Verstorbener und ein Kind

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Verstorbener und ein Kind

Beitragvon Jualy35 » 21.09.2016, 18:24

Hallo Ihr Lieben, bin neu hier und normalerweise beschäftige ich mich nicht so sehr mit meinen Träumen. Aber letzte Nacht hatte ich einen Traum, an den ich die ganze Zeit denken muss, der lässt mich nicht los.
Also Folgendes: ich träumte von verstorbenem Exehemann von meiner Cousine. Als sie verheiratet waren hatten wir ganz netten Kontakt, aber eher nicht so viel miteinander zu tun. Nach ihrer Scheidung hatten wir gar keinen Kontakt und er ist vor ca. Zwei Jahren gestorben. Ich träumte, dass er mit meinem Vater auf dem Balkon geraucht hat und als ich ins Zimmer reinkam fragte ich was er denn bei uns macht. Ich wusste irgendwie, dass er nicht mehr lebt, aber das hat mich nicht gestört, ich hab ganz normal mit ihm geredet. Ich fragte meine Väter, warum er mit ihm redet, nachdem meine Cousine nichts mit ihm zu tun haben will und dann sagte der Verstorbene zu mir, dass er kam um Hallo zu sagen und uns zu fragen wie es uns geht? Dann sah ich, dass er ein Kind dabei hatte und ich fragte ihn warum er ein fremdes Kind dabei hat. Dann sagte er, dass er das Kind nur sehen wollte und dann übergab er mir dieses süße Kleinkind und sagte: pass drauf auf und bring es zu seiner Mutter zurück. Das Kind kenne ich: ich arbeite in der Krippe und es ist ein Kind aus meiner Gruppe. Der Verstorbene sah sehr glücklich aus und gab mir sofort das Kind zurück und hat dabei gelächelt.
Was meint ihr dazu? Was bedeutet es? Ich muss die ganze Zeit darüber nachdenken, aber ohne Angst dabei zu haben, ich hab irgendwie ein positives Gefühl dabei, nur etwas mysteriös kommt es mir vor. Ich danke euch für die Antworten.
Gruß Julia
Jualy35
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Re: Verstorbener und ein Kind

Beitragvon Picadora » 23.09.2016, 11:04

Hallo Jualy,

mein Ansatz ist ziemlich dicht an dem von Almuth dran, :wink:

ich frage mich nur, ob man den Verstorbenen nicht auch mit in die Deutung reinnehmen sollte. Leider schreibst Du so gar nichts über Deine aktuelle Situation, Lebensumstände, bzw. was an dem Tag vor dem Traum los war, ohne dieses Wissen bleibt jede Deutung ziemlich vage.

Der Verstorbene könnte symbolisch auch auf ein 'verstorbenes Projekt' oder eine 'abgestorbene Idee' (oder ähnliches) von Dir hinweisen, vielleicht etwas, das Du mal wolltest, aber dann aufgegeben hast, oder das aus irgendeinem Grund nicht geklappt hat, sich nicht umsetzen ließ. Und das ist Dir nun aktuell anscheinend wieder (aus irgend einem Grund) eingefallen.

Anscheinend wunderst Du Dich selbst, dass dieses 'Thema' wieder aufgetaucht ist und Dir nochmal durch den Kopf geht. Vielleicht kamen durchaus einige Gedanken und Gefühle auf, durchaus auch mit der Überlegung: was wäre gewesen wenn ... (Du das umgesetzt hättest)... wie es Dir dann wohl jetzt gehen würde...

Am Ende scheinst Du dann wohl schon zu denken, dass es Dir zwar gut geht, es aber auch schön gewesen wäre, wenn das Projekt/Thema (was immer es war) Erfolg gehabt hätte,...

Irgendwie ist diese Übergabe des Kindes am Ende (von dem Verstorbenen an Dich), dann doch auch eine Art Aussage: vielleicht ist jetzt die 'Zeit' gekommen, eben doch nochmal genau darüber nachzudenken, ob da etwas ist, das Du (vor paar Jahren) ad acta gelegt hast, aber insgeheim doch noch gerne verwirklichen/leben würdest.

wie gesagt, alles etwas allgemein und vage
lg Pica
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Re: Verstorbener und ein Kind

Beitragvon plush » 23.09.2016, 17:21

Hallo Jualy!

Versuche mal, Deinen Traum gemäß des Musters in dem Bespieltraum vorzubereiten, den Du Dir über den Link unten anschauen kannst. Wenn Du Fragen zu der Vorgehensweise haben solltes, sag mir gerne Bescheid.

Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit!
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
https://www.academia.edu/20429164/Psychoanalyse_des_Werkes_Jokastes_Kinder
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Re: Verstorbener und ein Kind

Beitragvon Trigital » 24.09.2016, 01:09

Hallo Julia,
naja. "ihr lieben". mag bei mir vielleicht stimmen... ;-) bei anderen natürlich auch. Aber ob man das so allgemein sagen kann? Vielleicht oberflächlich betrachtet???
Gehe ich mal zum rätseln über. Ich sehe mich bei dem Traum in einem moralischen Konflikt. Lebende tote. Kinder die verschenkt werden. Rauchende Menschen...
Aber dein Unterbewußtsein möchte denke ich hier eindeutig etwas sehr Positives ausdrücken. Etwas in der Art persönliche Anerkennung... Und ja. Ich kann sehr schöne Theorien spinnen, in denen du sehr gut abschneidest. Nicht, dass die Theorien wichtig sein sollten. Ich finde es einfach bemerkenswert, dass es mir sehr leicht fällt auf deine Worte etwas positives zu denken. Ich versuch das öfters und merk dann oft, dass es nicht so einfach ist. Ist also denke ich schon ein gutes Zeichen???
Mir ist bei der Sache nur aufgefallen, dass die Sache mit dem Ex deiner Cousine und deinem Vater ja eine sehr reale und lebendige, also echte Sache ist. Das Kinderverschencken hingegen ist etwas skuriles im Gegensatz dazu. Also macht der Traum auf jedenfall zwei Seiten von dir sichtbar. Vielleicht ist es einfach nur ausdruck deiner Abstraktionskunst. Aber ich glaube dass es vielleicht eine Sache ist, die eben wie deine Andeutung am Ende doch etwas wichtiger ist. Vielleicht solltest du beachten, wann deine Gedanken zwar deine Gedanken sind, aber mit einem realen Zusammenhang nichts zu tun haben.
Es soll ja etwas mit einer seelischen Beschenkung zu tun haben. Weil du einem seelischen Wert entsprichst oder so ähnlich. Es geht also nicht um etwas reales worauf man sich berufen kann, weil man es in die Hand nehmen kann und einem anderen an die Birne schmeißen kann...
Ich glaube gerade, dass es eher der Glücksfall ist, dass du dich für kleine Kinder eignest. Also weil du bist wie du bist. Das müsste demnach nichts sein, woran du arbeiten mußt oder was du beachten mußt. Das ist einfach so. Vielleicht verstehst du das nicht so richtig in dem Traum, weil sich ja nicht sehr viel für dich ändert. Aber stell dir mal vor es wäre anders herum. Stell dir mal vor du wärst von deiner Person her ungeeignet für Kinder? Schädlich für Kinder oder so was...
Aber vielleicht möchte dein Unterbeußwtsein auch nur einen momentanen Sachverhalt huldigen.
Trotzdem spricht für mich die Tatsache, dass eben der erste Teil so realitätsecht ist dafür, daß es ein Geschenk mit richtig viel Nachhaltigkeit sein müsste, wenn du verstehst was ich meine?
Aber meiner Meinung nach... unabhängig von dem Traum...
Schon alleine die Tatsache, dass du es als mysteriös erlebt hast macht es für dich real mysteriös. Das bedeutet dein Leben, deine Psyche, deine Person ist mysteriös. So mysteriös wie das Gefühl das du hattest als du gemerkt hast, dass es mysteriös war. Nur damit dir klar ist, wie anders manche Dinge sein können und verschwindent unbedeutend die Autofahrt zur Arbeit wird oder das hören der Nachrichten oder das Essen in der Kantine...
Damit dir klar wird, wie unterschiedlich es ist, was wir erleben. In einem solchen Moment merkt man eigentlich erst richtig, was bemerkenswert ist. Und aus was so ein Moment besteht.
Es ist wohl selten so ein richtig mysteriöser Moment. Aber wie anders erleben sein kann?
Aber ich finde es dennoch schön. Denn aus meiner Sicht scheint dir die Sache dennoch sehr ein Rätsel zu sein. Das gefällt mir.
lg
Zu Wissen ist ein Moment.
Unwissenheit der Zustand vom restlichen Teil des Lebens.
Das Schöne daran gut geschlafen zu haben ist, daß der Tag gut war, bevor er angefangen hat.
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Re: Verstorbener und ein Kind

Beitragvon Jualy35 » 24.09.2016, 18:24

Hallo an alle und vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Nachdem ich sie mir durchgelesen habe macht jetzt einiges Sinn. Dazu muss ich Folgendes zu meiner persönlichen Situation sagen: ich bin sehr gerne Kleinkindpädagogin, das ist der beste Job den ich mir vorstellen kann und ich höre immer wieder Lob von allen Seiten, wie empathisch und authentisch ich bin und vor allem merkt man es an den Kindern: ich bin der Liebling der Kinder. Aber seit paar Wochen beschäftige ich mich damit den Job aufzugeben und in ganz anderem Bereich einzusteigen. Hier geht es nicht darum, dass ich die Arbeit nicht gerne mag und ziemlich oft wegen Personalmangels am Ende des Arbeitstages sehr erschöpft bin, hier geht es um eine persönliche Sache. Ich versuche seit 2 Jahren ein eigenes Kind zu bekommen, doch leider ist es mir nicht vergönnt:-(. Übermorgen werde ich 35 und ich hab mir selbst die Grenze gesetzt: wenn es bis dahin nicht geklappt hat möchte ich nicht mehr. Ich versuche mich schon seit sechs Monaten vom Thema abzugrenzen und der letzte bewusste Versuch ein Kind zu bekommen fand gestern statt, das heißt ich hab noch genau zwei Wochen mich darauf zu vorbereiten, dass es wieder nicht geklappt hat und ich trotz keiner Auffälligkeit laut meinem Arzt kinderlos bleiben werde:-(. Und es fällt mir zunehmend psychisch schwerer mit Kleinkindern zu arbeiten, weil ich sie so gerne habe und selbst keins bekommen kann:'-(. Es wird ein großer Verlust für mich und für die Kinder sein, aber es ist die einzige Möglichkeit mit dem Thema abzuschließen,sonst gehe ich daran kaputt.
Vielleicht gibt mir mein Unterbewusstsein einfach ein Zeichen, dass ich den Job nicht aufgeben soll, aber mit der Zeit werde ich mich daran gewöhnen, es gibt für Sozialpädagogen viele andere tolle Jobs.
Liebe Grüße Julia
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Re: Verstorbener und ein Kind

Beitragvon Picadora » 26.09.2016, 12:41

Hallo Jualy,

danke für das feedback und die Infos zu Deiner aktuellen Situation.

Ich denke nach wie vor, dass der Verstorbene (Ex-Mann Deiner Cousine) Deinen bislang nicht erfüllten Kinderwunsch repräsentiert - also das, was ich oben als verstorbenes Projekt bezeichnet habe. Zeitlich passt das ja anscheinend auch ziemlich genau, wenn Du sagst er sei vor 2 Jahren verstorben und Du probierst seit 2 Jahren vergeblich (leider) ein Kind zu bekommen.

Die Dringlichkeit und Auseinandersetzung mit dem Thema (und daher auch der Traum) kommt jetzt, einerseits mit der Alter-Grenze, die Du Dir gesetzt hast, andererseits mit dem, wie Du sagst, letzten Versuch, nochmal besonders auf.
Was dabei rauskommt ist ja noch offen oder unklar (das könnte die Situation am Anfang auf dem Balkon andeuten) - allerdings klingst Du schon so, als hättest Du mit dem Thema 'abgeschlossen'. Es hört sich nicht so an, als hättest Du noch große Hoffnung, dass es (dieses Mal) doch noch klappen könnte. Zumindest auf rationaler Ebene (der Vater im Traum) scheint das Thema Kinderkriegen für Dich schon 'gestorben' zu sein (daher der Verstorbene).

Dass Du emotional noch damit beschäftigt bist, ist ja völlig klar, in der aktuellen Situation. Das zeigt auch der weitere Verlauf des Traums, der Deinen Wunsch nach einem eigenen Kind zeigt, der ja immer noch da ist (der Verstorbene bringt Dir ein Kind mit).

Ich persönlich weiß nicht, ob der Traum sich tatsächlich auch auf Deine berufliche Situation bezieht - m.E. sagt er aber nicht explizit 'bleib im Job' oder 'bleib nicht'. Obwohl ich sehr gut nachvollziehen kann, dass Du über einen Jobwechsel nachdenkst in der Situation. Hör auf Deine Intuition!

Für mich klingt das am Ende des Traum eher so, als will Dir der Traum sagen: Selbst wenn es tatsächlich Dein Schicksal ist, dass Du keine eigenen Kinder bekommen kannst, heißt das nicht, das Du nicht glücklich sein (und ein erfülltest Leben leben) kannst.

(Habt ihr eigentlich mal über Adoption nachgedacht? Ich weiß, das ist eine schwierige Kiste... eine vielleicht leichtere, weitere Möglichkeit wäre ja auch, dass ihr ein Pflegekind zu Euch nehmt, gerade mit Deinem beruflichen Hintergrund wärst Du sicher die erste Wahl :wink: - wie steht es damit?)

ganz liebe Grüße
und Alles Gute für Dich!
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