Im Wald, zu dem man normalerweise nich gelangt

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Im Wald, zu dem man normalerweise nich gelangt

Beitragvon ElisabethTV » 25.09.2016, 15:19

Hallo,

1. Angaben zur Person
Bin 40 Jahre alt und männlich, heterosexuell, ledig, keine Kinder, lebe zz. im Ausland und arbeite 3-Schicht

2. Angaben zum Vortag & der momentanen Lebenssituation
Am Vortag hatte ich frei, war einkaufen, die Wohnung putzen und lud abends meine Freunde zum Käse-Fondue ein.
Meine derzeitige Lebenssituation ist von Arbeit geprägt. Bin zur Zeit single, habe aber netten und fürsorglichen Freundeskreis.

3. Angaben zum Traum
- "Welche Gefühle und Gedanken hattest Du im Traum?"

Die Stadt weckte in mir ein Gefühl der Freude und Vertrautheit
Ein Gefühl einer kribbelnden Neugier empfand ich beim Anblick des Gebirges mit dem Wald dahinter.
Eine Wiedersehensfreude, als ich den Hund auf der Wiese traf.
Als ich mit den drei Personen redete und sie mir alles erklärten, hatte ich ein Gefühl der Erkenntnis.
Als der Hund immer wilder und stärker wurde, kam mir der Gedanke der Flucht.

- "Welche Gefühle und Gedanken hattest Du bei & nach dem Aufwachen?"

Nach dem Aufwachen war ich sehr entspannt und dachte noch einige Zeit über den Traum nach- der mir sehr lebhaft in Erinnerung geblieben ist.
An die Unterhaltung am Ende des Traumes erinnerte ich mich,trotz angestrengten Nachdenkens, nicht vollständig.
Ich war erfreut dass der Hund so schön auf der Wiese spielen konnte und erinnerte mich an sein ungeheure und ängstigende Wildheit und Kraft dabei.

- "Kommen Dir das Thema / Bilder / Personen oder etwas anderes aus anderen Träumen bekannt vor?"

Die Stadt in der ich eine Wohnung habe.
Die Leute habe ich auch schon irgendwie in anderen Träumen gesehen.


4. Bitte um eigene erste Einordnung des Traums
- "Womit könnte der Traum zusammenhängen? Was war elementar? Woran erinnert Dich der Traum oder woran lässt er Dich denken?"

Das der gestorbene Hund im Traum erschienen ist, ist ungewöhnlich. Hatte schon lange nicht mehr an ihn gedacht.



Der Traum:

Ich befand mich in einer Stadt, mit Häusern, Strassen und bogenförmigen Brücken über sauberen, schnurgeraden Kanälen, die komplett aus einem blassroten Stein gebaut waren.

Von dieser malerischen Stadt, mit ihren geziegelten Strassen, auf denen nur Fussgänger zu sehen sind und schmalen Kanälen, über die sich steinerne Brücken biegen, habe ich schon öfters geträumt und besitze dort eine schmucke Mietwohnung, in einem schönen Reihenhaus mit Vorgarten, im 1. Stock.

Jedenfalls befand ich mich in meiner Wohnung, da hatte ich ein kurzes Delirium, sah dann aus einer art Vogelperspektive auf ein mauerartiges, sehr steil, schroff und hohes Gebirge, hinter dem sich ein Wald ausbreitet. Irgendwie kam ich in diesen dunklen Wald und auf den Boden zurück. Ich lief einige Meter, da kam ich auf eine Lichtung, die sich endlos in alle Richtungen ausbreitet, dreht man sich aber um, schaut man wieder auf den Wald- egal wie weit man auf die Lichtung läuft. Diese Lichtung/Wiese war mit Hunden bevölkert, die dort herumliefen und irgendetwas machten.
Dort traf ich unseren vor 2 Jahren verstorbenen Hund(Rocky.) Er freute sich mich zu sehen und es ging mir ebenso. Wir tollten und spielten eine Weile fröhlich herum, da merkte ich, dass Rocky immer wilder und kraftvoller wurde. Diese Wildheit nahm weiter zu und ich bekam Zweifel, ob ich heil und unverletzt bleiben würde-zuletzt spürte ich ein Gefühl von Angst und eine aufkommende Panik...

Ein kurzes Delirium folgte und ich befand mich wieder im Wohnzimmer meiner Wohnung in der terracotta-farbenen Stadt. Ich sass in einem Stuhl am lichtdurchfluteten Fenster und drei Personen, die mir vertraut waren, obwohl ich sie nie zuvor gesehen habe, standen mir gegenüber. Es war ein alter Mann, ein Mädchen und eine Person an die ich mich nicht erinnern kann.
Der alte Mann fragte mich aus, wie ich zu dem Wald gekommen sei, den er den "Wald zu dem man normalerweise nicht gelangt" nennt, gekommen sei.
Ich erzählte den Personen mein Erlebnis, dann wachte ich auf.

LG

Eli
Zuletzt geändert von ElisabethTV am 25.11.2017, 14:33, insgesamt 10-mal geändert.
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Re: Im Wald, zu dem man normalerweise nich gelangt

Beitragvon plush » 25.09.2016, 22:29

Hallo Elis!

Versuche mal, Deinen Traum gemäß des Musters in dem Bespieltraum vorzubereiten, den Du Dir über den Link unten anschauen kannst. Wenn Du Fragen zu der Vorgehensweise haben solltes, sag mir gerne Bescheid.

Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit!
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
https://www.academia.edu/20429164/Psychoanalyse_des_Werkes_Jokastes_Kinder
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Re: Im Wald, zu dem man normalerweise nich gelangt

Beitragvon ElisabethTV » 26.09.2016, 02:55

hi plush

danke :)
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Re: Im Wald, zu dem man normalerweise nich gelangt

Beitragvon Picadora » 26.09.2016, 13:53

Hallo Eli,

schöner Traum, hat mich so ein wenig an ein Märchen erinnert :wink: :

erst diese schöne malerische Stadt, in der, wie es klingt, alles wunderbar stimmig und harmonisch zu sein scheint - und dann dieser eher düster oder sogar gefährlich? klingende Wald... in den man nicht gelangt...
bei dem Flug übers Gebirge fiel mir Schneewittchen ein, als die Königin den Spiegel fragt: Wer ist die Schönste im Land? Und der Spiegel antwortet: Das seid ihr, hier. Aber hinter den Bergen, bei den sieben Zwergen, lebt Schneewittchen und die ist 1000 x schöner als ihr.

Heißt also, es gibt mehr als eine Sichtweise auf die Dinge, je nachdem, wo man sich gerade befindet, verändert sich auch der Blickwinkel.
Was vordergründig wunderbar klingt (das Leben in dieser Stadt) ist wohl hier diese einseitige Sicht.
'Dahinter' aber gibt es noch etwas, das im 'Verborgenen' zu liegen scheint, dorthin, wo man normalerweise nicht sofort hingelangt, das Unbewußte (der Wald).
Dorthin gelangst Du jedoch, als Du aus dem 'Delirium' erwachst, also aus einem Art wirren, unklaren (träumerischen)Geistes-Zustand. Dort kommst Du auch mit den Füßen in der Realität an, auf den 'Boden (der Tatsachen) zurück.

Nun ist der Wald nicht ganz und gar dunkel oder undurchschaubar, im Gegenteil, Du findest ja diese helle Lichtung, auf der Du sehr gut sehen kannst und auf der die Hunde leben und spielen. Die Hunde können Deine Triebe und Leidenschaften repräsentieren, aber auch Spielgefährten, Freunde und Partner.

Dort triffst Du nun auf Deinen 'verstorbenen' Hunde-Gefährten, mit dem Du zunächst spielerisch und fröhlich umgehst, doch als das Aufeinandertreffen naturgemäß leidenschaftlicher und wilder wird, bekommst Du erst Zweifel, dann Angst.

Hier stellt sich die Frage, wie Du mit Deinen Trieben und Leidenschaften umgehst? Lebst Du sie aus?
Klingt ein wenig so, als seist Du eher vorsichtig im Umgang damit, wahrscheinlich auf Grund vergangener (schlechter) Erfahrungen. Evtl. hast Du Angst sie auszuleben oder auch, von einem Partner verletzt zu werden. Klingt ein wenig so, als sei flirten usw (das Spielen der Hunde) okay, aber sobald es weiter geht, d.h. leidenschaftlicher wird, scheinst Du einen Rückzieher zu machen...

Der Wunsch danach, diesen Bereich stärker auszuleben ist aber definitiv da - in Dir. Auch wenn Du ihn Dir vorzuenthalten scheinst. Diese malerische Stadt da, in der alles in Ordnung zu sein scheint, täusch Dich damit nicht, das ist nur die 'Fassade' sozusagen,.. dahinter, d.h. tief in Dir, steckt auch Dein Wunsch nach einer Beziehung und dem Ausleben Deiner Leidenschaften. Eine terracotta Stadt besteht nämlich aus gebrannter Erde, d.h. da steckt die feurige Leidenschaft in jedem einzelnen Stein :wink:

Ja, die drei Personen da am Ende: der weise alte Mann, das (junge? unerfahrene?) Mädchen, eine noch unbestimmte Person... das sind Anteile von Dir.
Aber was sagen die und was wollen die genau?
Vielleicht musst Du mal in Dich gehen und genau gucken, wer die sind, und hinhören, was die sagen, was sie brauchen, ihre Wünsche und Sehnsüchte und ihre Ängste. (So eine 'Befragung' geht prima mit einem Blatt Papier... aber kann man auch gut in der Fantasie machen)

Der einzige der im Traum redet, ist ja scheints der Alte - war der eher verwundert oder eher bestürzt, dass Du in den Wald gelangt bist?
Vielleicht ist er eine 'alte Weisheit' von Dir...? Was rät er Dir denn?

Und überleg Dir mal, welcher Persönlichkeitsanteil von Dir das Mädchen ist (wie alt sie ist, was sie gern macht, ob sie alles hat, was sie braucht usw.)

Die noch unbestimmte Person ist scheints ein noch unbekannter Anteil von Dir, den Du kennen lernen solltest! Vielleicht ist er auch Dein Wunsch-Partner?

Das reicht wohl, :wink:
hoffe Du konntest was damit anfangen
viele Grüße Pica
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Re: Im Wald, zu dem man normalerweise nich gelangt

Beitragvon ElisabethTV » 02.10.2016, 17:48

Hi Pica,

danke für deine sehr aufschlussreiche und präzise Antwort und das du dir die Mühe gemacht hast, mir zu helfen :)

Ich habe nach dem Lesen über deine Deutung nachgedacht und habe doch einige Parallellen in von den dir genannten Erklärungen entdeckt.
Seit meinem Umzug ins Ausland habe ich tatsächlich nicht mehr soviel Glück mit Beziehungen, was durch meine Arbeit noch begünstigt wird.
Es wird, wie du es schreibst, tatsächlich eine tiefe Sehnsuch nach menschlicher Nähe und Leidenschaft sein.
Die drei Personen, die du als Anteile meines Selbst deutest, werde ich noch weiter erforschen-leider vergesse ich meine Träume meistens nachdem ich aufgewacht bin.

Das Mädchen ist wohl kurz vor der Pubertät(ca. 10-12 Jahre). Es könnte meine Unerfahrenheit und Naivität symbolisieren. Das Mädchen stand vor mir und sah mich leicht sorgend an, sagte aber nichts.

Der alte Mann könnte meine(n) Erfahrenheit/Weisheit/Wissensdurst repräsentieren. Er schein nicht verstört- eher überrascht und fragte neugierig um über mein Erlebnis alles zu erfahren.

Über den/die unbekannte(n) dritte(n) konnte ich leider nichts in Erfarung bringen. Ich nahm die Präsenz wahr, konnte aber visuell und akustisch nichts erfassen.

Das Delirium könnte man am besten so beschreiben: Wenn man alte Röhrenfernsehern einschaltet, und das bild ist nicht gleich da, sondern so hell mit grau, dann kommt der Ton und danach das Bild.


Beste Grüsse

Lisbeth
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