Guten Abend,
ich bin neu in diesem Forum und hatte bisher relativ wenig Interesse an der Deutung von Träumen. Nun habe ich in der vergangenen Nacht zwei sehr eindrucksstarke und unangenehme Träume gehabt die verschiedene Parallelen, gemeinsame Berührungspunkte und einen allgemeinen Bezug aufeinander aufweisen, die mich stark beschäftigen. Ich werde mich bemühen Mirakulix Hinweisen zum Posten von Träumen bestmöglich zu folgen und möglichst detailliert zu berichten, dabei aber möglichst nahe an relevanten Informationen zu bleiben.
Zu meiner allgemeinen Situation: Ich bin ein 42 Jahre alter Mann und habe im Verlauf meines Lebens verschiedene Tätigkeiten ausgeübt. So war ich unter anderem 12 Jahre lang Soldat der deutschen Bundeswehr und habe später Soziale Arbeit studiert. Gegenwärtig arbeite ich als Sachbearbeiter bei einem Versicherungsmakler. Meine momentane berufliche Situation ist von starken Differenzen mit Kollegen gekennzeichnet und bedingt durch einen Tätigkeitswechsel innerhalb des Unternehmens allgemein sehr anstrengend. Das Büro meines Arbeitgebers liegt in relativ exklusiver Lage in der Hamburger Altstadt, nahe der bekannten Hauptkirche St. Michaelis.
Ich bin Veganer und stark im Umweltschutz und in der Tierrechtsbewegung aktiv. Mein Bruder ist Mitglied der etablierten Meeresschutzorganisation "Sea Shepherd", für die ich selber verschiedentlich tätig war. Seit kurzem bin ich selber Mitglied einer anderen, noch bedeutend jüngeren Organisation zum Schutz der Ozeane; der Gruppe "The Black Fish - Germany".
Ich bin christlichen Glaubens, in meiner Heimatgemeinde aktiv und neben dem spirituellen Aspekt, an Kirchenbauten auch in architektonischer, geschichtlicher uns kunstgeschichtlicher Hinsicht interessiert.
Vor c.a. 2 Jahren hat sich meine damalige Lebensgefährtin von mir getrennt, eine Trennung die für mich persönlich sehr schmerzhaft gewesen ist und zu deren Bewältigung ich über ein Jahr benötigt habe. Seit c.a. 6 Monaten habe ich eine neue, ausgesprochen glücklichen Beziehung mit einer 7 Jahre jüngeren Frau, die einen 6jährigen Sohn mit in die Beziehung eingebracht hat.
Zur Situation am Vorabend: Ich schlafe gegenwärtig aufgrund eines starken Rückenleidens sehr schlecht und war sehr müde. Zudem hat mich die angespannte Situation im Büro stark erschöpft. Ich lese ggw. ein Buch über die Welle von Gewalttaten innerhalb des satanischen, Black-Metal-Untergrundes in Norwegen zu Beginn der 90er Jahre. Da ich zur damaligen Zeit Metalfan und im selben Alter wie die Täter und Opfer war, haben mich die Ereignisse damals stark bewegt und tun dies bis heute. Insbesondere beschäftigt mich dabei der Fall von Bård G. "Faust" Eithun, welcher 1992 einen homosexuellen Mann, welcher versucht hatte mit ihm zu flirten, mit 37 Messerstichen getötet hat und der selbst für diesen Täterkreis als extrem gefühlskalt gelten darf. Auch am gestrigen Abend habe ich noch in dem Buch gelesen, gefolgt von einem Gespräch mit meiner Lebensgefährtin, bezüglich des anstehenden Herbsturlaubes.
Nun aber zu meinen Träumen.
Der ersten Traum müsste zwischen 3:00 und 3:30 stattgefunden haben. Ich war bereits vorher mehrfach in der Nacht aufgewacht aufgrund meiner anhaltenden Rückenschmerzen.
Der Anfang des Traumes ist mir nur schwach in Erinnerung. Ich war auf der Suche nach meiner Lebensgefährtin, traf sie aber weder bei sich noch bei mir zu Hause an, konnte sie telefonisch nicht erreichen und erhielt auch keine Antwort auf eine SMS. Schließlich erfuhr ich, dass meine Freundin einen neuen Freund habe. Wie ich dies erfuhr, oder ob dies überhaupt Teil des Traumes war, erinnere ich nicht.
Ich suchte meine Lebensgefährtin in Ihrer neuen, sehr modern und exklusiv eingerichteten, aber auffällig unvollständigen Wohnung auf, welche sich in der Hamburger Altstadt nahe der Hauptkirche St. Michaelis befand. Ich bin mir sicher, dass ich diese Wohnung in der Realität nie gesehen habe. Der Blick aus dem Fenster der Wohnung auf das Hauptportal der Michaeliskirche und das dahinter liegende Portugiesenviertel und den Hafen ist in der Realität so nicht möglich. Der Turm der Michaeliskirche war erheblich höher als in der Realität. Vor St. Michaelis stand eine weitere, kleinere, sehr prachtvolle neogotische Sandsteinkathedrale, die dort in der Realität nicht steht und so nicht existieren dürfte. Sie erinnerte am ehesten an den St. Petri Dom zu Schleswig oder einen Turm des Kölner Doms.
Im Gespräch mit meiner Freundin erfuhr ich, dass ihr neuer Freund ein einflussreiches Mitglied von "Sea Shepherd - Deutschland" ist, wobei sie einen sehr überheblichen und dekadent - gelangweilten Eindruck hinterließ. Während des Gespräches erhielt ich ständig Nachrichten via SMS, dass "The Black Fish - Germany" neue Mitglieder habe. Die beiden Kirchtürme vor dem Fenster wurden währenddessen mit zunehmenden Fahnen und Werbetafeln von "The Black Fish - Germany" geschmückt bis sie in ihrer Form kaum noch zu erkennen waren.
Ich wies meine Lebensgefährtin auf diesen Erfolg meiner eigenen Gruppierung hin und zeigte ihr die geschmückten Kirchtürme, aber sie war vollkommen desinteressiert.
In diesem Moment trat ein, mir in der Realität persönlich bekannter, Sea Shepherd Aktivist mit dem Wunsch von einer Organisation zur anderen zu wechseln an mich heran.
Der Aktivist berichtete mir, dass "Sea Shepherd - Deutschland" ggw. auf dem absteigenden Ast befindlich sei. Die Organisation sei arrogant und selbstzufrieden geworden, führe keine Aktionen mehr durch, verschleudere ihr Geld mit persönlichem Luxus und empfinde sich als eine Art Elite. Verantwortlich dafür sei der neue Freund meiner Lebensgefährtin, der die Organisation übernommen habe.
An dieser Stelle erfuhr der Traum einen Bruch, an den ich mich nicht erinnern kann. Das nächste woran ich mich erinnern kann ist, dass ich meine Wohnung und meine persönlichen Habe aufgegeben hatte und als Landstreicher durch Deutschland zog. Mein persönliches Erscheinungsbild hatte sich massiv verändert. Ich war erheblich schlanker, sehr viel kräftiger und durchtrainierter, trug durchgehend schwarze Kleidung, einen langen, schwarzen Ledermantel und langes, glattes, schwarzes Haar. Ich war mit einem Messer bewaffnet, wie es vom österreichischen Bundesheer verwendet wird. In der Realität besitze ich weder lange Haare, noch die angesprochene Kleidung oder ein solches Messer (welches ich im Traum trotzdem sofort erkannt habe).
Obwohl der Traum keine entsprechenden Sequenzen enthielt, war mir an dieser Stelle sofort und zweifelsfrei bewusst, dass ich mich auch charakterlich und in meiner Lebensweise stark verändert hatte. Ich war durch die Trennung von meiner Lebensgefährtin und ihren persönlichen Niedergang stark verbittert und völlig gefühlskalt geworden. Ich hatte mit dem christlichen Glauben gebrochen und war Satanist geworden und lebte davon, mit Frauen zu flirten um von ihnen in Ihre Wohnungen gelassen zu werden, Sex zu haben, ausgehalten zu werden und sie zu bestehlen. Offensichtlich hatte ich mich bewusst und geplant zu dieser Veränderung entschieden.
An dieser Stelle des Traumes suchte ich eine mir unbekannte, blonde, stark geschminkte Frau in einem seidenem Bademantel in ihrer Wohnung auf, um die Nacht bei ihr zu verbringen. Obwohl dies nicht ausgesprochen wurde, war mir bewusst, dass ihr Mann ausgesprochen einflussreich und auf nicht fassbare Art gefährlich war.
In ihrer Wohnung traf ich auf zwei kräftige, dunkelhaarige, auffallend schlecht rasierte Männer in Stoffhosen und blauen Oberhemden, die von ihrem Gatten zu ihrer Be- oder Überwachung abgestellt worden waren. Beide Männer nahmen mir gegenüber abweisende Haltung ein, ohne mich anzusprechen oder Anstalten zu machen mich der Wohnung zu verweisen. Dieser Teil des Traums ist mir nur verschwommen in Erinnerung.
Ich empfand die Haltung der Männer mir gegenüber als respektlos und aggressiv und war nicht gewillt eine weitere persönliche Niederlage oder Herabwürdigung mehr hinzunehmen. Daher beschloss ich, beide Männer zu töten. Ich schnitt eine, an der Wand lehnende Matratze auf, wobei beide Männer unbeteiligt zusahen. Aus unbekanntem Grund, begannen die Federn aus der Matratze wie ein Schneesturm in der Wohnung herumzufliegen, so dass man kaum noch einen halben Meter weit sehen konnte. Ich hockte mich mit gezogenem Messer in eine Lücke in der Wand und wartete darauf, dass einer der Männer in mein Blickfeld geraten würde. Ich empfand in diesem Moment ein überwältigendes Gefühl der Überlegenheit. Es gab keinerlei Zweifel, dass meine Gegner chancenlos gegen mich waren und sterben würden.
In den folgenden Momenten gerieten immer wieder die Arme, Beine, Hände oder Gesichter meiner Gegner in mein Blickfeld, denen ich tiefe Schnittwunden zufügte. Bereits nach dem ersten Schnitt war ich sicher, einen der beiden Männer so schwer verletzt zu haben, dass er ohne ärztliche Hilfe zwangsweise verbluten würde und ich den Kampf nur lange genug hinaus zögern musste, damit er sterben würde. Beide Gegner hatten inzwischen ebenfalls Messer gezogen und stachen nach mir, so dass ich ihre Angriffe mit der freien, linken Hand abwehren musste. Dabei griff ich mehrmals in eine Messerklinge und zog mir blutende Schnittwunden zu, die ich sehr genau spüren konnte. Diese Verletzungen hinterließen ein starkes Gefühl von Wut, da ich keinesfalls damit gerechnet hatte verletzt zu werden. Der gesamte Kampf erschien mir sehr real, die Bilder waren sehr klar und sind mir deutlich im Gedächtnis geblieben, die Schnitte an der linken Handfläche waren deutlich spürbar. Selbst den Widerstand der Körperteile durch die ich schnitt, war klar spürbar.
Von einem Moment auf den anderen legten sich die Federn in der ganzen Wohnung, genau genommen exakt in dem Moment in dem beide Männer starben. Obwohl ich den Anblick und die Laute der Sterbenden nach dem Erwachen sehr genau erinnert habe, kann ich sie inzwischen nicht mehr rekonstruieren.
In diesem Moment gab es starke Schläge gegen die Wohnungstür, die dabei zitterte und sich nach innen wölbte. Mir war augenblicklich bewusst, dass es sich um den Ehemann der Frau handelte. Die Frau schlug die Hände vors Gesicht und schrie auf: "Lass das, der ist zu groß! Den kann man nicht besiegen!" (wörtlich zitiert.)
In diesem Moment fiel mir auf, dass alle Fenster der Wohnung mit diagonal verlaufenden Metallstangen vergittert waren. Ich konnte mich aber problemlos zwischen zwei Stangen hindurch in einen kleinen, dreckigen, von einer weißen Backsteinmauer umgebenden Innenhof drücken.
Ich erinnere mich genau, dass ich in diesem Moment dachte: "Meine Fresse seid ihr dämlich, wenn ich fettes Schwein da durch passe, passt die kleine blonde Schlampe da erst recht durch." (wörtlich zitiert.)
In diesem Moment brach ein Mann durch das vergitterte Fenster von dem ich augenblicklich sicher war, dass es sich um den Gatten der blonden Frau handelte. Der Mann trat als Comicfigur, vergleichbar den Zeichnungen von Francisco Ibáñez (Clever & Smart) auf. Er hatte einen gewaltigen Körper und einen kugelrunden Kopf, dicke, behaarte Arme, war hochrot im Gesicht und schnaubte sichtbar vor Wut. Er erinnerte insgesamt stark an einen Gorilla. An dieser Stelle wurde mir erstmals bewusst, dass diese Szene so nicht real sein konnte. Ich fühlte mich stark gestresst und in die Ecke gedrängt durch die Comicfigur und sprang senkrecht etwa 4 - 5 Meter in die Luft, wo ich hängen oder schweben blieb.
Ich blickte auf die rasende Zeichnung herab und dachte: "Wenn ihr mir so dumm kommt, dann wache ich eben auf!" (wörtlich zitiert.)
An dieser Stelle wachte ich tatsächlich auf. Mein Herzschlag war massiv erhöht und die Atmung stark beschleunigt. Sämtliche Sinneseindrücke des im Traum begangenen Doppelmordes waren sehr deutlich gegenwärtig und hinterließen ein sehr unangenehmes Schuldgefühl. Ich brauchte einige Zeit um mich zu beruhigen und wieder einzuschlafen. Dabei kam mir eine Melodie in den Sinn die ich bis zum Einschlafen nicht ablegen konnte, eine Version des "Gloria", eines liturgischen Gesangs der in christlichen Gottesdiensten sowohl katholischer wie lutherischer Prägung gesungen wird.
Der zweite Traum fand c.a. zwischen 5:00 und 5:15 statt. Zwischenzeitlich war ich erneut aufgrund meines schmerzenden Rückend erwacht und hatte ein Schmerzmittel eingenommen.
Der zweite Traum begann quasi deckungsgleich mit dem ersten, erneut konnte ich meine Lebensgefährtin weder finden, noch erreichen. Diesmal erlebte ich die Szene jedoch viel kürzer und noch erheblich undeutlicher.
Ich traf schließlich meine beste Freundin aus dem realen Leben. Sie teilte mir mit, dass sie sich von meinem besten Freund (ebenfalls einer realen Persönlichkeit) getrennt habe und dieser jetzt mit meiner Lebensgefährtin zusammen gezogen sei. Sie schien dabei sehr ärgerlich auf mich zu sein und sagte mir ich solle die beiden gefälligst in Ruhe lassen, sie seien so ein schönes Paar.
Ich machte mich auf den Weg, um die beiden aufzusuchen und traf dabei mehrere Freunde aus meinem realen Leben, die scheinbar alle sehr ärgerlich auf mich waren und mir sagten ich solle das Paar gefälligst in Ruhe lassen, sie wären so ein schönes Paar und meine Lebensgefährtin würde ohnehin viel besser zu meinem besten Freund passen als zu mir. Ich hatte den Eindruck allen lästig zu sein und dass man froh wäre, würde ich verschwinden. Ich war bereit mich vernünftig zu verhalten und die veränderte Situation in meinem Leben zu akzeptieren, fühlte mich dabei aber sehr schlecht. Ein Gefühl ungerecht behandelt zu werden, etwas wertvolles weggenommen zu bekommen, unzulänglich oder fehlerhaft zu sein, aber auch als würde ich mich falsch verhalten haben und zu Recht gerügt werden. Dieses Gefühl war sehr deutlich und sehr unangenehm und hielt noch die folgenden Sequenzen über an.
Ich traf meine Freundin in der Wohnung meines besten Freundes, bei der es sich nicht um seine reale Wohnung handelte. Sie machte einen ärgerlichen Eindruck, ließ mich aber herein und wies mich an zu warten, da mein bester Freund noch unter der Dusche stehen würde. Er erschien bald darauf mit einem Handtuch bekleidet und schien deutlich größer zu sein als im realen Leben. Er machte einen extrem selbstbewussten und untypisch ernsten Eindruck.
Die beiden erzählten mir, dass sich unser Freundeskreis seit einiger Zeit in einem neuen Biergarten treffen würde, man mich aber nicht dabei hatte haben wollen, da die Clique befürchtet hatte, ich würde Ärger verursachen. Wenn ich bereit wäre mich zu benehmen, dürfte ich aber an diesem Abend mitkommen. Wir brachen kurz darauf zu Fuß auf. Die gesamte Gruppe war zusammen und trug typische Sommerkleidung. Die Umgebung erinnerte mich an Lloret de Mar, oder einen vergleichbaren südeuropäischen Urlaubsort und es war recht warm aber nicht heiß.
Dieser Traum ist mir insgesamt verschwommener in Erinnerung, als der erste aber ungefähr an dieser Stelle veränderte sich die Geschichte des Traumes. Meine Lebensgefährtin war jetzt nicht mehr mit meinem besten Freund sondern einem, nicht real existierenden, Unbekannten zusammen. (In dem Sinne, dass der Ablauf der Geschichte quasi nachträglich geändert wurde.) Der besagte Unbekannte tauchte persönlich in dem gesamten Traum nicht auf, ich hatte jedoch an dieser Stelle trotzdem eine genaue Vorstellung von ihm. Der Mann, der mir zum Gefallen meiner Freunde die Freundin ausgespannt hatte, war ein Bekannter eines anderen real existierenden Freundes von mir, hörte auf den Spitznamen "Blacky", war groß, kräftig, dunkelhaarig und trug eine Frisur im Rockabillystil.
An dieser Stelle beschloss ich, die unangenehme Situation nicht weiter zu dulden. Ich hielt meine Freundin am Arm fest und erklärte ihr mit fester Stimme dass sie meine Frau sei und zu mir gehöre. Die Gruppe blieb stehen und drehte sich ärgerlich zu mir um, worauf ich auch ihnen erklärte, meine Frau würde alleine zu mir gehören. Dies wurde von allen Anwesenden augenblicklich und sogar mit Zufriedenheit akzeptiert. Trotzdem fühlte ich mich weiter sehr unwohl, da sich meine Freundin, bzw. unser Verhältnis beschmutzt / befleckt anfühlte. ich empfand ein starkes Gefühl der Demütigung.
Der neue Biergarten, der sehr angesagt sein sollte, machte einen improvisierten und schäbigen Eindruck, mit schmutzigen Holz - Klappstühlen von denen die Farbe abblätterte, Gras zwischen den Gehwegplatten und altertümlichen Lichterketten mit farbigen Glühbirnen.
Ich setzte mich mit meiner Freundin etwas abseits und fragte sie: "Ist dieser Blacky denn sehr stattlich?" (wörtlich zitiert.) Sie grinste und druckste einen Moment herum bevor sie antwortete: "Ja, er ist schon sehr groß!" (wörtlich zitiert.) Mir war klar, dass sich diese Antwort nicht nur auf seine Körpergröße, sondern alle seine physischen und psychischen Eigenschaften bezog.
Ich fühlte mich dem unbekannten "Blacky" an dieser Stelle unterlegen und empfand weiterhin ein starkes Gefühl von Demütigung, zumal ich erwartete von ihm verspottet zu werden, sobald er eintreffen würde. Verspottet in dem Sinne dass er meine Freundin "gehabt hatte".
Angesichts der Tatsache das meine Freundin mir tatsächlich untreu gewesen war und mir "Blacky" in jeder Hinsicht überlegen zu sein schien, war mir klar, dass die einzige Möglichkeit mein Gesicht zu waren, bzw. wieder herzustellen ein gewalttätiger Akt sein würde. Da ich Angst hatte eine körperliche Auseinandersetzung zu verlieren, beschloss auf Nummer Sicher zu gehen und "Blacky" zu töten. Hier wurde mir bewusst dass ich das selbe Messer wie im ersten Traum bei mir trug. Es war vollkommen klar, dass es sich um exakt das selbe Messer, die Tatwaffe des vorausgegangenen Doppelmordes handelte.
An dieser Stelle wurde ich durch die Katze geweckt.
Das Gefühl der Demütigung und der eigenen Unzulänglichkeit war noch sehr gegenwärtig und ich fühlte mich stark anlehnungsbedürftig. Wieder hatte ich das liturgische "Gloria" im Sinn.
Was kann ich in der Nachbetrachtung zu diesen Träumen sagen?
Das Messer: Die Waffe ist sicherlich kein Verweis auf meine Bundeswehrzeit. Es handelte sich ohne Zweifel um ein Glock Feldmesser 81 des österreichischen Bundesheeres. Die Bundeswehr verwendet diesen Typ nicht, während meiner Dienstzeit war ich mit einem anderen Modell ausgerüstet. Überhaupt habe ich ein Messer dieses Typs nur ein einziges Mal in meinem Leben gesehen (Erstaunlicher Weise bei dem Freund, dessen Bekannter "Blacky" im zweiten Traum war), trotzdem habe ich das Modell ohne Zweifel erkannt. Es besteht auch kein Zweifel dass es sich in beiden Träumen um die exakt selbe Waffe gehandelt hat.
Die Morde: Hier kommt mir vor allem in den Sinn, das eine Tötung mit einem Messer eine extrem archaische und gewalttätige Angelegenheit ist, deutlich intensiver, anspruchsvoller an die eigenen körperlichen Fähigkeiten und gefährlicher als zum Beispiel einen Gegner auf große Entfernung zu erschießen. Unter diesem Gesichtspunkt würde ich betrachten wollen, wofür immer die Mordabsichten stehen.
Die Untreue: Bei dem Motiv der Untreue dürfte es sich nach meinem Dafürhalten weniger um eine unbewusste Angst handeln, meine Lebensgefährtin könnte mir untreu werden als eher um eine Reflexion eigener Unzufriedenheit mit mir selbst und meinen Kompetenzen als Partner. Dahinter dürfte die schmerzhafte Trennung von meiner letzten Partnerin stehen. (Zumal meine neue Lebensgefährtin mir wirklich keinerlei Anlass zu Misstrauen liefert.) Der Umstand dass meine Freundin in beiden Träumen zeitweise unauffindbar ist, dürfte Verlustängste widerspiegeln.
Das Gloria: Diese Version des Gloria war Teil des letzten Gottesdienstes an dem ich teilgenommen habe, 2 Tage vor diesen Träumen. Ich bin nicht sicher, ob es im Zusammenhang mit den Träumen steht oder einfach ein Ohrwurm ist.
Das satanische Outfit im ersten Traum: Die ganze satanische Ausstaffierung dürfte meiner abendlichen Lektüre und meinem Interesse am Fall Bård G. "Faust" Eithun geschuldet sein. Dies erklärt allerdings nicht die Gefühlskälte und die Bereitschaft zum Mord in beiden Träumen.
So, ich hoffe das geneigte Auditorium kann mit dieser Beschreibung etwas anfangen, zumal die Träume sowohl mich als auch meine Lebensgefährtin den gesamten Tag über stark beschäftigt haben.