Traum vom Krieg.

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Moderator: Mirakulix

Traum vom Krieg.

Beitragvon Integra » 29.01.2016, 13:38

Hallo ihr lieben,

Dieser Traum beschäftigt mich seit einigen Tagen.
Ich bin weiblich, 27 Jahre alt und in meinem Leben herrscht eigentlich ziemliches Chaos.
Ich bin seit langem wegen Depressionen krank geschrieben, doch so langsam will ich endlich raus aus diesem Zustand. Möchte endlich leben. Ich wohne immernoch bei meinen Eltern, weil ich mir ein eigenes Leben finanziell nicht leisten kann.



So jetzt zu meinem Traum.

Zunächst befinde ich mich mit einer Gruppe (3 Leute) an einem Bach in der Nähe eines Dorfes, einer davon ist Soldat.
Ein Flugzeug kommt und wirft eine Bombe auf ein nahe gelegenes Haus, dieses geht in Flammen auf und zerfällt innerhalb von Sekunden in schutt und Asche.

Wir befinden uns in einem Flugzeug, es wird auf uns geschossen, das Flugzeug stürzt ab und wir springen mit Fallschirmen raus, nur zwei haben einen, der dritte hängt sich an einen mit dran. Wir landen unversehrt und verstecken uns in einem Gebüsch. Dort ist ein Zaun, auf der anderen Seite steht ein Hirsch, der sich von uns streicheln lässt.
Wir wollen fliehen. Der Soldat hat angst vor den Konsequenzen des desertierens, ich beruhige ihn. Wir konnten 4 Kanister retten, 2 oder 3 davon sind mit wasser gefüllt.
Ich bin nicht weit von Zuhause weg aber es sieht ganz anders aus, wir finden einen Unterschlupf, eine art sportlerheim, dort gibt es einen etwas größeren Gemeinschaftsraum und auch Räume mit Betten etc.

Wir sind im Gemeinschaftsraum, sitzen an einem Tisch inzwischen schon ein paar mehr Leute unter anderem meine Schwester mit dem Baby.
Es wird abend, es regnet, das Dach ist undicht und es kommt noch eine Gruppe zu uns, ich lasse sie rein. Es sind Familien mit kleinen Kindern, die auch geflüchtet sind.
Ich mache mir Sorgen, dass die Betten nicht reichen und überlege, dass wir uns die Betten dann wohl teilen müssen. Die kinder schlafen bereits auf einer bank im Gemeinschaftsraum, Wasser tropft durch die Decke.
Ich mache mir Sorgen um mein Pferd, will ihn suchen gehen, doch zunächst nach hause und Material und mehr wasser holen.

Ich fahe von dem Unterschlupf mit dem Fahrrad nach hause, Menschen mit Autos, Fahrrädern und zu Fuß strömen die Straße entlang zur Hauptstraße. Inzwischen ist bekannt, dass krieg herrscht und die Demokratie gefallen ist, es herrscht Anarchie und das Militär und die Polizei versuchen alles um das volk in schach zu halten.
Ich kümmere mich nicht um die anderen, ich fahre ich hause. Dort angekommen sehe ich, dass alles in gitterkäfige gehüllt ist, wie eine zweite Haut um Häuser und Garage. Ich kann nicht rein. Bekomme angst doch es nützt nichts. Ich will mein Pferd holen, ich komme auch in den stall rein, doch statt ihm ist da sein Vorgänger, der seit fast 7 Jahren tot ist ....
Ich nehme das "eigentlich tote pferd" mit.

Aber wo nur ist mein dicker? Ich kann ihn nicht finden.


Ich hoffe ihr könnt mir helfen, diesen Traum zu entwirren.

LG
Integra
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Re: Traum vom Krieg.

Beitragvon Integra » 31.01.2016, 14:32

Hallo Almuth,

vielen Dank für deine Hilfe.

Ich kämpfe ja schon recht lange mit den Depressionen, früher konnte ich das nur recht gut überspielen.
Ende 2014 brach dann jedoch alles ein (extrem überarbeitet, ersetzt werden vom freund der auch psychisch krank war) da kam ich in die Klinik stationär 8 wochen. Anschließend noch 6 Wochen in die tagesklinik und nun weiter in ambulanter gruppentherapie.

ich wollte gern auf die andere Seite des Zauns, jedoch nicht ohne mein Pferd.
Das bereits verstorbene pferd, verstarb anfang 2009, da war ich gerade mit der schule fertig und frisch in Ausbildung.
Die gesammte Schulzeit war geprägt von übelstem Mobbing und Missachtung jeglicher Art. Von der besten Freundin verraten und verarscht worden und all sowas, ich fühlte mich in der zeit ganz allein auf dieser Welt. Da war nur mein Pferd der einzige rettungsanker. Zu meinen Eltern konnte ich nicht gehen, ich war geradezu paranoid und hatte solche Angst vor meinen Schulkameraden, dass ich angst hatte, sie würden mir dann auch noch mein heiligstes nehmen (mein Pferd, zum beispiel vergiften oder sonst irgendwas) also habe ich stumm alles ertragen.

auch heute passieren immer wieder noch solche Dinge, dass mich Menschen scheinbar grundlos ignorieren, dass man mich ersetzt und ich mich schlichtweg ungewollt fühle und ich weiß nicht warum.

LG
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Re: Traum vom Krieg.

Beitragvon catwomen » 31.01.2016, 15:02

Hallo Integra

Sich ungewollt zu fühlen hat sicher mit deiner Kindheit zu tun.
Das Gefühl muss nicht unbedingt erst nach deiner Geburt eingetreten sei.
Im Mutterleib gehen sämtliche Gefühle der Mutter auf das heranwachsende Kind über.
Das ist keine leichte Sache, ich selbst weiß, wie sehr man darunter leidet und traumatisiert ist, bis es bewusst wird.

Das Problem dabei ist, dass man sich selbst unbewusst so verhält, dass man so behandelt wird, wie es dir geschehen ist und auch noch geschieht.
Aber bedenke, es werden immer nur Menschen sein, die versuchen Macht über andere zu bekommen.
Auf diese kannst du getrost verzichten.

Was dir aber vermutlich sehr helfen würde, wäre ein Tier, egal ob Hund oder Katze.
Hier könntest du evt. ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen, so langsam nach und nach.
Ich denke es wäre sogar wichtig, ein Tier zu wählen, dem du mit deiner Stärke, die du erst noch erkennen musst Schutz zu geben.
Es wäre ein Anfang. So könnten deine Gefühle langsam heilen. Es geht darum auf dein Herz zu hören.
Die Ängste unter denen du leidest werden verschwinden.
Es geht sehr vielen Menschen so, die für ihr Leben nicht das "Rüstzeug" fürs Leben im Elternhaus bekommen haben. Das kann durch zuviel Fürsorge oder zuwenig entstehen, aber du bist auf dem Weg und ich bin mir sicher, dass es dir gelingen wird, all das hinter dir zu lassen, was dich heute noch extrem belastet.
Sich seiner selbst bewusst zu werden um dann offen und frei auf andere Menschen zu zu gehen, oder sagen wir mal mit ihnen umgehen zu lernen, ist ein Prozess, nur Ungeduld hält diesen etwas auf.

Liebe Grüße catwoman
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Re: Traum vom Krieg.

Beitragvon Integra » 31.01.2016, 21:14

Hallo catwoman,

danke für deine Antwort, du hast bestimmt recht, dass das alles irgendwo aus der Kindheit kommt.
Im großen und ganzen habe ich mich ja auch zu damals positiv verändert, so das ich zum Beispiel auf der Arbeit sogar "relativ" beliebt war.

Therapie mit Tieren ist eine schöne Sache, mein Plüschologe steht im stall, ist ca. 168cm groß und wiegt so 832kg. Ist das groß und schwer genug? ^^ (mein eigenes Pferd)
Mit Tieren kann ich ganz anders umgehen als mit menschen, gerade das macht es mir oft in zwischenmenschlichen Beziehungen schwer.
Ich bin extrem ehrlich, sehr streng, sehr konsequent und immer sehr auf eine gewisse Ordnung und Sicherheit bedacht. (Klar bei 832kg lebendgewicht sollte man das auch) für viele Menschen ist das aber doch sehr seltsam und durch dieses Verhalten wirke ich dann leider auch schnell mal arrogant, was ich eigentlich nicht bin.

LG
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Re: Traum vom Krieg.

Beitragvon Integra » 01.02.2016, 16:58

Hallo Almuth,

wie ich damals in die Opferrolle gekommen bin... da gibt es Vermutungen.
Als ich in die Schule kam, bekam ich immer mehr Schwierigkeiten, konnte mich nicht so wirklich konzentrieren, die anderen hingegen hat das dann natürlich gestört, weil ich natürlich immer wieder abgelenkt habe. Meine damalige Lehrerin hat recht schnell erkannt, dass da etwas nicht stimmte und hat mich extra gefördert.
Allerdings sind wir dann umgezogen und ich musste die schule wechseln, in der neuen Schule wurde jedoch überhaupt nichts gemacht, im Gegenteil, statt deutschunterricht dann Religion und dann noch die sache mit der Kartoffel... (man stelle sich vor, in der Schule nimmt man ein halbes Jahr lang "statt Unterricht" die Kartoffel durch... bei dorfkindern, die damit aufgewachsen sind und seit jeher auch auf dem Feld mit anpacken mussten)
so kam ich dann irgendwann auf die weiter führende Schule und hatte dann richtig Probleme. Da ich ja nun auch gelernt hatte, dass ich störe, zog ich mich sehr zurück und ging eigentlich nur noch auf Abwehr (das dürfte dann wohl der Grund für die Opferrolle sein) natürlich sind Kinder grausam und machen blöde scherze. Ich habe mich damals immer gleich persönlich angegriffen gefühlt, klar dann kommt wieder die Abwehr und so begann sich die Spirale richtig zu drehen, schnell, vorwärts, abwärts.
(Was damals keiner geahnt hat, dass ich wohl hochbegabt bin... das kam jetzt erst vor kurzem raus und das ich in der Schule und auf der Arbeit schlichtweg unterfordert bin) würde so einiges erklären aber so ganz glauben kann ich das immernoch nicht...

Warum andere mehr sind und ich nichts. Es wurde mir jahrelang eingetrichtert und ich habe es geschluckt und irgendwann selbst geglaubt. Heute ist es so, dass ich durch besondere Fähigkeiten versuche positiv aufzufallen, nützlich zu sein, damit die anderen mich mögen. Weil ich nicht glauben kann, dass mich jemand so mag wie ich bin, das ist tragisch und ich arbeite daran aber bis ich das überwunden habe, wird es wohl noch dauern.

was mich glauben lässt, dass andere macht über mich haben.
Ich habe oft angst. In meinem inneren sitzt ein kleines, verschüchtertes Kind, welches ich seit Jahren versuche wegzusperren und zu unterdrücken (nicht sehr erfolgreich) und damals hatte ich etwas für mich essenzielles zu verlieren und ich habe meinen Mitmenschen, nach dem was sie für Gesichter gezeigt hatten, alles zugetraut. Ja auch, dass die auf die weide gehen und mein Pferd ermorden.
Ich denke es ist durchaus legitim, dass sich eine solche Angst über viele Jahre einbrennt.

seit der Klinik hat sich bei mir schon einiges getan, ich weiß, dass ich an mir und meiner Einstellung zu mir selbst arbeiten muss aber das ist echt nicht einfach. Dinge, die sich über gut 20 Jahre fest eingebrannt haben, wird die Therapie vermutlich nicht in einem Jahr lösen können.
Und leider bestärkt mich jeder Rückschlag wieder darin, dass ich wohl doch klein bin und nicht gut genug (was mir auch schon öfter gesagt wurde, dass ich nicht gut genug bin)

LG
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Re: Traum vom Krieg.

Beitragvon Integra » 02.02.2016, 23:56

Hallo Almuth,

das ist eine gute Frage, die ich so leicht nicht beantworten kann. Ich kann vieles, jedoch ist nichts je gut genug.
Ich kann sehr gut logisch denken, das fällt mir sehr leicht.
Ansonsten mag ich die Arbeit mit meinem Pferd, wo ich jedoch auch schon wieder festhänge und nicht weiter komme.

So wirklich gefällt mir mein Leben nicht, denn ich will endlich mein eigenes Leben leben und auf eigenen Beinen stehen. Momentan ist daran aber nicht wirklich zu denken, denn so genau weiß ich noch nicht wie es weiter geht, ich bin ja auch immernoch (seit über einem Jahr) krank geschrieben und in den alten Beruf kann ich auch nicht zurück, da würde ich untergehen. Über die berufliche Reha steht entweder eine Umschulung oder eine neue Ausbildung an aber das dauert halt alles.
Ich habe immer das Gefühl, mir rennt die zeit davon... andere in meinem alter sind erfolgreich im job, haben bereits ihre eigene Familie und sind glücklich... und ich stehe, so gefühlt, vor dem Nichts und das nervt mich, es dauert alles zu lange.


An meinem Tag... ja im Moment läuft es nicht so gut, ich habe zwar eine Struktur, was auch gut ist, und feste Aufgaben, die ich nunmal machen muss ob ich will oder nicht, dafür darf ich aber auch nie mal ausschlafen oder einfach mal nichts tun. Freunde haben auch selten zeit für mich oder leben viel zu weit weg.
Integra
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Re: Traum vom Krieg.

Beitragvon Caterina » 03.02.2016, 12:53

Hallo Integra,

hierzu eine Anregung von mir:

So wirklich gefällt mir mein Leben nicht, denn ich will endlich mein eigenes Leben leben und auf eigenen Beinen stehen. Momentan ist daran aber nicht wirklich zu denken, denn so genau weiß ich noch nicht wie es weiter geht, ich bin ja auch immernoch (seit über einem Jahr) krank geschrieben und in den alten Beruf kann ich auch nicht zurück, da würde ich untergehen. Über die berufliche Reha steht entweder eine Umschulung oder eine neue Ausbildung an aber das dauert halt alles.
Ich habe immer das Gefühl, mir rennt die zeit davon... andere in meinem alter sind erfolgreich im job, haben bereits ihre eigene Familie und sind glücklich... und ich stehe, so gefühlt, vor dem Nichts und das nervt mich, es dauert alles zu lange.


Keine Frage, du hast im Augenblick "harte Zeiten" zu bestehen. Ich möchte dich gerne auf etwas aufmerksam machen, das mir aufgefallen ist bei deiner obigen Ausführung.

Ich habe immer das Gefühl, mir rennt die zeit davon... andere in meinem alter sind erfolgreich im job, haben bereits ihre eigene Familie und sind glücklich... und ich stehe, so gefühlt, vor dem Nichts und das nervt mich, es dauert alles zu lange.


Es ist ein "bekannter Mechanismus", den du unbewusst anwendest, der aber mit fast 100 % Sicherheit dir ein "schlechtes Gefühl" beschert mehr allerdings nicht. Sich "mit anderen zu vergleichen" ist ein sicherer Weg, um "unglücklich zu werden". Denn jede Biographie ist "Einzigartig" und lässt sich nicht mit einer anderen vergleichen. Du hast ganz andere Voraussetzungen und auch Herausforderungen "im Vergleich" zu "denen, mit denen du dich vergleichst" ;-). Das kann garnicht gelingen - führt aber zum "Unglücklichsein". Ich werf mal ein paar Stichworte in dem Zusammenhang hinein, die durch Vergleiche entstehen: Neid, Eifersucht, Mißgunst, Missmut, Mincerwertigkeitsgefühle, Frust etc.. Alles "negative Kräfte", die einem selbst nicht gut tun.

Gesellschaftlich ist es natürlich schwer, sich von "gemachten Normen" (bleibt immer noch die Frage, wer diese Normen aufstellt und wozu) abzugrenzen. Nur "weil alle das so und so machen" bedeutet dies nicht gleichsam, dass es "für jeden auch gut sein muss". Hier greift dann dein zweiter Eindruck/Gefühl "es dauert alles zu lange" = Ungeduld/Zeitaspekt. Vielleicht ist es im Augenblick nicht die "richtige Zeit in deinem Leben" für bestimmte Themen - schliesst aber nicht aus, dass dieser Zeitpunkt noch kommen kann, wenn es dein individueller Lebensentwurf (Stichworte wie z.B. "Universum; Lebensaufgabe) für dich vorsieht.

Das mal so als "gedankliche Anregung".

Ich wünsche dir Mut, deinen eigenen Weg zu finden und zu gehen...
Caterina
 

Re: Traum vom Krieg.

Beitragvon Integra » 10.02.2016, 16:57

Hallo Almuth und (gelöschter User),

ihr habt beide sehr recht.

Dieses Grundleiden ist auch schon längst nicht mehr so stark wie früher. Im Großen und Ganzen kann ich mich eigentlich nicht wirklich beklagen, klar hätte ich einiges gern anders aber ich sehe auch ein, dass es nunmal seine zeit braucht.
Es ist ja nicht so, dass sich in meinem Leben nichts tun würde, es dauert nur leider etwas länger als es mir lieb ist.

Ich danke euch für eure Beiträge.

LG
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