Zum Charakterportrait:
Mein Kumpel hat eine sehr einnehmende Art und kommt deshalb auch bei den Frauen gut an. Diese Eigenschaft hat aber auch eine andere Seite: Er will die Menschen an sich binden, ihre Geheimnisse kennen, was irgendwie ein Gefühl von Unfreiheit und Abhängigkeit hinterlässt. Ich mag ihn, bin mir aber auch bewusst, dass er ein ziemlicher Egoist ist. Er kommt zudem aus einer wohlhabenden Familie, "ist mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen" und braucht sich in finanzieller Hinsicht keine Sorgen zu machen. Dies lässt mich manchmal etwas ratlos zurück, weil ich das Gefühl habe, dass er keine Ahnung hat, wie es Menschen geht, die in ihrem Leben selber etwas auf die Beine stellen müssen...
Sehr gut. Dann würde ich für meinen Deutungsversuch von der Annahme ausgehen, dass in Deinem Vorvewussten (Höhle) ein Konflikt stattfindet, bei dem es um die Forderung Deiner noch unter dem körperlichen Boden der Höhle (im Tiefen Unbewussten) lebenden Seele geht, eigenständig/emotionell un-Abhängig) zu werden. Diese Forderung, die jetzt zu den "Geheimnisse" deutet die der Kumpel egoistisch mißbräuchlich für sich haben will, erwacht naturgemäß um das 3. Lebensjahr (s. "3" Symbole), ein Alter, in dem das erste volle Gebiss vorhanden ist und der "Eigenwille" erwacht, zugleich mit der Erkenntnis, kein Anhängsel der bis dato nährenden Mutter zu sein ("Goldener Löffel"), sondern ein eigenmächtig entscheiden könnendes Wesen...
Bei Dir scheint es nun so zu sein, dass die Umstände Deiner Kindheit der weiteren Entwicklung diesen Sinnes nicht förderlich waren, eher im Gegenteil, denn sonst wüsste ich keine Erklärung, wieso überhaupt es in Dir den von mir vermuteten Konflikt gibt.
Wenn meine Annahme stimmt, dann stellt der gute Kumpel also einen Aspekt Deines eigenen Ich-Bewusstseins dar (d.h., Dein Ich ist innerlich zweigespalten), und zwar jenen Teil Deiner selbst, der keine Ahnung haben will, was Deine Seele verlangt, so versucht er geradezu unkenntlich zu machen, was Du (als der eher mit jener Forderung verbundene Aspekt Deines Ichs) selbst vor einiger Zeit erahnt und auf dem Schriftstück festgehalten bzw. ins Gedächtnis geschrieben hast.
Die Zahl 50 (5. Lebensjahr) deutet dann - glaube ich - zu derjenigen Stufe der seelisch-emotionellen Entwicklung, die auf die des erwachenden Eigenwille folgt: die sog. Genitalphase, die charaktersiert, dass sich das Kind der eigenen verhaltensmäßigen Geschlechtsidentität bewusst wird. Demnach lautet die Forderung der Seele an Dein Ich nicht lediglich 'Du sollste emotionell eigenständig werden', sondern dazu: als Mann (genitales Wesen).
Jetzt wird's wohl schwierig:
Ja, wenn ich ungefähr richtig überlege, gibt es in Dir ein ziemliches Problem. Gut aber ist, dass jedenfalls ein Teil Deines Ichs um dessen Bewusstwerdung ringt - die Voraussetzung, effektiv Gegenmaßnahmen überlegen und umsetzen zu können, im Sinne einer therapeutischen Nachreifung...
Liebee luckylati!
So weit also mein Auslegungsversuch, kannst Du mit ihm etwas anfangen?
Ich freue mich auf Deine Fragen und sonstigen Vertiefungs- und-oder Korrekturvorschläge!
Herzlichst, Dein Plus