Hallo Melissa,
hier mal meine Gedanken zu deinem Traumbild...schau einfach, ob sie dir dienlich sein können:
Ich sehe einen Zusammenhang zu deinem Statement:
Kurz zu meinem gesundheitlichen Zustand: Die Depression schlummert vllt. noch irgendwo unter der Oberfläche aber ich mache Fortschritte und habe mehr Energie und Lebensfreude.
Allerdings stehe ich an einem Punkt in meinem Leben, der Entscheidungen erfordert, denn ich kann nicht auf immer und ewig an den Problemfronten alles unentschieden schleifen lassen. Ich weiß aber nicht wie ich weiter machen soll, ob z.B meine Studium das Richtige für mich ist u.s.w
Und es gibt noch viele unabgeschlossene Kapitel in meinem Leben, die mir manchmal im Kopf rumspucken. Ich muss Menschen, negative Erlebnisse und Gefühle, die mir Kraft rauben loslassen aber es will mir noch nicht gelingen. Ich weiß aber das es für meine Genesung von großer Bedeutung wäre.
und deinem Traum. Ich habe mal schwarz markiert, was ich als zentral in deinem Traumbild empfinde.
Das wackelige Schiff auf hoher, aber dennoch ruhiger See bist du selbst auf deinem Lebensweg. Da du auf dem Schiff bist und das Schiff das Wasser berührt, kommst du nur "indirekt" derzeit mit deinen Gefühlen in Kontakt ("irgendwo unter der Oberfläche..."). Du weist, sie sind da, aber "du tauchst" nicht wirklich ein. Bist jetzt nicht in der Auseinandersetzung oder Konfrontation mit ihnen...ich erwähne hier "alles hat, alles braucht seine Zeit und alles zu seiner Zeit"

. Am "seidenen Faden" so "übersetze" ich es mal nach meinem Verständnis "hängen jetzt ein paar Männer" und du bist dir nicht sicher, ob sie die in dir vorherschende Ambivalenz verstärken oder nicht bzw. eher ausbalancieren. Die Männer können jetzt entweder a) Anteile von dir selbst sein, die dich immer wieder in die Ambivalenz bringen, diese verstärken können oder b) wie du im Entré schreibst, es gibt Menschen und Dinge, die dir Ennergie rauben. Trotzdem, das Schiff kentert nicht...es kommt "an Land"...das Ufer ist der Übergang vom Wasser an Land...also eine Überganggssituation - in der du dich ja auf ne Art und Weise derzeit auch befindest - bezogen auf die "Problemfronten ".
Im Sand "liegen kleine silberfarbene kreisförmige Stücke von irgendwas"...das ist jetzt deine Aufgabe, herauszufinden "was irgendwas" sein könnte...einer meiner Gedanken hierzu ist, dass es bereits "Lichtblicke" gibt - auch Antworten zu deinen Fragen.
Jetzt zu den Vögeln:
Die erotische Komponente, die man mit den Vögeln verbindet sehe ich hier nicht im Vordergrund, wohlaber dass dir dein UB eine Lösung deiner Eingangssituation anbietet: Mit etwas Distanz zu den Dingen und der gedanklichen wie gesitigen Auseinandersetzung mit deinen "Problemfronten" verschaffst du dir zunächst einen besseren Überblick über die Gesamtsituation. Ich will nicht unerwähnt lassen, dass ich hierin ebenfalls die bereits angedeutete Ambivalenz sehe aber in einer anderen Form, nämlich die Diskrepanz zwischen Verstand / Geist und Bauch/Gefühl...vergl bitte hierzu den Absatz mit dem Wasser/Gefühl und Schiff. Für eine innere Balance - das Gegenstück zur Ambivalenz - braucht der Mensch beidee Seiten...also sowohl die Gefühle zu erkunden und zu respektieren als auch den Verstand/die geistige Ebene. Mein GEfühl an der Stelle ist, dass du das in dir noch nicht ganz "zusammengebracht" hast...du immer noch "Stücke" (Silberstücke?) ausblendest...verdrängst...für eine Gesamtschau (der Überblick) ist es sinnvoll, wenn es uns gelingt, alles in uns zu integrieren - auch und vornehmlich das Verdrängte.
Genau hierin sehe ich das Lösungsangebot deines Traumbildes. Es spricht beides an, gleichzeitig verweist es auf die gestige Ebene/den Überblick. Damit erhälst du "Leichtigkeit"...die "Erdenschwere", die in der Situation "hängt" (Männer?) wird (von dir) genommen und mit etwas mehr Leichtigkeit finden sich auch beser Lösungen, als wenn du - sagen wir mal zur besseren Veranschaulichung - mit "Verbissenheit" oder Gewalt "jetzt eine Lösung brauchst", weil es so nicht weitergeht an den Problemfronten...ich gebe dir hier mal einen sehr schönen Sinnspruch: Heiterkeit ist der Himmel unter dem alles gedeiht...und mir ist wohl bewusst, wie schwer das in deiner Situation und mit einer Depressionserkrankung ist.
Zu guter Letzt zu deiner Frage mit den Nagetierchen:
Auch hier sehe ich zum Vortraum eine Verbindung - auch zur Geamtsituation:
Mäuse und Ratten sind bekannt als "listige, aber intelligente Tiere"...denken wir nur an den Rattenrfänger von Hameln...die Stadt hat zuvor schon so einiges versucht, um den intelligenten Tieren beizukommen

. Sie sind zudem nicht besonders große Tiere...man könnte sie fast übersehen...aber sie sind da. Ein Hinweis, so meine ich, auf "das Detail" und die Tücke steckt auch im Detail...du kannst es jetzt entweder so verstehen, dass du zu sehr auf das Detail achtest oder aber auf Details mehr achten solltest...das kennst du dich natürlich weitaus besser als ich

. Gleichzeitig repräsentiert die Maus (fast alle Nager) das Un-Scheinbare (Silberstück?) , das Unbedeutsame sowie die Macht und Ohnmacht. Und hier sehe ich zur Gesamtsituation von dir auch eine Parallele..du fühlst dich vermutlich eher "macht-los" als mächtig in der Situation...du fühlst dich vermutlich weiter eher den Problemen ausgeliefert, als das du die Kontrolle über sie hättest...im Übrigen auch eine Form von Ambivalenz (hängende und pendelnde Männer?).
So würde ich deinen Traum verstehen - kann mich natürlich auch irren.
VG