Die komische Wohnung

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Moderator: Mirakulix

Die komische Wohnung

Beitragvon Caterina » 23.12.2015, 14:57

Hallo Fories,

hatte einen Traum, mit dem ich selbst nicht wirklich weiterkomme. Vielleicht habt Ihr Ideen dazu:

Ich weiß nur noch eine kleine Sequenz. Ich war in der Wohnung eines Bekannten (wie ich dahin kam ?)
Die Wohnung war "komisch", insofern, als sie sehr kastig aussah. Es fühlte sich für mich dort "eng" an.
Es waren glaube ich wenig Zimmer. ES gab einen megalangen Flur, aber die Wohnung quasi wie ein Kasten.
Die Wohnung hatte kaum Fenster, nur in dem Raum, den man auch als Schlafzimmer betrachten könnte.
Dort waren Fensterfronten bis zum Fußboden. Man sah auf einen Schnellweg, der mit einem Lärmschutz
abgedämmt ist. (Real ist das tatsächlich ein Wohnblock in dem der Bekannte wohnt. Man sieht tatsächlich
auf den Lärmschutz - ich war noch nie in seiner Wohnung, weis daher nicht, von welchem Zimmer man
aus auf den Lärmschutz schauen kann. Davor ist auch in "echt" eine Tiefgarage bzw. Garage. Das ganze
in einer Sackgasse mit Wendeplatz).
Zurück zum Traum:
Die Wohnung war komplett in weiß gestrichen, trotzdem wirkte sie durch die niedrige Decke auf mich
"beengend". Ich fühlte mich dort unwohl. Ich konnte im Wesentlichen auch keine Möbel sehen. An was
ich mich erinnere ist, das überall Matratzen lagen. Daher wirkte jedes der beiden - ich meine es waren
nur zwei , aber das kann ich nicht mit Sicherheit sagen - gleich.
Wir waren dort nicht allein - bin mir nicht sicher, ob meine Schwester auch dort war - es war ein "Gefühl
als seien dort Leute"...wenn dort Leute waren, dann kannte ich keinen davon.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob der in seiner Wohnung weiterging oder ob wir plötzlich in "meiner" waren.
Meine sieht real anders aus. Ich erinnere nur noch folgende Szene (wiegesagt kann auch bei ihm gewesen sein):
Ich saß an der großen Fensterfront in einem Sessel, sehr gemütlich, der schaukelte, war aber kein typischer
Schaukelstuhl. Plötzlich kam er auf mich zu. Er stützte sich auf den Armlehnen ab und beugte sich zu mir herunter.
Ich wehrte ihn allerdings (erfolgreich) ab.
Dann endet der Traum.

Falls Ihr Nachfragen habt - nur zu.

Ich danke Euch für Anregungen und Hinweise!

Viele Grüße
(gelöschter User)
Caterina
 

Re: Die komische Wohnung

Beitragvon niohbe » 23.12.2015, 17:51

ich gehe ja immer mit meinem ersten gefühl, ersten Eindruck.

Häuser, die so ganz kubisch sind und zu, die wirken meistens wie eine Festung. Die Nostromo (der Raumfrachter in Alien) der ist so ein Beispiel für völlig kubisch und geschlossen und damit ist der Horror in dem Film nochmal unbezwingbarer. Imo völlig bewusst gewählt (im Film) um den unbewussten Eindruck von Ausweglosigkeit zu verstärken.

Du bist in dem haus von deinem Bekannten in einer Ausweglosen Situation. Der raum bietet keinen Fluchtweg ist in sich geschlossen.
Im übertragenen Sinne bietet die Situation mit ihm dann auch keinen Ausweg, sondern ist in sich geschlossen.

Keine Möbel/karg/schmucklos: das wird auch nicht behaglicher oder wohnlicher für dich, das ist einfach nur unangenehm.

Da du schon zu Anfang nen Hinweis aufs Schlafzimmer hast, und als einziges "Möbelstück" Matrazen siehst, wundert mich das Ende wenig.

Ich vermute, dein bekannter strahlt auf dich ein anderes Interesse aus, als du an ihm hast. Für dich wird die Situation von euch beiden, selbst wenn andere Leute mit dabei sind, unangenehm und du hast das Gefühl, es gibt da keinen ausweg und auch wenn du versuchst, etwas zu finden, was es für dich behaglicher macht, findest du nur karge, schmucklose Räume und Hinweise auf sein wahres Interesse an dir (Schlafzimmer/Matraze).

dass er dir in deine Wohnung folgt, die Möbel hat und wo du entspannst (im Sessel sitzen) aber offenbar immer noch damit befasst bist (aus dem fenster sehen und schaukeln ist für mich schon ein Hinweis auf die gedanken abschweifen lassen und mit dem Schauekln beruhigt man ja z.B. Kinder in der Wiege also auch sich selbst evtl.) wo du dich dann vermutlich auch in Sicherheit wähnst, deute für mich an, dass du einen Weg finden solltest, mit dem umzugehen, was du da wahrnimmst von seiner Seite auf dich projiziert, da es dich sonst verfolgt, egal wie du versuchst, dich zu beruhigen, es abzutun, dich sicher zu fühlen.

Wenn ich voll daneben lange, einfach ignorieren.
Ich deute ja nicht in dem Sinne, ich schreib ja nur mein Gefühl zu dem, was ich lese auf.

Liebe Grüße
Nio

PS nachtrag - fiel mir gerade im Auto ein, auf der Nostromo ist das mit den Aliens auch viel unentrinnbarer, als vermeintlich auf der homebase. Somit dringt dein bekannter ja in deinen vermeintlichen Sicherheitsraum ein, verfolgt dich... bei Alien gibts auch kein Entrinnen, die Aliens "folgen" der beute.

matrazen/Schlafzimmer hat ja aber nicht nur mit "intim" zu tun, sondern auch mit Ruhe, ausruhen. Das Schlafzimmer hat ja auch ein Fenster, da kann man hinausblciekn, aus der Situation, abschweifen, da wirkt es nicht mehr unentrinnbar.
Vielleicht stresst dich dein bekannter einfach nur, will von dir Aufmerksamkeit und lässt dich nicht in Ruhe im wahrsten Wortsinne? Für dich gibts da kein Entrinnen, weil er dich sogar in deinem Schutz und Ruheraum verfolgt/behelligt.

Haste dir da nen "Problembären" ans Bein genagelt, der deine Hilfsbereitsschaft ausnützt?
Zuletzt geändert von niohbe am 23.12.2015, 20:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die komische Wohnung

Beitragvon Trigital » 23.12.2015, 21:21

Hallo (gelöschter User),
beim Lesen deiner Beschreibung der Räume hatte ich es schwer sie nicht negativ zu bewerten. Aber im Bezug auf dein Deuterdasein machte mir die Szenerie einen hilfreichen Eindruck. Also dass deine Einstellung bewirkt, dass das Deuten deine gefühlsmässige Lebensqualität verbessert.
Ich bin so beim Nachdenken und stelle mir vor du könntest in einem anonymen Mehrfamilienhaus wohnen. Es geht dabei nicht mal obs stimmt. Sondern mehr um das Ungreifbare, was sehr in meine Augen sticht. Vielleicht befindest du dich oft in zu abstrakten Sphären???
Denn je weiter man einen Faden spinnt, desto weiter entfernt man sich von der Wirklichkeit. Nur dass in dem Traum vieles sehr Realitätsgetreu ist, was dann wiederum bedeuten müsste, dass du eine sehr gute Deuterin bist, was mir auch schon mal bei einem deiner Beiträge in den Sinn gekommen ist. Und ich denke, dass das jetzt nicht so gut ankam, weil du es nicht magst, wenn es zu berührend wird?
lg ,
Zu Wissen ist ein Moment.
Unwissenheit der Zustand vom restlichen Teil des Lebens.
Das Schöne daran gut geschlafen zu haben ist, daß der Tag gut war, bevor er angefangen hat.
Trigital
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Re: Die komische Wohnung

Beitragvon Dichterseele » 23.12.2015, 21:41

Hallo (gelöschter User).
Die Wohnung Deines Bekannten im Traum ist Ausdruck seines Bewusstseins.
Es ist beengt (beschränkt), abgekapselt, schmucklos, beinhaltet nur Matratzen (und was man darauf tut) - sein Schlafzimmmer zeigt eine riesige Fensterfront.
Kommt mir vor, wie der 'Arbeitsplatz' eines Callboys, der nach außen hin gern zeigt, was ihm einzig und allein wichtig ist.
In seinem restlichen Leben gibt es auch nichts anderes - weder Kultur, noch Liebe (Küche).

Dann sitzt Du gemütlich im Lehnsessel Deines Wohnzimmers - Deine Realität ist behaglich und nett.
Er beugt sich über Dich - das scheint das Einzige zu sein, was er kann oder woran der denkt - und Du wehrst ihn ab.
Kein Wunder, denn zuvor hast Du ja in seiner Bude gesehen, wie armselig seine Realität ist.

So, jetzt wünsch ich Dir zu Weihnachten einen Traummann mit gemütlicher Ausstrahlung.
Grüßchen MW
Dichterseele
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Re: Die komische Wohnung

Beitragvon Caterina » 23.12.2015, 22:04

Danke für all Eure Mühen und Rückmeldungen, auf die ich nach und nach eingehe.

Hallo Nio,

bin sehr beeindruckt, wie gut du die Situation einschätzt!

Ich fang mal "von Hinten" an ;-)

Haste dir da nen "Problembären" ans Bein genagelt, der deine Hilfsbereitsschaft ausnützt?


Durchaus stimmig. Ob er mich ausnützt - das kann ich so noch nicht bestätigten, wohlaber das er ein "anderes Interesse"
an mir zu haben schien (?) als ich es habe.

Er ist gerade in eine schlechten Verfassung - seine Freundin/Frau ist nach längerem Kampf sehr qualvoll an Krebs gestorben. Ich
kannte sie, da wir gemeinsam ein Block Seminar zusammen besuchten. Das ist gefühlt schon eine Ewigkeit her. Wir haben erst
bei dem ersten Block bemerkt, das wir "eigentlich Nachbarn" sind - wir kannten uns vorher nicht. Sie war selbständig. Als wir zum
zweiten Blockseminar damals fuhren holte ich sie ab und lernte dabei kurz ihren Freund kennen, den ich später ab und zu beim
Einkaufen traf. Wir plauderten dann immer kurz. Er hat mich nie angemacht und trotzdem spürte ich, dass er mich gut
leiden konnte.
Als sie jetzt starb - das hat mich auch ziemlich mitgenommen - obwohl ich sie nicht näher kannte, da sie denselben Jahrgang wie
meine Schwester hat. Sie ist viel zu früh verstorben! Er gab mir im Herbst die Daten für die Beerdigung via SMS durch, schien
sich zu freuen, als ich sagte, dass ich es möglich machen kann zu kommen. Auf der Beerdigung haben wir quasi kaum bis nichts
gesprochen es waren einige Leute da, es ergab sich nicht, was ich nicht so schlimm fand. Bei der Verabschiedung an den Autos
erwähnt ich mehr beiläufig, dass ich seinen "Autotyp", den er fuhr nicht kenne und fragte nach. Er nahm das zum Anlaß, mich
bei Gelegenheit auf eine Ausfahrt mitzunehmen. Ich lehnte nicht ab, glaubte aber ehrlich gesagt nicht, das er es wahr machen
könnte.
3 Wochen später fragte er an, wie es aussähe. Wir verabredeten uns. Er kam einen Tag zu früh, aber da konnte ich nicht.
Irgendwie "graute" mir einerseits vor der Verabredung (was ich nur bedingt verstand) andererseits fand ich es ganz nett und
nix dabei.
Es war ein "netter" Nachmittag - mehr auch nicht. Ich sendete "eindeutige Zeichen", das ich noch nicht sicher bin, ob ich das
Ganze jetzt vertiefen will. Verbalisierte das nicht, aber erwiderte auch nicht seine kleinen Andeutungen oder Anfragen in Richtung
Wiederholung des Treffens".
Bisher ist Funkstille...einerseits ist mir das ganz recht, weil ich nicht wüsste, wie ich im Moment reagieren würde wollen, falls er
sich meldet, andererseits weis ich nicht...so was ambivalentes, obgleich mein Verstand das glaskar hat und ich auch finde, das wir
nicht wirklich passen würden für ein "mehr" als Freundschaft.

Soweit ich das verstanden habe hat er druchaus so seine Themen - wer nicht ;-) - aber im Augenblick ist mir nicht nach einem
"mehr an Problems" gelegen - falls du weist was ich meine ;-)

dass du einen Weg finden solltest, mit dem umzugehen, was du da wahrnimmst von seiner Seite auf dich projiziert, da es dich sonst verfolgt, egal wie du versuchst, dich zu beruhigen, es abzutun, dich sicher zu fühlen.


Ja, absolut! Gebe ich dir recht...

Ich vermute, dein bekannter strahlt auf dich ein anderes Interesse aus, als du an ihm hast. Für dich wird die Situation von euch beiden, selbst wenn andere Leute mit dabei sind, unangenehm und du hast das Gefühl, es gibt da keinen ausweg und auch wenn du versuchst, etwas zu finden, was es für dich behaglicher macht, findest du nur karge, schmucklose Räume und Hinweise auf sein wahres Interesse an dir (Schlafzimmer/Matraze).


Ob er "nur ein Interesse" hatte kann ich so nicht sagen, er hat zumindest keinen Vorstoß gewagt - ok ich hab ihm auch bewusst keine Zeichen gegeben.
Zumindest habe ich mich an dem Nachmittag nicht überaus behaglich gefühlt - aber auch nicht völlig unbehaglich. Mit so indifferenten Gefühlen ist es ja bekanntlich immer nicht sooo leicht umzugehen ;-)

Du hast auch absolut recht mit dem "Ruhebedürfnis". Die Wochen vor Weihnachten waren schon hammerstressig!
Freu mich jetzt auf "Time out" ;-)

Ich danke dir für deine wertvollen und hilfreichen Hinweise!

LG Cat
Caterina
 

Re: Die komische Wohnung

Beitragvon Caterina » 23.12.2015, 22:08

Hallo Ghost,

auch dir danke für deine Mühen.

Dein Unterbewußtsein versetzt dich in die Räumlichkeiten eines Bekannten. Deine Verstandeswelt sagt dir, dieser "Bekannte" muß unbedint dein realer "Bekannter" sein und die Räumlichkeiten müssen unbedingt die Wohnräume deines Bekannten sein. Nix anderes ist für dich vorstellbar in dieser Situation.


Ich habe ihn im Traum eindeutig identifiziert, was für mich schon ein klares Signal meines UB darstellt, dass es um diesen realen Bekannten geht.

Für den Rest deiner Deutung fehlt mir sowohl der Beleg, der Bezug zu meinem Traum als auch der Zugang zur Realität. Ich bin überhaupt kein Mensch,
der "Verschaukelnungen" oder sonstige Tricks und Spielchen nötig hätte. Sorry, klingt etwas sehr nach "freilaufendem Fantasiekonstrukt".

Viele Grüße
Caterina
 

Re: Die komische Wohnung

Beitragvon Caterina » 23.12.2015, 22:12

Trigital hat geschrieben:Hallo (gelöschter User),
beim Lesen deiner Beschreibung der Räume hatte ich es schwer sie nicht negativ zu bewerten. Aber im Bezug auf dein Deuterdasein machte mir die Szenerie einen hilfreichen Eindruck. Also dass deine Einstellung bewirkt, dass das Deuten deine gefühlsmässige Lebensqualität verbessert.
Ich bin so beim Nachdenken und stelle mir vor du könntest in einem anonymen Mehrfamilienhaus wohnen. Es geht dabei nicht mal obs stimmt. Sondern mehr um das Ungreifbare, was sehr in meine Augen sticht. Vielleicht befindest du dich oft in zu abstrakten Sphären???
Denn je weiter man einen Faden spinnt, desto weiter entfernt man sich von der Wirklichkeit. Nur dass in dem Traum vieles sehr Realitätsgetreu ist, was dann wiederum bedeuten müsste, dass du eine sehr gute Deuterin bist, was mir auch schon mal bei einem deiner Beiträge in den Sinn gekommen ist. Und ich denke, dass das jetzt nicht so gut ankam, weil du es nicht magst, wenn es zu berührend wird?
lg ,


Hallo Trigital,

danke dir für deine Sichtweise. Ich verstehe sie leider nicht.
Ich wohne nicht in einem Mehrfamilienhaus und befinde mich auch nicht in abstrakten Sphären.

weil du es nicht magst, wenn es zu berührend wird?


Wie kommst du drauf? Kann ich nicht bestätigen - sorry.

Viele Grüße
Caterina
 

Re: Die komische Wohnung

Beitragvon Caterina » 23.12.2015, 22:19

Hallo Dichterseele,

danke für deine Deutung.

Als Callboy würde ich ihn nicht einstufen...er ist auch kein womanizer ;-)

Mir fällt aber bei deiner Deutung auf, das wir "Gegensätze" haben, die durchaus
schwerwiegend sind. Vielleicht ist seine Realität armselig oder sein Charakter?
Ich kenne ihn nicht gut genug, um das beurteilen zu können, aber ich hatte nicht
den Eindruck, dass ihm Kunst und Kultur wichtig sind...was für mich schon eine
andere Bedeutung hat ;-)

Ja, mein Umfeld ist behaglich und warmherzig - inmitten der Stürme, die wir alle
mehr oder minder kennen ;-).

So, jetzt wünsch ich Dir zu Weihnachten einen Traummann mit gemütlicher Ausstrahlung.


Ja, danke...das besagte "andere Strickmuster" ;-) - du weist das einzuordnen.

Wünsche dir ein frohes Fest!

Grüßle Cat
Caterina
 

Re: Die komische Wohnung

Beitragvon Trigital » 23.12.2015, 22:41

So schlecht also?!
Zu Wissen ist ein Moment.
Unwissenheit der Zustand vom restlichen Teil des Lebens.
Das Schöne daran gut geschlafen zu haben ist, daß der Tag gut war, bevor er angefangen hat.
Trigital
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Re: Die komische Wohnung

Beitragvon niohbe » 23.12.2015, 23:13

(gelöschter User) hat geschrieben:Danke für all Eure Mühen und Rückmeldungen, auf die ich nach und nach eingehe.

Hallo Nio,

bin sehr beeindruckt, wie gut du die Situation einschätzt!

Ich fang mal "von Hinten" an ;-)

Haste dir da nen "Problembären" ans Bein genagelt, der deine Hilfsbereitsschaft ausnützt?


Durchaus stimmig. Ob er mich ausnützt - das kann ich so noch nicht bestätigten, wohlaber das er ein "anderes Interesse"
an mir zu haben schien (?) als ich es habe.

Er ist gerade in eine schlechten Verfassung - seine Freundin/Frau ist nach längerem Kampf sehr qualvoll an Krebs gestorben. Ich
kannte sie, da wir gemeinsam ein Block Seminar zusammen besuchten. Das ist gefühlt schon eine Ewigkeit her. Wir haben erst
bei dem ersten Block bemerkt, das wir "eigentlich Nachbarn" sind - wir kannten uns vorher nicht. Sie war selbständig. Als wir zum
zweiten Blockseminar damals fuhren holte ich sie ab und lernte dabei kurz ihren Freund kennen, den ich später ab und zu beim
Einkaufen traf. Wir plauderten dann immer kurz. Er hat mich nie angemacht und trotzdem spürte ich, dass er mich gut
leiden konnte.
Als sie jetzt starb - das hat mich auch ziemlich mitgenommen - obwohl ich sie nicht näher kannte, da sie denselben Jahrgang wie
meine Schwester hat. Sie ist viel zu früh verstorben! Er gab mir im Herbst die Daten für die Beerdigung via SMS durch, schien
sich zu freuen, als ich sagte, dass ich es möglich machen kann zu kommen. Auf der Beerdigung haben wir quasi kaum bis nichts
gesprochen es waren einige Leute da, es ergab sich nicht, was ich nicht so schlimm fand. Bei der Verabschiedung an den Autos
erwähnt ich mehr beiläufig, dass ich seinen "Autotyp", den er fuhr nicht kenne und fragte nach. Er nahm das zum Anlaß, mich
bei Gelegenheit auf eine Ausfahrt mitzunehmen. Ich lehnte nicht ab, glaubte aber ehrlich gesagt nicht, das er es wahr machen
könnte.
3 Wochen später fragte er an, wie es aussähe. Wir verabredeten uns. Er kam einen Tag zu früh, aber da konnte ich nicht.
Irgendwie "graute" mir einerseits vor der Verabredung (was ich nur bedingt verstand) andererseits fand ich es ganz nett und
nix dabei.
Es war ein "netter" Nachmittag - mehr auch nicht. Ich sendete "eindeutige Zeichen", das ich noch nicht sicher bin, ob ich das
Ganze jetzt vertiefen will. Verbalisierte das nicht, aber erwiderte auch nicht seine kleinen Andeutungen oder Anfragen in Richtung
Wiederholung des Treffens".
Bisher ist Funkstille...einerseits ist mir das ganz recht, weil ich nicht wüsste, wie ich im Moment reagieren würde wollen, falls er
sich meldet, andererseits weis ich nicht...so was ambivalentes, obgleich mein Verstand das glaskar hat und ich auch finde, das wir
nicht wirklich passen würden für ein "mehr" als Freundschaft.


machen wirs mal ganz banal: dein bekannter will etwas anders von dir, als du von ihm.
Bei dir reicht die Sympathie für ihn, wenn er normal ist also ohne Todesfall - nicht über Bekannter hinaus. Dass seine Freundin verstorben ist, hat dich sicherlich, wie du auch beschreibst, in soweit mitgenommen, dass du die Sicherheit, der eigenen emotionalen Stabilität so weit verlassen hast, dass du einen Schritt weiter auf ihn zu bist, als du das anderweitig gemacht hättest.
Und nu haste den Salat.

Irgendwie hat er da schon was ausgenutzt. Und was sein Interesse angeht, das kann durchaus nochmal ganz anders gelagert sein, nämlich übersprüngshandlungsartig eine Angst vorm alleinesein zugrunde liegen haben.

Dass du mit ihm unterwegs warst, überhaupt, erkläre ich mir aus der Situation (bei dir emotional nicht ganz bei dir). Wenn mehr Interesse da gewesen wäre, wärt ihr schon mal nach dem Seminar ausgegangen.
Und ich seh das fast beidseitig, dass durch die Sondersituation Tod dieses merkwürdige verhältnis entsteht.


Soweit ich das verstanden habe hat er druchaus so seine Themen - wer nicht ;-) - aber im Augenblick ist mir nicht nach einem
"mehr an Problems" gelegen - falls du weist was ich meine ;-)


verstehe ich total... das Hauptproblem scheint mir aber zu sein, dass durch die Ausnahmesituation des Todes der Freundin, irgendwas in komische Bahnen geraten ist.

dass du einen Weg finden solltest, mit dem umzugehen, was du da wahrnimmst von seiner Seite auf dich projiziert, da es dich sonst verfolgt, egal wie du versuchst, dich zu beruhigen, es abzutun, dich sicher zu fühlen.


Ja, absolut! Gebe ich dir recht...

Ich vermute, dein bekannter strahlt auf dich ein anderes Interesse aus, als du an ihm hast. Für dich wird die Situation von euch beiden, selbst wenn andere Leute mit dabei sind, unangenehm und du hast das Gefühl, es gibt da keinen ausweg und auch wenn du versuchst, etwas zu finden, was es für dich behaglicher macht, findest du nur karge, schmucklose Räume und Hinweise auf sein wahres Interesse an dir (Schlafzimmer/Matraze).


Ob er "nur ein Interesse" hatte kann ich so nicht sagen, er hat zumindest keinen Vorstoß gewagt - ok ich hab ihm auch bewusst keine Zeichen gegeben.
Zumindest habe ich mich an dem Nachmittag nicht überaus behaglich gefühlt - aber auch nicht völlig unbehaglich. Mit so indifferenten Gefühlen ist es ja bekanntlich immer nicht sooo leicht umzugehen ;-)

Du hast auch absolut recht mit dem "Ruhebedürfnis". Die Wochen vor Weihnachten waren schon hammerstressig!
Freu mich jetzt auf "Time out" ;-)

Ich danke dir für deine wertvollen und hilfreichen Hinweise!

LG Cat



ich an deiner Stelle würde mich nur fragen, ob ich zur Beerdigung wäre, wenn ich nicht ein eigenes Thema damit hätte und ob ich je mit ihm Zeot verbracht hätte, wäre der Sonderfall nicht eingetreten und demnach meine Aktionen und auch meine Empfindung anpassen.

Freu mich, dass ich dir hilfreiche Hinweise geben konnte.
Kann ich wenigstens was zurücjgeben :)
Sommer in Deutschland, ich war dabei! Die ganzen 8 Tage.
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Re: Die komische Wohnung

Beitragvon Dichterseele » 24.12.2015, 02:57

Hallo (gelöschter User),
zumindest ist das ein Typ, bei dem 'nur das eine' zählt - ob er darin erfolgreich ist, spielt keine Rolle (der Callboy war eine satirische Übertreibung).
Es geht in dem Traum um sein Bewusstsein, seine Gedankenwelt - und die ist total beschränkt.
Seine Welt ist armselig und alles, was er einer Frau zu bieten hat, ist Matratzenturnen.

Tja, strick Dir einen anderen....

Manchmal ist es im Leben auch nützlich, gegenüber plumpen Leuten mit natürlichem Stolz aufzutreten.
Bescheidenheit werten viele als Dummheit und freundliches Entgegenkommen als Einladung, sich alles rauszunehmen.
Auch wenn Du das rechtzeitig abwehrst - zeig primitiven Typen gleich die kalte Schulter, die missverstehen Warmherzigkeit.
Sich mit solchen Leuten abzugeben, ist Zeitverschwendung.
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Re: Die komische Wohnung

Beitragvon Caterina » 24.12.2015, 12:47

Dichterseele hat geschrieben:Hallo (gelöschter User),
zumindest ist das ein Typ, bei dem 'nur das eine' zählt - ob er darin erfolgreich ist, spielt keine Rolle (der Callboy war eine satirische Übertreibung).
Es geht in dem Traum um sein Bewusstsein, seine Gedankenwelt - und die ist total beschränkt.
Seine Welt ist armselig und alles, was er einer Frau zu bieten hat, ist Matratzenturnen.

Tja, strick Dir einen anderen....

Manchmal ist es im Leben auch nützlich, gegenüber plumpen Leuten mit natürlichem Stolz aufzutreten.
Bescheidenheit werten viele als Dummheit und freundliches Entgegenkommen als Einladung, sich alles rauszunehmen.
Auch wenn Du das rechtzeitig abwehrst - zeig primitiven Typen gleich die kalte Schulter, die missverstehen Warmherzigkeit.
Sich mit solchen Leuten abzugeben, ist Zeitverschwendung.


Hallo Dichterseele,

danke für den Nachtrag, jetzt habe ich noch besser verstanden, was du meinst. Ja, du hast absolut recht.
Und da Funkstille ist gehe ich davon aus, dass ER meine Signale auch kapiert hat. Die Zeit wird zeigen, ob es so ist ;-)

LG
Caterina
 

Re: Die komische Wohnung

Beitragvon Caterina » 24.12.2015, 12:50

Ghost hat geschrieben:

Hi (gelöschter User),

habe ich deine Zeilen richtig verstanden, vor Wochen hast du dich mit einem Mann getroffen, den du als "Bekannten" einordnen würdest und jetzt glaubst du und nohibe, dieser aktuelle Traum kann nur in Verbindung mit dem Treffen des Bekannten vor Wochen stehen, nach Wochen muß das Thema schnell bearbeitet werden. Und das, obwohl deine Verstandeswelt schon lange keine Zweifel hat, wie du dich entscheiden möchtest.

Der aktuelle Traumanlaß´soll also dieses vor Wochen zurückliegende Ereignis sein???

Herzlichst

Ghost



Moin Ghost,

nicht ganz: Ich habe mich mit einem Bekannten getroffen - ich kannte ihn flüchtig.
Ich habe deutlich sein Gesicht im Traum erkannt, von daher deute ich mein UB in der obengenannten Weise - auch wenn
es dir nicht ganz in deine Theorie zu passen scheint, sorry.
Viele Grüße
Caterina
 

Re: Die komische Wohnung

Beitragvon Caterina » 24.12.2015, 13:04

Hallo Nio,

deine weiteren Hinweise regen mich sehr zum Nachdenken an ;-) :-)

in soweit mitgenommen, dass du die Sicherheit, der eigenen emotionalen Stabilität so weit verlassen hast, dass du einen Schritt weiter auf ihn zu bist, als du das anderweitig gemacht hättest. Und nu haste den Salat.


Lach, ja jetzt hab ich den Salat ;-). Sagen wir mal so: Ich habe seine weiteren Schritte auf mich zu zugelassen....stimmt unter den gegebenen Umständen...vielleicht sonst nicht....

Irgendwie hat er da schon was ausgenutzt. Und was sein Interesse angeht, das kann durchaus nochmal ganz anders gelagert sein, nämlich übersprüngshandlungsartig eine Angst vorm alleinesein zugrunde liegen haben.


Seine Beweggründe kenne ich natürlich nicht, bin aber auch schon auf die Idee gekommen, dass er vornehmlich "Trost" sucht....das muss noch nicht gleich ein Ausnutzen sein. Aber ich weis schon was du meinst....

Wenn mehr Interesse da gewesen wäre, wärt ihr schon mal nach dem Seminar ausgegangen. Und ich seh das fast beidseitig, dass durch die Sondersituation Tod dieses merkwürdige verhältnis entsteht.


Ich habe mit ihr, seiner Freundin, das Blockseminar (insgesamt waren es glaube ich drei oder so) vor viiielen Jahren besucht! Nicht mit ihm!
Ihn hatte ich "flüchtig" kennengelernt, als ich sie damals abholte und mitnahm. Danach habe ich ihn ab und zu "zufällig" (?) beim Einkaufen getroffen bei uns im Ort, weil er mir über den Weg gelaufen ist und da
haben wir uns immer kurz unterhalten...so smalltalkmäßig...verstehst schon...er ist ein - vor allem für nen Mann - sehr kommunikativer Typ. Recht offen und direkt. Kann gut auf Menschen zugehen...
Ob ein "Mehr" das war ja jetzt quasi der Test...er hat durchaus signalisiert, das er das Treffen wiederholen würde...ich hab darauf nicht reagiert ;-)

das Hauptproblem scheint mir aber zu sein, dass durch die Ausnahmesituation des Todes der Freundin, irgendwas in komische Bahnen geraten ist.


Jepp, trifft mein Gefühl zu 100 %...bit spooky ;-) :-)...WAS kann ich dir allerdings (noch) nicht beantworten...Salat halt ;-)

ich an deiner Stelle würde mich nur fragen, ob ich zur Beerdigung wäre, wenn ich nicht ein eigenes Thema damit hätte und ob ich je mit ihm Zeot verbracht hätte, wäre der Sonderfall nicht eingetreten und demnach meine Aktionen und auch meine Empfindung anpassen.


Danke, super Hinweis!

Freu mich, dass ich dir hilfreiche Hinweise geben konnte.


Absolut!!

LG, Cat - und frohes Fest auch für dich!
Caterina
 

Re: Die komische Wohnung

Beitragvon niohbe » 24.12.2015, 13:45

haha für mich gar nicht spooky... ich "sehe" sachen.. lol

kann das auch nicht beschreiben, aber mir reicht meistens wirklich das Gefühl, was ich beim ersten Lesen habe und dann "sehe" ich, was im Raum steht.

Dass du mit ihr beim Seminar warst, war mir nicht so deutlich, aber das Seminar ist ja trotzdem quasi Auslöser, dass ihr euch kennt.
Dennoch ist damals nicht mehr draus entstanden mit den beiden als Paar.

Das sollte dann auch nicht sein, bzw. wenn mehr Interesse von deiner Seite an ihm UND Ihr gewesen wäre, wäre das anders verlaufen als "smalltalk" im Supermarkt.

Dass ihr Tod dich berührt hat, hängt wohl viel mehr mit deinen Assoziationen, als mit ihr als Person zusammen, weil siehe oben...
wenn ich wen kennenlerne, der mich begeistert, dann sieht das Verhältnis hernach anders aus, als bei euch.

Bin mir auch nicht sicher, ob bei seinem smalltalk als sie noch lebte, schon vollständig im Raum stand, was da jetzt im Raum steht.
Sicher fand der dich spannend, sonst macht man auch als kommunikativer Mensch nur minimal Aufwand.

Der Salad scheint echt Obstsalad... du musst das glaub wirklich für dich in die einzelnen Bestandteile zerlegen.

dabei wär mir auch völlig unwichtig, was der Bekannte will, sondern nur, was ich will.

Warum bin ich in der komischen Situation, was will ich vom Anderen, wie muss ich mich verhalten, um das zu erreichen?

Und vorallem einfach nur anschauen, ohne "schlechtes Gewissen" und ohne sich "Schuldstiefel" anzuziehen, die versperren nämlich die klare Sicht sehr gerne mal.

Liebe Grüße ich geh jetzt schlafen :)
Sommer in Deutschland, ich war dabei! Die ganzen 8 Tage.
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