
Freundin (a- die der Mutter; b- die des Vaters Deiner Tochter):

Erstelle außerdem bitte Charakterportraits zu den Personen, soweit Du sie kennst. (Den Beitrag der Freundin der Mutter an der Trennung hatte ich nicht richtig verstanden, was war da los?)
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon Soela » 06.11.2016, 20:30

Oh Wow!
Dafür, dass Du "erst seit kurzem" auf der Erde die Menschen studierender Marsianer bist, schaust Du aber ganz schön in die Menschen hinein! Ich staune wie schnell Du kombinierst und dabei über Schwachstellen stolperst....

Gelesen habe ich hauptsächlich Träume die mit dem Thema Geburt zu tun hatten, und die mit Gebärmutter... Habe auch versucht den ein oder anderen Gedanken zu verfolgen, sehr oft schien mir vieles schlüssig.
Da ich bei mir selbst aber stehe, wie der Ochse (oder die Kuh) vor dem Berg, habe ich den Mut gefasst, selbst zu posten...

Deine Assotitation zur Gebärmutter - da musste ich kurz schmunzeln ;-) Ok also muss ich zunächst beim Haupt-Thema beginnen und daraus entwickeln sich neue Symbole. Die aber noch nicht alle unbedingt eine Bedeutung im direkten Sinne haben müssen.
Ich versuche mich mal daran.

Eierstock: Ein Hort für unreife Eier, die dort warten, durch Einfluss von chemischen Botenstoffen (Hormonen) Ei für Ei heran zu reifen, und sich auf den Weg durch den Eileiter in die Gebärmutter zu machen.

Eier - Keimzellen im weiblichen Körper, die dazu dienen, nach Befruchtung durch entsprechende Gegenstücke aus dem männlichen Körper heran zu reifen zu einem weiteren Wesen der Gattung, der die Keimzellen entstammen.

reifen - Weiterentwicklung , kann viel oder wenig Zeit in Anspruch nehmen und lässt sich nicht von aussen beschleunigen

Eileiter - dünnes Geweberöhrchen und eine Art Straße, wo die Eizellen durch sanfte Impulse geschützt in Richtung ihres Bestimmungsortes geschubst werden.

Gebärmutter: ein aus Bindegewebe und Muskeln bestehendes, dehnbares Gefäß ca. in der energetischen Mitte (also irgendwo im Bauch) eines weiblichen Menschlichen Körpers. Versorgt wird es durch den Blutfluss, der Nährstoffe hin und Abfallstoffe weg befördert.
Dient zur zeitweilige Beherbergung und Aufzucht eines noch unfertigen Menschenkörpers, bietet ihm dabei günstige Lebensbedingungen wie Schutz, Nahrung und Wärme, bis dieser zu groß wird, und durch einen engen Weg per Muskelkraft nach draußen bewegt werden muss, um sich dort körperlich und emotional weiter zu Entwickeln und eigene Erfahrungen zu sammeln. Diesen Vorgang nennt man Geburt.

Gefäß - ein hohles Etwas, wo andere Etwase hinein passen.

Bauch - Die Mitte von etwas, oft auffällig durch eine rundliche Ausformung, aber nicht immer. Kann auch die Mitte eines Lebewesens (z.B. Mensch) sein. Dort befinden sich dann verschiedenste Organe. Manche sagen, dass dort auch Emotionen beherbergt sind.

Blut - Flüssigkeit, die darauf angewiesen ist, stets in Bewegung zu bleiben, und die entsprechende Pflege benötigt, um nicht zu verklumpen. Es besteht aus einer Trägerflüssigkeit und verschiedenen aktiven Zellen, von denen jede ihren eigenen Zweck hat. Unter Einfluss von Licht sieht Blut rot aus, teils hell, teils dunkel, was auf viele Menschen eine signalhafte Wirkung hat. Aufgrund des Hämoglobingehaltes riecht es für manche Menschen stark nach Metall. Blut dient dem Transport von Nährstoffen und dem Abtransport von Stoffwechselprodukten der zu ernährenden Zellen.

Beherberung - bietet zeitweilig Unterschlupf für Lebewesen, um dort u.a. schlafen zu können. Dient auch dem Schutz vor Fressfeinden, Kälte oder anderen Feinden.

Leben - ein aktiver Zustand, umfasst Bei Tieren (inclusive Menschen) sowohl körperliches Leben (Bewegung, Stoffwechsel, Entwicklung) als auch seelisches. Trennen kann man beides nicht so wirklich. Bei Pflanzen und Pilzen ist man sich da noch nicht so einig. Auch Einzeller sind Leben. Leben ist das Gegenteil vom Tod.

Muskelkraft - Kraft, die ein Lebewesen durch die An-und Entspannung von Muskelgewebe aufbringt. Dafür benötigt es Energie, diese wird einerseits durch den oben genannten Blutfluss bezogen, andererseits durch den Willen, etwas weiter-/ fortzubewegen.

Geburt - der Weg aus einer Schutzzone heraus in die Aussenwelt. Teils schmerzhafter Prozess sowohl für den der geboren wird, als auch für die Gebärende. Vorangetrieben wird die Geburt natürlicherweise durch die oben genannte Muskelkraft, und der Weg führt durch einen engen Gang hinaus in Licht und verhältnismäßig Kälte. Manchmal findet die Geburt auch fremdgesteuert statt, beispielsweise durch die chirurgische Öffnung des Muskelgefäßes.

Phallus: das männliche Geschlechtsteil im Zustand starker Durchblutung, dadurch stark vergrößert und auch härter als sonst. Wird in manchen Kulturkreisen auch benutzt, um sich damit zu messen oder beweisen. Es besteht aus Muskeln und Bindegewebe, besitzt keinen Knochen.

Zu Hause: der Ort, an dem jemand wohnt, und der nicht für jeden anderen zugänglich ist. In vielen Kulturkreisen geschützt durch Barrieren wie Mauern, Türen, Schlösser, Zäune, wachende andere Spezies, usw. Normalerweise sorgen Wesen dafür, dass sie sich in ihrem Zuhause sicher vor Feinden und Störung fühlen. Mit wem ein Wesen sein Zuhause teilt, und ob überhaupt, entscheidet dieses meist selbst.

geschützt - Schutz macht unangreifbar. Ein Wesen kann sich selbst schützen oder auch beschützen lassen. Oder beides.

sicher - ein Gefühl, nicht angreifbar zu sein, von wem oder was auch immer. Sicherheit hängt meist auch mit dem o.g. Schutz zusammen.

Feind - ein Wesen oder etwas, das das Wohl und die Sicherheit eines anderen Wesens bewusst oder unbewusst bedroht. Wobei der Eindruck, dass der Feind ein Feind ist, oft auch subjektiv sein kann.

Störung - das Gefühl, dass jemand oder etwas einen in der Comfort-Zone bedrängt. Störungen sind mal unerwünscht, mal auch erwünscht. Je nach dem, mit was das "gestörte" Wesen gerade beschäftigt ist.

Zuhause teilen - zwei oder mehrere Wesen leben gemeinsam in einem Zuhause, im Idealfall freiwillig

So das war mal, was mir zu Symbolen jetzt eingefallen ist.

Die Freundin. Hmmm. Die Freundin ist die Freundin meines Noch-Mannes. Sie war der Auslöser für die Trennung. Über ihren Charakter kann ich nicht viel sagen. Sie ist schon um meinen Noch-Mann herum scharwenzelt, als dieser an seiner Arbeitsstelle als Chef neu angefangen hat. Sie wusste schon immer, dass er verheiratet ist, und ein Kind hat, das damals knapp 2 Jahre alt war. Was das über Ihren Charakter aussagt ... hmmm da fällt mir gerade nichts nettes ein :oops:
Mein noch-Mann hat allerdings früher öfter mal von ihr erzählt, und dabei entstand der Eindruck , dass sie wenig lebens-beja-end ist... Wohl aber zielstrebig, fleißig und arbeitsam.
Jedenfalls haben die beiden ca ein Jahr ein Verhältnis geführt, bevor ich es auf einem wenig eleganten Weg heraus gefunden habe. Zunächst wollten wir danach die Ehe retten, aber sind dabei gescheitert bzw. kamen die beiden auch dann doch nicht voneinander los. Laaaaange Geschichte, die ein Drehbuch füllen könnte, aus Lug und Betrug.
Zumindest bis jetzt versteht sie sich wesentlich besser mit der Mutter meines Noch-Mannes als ich, aber sie kennen sich auch noch nicht arg lange.


Mein Noch-Mann: sehr zielstrebig, wenig impulsiv, emotionsarm, egoistisch bis egozentrisch. Wenig einfühlsam (der erste Beweis war, dass ich alleine durch eine Ausschabung unseres frühzeitig im Bauch verstorbenen zweiten Kindes gehen musste, danach folgten genügend andere...), aber seeeeeehr empfindsam, wenn es um die eigenen Belange geht.
Andererseits eher verlässlich und pflichtbewusst (zumindest außerhalb der Familie).
Wichtig ist vor allem das Bild, was andere von ihm haben. Also andere ausser mir.

Die Mutter meines Noch-Mannes: die ältere Version ihres Sohnes, dazu noch übergriffig und manipulativ. Aber auch sehr fleißig und gewissenhaft.

Definition Vater:
oft männlicher Erzeuger eines Lebewesens, also Spender der Hälfte des Erbgutes via Spermium.
Kann aber auch ein männliches Wesen sein, das ein junges Wesen derselben Spezies annimmt und groß zieht.
Er trägt zur rein körperlichen Versorgung bei, hilft bei der Sicherung von Ernährung, Schlafstelle, Schutz. Trägt aber auch zur emotionalen Entwicklung des Jungwesens bei. Bietet idealerweise emotionalen Rückhalt, vermittelt Werte, gibt Liebe und Geborgenheit. Gibt dem Jungwesen Starthilfe in ein selbständiges Leben, bereitet es auf ein Leben in der Gesellschaft vor, wo es hinein wächst. Bietet die Hälfte eines Nestes, von dem aus das Jungwesen in die Welt fliegen kann, aber auch immer wieder zurück kommen.
Da männliche Wesen oft andere Fähigkeiten besitzen als weibliche, bietet ein Vater diesbezüglich den Gegenpol zur Mutter.

Definition Mutter:
oft das Wesen, das ein jüngeres für eine Weile unter dem Herzen getragen hat (s. Gebärmutter) und ihm die andere Hälfte des Erbgutes spendet (Eizelle). Durch den Vorgang der Geburt (s.o.) erfolgt der erste Loslöse-Prozess, nach dem die Mutter ihr Jungwesen normalerweise nicht mehr als Teil von sich, sondern als eigenes Wesen zu sehen beginnt.
Kann aber auch ein jüngeres Wesen als sein eigenes annehmen, das von einer anderen Mutter geboren wurde.
Die Mutter trägt wie der Vater zur körperlichen Versorgung bei, und auch zur emotionalen Entwicklung. Genau wie der Vater bietet die Mutter einen Hort, von dem das Jungwesen in die Welt starten kann, aber auch jederzeit zurück kommen.

Vater und Mutter sein umfasst so vieles, das auf den Punkt zu bringen ist gar nicht so einfach :roll:

Puh, das ist jetzt echt viel Text :shock:
Soela
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon plush » 06.11.2016, 23:14

Sehr schön gemacht so, Soela! Du bist gesegnet mit einem hellwachen Intellekt und vorzüglichen Detailkenntnissen: das erleichtert die Arbeit. Nun schaue Dir bitte nochmal diesen Vergleich an:

Das Aussehen war auch etwas seltsam, da die Stelle, wo der Eileiter - eher dünn und zart - von dicker Beschaffenheit war. Das klingt jetzt krass, aber von der Ausformung her erinnert mich Eierstock am Eileiter fast schon an einen Phallus :oops: . Darüber hatte ich mich im Traum gewundert.

und überlege unter Berücksichtigung der beiden Erbguthälften, ob abgesehen von den äußeren Ähnlichen der beiden Organteile (EileiterdergereiftesEisanftschubst 'vs' Phallus) auch innerliche Parallelen zwischen ihnen bestehen. Welche wären das ggf? Und wie hingen die mit dem engen Geburtskanal dicht an der Gebärmutter zusammen, den 2 möglichen Modi eines Phallus und dem Akt der Häftenverschmelzung ?


Phallus: (...) Wird in manchen Kulturkreisen auch benutzt, um sich damit zu messen oder beweisen.

Die Phallusträger untereinander? Wäre hierbei eine Parallele denkbar bei den Trägerinnen des engen Geburtskanals? Ggf. wie?


Die Freundin. Hmmm. Die Freundin ist die Freundin meines Noch-Mannes. Sie war der Auslöser für die Trennung. Über ihren Charakter kann ich nicht viel sagen. Sie ist schon um meinen Noch-Mann herum scharwenzelt, als dieser an seiner Arbeitsstelle als Chef neu angefangen hat. Sie wusste schon immer, dass er verheiratet ist, und ein Kind hat, das damals knapp 2 Jahre alt war. Was das über Ihren Charakter aussagt ... hmmm da fällt mir gerade nichts nettes ein :oops:
Mein noch-Mann hat allerdings früher öfter mal von ihr erzählt, und dabei entstand der Eindruck , dass sie wenig lebens-beja-end ist... Wohl aber zielstrebig, fleißig und arbeitsam.
Jedenfalls haben die beiden ca ein Jahr ein Verhältnis geführt, bevor ich es auf einem wenig eleganten Weg heraus gefunden habe.

Wie kann man sich so ein Verhältnis vorstellen, ein bisschen näher besehen? Also, wie funktioniert es und was haben beide davon? (Abgesehen von der Option eines zu bebrütenden Eies.)
Und wieso hat es dazu geführt, dass das zwischen Dir und ihm nicht weiter ging?

der wenig elegante Weg:

Die Unsicherheit, ob es zu Hause war, oder an einem fremden Ort, könnte mit dem Vater meiner Tochter zusammen hängen, denn der ist schon ein emotionaler Störenfried und bringt Unruhe in meinen Rückzugsort. Sogar seine Freundin schleppt er schon in meine Schutzzone... Also vielleicht die Unsicherheit, ob dies noch mein Zuhause ist..?..

Die Frage halte ich für einen Volltreffer; es müsste alles zusammenhängen mit dem wirklich schwierigsten in Deinem Leben ( innerlich Dein eigentliches Zuhause [wieder]finden?/ dran arbeiten, dass Du nicht Everybodys Darling sein willst noch musst, denn sonst zahlst Du als ein solcher 'Miete' in fremden Wohnungen?), aber mit fehlt noch ein richtiges Konzept. Mir fiel jedoch auf, dass ich übersehen habe, Dich um ein Charakterportrait zu Deiner Tochter zu bitten; das hole ich hiermit nach. Ganz unpassend können diese Informationen unmöglich sein, da die Tochter ja mal eins der konzeptionierten Eier gewesen ist.
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon Soela » 06.11.2016, 23:59

Oh daaaanke für die Blumen! hellwacher Intellekt und das mit den Detailkenntnissen klingt sehr vorteilhaft für mich :-)

Also die funktionelle Ähnlichkeit ist, dass sowohl Eileiter als auch der Phallus "Straßen" für jeweils die eine Hälfte der später verschmelzenden Einzelteile sind....
Und natürlich passt der Phallus bestens in den Tunnel, durch den das entstandene Leben später in die Aussenwelt geht...
Und über diesen Weg haben natürlich auch Mann und Frau die Möglichkeit, für einen Moment oder zwei zu verschmelzen. Körperlich wie emotional.

Meinst Du jetzt das Verhältnis zwischen der Frau und meinem Ex oder das zwischen mir und ihm?
Ich versuche mal beides zu entschlüsseln. Das nicht benötigte überlies einfach...

Das zwischen der Frau und ihm, da kann ich ja nur mutmaßen. Er ist ihr Chef. Sie himmelt ihn an. Er ist eh ein Mensch, der sich seeeehr über das Bild anderer von ihm definiert. Er braucht es, den Bauch gepinselt zu bekommen. Das habe ich wohl nach der ein oder anderen gemeinsamen Begebenheit nicht mehr in für ihn ausreichender Form getan.
Dazu noch ist sie ein relativ mütterlich umsorgender Typ (ok ich gebe zu - ein für mich sehr wenigrühmliches Detail ist, ich habe in seinem Handy gelesen, als ich mehrfache "Nein"s auf eine Frage bekam, die mein Gefühl aber mit ja beantwortete...) und seine Mutter hatte ihn nicht so sehr umsorgt, dagegen war sie so weit gegangen, seinen Vater aus seinem Leben zu eliminieren.
Und im Bett scheint sich eben auch "besser" (was auch immer das heißen mag) zu sein für ihn.
Ja und allein das macht sie wohl zu einer in seinen Augen besseren Partnerin für ihn...
Was haben beide davon: ER hat jemanden, der die Rollen ausfüllt, die er sucht. SIE hat jemanden, den sie anhimmeln kann (hat ja was, mit dem Chef und großen Maestro und so...) der ihr dann mal finanzielle Sicherheit bieten kann, der ihr emotionales Vakuum zu füllen sucht.... und BEIDE haben davon, dass sie sich nicht alleine fühlen müssen (gemeinsam allein zu sein nimmt halt auch nicht jeder wahr).

Das Verhältnis zwischen mir und ihm hatte ja schon durch das ein oder andere "alleingelassenwerden" in allem Möglichen Schaden genommen. Und die Tatsache, dass er mir - nachdem ich geschnüffelt hatte, und WUSSTE dass es die andere gibt - ins Gesicht gelogen hat, und ich nichtmal die Zeichen der Lüge erkennen konnte, obwohl ich ja wusste, dass er log, hat nicht gerade zur Genesung der Beziehung beigetragen...
Wir hatten ein erstes Gespräch, in dem er endlich zugab, dass es SIE gab. Aber er meinte auch, es sei zu Ende gegangen, weil er realisiert habe, dass man einen Menschen nicht so einfach austauschen kann.... Wir versuchten die Ehe zu retten, mit allem was dazu gehört. Darauf folgte der nächste Vertrauensbruch/-missbrauch, der meiner Meinung auch auch ans Elementare ging... Ich war erschüttert. So weit dass aussenstehende Personen mich ansprachen, wieso ich in der Musik meine Emotionen nicht mehr zeigte... Das zwang mich zum Nachdenken. Ich nutzte meine allererste Reise nach Geburt unserer Tochter. Eine Konzertreise in die USA 12 Tage - raus aus allem ... Kam zurück mit Klarheit in Kopf und Herz und sprach die Trennung aus. Tja und das wars mit dem "uns".

Ein Charakterportrait meiner (ok unserer, aber hier nenne ich sie lieber meine) Tochter:
Sie ist unglaublich emphatisch bis ins letzte. Sie verfolgt ihre Ziele mit einer ruhigen und konsequenten Beharrlichkeit, nimmt dabei auch Umwege mit, und diese gerne an.
Sie wirkt oft schon sehr "alt" in ihrem Wissen und ihrer Philosophie (Du solltest mal ihre Theorie vom Geborenwerden und Sterben hören, die hat sie mir schon mit drei Jahren erklärt....) und hat dabei dennoch eine erfrischend kindliche Emotionalität. Sie agiert oft sehr reif, und treibt gleichaltrige und auch ihren Papa das ein oder andere mal in den Wahnsinn (z.b. in Konflikten "...und wieso sagst Du das gerade SO zu mir..?..")
Sie ist mal das Donnergrollen, und meistens die Sonne am azurblauen Himmel, und in ihren laut Optikerin unglaublich großen Augen kann man die Sterne im Universum sehen, man muss sich nur die Zeit dazu nehmen.
Meine Tante arbeitet mit Engeln, und sie war schon früh überzeugt, dass meine Tochter ein inkarnierter Engel sein muss. Diesen Eindruck hat sie bis heute. Ob man daran glauben mag oder nicht, ich denke, das umschreibt die Persönlichkeit sehr gut.
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon Soela » 07.11.2016, 00:15

Ah was vergessen!

Die Phallusträger untereinander? Wäre hierbei eine Parallele denkbar bei den Trägerinnen des engen Geburtskanals? Ggf. wie?


Ja die Träger untereinander aber auch anderen gegenüber - zumindest sagt das das Klischee ;-)

Hmm die Trägerinnen des Geburtskanals. Da bin ich mir jetzt nicht sicher. Wenn ich in mich hinein höre würde ich spontan eher verneinen.
Andererseits gibt es unter den Frauen schon auch Konkurrenzkampf (Stutenbissigkeit) Aber zumindest nicht so demonstrativ mit diesem körperlichen Attribut wie bei den Männern.... Ich könnte mir schon denken, dass es Frauen gibt, die sich für weiblicher halten, als andere. Oder für bessere Mütter. Und die sich darüber profilieren - sind menschliche Motive und Handlungen ja schließlich oftmals "primitiv".
Aber in meinem Umfeld kenne ich keine solche. Es sei denn, da zählen solche "Weibchen"-Frauen dazu.
Ach ich glaube, da könnt ich jetzt ewig drüber sinnieren ;-) ABER: der Geburtskanal eignet sich halt auch nicht so gut für den Größenvergleich, wie ein Phallus :idea:

Und da fällt mir doch noch ein Detail ein zu Deiner Frage, was die beiden denn von dem Verhältnis haben, ausser der Option eines zu bebrütenden Eies:
Sie LIEBT Kinder. Am liebsten jüngere Kinder. Die eigenen sind schon groß (15 und 17), meines ist noch jung (8) und hat ein gewinnendes Wesen und Aussehen. Ich bin mir dessen bewusst, dass mein Noch-Mann schon auch noch einen Bonus mit in deren Beziehung bringt, nämlich meine Tochter. Die wenige Zeit, die er mit dem Kind verbringt, ist immer auch seine Freundin dabei. Er tut alles dafür, seiner Freundin sein Kind darzubieten.... (Ich war schon immer sein Vorzeige-Fifi, hab es leider zu spät erkannt. Jetzt soll ein Kind diese Rolle ausfüllen...)
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon Picadora » 07.11.2016, 14:00

Hey Soela,

ich sehe, dass ihr ja bereits sehr tiefenpsychologisch zu Gange seid. :wink:
Meine Herangehensweise an Träume ist dagegen eher oberflächlicher, pragmatischer Natur. Vielleicht magst Du das auch lesen?

Erstmal: es gibt nicht wenige Frauen, bei denen mit 39 die Phase der Wechseljahre beginnt. Frag mal Deinen Gynäkologen. Falls Du länger nicht dort warst, würd ich auf jeden Fall raten, mal wieder einen Check machen zu lassen. :wink:

Nach dem, wie Du Deine aktuelle Lebenssituation beschreibst, also dass Du gerade in Trennung lebst, klingt das Traumgeschehen für mich ganz pragmatisch so, dass Du jetzt beginnen musst, Deinen eigenen 'Mann' zu stehen.
Das mag jetzt etwas plakativ klingen, dennoch: lange Zeit warst Du 'die Partnerin/Frau von ihm' - das war die weibliche Rolle. Doch nun, mit der Trennung bist Du nicht mehr länger die Frau von, sondern musst anfangen, Dich auch um all das zu kümmern, was er vorher in Eurer Beziehung getan hat. Du beginnst damit also auch den 'männlichen Part' zu übernehmen.
Du scheinst das innerlich so zu erleben, als 'verlierst Du damit einen recht großen Anteil Deiner Weiblichkeit' (die Gebärmutter + der Eierstock). Du erkennst diese weiblichen Organe vielleicht 'fast' als Phallus, weil Du Dir bewußt wirst, dass Du nun nach außen hin 'stärker' (männlicher) werden musst - aber vielleicht auch, weil Du das Gefühl hast, Deine (weibliche) Stärke zu verlieren.
Daher auch das Blut, das den empfundenen 'Verlust' anzeigt, aber m.E. auch die Kraft, die Du besitzt, das zu bewältigen.

Am Ende des Traumes sagst Du ja auch, Du bist alleine - an einem erst unbekannten Ort. Du bist nun alleine Frau + Mann, und diese Rolle ist Dir noch unbekannt, unvertraut (der neue Ort).

So kann man den Traum aus pragmatischer Sicht verstehen. :wink:

Übrigens: tatsächlich wurden lange Zeit die weiblichen Geschlechtsorgane als 'nach innen gestülpte' männliche Organe angesehen (medizin-historisch) :wink:

viele Grüße
Picadora
Zuletzt geändert von Picadora am 07.11.2016, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon plush » 07.11.2016, 14:01

Und da fällt mir doch noch ein Detail ein zu Deiner Frage, was die beiden denn von dem Verhältnis haben, ausser der Option eines zu bebrütenden Eies:
Sie LIEBT Kinder. Am liebsten jüngere Kinder. Die eigenen sind schon groß (15 und 17), meines ist noch jung (8) und hat ein gewinnendes Wesen und Aussehen. Ich bin mir dessen bewusst, dass mein Noch-Mann schon auch noch einen Bonus mit in deren Beziehung bringt, nämlich meine Tochter. Die wenige Zeit, die er mit dem Kind verbringt, ist immer auch seine Freundin dabei. Er tut alles dafür, seiner Freundin sein Kind darzubieten.... (Ich war schon immer sein Vorzeige-Fifi, hab es leider zu spät erkannt. Jetzt soll ein Kind diese Rolle ausfüllen...)

Das ist um so bedenklicher, weil u.a. dadurch die nächste Generation für die Problematiken der (Stief-/Eltern mißbraucht und folglich mit diesem Muster "geprägt" wird. Aktionismus ist dagegen machtlos. Du bräuchtest eine vollständige diagnostische Klärung Deiner eigenen inneren Situation, wenn Du Dich für das Wohl des Mädchens effektiv einsetzen willst, zu einem echten Vorbild für sie werden; das ist leider! nicht in der Kürze möglich, die wünschenswert wäre...

Wir haben nun durch Deine Einfall bezüglich des Extra-"Bonus", den Dein Ex seiner Neuen mitbringt - zusätzlich nämlich zu der Aufbesserung ihrer Haushaltskasse und weiterer Arten von Zuwendung als Gegenleistung dafür, dass sie ihm umgekehrt auf ihre Weise den Bauch zu bepinseln versteht -, eine erste Information über die wahrscheinlichen Herkunft Deiner eigenen Problematik. Daran müssen maßgeblich "Prägungen" beteiligt sein, die Dir durch das 'Vorbild' Deiner frühenBezugspersonen auferlegt wurden...

Die Traumbotschaft scheint demnach zu sein, dass die infolge Deiner Kindheitsumstände übernommene übliche "Rolle" der 'Frau' als Eheprostituierte Deine naturgemäße Weiblichkeit verunmöglicht (s. die Ausstoßung oder Verdrängung des symbolischen Reproduktionstrakts), wobei dies keinesfalls die Verunmöglichung der rein 'physischen' Endokrinik einschließlich Fertilität meinen kann.

Was dann? lässt sich an dieser Stelle noch nicht genauer erklären. Nur soviel, dass die "naturgemäße Weiblichkeit" etwas primär "psychisch-emotionelles/ seelisches" bezeichnet, indem sich der Begriff auf eine Reihe angeborener Bedürfnisse und das ihrer Befriedigung dienende Instinktverhalten bezieht. Dies Modell der gesunden Seele ist allen sozialen Lebewesen gemeinsam (u.a. der Gattung der Primaten), trotzdem sich die Arten hinsichtlich ihrer evolutionär erworbenen Bewusstseinskapazitäten teils stark unterscheiden. Die "Sprachmutation" gestattet den Mitgliedern der sozialen Lebensform des ursprünglichen Homo sapiens, ihre Gehirne zu einem einzigen Supergehirn zu verbinden...

Wenn mein Deutungsversuch soweit zutreffend sein sollte, dann ist es - glaube ich - weiterhin so, dass es sich bei dem Sachverhalt der Eheprostitution 'nur' um den speziellen Aspekt einer ganz allgemeinen Problematik handelt. Die selbe hast Du m.E. sehr passend umschrieben mit dem auferlegten Hang, nach überall hin den "Everbodys Darling" spielen zu müssen. Dein Traum, auch die Tatsache, dass Du Dich mit ihm nach hierhin zur Untersuchung begeben hast, stellt aber auch den Ausdruck eines kerngesunden Impulses dar: Du kämpfst darum, Deine natürliche Bestimmung wiederzuentdecken und zu verwirklichen, und im selben Maße jenen Hang (unter dem sie ins "Unbewusste" verschüttet wurde) zu überwinden. Träume haben einen einzigen Zweck: "Selbsterkenntnis". Wo erforderlich, werden vom Unbewussten ("Es" nach Freud) bitterer Pillen erschaffen, die das "Ich/Bewusstsein" schonungslos aufklären sollen...

Deine frühen Bezugspersonen meinten es gut, indem sie Dich erzogen/ Dein "Über-Ich" prägten/ zur Formung Deines Charakter beitrugen); sie kannten keine Alternative. In diesem Kontext bist Du körperlich erwachsen geworden. Du hast jetzt die Gelegenheit, Deine Situation rückblickend zu durchleuchten, nach und nach eine Diagnose zu erarbeiten und dadurch das beste Mittel zu gewinnen, dessen es bedarf, um Dich wesensmäßig zu ändern.


Liebe Soela!

So weit mein Deutungsversuch; wie findest Du ihn? Überlege bitte, ob Dir irgendwo Ungereimtheiten auffallen, Fragen kommen oder Einfälle, die das Konzept wenn nicht stürtzen dann vieleicht vertiefen. Ich werde mich selbstverständlich weiterhin gerne mit Dir befassen.

Noch ein Einfall, mit dem ich für diesmal schließen möchte: Freud hat dringend gewarnt, mit einem möglichen neuen Klienten von nichts auf gleich in die Traumanalyse einzusteigen. Die "Botschaften" der Träume sind in aller Regelmäßigkeit derart krass, dass die Menschen sich - wenn sie ohne weiteres mit ihrer Inneren Situation konfrontiert werden - erschrecken und auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Ich bedaure es, dass wir hier keine rechte Gelegenheit hatten (ich sie zu ergreifen oder zu initiieren nicht wagte), uns ein paar Sitzungen lang über weniger heikle Themen zu unterhalten und während dessen ein weinig besser kennen zu lernen. Ich wünsche mir, dass meine Erwägungen geeignet sein mögen, das Versäumnis zu kompensieren.

Ich freue mich sehr auf Deine Stellungnahme!
Herzlichst, Dein 'P'
Zuletzt geändert von plush am 07.11.2016, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon Trigital » 07.11.2016, 14:22

Hallo Soela,

ich finde es sehr interessant was du schreibst. Fangen wir oben bei deinem Traum an:
Für mich möchte der Traum sagen, daß du in den letzten Jahren dich gewandelt hast und deine Weiblichkeit gegen die Männlichkeit eingetauscht hast. Weil es dir richtig erschien und es die Situation so bedingte. Du mußtest immer zu stark sein und alle Probleme alleine lösen. Die dazugewonnen Stärke drückt sich mit dem Phallussymbol aus. Dabei ist denke ich auch wichtig geworden alles immer unter Kontrolle haben zu wollen zu müssen. Ich denke dir fehlt etwas die Erfahrung damit. Du musst lernen trotzdem einen Gang runter zu schalten. Gerade weil die Situation wichtig ist. Du begegnest Menschen, hörst dabei auf dein Inneres und du hörst, dass du auf die Menschen eingehen möchtest. Ein weiterer Grund einen Gang runterschalten zu dürfen. Du kannst deshalb einfach sein, wie du bist und brauchst nicht denken etwas tun zu müssen. Das musst du denke ich üben. Einfach so zu sein, wie du denkst, dass du bist. Klar wirst du Fehler machen. Anderen Menschen ist das aber völlig egal. Du nicht. Du wirst also einen Fehler machen, ihn bemerken und dich damit auseinander setzten, um daraus schlau zu werden. Schalte einen Gang zurück. Ich finde du mußt unbedingt mehr genießen so zu sein, wie du denkst, dass du bist. Dann ist es auch nicht mehr so fremd. Weil ich denke, daß eher so ein Gefühl hinter dem Männlichkeits- Weiblichkeitsding steckt.
Was den Unterschied zwischen Proben und Auftritt angeht:
Das kenne ich ähnlich. Und mir wurde auch gesagt, dass das normal so ist. In Proben sind alle deine Musikfreunde anders, wie bei Auftritten. Ist ja eine gefühlsmäßige Sache. Und das drückt sich logischer Weise im Spielen aus. Und da ihr alle zusammenspielt ergibt das ein deutlichen Unterschied zwischen Proben und Auftritt. Man ist außerdem Konzentrierter, hat das Adrenalin im Blut und das nur, weil da ein paar Menschen sitzen. Komisch die menschliche Natur...
lg
Zu Wissen ist ein Moment.
Unwissenheit der Zustand vom restlichen Teil des Lebens.
Das Schöne daran gut geschlafen zu haben ist, daß der Tag gut war, bevor er angefangen hat.
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon Soela » 07.11.2016, 17:05

hallo Trigital,

danke für Deine Antwort!
Einiges liest sich schlüssig. Auch und gerade dieses weiblich-männlich-Ding. Tatsächlich habe ich meine neue Lebenssituation(en) angenommen, um daran zu wachsen und stärker zu werden. Was bisher auch geklappt hat - mit kleinen Rückfällen.
Aus was liest Du, dass ich auf die Menschen eingehen möchte?
Ja, üben wieder ich zu sein, muss ich tatsächlich. Ich war zu lange fremdgesteuert...

Das Proben-Ding - ja sicher ist man in den Konzerten konzentrierter. Und eben auch freier, denn in diesem Moment kann keiner mehr drein reden. Das Publikum nimmt es eh so an, wie man es anbietet...

Liebe Grüße
Soela
Zuletzt geändert von Soela am 07.11.2016, 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon Soela » 07.11.2016, 17:18

Liebe Picadora,

dankeschön für Deine Antwort!
Ja, inzwischen hab ich tatsächlich den ein oder anderen Gedanken verfolgt, den Plush angeschubst hat...

Puh die Wechseljahre... Letztes Jahr war ich zumindest biologisch noch weit weg davon.. Aber Du hast Recht, wenigstens einmal im Jahr sollte man vielleicht einen Check in Erwägung ziehen - mit dem Auto geht man ja auch regelmäßig zum Check ;-)

Tatsächlich habe ich das Gefühl, jetzt endgültig mit allem allein zu sein. Wenngleich ich ohnehin auch vorher mit allem allein war. Aber tatsächlich und so richtig offiziell nach einer Trennung allein zu sein - ist schon zumindest emotional etwas anderes.
Und ja, ich habe schon das Gefühl, in mehreren Bereichen gleichzeitig stärker werden zu müssen, bzw mir ein dickeres Fell zulegen zu müssen. Um nicht als "Mimose" dazustehen. Das ist nicht einfach für mich, aber mit jeder Verletzung (und das mit seiner Freundin vor meinem Lebensraum war eine große) merke ich, es ist nötig.

Die pragmatische Verknüpfung "erst unbekannter Ort, der aber schon auch ein bekannter sein KÖNNTE" mit meiner neuen Rolle liest sich auch irgendwie schlüssig...

Puh gibt ganz schon viele Möglichkeiten, einen Traum anzupacken...

Liebe Grüße,
Soela
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon Soela » 07.11.2016, 17:40

Lieber Plush,

Das ist um so bedenklicher, weil u.a. dadurch die nächste Generation für die Problematiken der (Stief-/Eltern mißbraucht und folglich mit diesem Muster "geprägt" wird. Aktionismus ist dagegen machtlos. Du bräuchtest eine vollständige diagnostische Klärung Deiner eigenen inneren Situation, wenn Du Dich für das Wohl des Mädchens effektiv einsetzen willst, zu einem echten Vorbild für sie werden; das ist leider! nicht in der Kürze möglich, die wünschenswert wäre...

ja, das ist unglaublich bedenklich und wenn ich als erwachsene schon so spät gemerkt habe, was da geschieht, wie soll denn da eine 8jährige mit umgehen? Sie kann ja nicht anders, als auf Gegenwehr zu gehen...
Es macht mich SO wütend! Ich versuche gegen zu steuern, aber erfolglos. Dieser Mann kapiert das einfach nicht. Daher mein etwas sarkastischer Satz, dass "die Rolle jetzt ein Kind füllen soll" .
Er hat sie noch nie als Kind gesehen, und hat daher auch keine Bedenken, diese Last auf ihre Schultern zu legen. Da könnte ich aus der Haut fahren und alles in mir will mein Kind beschützen...
Faszinierend: Du bist der erste, der das Geschehen für mich beim Namen nennt. Wenn ich von Missbrauch rede, heißt es immer ich übertreibe. Aber für mich ist es eben eine Form von Missbrauch, ein Kind für die eigenen Belange zu benutzen, und über dessen Bedürfnisse hinweg zu bügeln. Dein Satz gibt mir wenigstens ein bisschen Rückhalt diesbezüglich...

Ob ich Rollen aus meiner eigenen Kindheit übernommen habe ... wahrscheinlich schon, tut ja jeder irgendwie.. (was mich umsomehr aufbringt, wenn ich an meine Tochter denke, das war dann auch der Hauptgrund für meine Trennung).
Das Wort der Ehe-Prostituierten klingt schon krass... Muss erstmal sacken... Zumindest was meine eigene Mutter betrifft, wehrt sich mein Inneres dagegen (wohl dieses Loyalität-Ding...?...).
Was mich selbst betrifft, habe ich mich gegen dieses System der "Prostituierung" schon länger aufgelehnt. Was letztlich von meinem Ex auch unter anderem als Grund benannt wurde, weshalb ich so "anstrengend" für ihn sei, und weshalb er ja gar nicht anders konnte, als sich etwas nettes zur Ergänzung zu nehmen....

Aber wenn diese mir anerzogene Rolle meine naturgemäße Weiblichkeit behindert - wieso kommt das erst jetzt so mit Macht?
Und warum sollte diese Rolle meine Weiblichkeit behindern? :shock:

Ich kann mir schon denken, wieso Freud gewarnt hat, mit den Träumen anzufangen.
Tatsächlich ist es anstrengend, sich mit den eigenen "Abgründen" auseinander zu setzen. Andererseits ist es ja so, dass ich da wohl nicht drum herum kommen werde, wenn ich mich und meine Tochter halbwegs heile aus dieser ganzen Misere heraus bringen will.
Dass mich gerade dieser Traum so alarmiert hat, wo es doch schon viel krassere gab (zumindest emotional), hat bestimmt seinen Sinn.
Abgeschreckt fühle ich mich aber nicht - ich bin noch nie den einfachsten Weg gegangen, nur weil die andern Wege anstrengend gewesen wären... Und ich schätze es ist an der Zeit, mich mit mir auseinander zu setzen. Das fühle ich schon länger und etwas in mir scheint jetzt wohl etwas massiver zu werden in seinen Forderungen ;-)

Liebe Grüße,
Soela
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Re: Gebärmutter geboren...

Beitragvon plush » 07.11.2016, 20:48

Das kann gut möglich sein, aber über Deine Frage "warum erst jetzt so mit Macht" kann ich nur spekulieren. Die Regel ist jedenfalls, dass die Kindheitsprägungen (einschließlich der aussichtslosen Versuche aller Kinder, sich gegen den Mißbrauch durch die ihrerseits von der Vorfahrengenaration gut gemeint 'irre' gemachten Eltern) eine derartige Macht über das Ich ausüben, dass die meisten ihr Leben lang aufgeben und mit der Situation arragieren, indem sie sie mehr oder weniger idealisieren. Diese Macht klingt an in dem Namen, die Freud der für die Aufnahme der "Erfahrungen" in Form neurosynaptischer Prägung maßgeblichen Instanz gab: ÜBER-Ich.
(Neurologisch sitzt es zwischen dem Neocortex als 'Ich' und den Hirnstamm als 'Es').

Es gibt Ausnahmenaturen, bei denen das Ziel der von Staat und Religion zentral organiserten Kindererziehung: aus jedem einen anstandslos funktionierenden Bürger zu züchten - nicht greift. Die Gründe sind unberechenbar. Sie lehnen sich mehr oder weniger offen auf, so wie Du, indem Du den Mißbrauch beim Namen nennst, ebenfalls Dich zur Wehr gesetzt hast gegen die oktroyierte Rolle der 'Frau' als Eheprostituierte.
Vielleicht hat Dich die Geburt Deiner Tochter, als Du um die 30 warst, 8 Jahre lang in Atem gehalten oder abgelenkt - jetzt meldet sich das schöpferische Lebensprinzip desto unmißverständlicher zurück. Nach dem was Du sagst bist Du in einer Art Krise, nicht nur allein und verlassen von Deinem Ex und konfrontiert mit der "Neuen", die er Dir direkt vor die Nase reibt ('Siehst du, das hast Du davon, dass Du nicht reibeungslos funktionieren willst'), sondern befasst Du Dich vielleicht auch mit der Idee, Dir Deinerseits einen "Neuen" zu suchen. Das weiß ich nicht, und kannst Du es machen; das würde nicht wirklich etwas ändern. Es wäre eine vermeindliche Lösung, weil es lediglich dem in ÜberIch introjizierten Muster entsprechen würde:

tut ja jeder irgendwie.. (was mich umsomehr aufbringt, wenn ich an meine Tochter denke, das war dann auch der Hauptgrund für meine Trennung).

Klasse! Mit der Emotionalität bietest Du dem zuvorderst Gesagten exakt die richtige Antwort. Es stellt eine das eigene und allgemeinen Leiden aller beschönigende Rationalisierung dar, die außerdem nicht zur Kenntnis nimmt, dass es eben nicht alle so machen. Nur die Meisten. Die aber sind schlecht, so ähnlich wie in der Natur das Mengenverhältnis zwischen den negativen und positiven Mutanten.
Es kann sein, anbetrachts Deiner Tochter melden sich Deine Mutterinstinkte, oder überhaupt die Sozialität. Sie duldet kein Unrecht gegen rat- und wehrlosere Angehörige. Die Frage ist, was Du konkret unternehmen könntest: einerseits glaubt Dir niemand, dem Du den Mißbrauch darzulegen versuchst (wahrscheinlich desto weniger, je deutlicher die Argumente), und anderseits ist das Organ "Über-Ich" von Prägungen infiltriert, die Deinem Ich die üblichen Scheinglücks- und -wertvorstellungen einsuggerieren. Dagegen versuchst Du Dich zwar zu wehren (gemäß einer Forderung aus Deinem Es), aber Du verstehst seine Symbolsprache noch nicht wieder. Solange es so ist, kannst Du Dir nicht richtig helfen, somit auch nicht Deiner Tochter. In dem Maße, wie Du ihr ein klares Vorbild würdest, hätte sie eine Alternative zu ihrer eigenen Ambivalenz; sie würde das Interesse verlieren, den Vater zu besuchen, und unmißvertsändlicher darlegen können, wenn und warum sein keinen Kontakt wünscht. Vielleicht würde er dadurch seinerseit umdenken, das kann ich nicht beurteilen...

warum sollte diese Rolle meine Weiblichkeit behindern? :shock:
Weil Prostitution eine Art von Geschäftsbeziehung darstellt, bei der es beiden Seiten nicht um naturgemäßen Lustaustausch und die dazugehörige "Sympathie" geht. Bei den in freier Wildbahn lebenden sozialen Arten erfüllt dieser Instinkt - abgesehen von der lustvollen gegenseitigen Körperpflege - die Aufgabe eines gefühlsmäßigen Bindemittels, das die Individuen trotz mancherlei Konflikte als "Gruppe" zusammenhält, wiederum verschieden vom Instinkt der Sexualität, bei dem es um die Vermehrung und natürliche Zuchtwahl der an die gegebenen Umweltverältnisse optimal angepassten Gene geht.

Beides wird durch die in unserer patriarchatischen Gesellschaft üblichen Sitten und Gebräuche radikal bekämpft (Kindererziehung) um eine andere Daseinsform zu etablieren, mitsamt der dazugehörigen Wert- und Glückvorstellungen.

Krass formuliert geht "Erziehung" einher mit einer psychische Kastration (Verdrängung des Es ins Unbewusste; Abspaltung von der Sphäre der innerlich bewussten Wahrnehmung): das nämlich, was Dir Dein Es in seinem Traum schonungsvoll mitzuteilen versucht (- vielleicht sehr sachlich diemal, damit Du nicht erschrickst, wegrennst vor dem Versuch, Dich zur Selbsterkenntnis Deiner Situation zu bewegen). Ein "Unglück", das sozusagen in den Plänen der Natur nicht vorgesehen ist, sowenig wie die unterbliebene Befruchtung eines gereiften und an den Ort seiner Bestimmung sanft geschubsten Eis/ s. Ziehen im Bauch, wie bei der Periode).

Ich glaube allerdings, dass die hypothetische Verunmöglichung der naturgemäßen Weiblichkeit (die im Patriarchat deswegen niemand kennt, weil ins Unbewusste "verdrängt") erst den Gipfel eines Eisberges darstellt, oder wie gesagt einen "speziellen" Aspekt der allgemeinen Problematik, Everybodys Darling sein zu 'wollen'. Ich gehe also davon aus, dass die Kindheitsverältnisse im Patriarchats den naturgemäßen Eigenwillen, wie er um das 3. Lebenskahr zu erwachen beginnt (gemeinsam mit dem 1. vollen Gebiss), methodisch so lange bekämpfen, bis er ins Unbewusste verdrängt wird und an seiner Statt der gesellschaftskonforme Charakter entsteht oder ventilsmäßig ausbricht.

Bei Dir scheint bei diesem Programm entwas schief gelaufen zu sein, zu Deinem Glück und zum Ärger manchen anderens.

Ich freue mich sehr, Dich hier kennen zu lernen,
und auf Deine kommenden Fragen, kritischen Erwägungen!
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