Hallo, an alle die das lesen,
Ich habe eine Frage bezüglich dem Vergessen von Träumen.
Wie geht es euch damit? Was für Erfahrungen habt ihr mit eurem Traumgedächtnis gemacht? Gibt es Unterschiede im Behalten von Träumen bei euch? oder Gibt es verschiedenartige Traumarten, und Erinnerungsarten je nach Lebensmodi? Wann hört bei euch ein Erinnern auf? Bzw. wann setzt es wieder ein? Habt ihr Methoden euch wieder zu erinnern? Oder haltet ihr das Vergessen für eine wichtige Funktion, die nicht gestört werden sollte, da sie ebenfalls ihre Berechtigung hat?
In letzter Zeit, habe ich leider keinen besonderen Zugang mehr zu meinen Träumen, bzw. sobald ich erwache, habe ich bereits vergessen, was ich geträumt habe. Es kann sein, dass mir dann tagsüber plötzlich Einzelheiten begegnen, die ich geträumt haben muss, teilweise kann ich dann auch einschätzen, wann ich sie geträumt habe,(ach..das war vor drei Nächten..) und womit es zu tun hat. Aber oft, bleibt nur das Gefühl, dass ich mich nicht erinnern kann und, dass ich mich gerade nicht erinnern soll, vermutlich. Das wird ja nicht umsonst geschehen, denke ich...dennoch macht es mir ein wenig Sorgen, da es mir sehr wichtig ist, mir dieses Wissen nicht vorzuenthalten und mich damit auseinanderzusetzen.
Ich stecke gerade in einer ziemlich stressreichen Zeit, in der ich mich sehr disziplinieren muss, um alles zu schaffen, was ich schaffen muss. Einige Zukunftssorgen plagen mich, welche ich momentan nebenbei versuche ebenfalls zu klären, aber für deren intensive Auseinandersetzung, ich erst in einer Woche Zeit haben werde. Ich kenne aus solchen Zeiten eigentlich von mir, dass ich dann ziemlich wirre, schnelle Träume habe, welche so diffus und voll sind, dass ich sie mir kaum ansehen kann. Nun aber, nicht einmal das Erinnern an dieses. Ich kann mir schon vorstellen, dass ich mich gerade etwas schonen will, bzw. sich ein "einfach nur funktionieren" einstellt, welches mit meinen momentanen Kapazitäten umgeht. Ein wenig befürchte ich auch, es hat damit zu tun, dass was ich erinnern würde, gerade ziemlich heftig wäre. Ich wache öfter mit einer Art Panik auf, mit Sorgen-gefühlen oder schlafe mit beängstigenden, mulmigen Bildern und Gedanken ein.
Der letzte Traum, an den ich mich erinnern kann, war vor gut einer Woche, es war ein Thema, mit welchem ich mich vor rund einem Jahr öfter konfrontiert habe: Die Leiche im Keller.
Die damaligen Träume hatten alle damit zu tun, eine Leiche, oder zu ihr gehörende Teile verschwinden zu lassen, unbemerkt. Es waren mehrer Träume, immer mit anderen Leichen und anderen Umgebungen und anderen Konstellationen. Also vor einer Woche kam dies erneut, diesmal etwas anders.
Zum letzten Traum:
Mir fällt wieder ein, und das voller Panik, die ich richtiggehend über mich kommen spüre, dass ich noch eine Leiche in der Garage liegen habe, welche hoffentlich niemand bemerkt hat. Ich bleibe in diesem mulmigen Panikgefühl, das deshalb aufkommt, weil ich bemerke, wie fahrlässig es von mir war, sie einfach zu vergessen.( Ich fühle mich fast, wie in der Schule, als würde eine wichtige Prüfung geschrieben, welche ich schlichtweg vergessen habe, und für die ich nicht gelernt habe)
Als ich um die Ecke biege; denn ich möchte nachsehen, was mit der Leiche ist, sehe ich mitten in der Auffahrt, (einer Gegend, die mir unbekannt ist, aber die wie eine seichte Vorstadt-Reihenhaus-Siedlung anmutet, mit seltsamen Licht, welches nicht direkt zu sein scheint, mehr diesig...) sehe ich also, mitten in der Auffahrt, leicht verdeckt hinter einem Automobil( ein kleiner Bus/Van), wie zwei Personen um die Leiche herumgehen. Die eine ist eine dünne blonde Frau, der die Haare leicht abstehen, das mag überhaupt zu ihrer Erscheinung gut passen, mit den gespannten Gliedern, und dem nervösen Gang, den sie hat. Der andere ist ein größerer, kräftiger Typ, er erinnert mich an einen Kollegen mit dem ich Kampfsport mache: er hat etwas leicht Unterwürfiges in seinem Verhalten, ist immer sehr korrekt aber ziemlich stark und teilt gerne sein Wissen. Manchmal bin ich mir nicht so ganz sicher, wie er mich einschätzt, als Person. Jedenfalls gehen diese Beiden um die Leiche herum: sie ist in ein weißes Tuch eingewickelt, aber teilweise schaut sie darunter hervor, d.h. ihr Fleisch/ Haut. Die beiden halten in ihren Händen Messer und immer wieder, versetzen sie der Leiche einige Stiche oder Schnitte damit. Ich werde wütend: wie dämlich sind die beiden eigentlich, einfach so, mitten in der Auffahrt eine Leiche zu massakrieren?! Die Frau macht mir besonders zu schaffen: ich finde es ekelhaft, mit welcher seltsamen Genugtuung und abgedrehten Unberechenbarkeit sie das macht! Überhaupt: eine Leiche zu schänden: wem verschafft so etwas denn irgendeinen Sinn?! (ich weiß natürlich, dass das sehr wohl Sinn macht; ich schreibe hier aber die Gefühle auf, welche mich im Traum überkamen) der große Typ, macht eher mit; er geht umher und seine Schnitte sind weniger lustvoll, wenngleich er die Frau nebenbei bewundert...vielleicht macht er eher mit, um sie zu beeindrucken. Die Frau wäre es auch, welche ich zu fürchten hätte, ahnte sie, was ich vorhabe. Ich stehe hinter einer diffusen Ecke; ob es der Van ist, oder irgend ein anderer versteckterer Platz, weiß ich nicht. Jedenfalls, weiß ich, dass ich die Polizei gerufen habe. Und egal, ob die ganze Sache nun auffliegt; zumindest habe ich dann nicht mit der abgedrehten Leichenschänderin zu tun. Es wäre egal, dass ich eingeknastet würde, zumindest hätte ich dann Ruhe. Vielleicht aber, käme es erst gar nicht soweit, weil die glauben würden, die beiden anderen hätten das alles verbrochen. Überhaupt weiß ich gar nicht, ob es nicht tatsächlich auch so war..? Die Leichenschänderin: Ich sehe, dass sie sieht, dass ich die Polizei verständigt habe, bzw. die Situation sich bald auflösen wird. Daher muss ich ziemlich Acht geben: eine falsche Bewegung, und sie könnte mich attackieren. Daher bleibe ich etwas außerhalb und warte, während ich sie im Auge behalte.
Meine Vermutung bezüglich des Traumes ist, dass er mehreres gleichzeitig anspricht. Die Leiche könnte gut für eine Arbeit stehen, die ich "fertig machen will", die ich aber schon etwas leblos finde, bzw. der ich wenig Lebenssinn zuschreibe, gerade...die beiden Leichenschänder sind vemutlich Anteile meiner selbst, die ich immer wieder antreffe: mich hat bei der Frau aber verwirrt, wie besonders irre sie diesmal war; irgendwie versucht sie zwanghaft etwas aus der Arbeit "rauszuholen" sie, von neuem "anzugehen"...und der männliche Typ, fasst in Gestalt meines Kollegen gleichzeitig Kampfgeist und Disziplin, bzw. Korrektheit zusammen, welche sich anschließt. Wenn dies aber nun stimmt, warum rufe ich dann andererseits die Polizei? Ich meine bin ich denn echt dafür, dass die Sache ein Ende hat? Ich Ruhe habe und "verknackt" werde; nämlich dazu, nocheinmal ganz von Vorne anzufangen??? bzw. mir für später noch mehr Stress aufzubürden??? Da stehe ich an der diffusen Van-(itas)-Ecke und habe Sorge selbst Teil der Arbeit zu werden, bzw., leblos, wie die Arbeit? oder etwa Sorge davor, überhaupt ein Teil der Arbeit, richtig involviert zu sein? Ich denke, die Auffahrt kann auch Zeichen für ein "Kurz-vor-dem-Ziel-Sein" sein: denn tatsächlich befinde ich mich nicht weit weg vom Ziel und dem Abgabetermin. Aber hier ist die Auffahrt ja voll und unbefahrbar. D.h ich komme nicht in Fahrt...ich komme nicht richtig ans Ziel. Und ich möchte die Probleme wegschaffen. Egal, ob das mit einer Verurteilung, evtl meiner eigenen "inneren Verurteilungs-instanz" endet. (die immer etwas mehr von mir erwartet)
Haben die Erinnerung, an das, was ich träume, jetzt aufgehört, weil ich mir selber nicht traue, weil ich schlicht nicht hören will, was eigentlich los ist? Oder, weil alles was für meine jetzige Situation gesagt werden musste, damit gesagt ist?!?
Das verwirrt mich. Was meint ihr?
Liebe Grüße und Danke für eure Erfahrungen hierzu und eure Ideen!