Eine wunderschöne gute Nacht
Ich bin vor einer halben Stunde - aus dem Traum - aufgewacht und nach dem ich, wie immer, die Bedeutungen durchgelesen habe und ich recht verwirrt bin, dachte ich, ich frage Euch. Vielleicht mag sich jemand mein Traum - der im Vergleich zu den anderen recht langweilig ist -trotzdem anschauen und mir helfen. Zumindest bin ich aus diesem Traum wachgeworden und es beschäftigt mich arg.
Eigentlich kann ich es mir fast selber erklären, aber ich würde sehr gerne auch eine - oder mehrere - Meinungen hören, denn ich habe regelmässig Träume, die Ereignisse "voraussagen", die, meistens leider, eintreffen. Und das macht mir ein wenig Angst. Die Traumdeutungen lese ich immer hier nach.
Ich denke eher, dass es Traum ist, der verarbeitet, was ich am Vortag alles erlebt habe und meine Grundängste einbezieht.
Ich bin weiblich und werde demnächst 40 Jahre alt.
Zwei besondere Gespräche fanden gestern statt.
Das Eine ging darüber, dass meine Freundinnen und ich erfahren haben, dass eine gemeinsame Arbeitskollegin von ihrem Freund recht unerwartet verlassen worden ist. (Ich bin in einer langjährigen Beziehung, leide aber unter Verlustängste und Unsicherheiten, mittlerweile weniger). Natürlich wollte ich wissen, aus welchem Grund und eine Freundin meinte, dass man sich auseinander gelebt hat, man hat nichts mehr gemeinsam unternommen, man hat sich nur noch gestritten usw. In solchen Situationen gehe ich automatisch meine Beziehung durch und mache die "Checkliste", wie und ob es bei uns auch der Fall ist.
Grundsätzlich ist es ja nichts, was man in der Regel in einer langjährigen Beziehung nicht auch schon durchgemacht hat. Vor ein Paar Monaten haben mein Freunrd und ich auch eine ähnliche Krise gehabt, mit den gleichen Problemen. Meine andere Freundin hat anhand meines Gesichtsausdruckes sofort erkannt, in welchem "Modus" ich mich gerade befinde und gleich gesagt, "was aber bei euch nicht der Fall sein muss" und wir haben alle wirklich herzlich gelacht, weil sie natürlich richtig gelegen sind, mit dem was mir gerade durch den Kopf gegangen ist. In diesem Gespräch sind wir bei einer anderen Freundin gelandet, die sich von ihrem Freund getrennt hat, weil er unte Anderem keine Familie und Kinder wollte. Sie lebt mittlerweile in einer sehr glücklichen Beziehung und ihr Ex-Freund erwartet ein Kind. Und das Thema war natürlich, wie typisch es ist, der Partner will sowas auf keinen Fall, man trennt sich und er ist, übertrieben gesagt, nach einer Woche in der nächsten Beziehung, verheiratet und kriegt ein Kind. Was für den anderen Partner ja sehr schmerzhaft ist. Das zweite Thema war, dass ich überlegt habe, ob ich zu meiner Geburtstagsfeier einen Kollegen (bzw. Abteilungsleiter) einladen soll, mit dem ich mich lange nicht gut verstanden habe, bzw. er sich mir gegenüber sehr schlecht verhalten hat. Aber seit Anfang des Jahres ist er für seine Verhältnisse wieder einigermassen normal, so dass man wieder normal miteinander arbeiten kann und auch wieder Witze machen kann usw. Und das hatte ich bei meinen Freundinnen angesprochen, was sie meinen.
Meine "allgemeine"Lebenssituation/Schwierigkeiten sind, mal bewusst mal unterbewusst, dass ich über zwei Sachen unglücklich bin: Darüber, dass ich es nicht schaffe wenigstens mal fünf Kilo abzunehmen und ich sehr enttäuscht bin, dass ich trotz unglücklichsein sehr undiszipliniert und nachlässig bin. Und wenn ich mal mit großer Mühe schaffe doch was abzunehmen, dann versuche ich es in kürzester Zeit, mir alles wieder reinzuzwingen, bis ich wieder alles zugenommen habe. Momentan ist das ein akutes Thema.
Das Zweite ist eher ein dauerhaftes Thema. Ich liebe meinen Freund, ich finde ihn cool, aber manchmal zweifle ich an meiner "Rolle" in seinem Leben. Sprich, wenn ich nicht da wäre, wäre es ihm auch egal (behaupte ich). Aber ich will ihn auch nicht verlieren. Das sind meine Gedanken - nicht täglich, aber wiederkehrend. Wie gerechtfertigt sie immer sind, sei dahin gestellt.
Er ist seit langer Zeit unglücklich über sein berufliches Leben. Er ist sehr negativ gestrickt. "Alles" ist schlimm in sein Leben (also bezieht sich auf sein Beruf und Hobby. Manchmal gehöre ich auch dazu, aber momentan nicht
) Statt etwas konkret zu ändern, beschäftigt er sich damit, was alles schlecht ist,was alles anders hätte sein können. Er verbringt viel Zeit damit, darüber deprimiert zu sein statt zu Leben. Nicht immer, aber sehr oft... Das bewirkt sich sehr negativ auf unser gemeinsames Leben, weil es in dem Zeitraum kein gemeinsames Leben mehr gibt. Zusätzlich dazu ist er "computersüchtig", die meiste freie Zeit verbringt er vorm Computer. Wie glücklich ich darüber bin, kann man sich vorstellen. Ich erwarte nicht, dass wir jede freie Minute miteinander verbringen, aber ich leide sehr darunter, dass unsere wenige gemeinsame freie Zeit damit verbringen, dass er vorm PC sitzt und ich woanders. Also, egal ob er wieder deprimiert ist oder nicht, die meiste Zeit verbringt er davor. Wenn ich ihn aber zum Beispiel brauche, weil es mir mal schlecht geht, dann ist er für mich da. Nicht, dass nur Negatives übrig bleibt. Und wir lieben uns, wir können immer noch gemeinsam lachen, wir schauen uns immernoch regelmässig verliebt an was nicht viele nach 12 Jahre Beziehung behaupten können. Wenn er gut drauf ist. Was vielleicht für den Traum noch wichtig ist: Wir haben keine Kinder und wünschen uns auch keine.
Der Traum:
Wir waren in einem Haus, es war nicht unsers, aber es fühlte sich nicht fremd an, zumindest stand es nicht zur Diskussion. Aber es war ein Kind dabei. Ich bin mir nicht mehr sicher woher das Kind kam. Ich bin der Meinung, dass es aus einer früheren Beziehung von ihm war, bzw. dass wir mal zwischendurch getrennt waren, jetzt wieder zusammen waren und das Kind war jetzt da. Ich kann es nicht mehr sagen, ob es sein Kind war oder ob er nur auf dieses Kind einer Freundin aufgepasst hat. Es war übrigens ein Junge. Für meine Einschätzung nicht älter als fünf Jahre. Auf jeden Fall hat er sich fast nur um dieses Kind gekümmert, liebevoll und begeistert, haben zusammen gespielt. Ich habe das Ganze so nebenbei beobachtet und ich spürte ein leichtes Eifersuchtsgefühl, ich glaube, auch ein bisschen traurig.
Irgendwann sollten wir alle schlafen gehen oder das Kind sollte schlafen gehen. Dann habe ich ihn ungefähr gefragt, ob/dass er den Jungen gerne hätte, so was in der Art (aus dem Eifersuchtsgefühl heraus) und er antwortete: Ich liebe diese Kind. Ich liebe wirklich dieses Kind.
Und so habe ich ihn im realen Leben noch nie über etwas oder jemand sagen hören. Vor allem das Gefühl, der Ton, die Art wie er das gesagt hat.Es war so warm, so ehrlich, so aus dem Herzen heraus... Wenn ich was rein interpretieren dürfte, würde ich sagen, dass er selber über dieses Gefühl überrascht war. Ich glaube, ich war auch überrascht.
Dann kam eine Szene, wie er mit dem Jungen auf den Armen eine Treppe nach oben geht, um ihn ins Bett zu bringen (sie war recht groß, so um die Ecke gehend, aber rund, geschwungen. Mir fällt gerade der Begriff dafür nicht ein
Sie sah so aus, wie unsere Haustreppe nur etwas größer. Dabei sah er ihn auch recht verliebt an. Die Treppe war so irgendwie leicht im grauen Nebel verhüllt, grau war sie auf jeden Fall, aber es war nicht beängstigend. Die nächste Szene war, dass er bei dem Kind lag (ich glaube, auf dem Fussboden) und ich ein Paar Meter weiter entfernt, eher hinter ihm und ich fragte ihn, ob er nicht auch zu mir kommen würde und er murmelte sowas, wie nein, konkret ausgesprochen - wollte er nicht. Das hat mir wehgetan.
Plötzlich saß der oben genannte Arbeitskollege bei uns und alberte rum und ärgerte meinen Freund. (Die zwei kennen sich nicht großartig, ausser vom Sehen und "Hallo" von meiner Arbeit). Ich musste voll lachen und habe versucht, ihn davon abzuhalten, weil ich wusste, wie sehr das meinen Freund ärgert.
Daraufhin bin ich mit Herzklopfen aufgewacht.
Wie ich schon oben geschrieben, glaube ich, dass ich nur meine Informationen und Ängste verarbeitet habe. Ich hoffe, dass es nur das war. Weil bei Eifersucht ging es um Streitigkeiten und Ärger, was ich mehr oder weniger selber verursache. Und nicht, dass mein Freund tatsächlich woanders eine andere Liebe findet und daraus ein Kind... oder so ähnlich.
So, jetzt schreibe ich schon seit fast zwei Stunden...
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Ihr mir Euere Einschätzung schreiben würdet.
Ganz lieben Dank,
November
...
Wenn es Dir nicht zu blöd ist, könntest Du mir genauer erklären, wie Du das mit dem "sorge erst für dich" meinst?... Und auch den letzten Satz?.. 