Es wird ein SEHR langer Thread. Das liegt aber vermutlich daran, dass mein Leben momentan wie in einem Film ist, und ich das Gefühl habe... keine Ahnung, dass es viel mit meinen Träumen in letzter Zeit zu tun hat. Ich träume seit diese einen gewissen Situation JEDEN Tag. Und ich erinnere mich jeden Tag. Und es sind jeden Tag so einzigartige, abenteuerliche, realistische Träume. Nur der heute.. hat mich sehr aufgewühlt. Ich fühlte mich ekelig und schmutzig, als ich wach wurde........ und wollte am liebsten tot sein.
Ich werde, um euch meine Gedanken und Gefühle näher bringen zu können, reale(!) und unverfälschte(!) Chatverläufe offenbaren (mit falschen Namen).
Ich bin aufgewühlt. Seit Tagen!
Also.. zu meiner REALEN Situation: (wem das zu lang ist, darf auch gerne einfach meinen Traum lesen (das fett gedruckte, rote) unten)
Ich, am 23.12. 19 geworden, bin seit Januar mit Kora in einer Beziehung. Es läuft momentan nicht so gut, meinerseits. Ihrerseits, denke ich, allerdings schon.
Nun, am 17. Dez. hatte ich beim Joggen einen Kreislaufzusammenbruch. Essstörung. Den ganzen Tag nichts gegessen. 5 Kilo in 3 Wochen verloren. Ich glücklich - andere nicht. Egal.
Da kamen dann zwei Menschen. Eine Frau und ein Mann. Sie haben mir geholfen und einen Notarzt gerufen. Ich lag im Krankenhaus, habe denen aber nichts von meiner Essstörung erzählt. Zu groß die Angst vor irgendwelchem dummen Tadel - ich WEIß, was ich meinem Körper antu!
Ich kann Männer nicht leiden - wie man mir vermutlich nicht verübeln kann. Ich habe NUR schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht. Vergewaltigung und Missbräuche. Es war jedes Mal ein anderer. Sie wecken in mir so viel Ekel. Ich meine, wenn es um mehr als Freundschaft geht. Mein bester Freund, den kenne ich seit der 1. Klasse, ist schwul. Ich mag ihn sehr gerne. Auch mit Kollegen oder einem Betreuer, Andreas, verstehe ich mich prächtig. Andreas mag ich sogar so gerne, dass ich ihm blind vertraue - er ist 48 und unfassbar exakt auf einer Wellenlänge mit mir.
Seit einem halben Jahr wohne ich nicht mehr in einer therapeutisch WG sondern im betreuten Wohnen. Ein und derselbe Betreuer kommt mich immer wieder besuchen - min. 1x die Woche. Henry. Aber ich kann ihn nicht leiden.
Jedenfalls... am 17. Dez. als ich da auf der Straße lag und ich völlig neben der SPur war (ich kann mich an kaum noch etwas erinnern). Aber ich erinnere mich daran, wie der Mann, der hinter mir hockte, mir seine dicke Jacke um die Schultern hing und mich an den Schultern festhielt. Ich spüre heute noch den Druck an meinen Schultern. Ich erinnere mich, wie er meine Wange berührt hat, meinen Oberschenkel, meinen Puls an Hals und Handgelenk abgetastet hat und mir die Haare aus dem Gesicht gestreichelt hat. Er ging so behutsam mit mir um.. Und dann erinnere ich mich an seine Stimme. Sie war so.. wie ein warmes Meer, komplett menschenleer, dem man den Rücken zudrehen kann und sich einfach fallen lassen will.
Seine Freundin und er beschlossen irgendwann, den Notarzt zu rufen.
Ich habe keine Ahnung wie sie aussehen, sie könnten an mir vorbeilaufen, ich würde sie nicht wiedererkennen.
ich dachte jeden Tag an die beiden. Ich wollte mich so gerne dafür bedanken!
Am 23. - an MEINEM Geburtstag, bekomme ich eine Whatsapp-Nachricht von einer unbekannten Nummer. Es war ER. Der Mann. Ich habe mich unheimlich gefreut und mein Glaube an den Schicksal wurde nur bestätigt. Er arbeitet bei der Kripo und hatte daher meine Nummer. Ich weiß, eigentlich dürfte er das gar nicht, aber das ist mir egal.
Seitdem habe ich jeden Tag kontakt mit ihm. Und es sind keine 2 Sätze, die wir schreiben, sondern ELLENLANGE Nachrichten. Ich habe ihn so extrem ins Herz geschlossen und ich bin so verdammt aufgewühlt, weil.... weil ich weiß... ich weiß nicht... in letzter Zeit fühle ich mich so verflucht einsam, obwohl es hundertundein Menschen gibt, die mich gern haben und mir helfen wollen - aber ich KANN und will ihre Hilfe nicht annehmen. Und fühle mich trotz allem von ihnen hintergangen. Ich habe in letzter Zeit so oft das Bedürfniss, einfach zu heulen. Einfach hemmungslos zu weinen. Wirklich oft. Aber ich KANN nicht. Wenn es so weit ist, dann kommen die Tränen einfach nicht. Ich weiß nicht, warum.
Dann habe ich manchmal so Schmerzen.. nicht körperlich..
Und dann habe ich manchmal das Gefühl zu ersticken.
Seit so langer Zeit sehne ich mich nach etwas, was mich auffängt, nach etwas, wo ich mich geborgen und zuhause fühlen kann.
Und dann....kommt er. An diesem Abend, am 17. Dezember... dieser MANN und schenkt mir genau DIESES Gefühl, wonach ich mich schon so lange sehne.
Er ist anders als die anderen. Am liebsten würde ich den ganzen Chatverlauf zeigen, um es zu beweisen, weil alle Menschen um mich herum anderer Meinung sind. Dass ich wieder einen Fehler mache, dass er ja 38 ist und das krank ist, dass er mit mir so viel schreibt. Ich finde diese Behauptung und UNterstellung absurd.
Ich habe schon einmal mit einer Frau geschlafen, war bei ihr für EINE Woche in Karlsruhe, 5 Stunden von Zuhause entfernt- ich war SIEBZEHN. Alle wussten davon - meine Eltern, meine Freunde.
Warum ist es okay, dass eine 38-jährige Frau mit mir Sex hat - ich meine, wir hatten NUR Sex. Tagein, tagaus - und warum wird ein 38-jähriger Mann, der keinerlei dieser Absichten hat und mich einfach nur MAG so extrem verurteilt? Ich könnte im Kanon kotzen.
Vor allem wegen Kora. Sie ist richtig genervt, dass ich so vie mit ihm schreibe und ich bin einfach froh, ihn zu haben.
An Silvester hatte ich Streit mit Kora. Wieder. Und ich war angetrunken. Markus (so nenn ich den Mann jetzt mal), war alleine Zuhause weil seine Freundin mit dem Sohn zu ihren Eltern ist und er da nicht unbedingt mit wollte. Außerdem läuft es zwischen den beiden momentan nicht so gut. Jedenfalls ging ich dann gegen zehn mit dem Hund raus, nachdem ich den Streit mit meiner Freundin hatte. Ich schrieb ihm:
"Kora und ich haben mal wieder Streit. - Happy new year.
Ach, ich habe keine Lust auf diesen Abend. Und auf alle die bei uns sind.
Ich wäre gerade viel lieber bei dir, als bei irgendwem anderen."
Er:
"Nicht streiten bitte! Kümmere dich um sie. Sie ist diejenige, die deine überwiegende Aufmerksamkeit haben sollte.
Außerdem sitze ich gerade in der Badewanne. Ich weiß nicht, ob du gerade wirklich gerne bei mir wärst."
Wir hatten zuvor schon einmal über Sex gesprochen. Dass ich aufgewühlt bin, weil er mir so ein gutes Gefühl vermittelt und ich Angst habe, das zu zerstören. Er meinte zu mir einmal, Sex stünde bei ihm nicht an erster, nicht an zweiter und auch nicht an zehnter oder elfter Stelle, sondern ganz am Schluss.
Auf seine Nachricht schrieb ich dann:
"Sicher, dass du Sex nicht priorisierst? Ich habe manchmal nämlich schon das Gefühl, dass du gerne mit mir schlafen würdest.
(wenige Sekunden später): Vergiss es. Vergiss was ich geschrieben habe.
Ich mag dich zu sehr, um das jetzt zu zerstören."
Er:
"Ich priorisiere Sex echt nicht. Das muss meine Freundin zu ihrem Leidwesen auch immer wieder feststellen. Und ich bin in ner Beziehung zu 100% meiner Freundin treu.
Und selbst wenn ich nicht in einer Beziehung wäre, wäre Sex das letzte, an das ich denke."
Ich:
"Ich bin, glaube ich, nicht ganz abgeneigt von Männern. Aber diese Dinge, die ich erlebt habe... ich wurde 1x vergewaltigt, 3x ist es beinahe dazu gekommen. Ich kann Schwänze einfach mit nichts Positivem verbinden. Ich habe die letzten Tage so oft darüber nachgedacht, verdammt. Darüber, wie DU mich umarmst oder in den Arm nimmst. Es hat sich in meinen Vorstellungen so viel schöner angefühlt, als bei meiner Freundin. Aber bei dem Gedanken daran, mit einem Mann Sex zu haben... da kriege ich einfach Angst.
Bitte versprich mir... dass selbst wenn wir uns nüchtern treffen... (das musste ich wohl in meinem Zustand wohl noch einmal unterstreichen

Du bist in einer Beziehung. Ich bin in einer Beziehung. Ich liebe Kora. So sehr! Vielleicht habe ich... ach keine Ahnung. Ich bin einfach viel zu jungd und unerfahren - UND BETRUNKEN.
Ich mag dich so gern! Lass es uns nicht zerstören... bitte."
Darauf er:
"Mach dir keine Gedanken. Schon gar nicht über Sex. Es ist nicht meine Intention, dich zu bezirzen, um dich ins Bett zu kriegen. Wie du sagst, wir leben beide in Beziehungen. Da ist das eh tabu. Ich dränge dich zu nichts und wahrscheinlich würde ich es gar nicht zulassen, wenn du damit anfangen würdest."
Ich hatte allerdings gestern Abend ein schlechtes Gewissen. Nein, eigentlich schon seit drei Tagen.
Meine Gefühle für ihn werden immer stärker. Ich ... es KRIBBELT richtig, wenn ich an ihn denke. Das wühlt mich auf. Ich habe noch nie so etwas für einen Mann empfunden. Es fühlt sich beinahe falsch an.... es ist, als würde ich für ihn schwärmen. Das Gefühl ist SO toll - aber es KANN nicht sein!
Und gestern... schrieb ich ihm, dass mir etwas schwer im Magen liegt, und ich ihm das eigentlich gerne sagen würde, weil ich das Gefühl habe, er hat das Recht, es zu wissen. Andererseits habe ich Angst, es ihm zu sagen, weil ich nicht weiß, ob er mich dann nicht mehr treffen will oder sich etwas zwischen uns verändert.
Er meinte darauf, dass IHN das Schweigen immer nur auf "die Schnauze fallen ließ", aber ich meine Entscheidung schon treffen würde (in Kurzfassung - wie gesagt, unserer Texte sind immer etwas länger)
Ich schrieb dann, nachdem ich meinen ganzen Mut zusammen genommen habe:
"Ich... keine Ahnung, Wirklich. Ich riskiers einfach.
Herz über Kopf, oder wie sagt man so schön?
Ich habe.. ich stelle mir so oft vor... nein, falsch. Ich versuche so gut wie möglich, die Erinnerungen an den Abend nicht zu verlieren. An deine Stimme und den Druck deiner Hände an meinen Schultern. Um ehrlich zu sein, an die Stimme erinnere ich mich kaum noch. Eigentlich gar nicht mehr.
Aber... puh. Ich fühle mich wie ein Monster, wenn ich das schreibe. Aber ich weiß nicht, was das für einen Unterschied macht, ob ichs nur denk oder aus"spreche".
Die letzten zwei Nächte... Kora und ich hatten Sex. Aber es war anders. Ich konnte nicht... ich habe an DICH dabei gedacht. Das ist so... vollkommen absurd und.. KRANK. Ich verstehe es einfach nicht. Es macht mich komplett verzweifelt weil... es einfach.. nicht in Ordnung ist, was ich Kora damit antu. Ich weiß, sie weiß es nicht... aber mein Gewissen!!!!
Ich... eigentlich denke ich immer... dass ich keine Lust auf Sex hab.
Absolut gar nicht. Aber dann liegen wir im Bett, ihr Arm ist um mich geschlungen... das ist alles okay. Ich fühle mich toll in ihren Armen. Ich liebe sie! Aber... sobald ihre Hand unter mein Hemd wandert... und sie mich berührt... ich meine, meine Hüften, meinen Bauch streichelt oder... Himmel, meine Brüste(!)... es passiert automatisch. Ich steuere es nicht. Mit keiner Faser meines Körpers beabsichtige ich diese Gedanken... aber da bist dann einfach DU. DEINE Hand. Und... das ist so... so... absolut unnormal.
Ich habe keinen blassen Schimmer wer du bist oder wie du aussiehst. Ich meine, Himmel, ich könnte dich im Endeffekt total abstoßend finden - wer weiß?!
Und trotzdem diese Gedanken. Diese Gefühle. Ich meine.. was ist denn das? Was soll mir das sagen????
Ich liebe Kora. Ich liebe sie WIRKLICH! Ich weiß nicht, woran das liegt...
Vielleicht an unseren ständigen Streitereien? Ihr Genörgel? Weil sie mir manchmal das Gefühl gibt, nicht gut (genug) zu sein? ...
Das schrieb ich gestern, bevor ich einschlief und hatte einen fetten Brocken Blei im Magen.
Nun zum Traum:
[b]Ich verließ gerade einen Pub. Es war schon sehr spät, ich hatte die ganze Zeit mein Handy in der Hand.... Ich schaute dauernd auf den Display, in der Hoffnung, ER würde mir schreiben, aber höchstwahrscheinlich schlief er schon. Während ich so die Straßen entlang lief, starrte ich auf meine Füße, die ich in den neu gefallenen Schnee setzte. Um mich herum hingen überall noch Lichterketten. Es schneite ein wenig. Irgendwo in einer kleinen abgelegenen Straße, neben einer Wohnung, blieb ich stehen, weil ich mich auf dem Weg zur Bushaltestelle verlaufen hatte. Ich machte auf meinem Handy mein GPS an, um den Weg aus der Gasse wieder zu finden. Neben mir stand schon die ganze Zeit ein Typ. Er war ein Ausländer, keine Ahnung, woher er kam. Ich glaube, das hört sich jetzt gemein an, Syrien. (gerade deshalb entsetzt mich mein Traum! Die zwei Typen, die mich "überfielen" waren beides Flüchtlinge - ich bin eigentlich absolut NICHT gegen Flüchtlinge. Ich habe nichts gegen sie. Sie sind Menschen wie alle anderen auch. Es gibt Bastarde unter ihnen, andere sind tolle Menschen. Genauso wie es unter uns Deutschen Bastarde gibt. Ich mache da keinen Unterschied!) Er sprach mich an, mit einem halben Grinsen auf dem Gesicht, ob er mein Handy kurz zum Telefonieren benutzen dürfte. Ich hatte im Gefühl, dass er mich beklauen würde. Ich sah es in seinen Augen. Ich WUSSTE, wenn ich ihm mein Handy gab, würde er es mir nicht wieder geben. Deshalb lächelte ich nur unsicher, schüttelte den Kopf und sagte "Nein. Tut mir leid. Ich hab es eilig." In dem Moment wollte ich weiter gehen, doch da kam mir noch so einer entgegen. Die beiden schienen sich zu kennen.
Im Selben MOment wusste ich, jetzt passiert etwas schreckliches. Sie hielten mich fest, warfen mich zu Boden und fingen an mich anzufassen. Ich schrie, aber es war weit und breit kein Mensch zu sehen. Einmal ging jemand an uns vorbei. Eine Frau mittleren Alters. Sie sah mir direkt in die Augen. War verängstigt oder verunsichert. Und ging weiter.
Sie griffen nach meinem Gürtel, öffneten ihn, der andere hatte seine Hose schon offen. Ich spürte, wie sie versuchten mir die Hose von den Hüften zu zerren und dann an meinem BH herum zerrten. Ich versuchte mich zu wehren, war aber einfach zu schwach.
Ich schaffte es irgendwie, auf meinem Handy auf den Notruf zu kommen.
Ich weiß nicht, wie ich die Polizei verständigt habe, aber sie kamen wenige Minuten später an.
Sie rissen die Typen von mir, eine Polizistin half mir hoch und gab mir eine dicke Decke, die sie mir um die Schultern legte und nahm mich in den Arm und hielt mich fest.
Ich merkte es im Nachhinein, dass ich am Kopf blutete und meine Lippen aufgeplatzt waren. Ich hatte eine wahnsinns Angst gehabt.
Dann wachte ich schweißgebadet auf.[/b]
Heute Morgen las ich dann noch eine Nachricht von ihm, auf mein Schreiben in der Nacht:
"Natürlich arbeitet es einen auf, wenn es in der Beziehung viel Streit gibt.
Und wenn dann in dem Moment, wo es vielleicht gerade unzufriedenstellend läuft, gerade noch wer kommt, der einem in dem Moment genau das gibt, was einem gerade fehlt, dann kommen solche Gedanken ganz automatisch und man beginnt vielleicht auch zu zweifeln, ob nicht vielleicht doch lieber das Andere möchte.
Ich kann dir nicht sagen, ob man in so einer Situation besser auf sein Herz oder auf seinen Kopf hören sollte. Ich habe beides schon ausprobiert und bin beide Male damit auf die Schnauze gefallen. Ich weiß nicht, warum.
Vielleicht auch, weil ich selbst ein Typ mit einem großen Schaden bin. (ich habe ihm zu Anfang unseres Kennenlernens gesagt, dass ich einen Komplettschaden habe)
Bei mir ist es z.B. so, dass ich auch nicht immer nur an meine Freundin denke, wenn wir Sex haben. Ich finde das grundsätzlich nicht falsch. Es sind Gedanken, von denen der Partner nichts weiß. Ich weiß auch nicht, ob sie dabei tatsächlich an mich denkt oder sie gerade mit ihrem Traumtypen im Bett liegt. Im Grunde sind die Gedanken frei. Da ist auch nichts Verwerfliches dran, wenn man sich mal vorstellt, dass die Hand, die einen berührt, vielleicht die eines Anderes ist.
Du bist noch jung und wirst noch viel erleben. Du wirst noch oft an einer Weggabelung stehen und entscheiden müssen, ob du nach links oder nach rechts gehst. Nicht jeder Weg wird dich ohne Hindernisse weiter bringen. Manche Wege sind steinig. Aber letztendlich führen alle Wege nach vorne.
Ich kann dir die Frage nicht beantworten, was dir deine Gedanken sagen sollen. Vielleicht ist es sogar ein Wunsch, mit einem Mann intim zu werden, der dich nicht ausnutzen möchte. Du hast gesagt, dir ist mit Männern eigentlich nur Schlechtes widerfahren. Vielleicht gebe ich dir das Gefühl, dass es doch noch Männer gibt, denen du wirklich etwas wert bist und nicht nur ein Stück Fleisch, das man zur Befriedigung braucht. Das bist du nämlich nicht. Du bist ein Mensch. Ein sehr intelligenter Mensch, wie ich finde. Ein sehr guter Mensch mit dem Herzen am richtigen Fleck, dem leider viel Schlechter passiert ist und der deshalb unsicher ist. Unsicherheiten werden dich auch ein Leben lang begleiten. Immer wenn Entscheidungen anstehen, wird du überlegen müssen, welchen Weg du gehen möchtest. Und nicht jeder Weg wird der Richtige sein. Das sieht man aber immer erst, wenn man sich für einen Weg entschieden hat. Es wird auch immer wieder eine Abwägung zwischen Vernunft und Gefühl sein. Wie gesagt, auf was man dann hören soll, kann ich nicht sagen.
Ich glaube, dein Gefühl der Geborgenheit, das ich dir gegeben habe, trägt viel zu deinem Gefühlschaos bei. Es ist dazu noch eine neue Erfahrung für dich, die du dir bisher nicht vorstellen konntest. Sicherlich spielt auch etwas Neugier mit hinein. Und der Reiz des Unbekannten. Da ist jemand, der dir ein gutes Gefühl vermittelt, den du auf der Straße aber wahrscheinlich nicht einmal erkennen würdest. Die Frage: "Wer ist dieser Mensch?"
Ich habe mir auch schon vorgestellt, wie es wird, wenn wir uns das erste Mal gegenüber stehen. Werden wir uns dann doch abstoßend finden?
Werden wir uns wirklich verstehen?
Welches Schicksal hat uns überhaupt in diese Situation gebracht?
Ich bin froh, dich angeschrieben zu haben. Ich denke echt viel an dich. Und auch ich weiß nicht, was richtig oder falsch ist. Das müssen wir aber auch jetzt nicht entscheiden. Das sollte die Zeit entscheiden."