Die Umarmung

[Caterina]

Hallo Fories,

heute möchte ich einen Traum von mir einstellen, mit dem ich in der Deutung selbst nur bedingt klar gekommen bin. Vielleicht habt Ihr mir die ein oder andere Anregung.

Vor ca. zwei Nächten träumte ich:
Ich bin in einer/einem Straßenbahn/Zug undzwar so wie es ganz früher einmal war, wo man im Fahren auf- oder absteigen konnte. Jedenfalls stehe ich an der Türe und halte mich fest. Im Gegensatz zu den Früheren, fährt dieser aber relativ schnell. Fast wie ein ICE; könnte auch wiederum einer gewesen sein. ich wunderte mich jedenfalls über die "offene Türe und das Tempe". Denn ich konnte die Gleise sehen. Es ist mir durchaus mulmig zumute. Aber ich halte mich gut fest und lasse mir nichts anmerken. Dann "spüre ich", wie mich ein Kollege (den gibt es in Reality tatsächlich) plötzlich von hinten umarmt und festhält. Er sagt: Glaube es ist besser, wenn ich dich festhalte, nicht das du noch aus dem Zug fällst. Ich habe dabei gemischte Gefühle. Einerseits freue ich mich darüber, andrerseits ist es mir etwas unangenehm. Ich weis nicht mehr genau, ob meine Schwester auch mitgefahren ist, jedenfalls sind mehrere mitgefahren, die wir kannten, wir fuhren nicht allein. Dann bin ich aufgewacht.

Was meint Ihr? Danke schon mal im Voraus für Eure Ideen.

Viele Grüße
(gelöschter User)

[Crank]

Hallo (gelöschter User),

der Zug ist oft ein Symbol des Sich-auf-den Weg-machens. In welcher Sache? Der Kollege kann auf den Beruf deuten, muss das aber durchaus nicht. Die üblichen Verdächtigen sind die Beziehung, die Familie (Vielleicht ein Kind geplant? Das kann aber auch ein Projekt sein), Umzug oder ein Hobby. Die Baustelle Deines Lebens erkenne ich in Deinem Traume nicht, Du siehst sie, wenn Du die Augen kurz schließt, weil darum gerade viele Deiner Gedanken kreisen. Du erwischt den Zug, er ist nicht abgefahren oder verspätet und Du stürzt auch nicht ab - im Groben alles gut, möchte ich meinen. Es geht Dir "nur" ein wenig zu schnell, was erhebliches Missbehagen verursachen kann. Unbeswusst oft. Es ist ja alles gut. Und auch toll wie Achterbahn - die auch manchen nicht behagt.

Der Wunsch nach Halt ist immer zweischneidig, zuviel kann die Freiheit einengen, ein gewisses Maß wünscht man sich aber.

Stellt man nur auf Entschleunigung ab, so kann man die Tatsache betrachten, dass wir mit Steinzeitgenen und recht junger Prägung des Unterbewusstseins in einer Hochtechnologiewelt unterwegs sind und das mit mehreren 100km pro Stunde oft. Wo berufliche Bindungen nur wenige Jahre dauern, Ehen auch nicht für immer sind und man elektronische Geräte nach dem Kauf schnell nach Hause tragen muss - sie sind sonst schon veraltet, wenn man dort ankommt und sie auspackt. Von daher ist es besser, sie anzuklicken und sie kommen ggf. noch vor 10 Uhr am Folgetag nach Hause. Ein kleiner spöttischer Abriss - so kann es aber auch im Traum sein. Alles in Ordnung, nur ein wenig zu schnell und unübersichtlich.

Ich denke, wenn Du die Baustelle identifiziert hast, fällt es Dir wie Schuppen von den Augen.

LG,
Frank

[Caterina]

Danke Männer für die Anregungen

Im Einzelnen:
@ Frank: Hallo Frank,
auf die Idee mit der Baustelle bin ich tatsächlich selbst nicht gekommen - betriebsblind? Spontan fällt mir entweder "keine Eindeutige" oder "Mehrere" ein, an denen ich auch in Reality dran bin. Werde das mal ausprobieren und schauen, welches Bild "spontan" aufsteigt.
An dem Hinweis mit der "Entschleunigung" werde ich auch weiter nachschauen. Ich war in letzter Zeit enorm dazu "verdonnert" zu entschleunigen - also unfreiwillig und bin erst jetzt so gaaanz allmählich dabei, das Tempo anzuziehen, wobei ich trotzdem weiss, dass es noch etwas länger dauert, bis ich wieder highspeed unterwegs sein kann. Vielleicht ist das auch so ein ambivalenter Hinweis des Traums einerseits "schneller voran zu kommen" andrerseits "geht es mir (noch) zu schnell"...sehr interessant!

Der Wunsch nach Halt ist immer zweischneidig, zuviel kann die Freiheit einengen, ein gewisses Maß wünscht man sich aber.

Ja, wobei "Entlastung" und "Rückenstärken" glaube ich im Augenblick ein noch stärkerer Wunsch in meinem Leben ist . Bin gespannt ob ich "die Baustelle" noch finde und ob Folgeträume sich einstellen - ich werde berichten
LG

@ Ghost: Hallo Ghost,

Es gibt da noch ein paar Experten die schmalspurmäßig mitfahren. Ein Kollege, er dürfte als Synonym für eine bestimmte reale Person stehen, so wie die anderen Dich begleitenden Personen ebenfalls Synonyme für andere Pesonen stehen können.

Stimmt, auf der derzeit etwas "eingeschränkten Schmalspurphase" habe ich durchaus "soziale Unterstützung"...nachdenken muss ich über "eine bestimmte reale Person", da fällt mir gerade keine ein...

Alles schreit in diesem Traumbild danach mindestens einen Kollegen um dich zu versammeln, der sich weigern würde mit einer Straßenbahn- oder einem Zug zu fahren, weil er wesentlich bessere Möglichkeiten in seinem Leben hat, vorwärts zu kommen. Der eine Liga höher spielt, ups, arbeitet und reist, individueller.......

Den Satz verstehe ich nur halb. Was meinst du konkret damit? Wie komst du auf den letzen Satz? Sehr interessant, weil ich vor kurzem einen Traum hatte, wo ein Mann, der mir unbekannt war, tatsächlich "in einer höheren Liga spielte und die Dinge meinte regeln zu müssen". Das ist ja auch immer so eine ambivalente Angelegenheit. Es kann ganz entspannend sein, aber als selbständige Frau liegt mir das "bevormundet" werden nicht...so verstehe ich zumindest deinen Allerletzten Satz mit der höheren Liga. Rein vomo GEfühl her würde ich sagen ich "wünsche mir niemanden, der weise Vorangeht, wohlaber jemand, der mich unterstützt oder Halt gibt" , was für mich einen Unterschied darstellt, das eine ist "im Team", das andere mehr "autoritär" und das ist so garnicht meins .
LG

[Caterina]

Hallo Ghost,

sehr interessant....du kennst mich ja, es folgt ein ABER :
das "weise Alter" habe ich glaube ich noch nicht erreicht..und ein "lernfreudiger Mensch" bin ich zudem. Überdies bin ich noch an einer Bildungseinrichtung beschäftigt und habe es mit sehr vielen "weisen Menschen" zu tun. Was aber spannend ist, ist der Hinweis, ob der "besagte Kollege" etwas hat, das mir in der momentan etwas "starren Situation" nützlich sein könnte? Darüber werde ich nachdenken! Auch bringt mich das auf den Gedanken, ob und vor allem was (?) es braucht, um die "eingefahrenen Mechanismen" zu durchbrechen....wobei ich mich die ganze Zeit frage, was im Traumbild dich auf diese Idee gebracht hat, selbst erkenne ich keinen Hinweis darauf...Zug allein???

LG

[Caterina]

Lieber Ghost,

jetzad hab ich dich verstanden ...manchmal dauerts halt--->auch länger, also alles andere als "schnell" ;-D

Darüber muss ich nachdenken, ein sehr interessanter Ansatz, den Traum so zu betrachten.

ER stand allerdings weiter im Zuginneren als ich...ich würde symbolisch sagen: Ich an der Front, er "backstage"....wo der Wind weniger scharf bläst, aber schon noch....vielleicht brauchte er dadurch "die zweite Hand am Schiff garnicht"? Interessant für mich war, dass es ihm schneller aufgefallen war als mir, sicher, wie Frank schon schrieb "hatte ich ein Unbehagen", aber nicht wirklich Angst das ich hinausfallen könnte...bin gespannt, ob es einen Folgetraum geben wird, wo "jemand in den Zug (ein)steigt, der mich auf den ggf notwendigen Weitblick hinweist"...

Danke! Sehr interessante Hinweise habt Ihr mir gegeben..doch gut, so ein Forum ...ich war auf einer halbwegs anderen Färthe als Ihr unterwegs....vielleicht zu fixiert

LG

[kyomotion]

[quote="(gelöschter User)"]Hallo Fories,

heute möchte ich einen Traum von mir einstellen, mit dem ich in der Deutung selbst nur bedingt klar gekommen bin. Vielleicht habt Ihr mir die ein oder andere Anregung.

Vor ca. zwei Nächten träumte ich:
Ich bin in einer/einem Straßenbahn/Zug undzwar so wie es ganz früher einmal war, wo man im Fahren auf- oder absteigen konnte.

Der Traum bezieht sich auf eine Verbindung in einem moderat wichtigen Lebensbereich. Ich würde das berufliche vorschlagen.

Jedenfalls stehe ich an der Türe und halte mich fest. Im Gegensatz zu den Früheren, fährt dieser aber relativ schnell.

Jau. Beruflich wohl. Schnellebigkeit, Unsicherheit.

Fast wie ein ICE; könnte auch wiederum einer gewesen sein. ich wunderte mich jedenfalls über die "offene Türe und das Tempe".

Befristete Stellung oder sowas.

Denn ich konnte die Gleise sehen. Es ist mir durchaus mulmig zumute. Aber ich halte mich gut fest und lasse mir nichts anmerken.

Du spielst das Spiel halt mit. Auch wenns dir eigentlich Angst macht. Aber was soll man machen, alle anderen machens ja genauso.

Dann "spüre ich", wie mich ein Kollege (den gibt es in Reality tatsächlich) plötzlich von hinten umarmt und festhält. Er sagt: Glaube es ist besser, wenn ich dich festhalte, nicht das du noch aus dem Zug fällst.

Das ist jemand der aus deiner Sicht einen wesentlich besseren Halt in diesem Umfeld hat und der dir wohl gerne mehr als nur ein wenig "helfen" möchte.

Ich habe dabei gemischte Gefühle. Einerseits freue ich mich darüber, andrerseits ist es mir etwas unangenehm.

Hilfe ist dir willkommen aber die Umarmung ist wohl doch etwas plump. Möglicherweise ist die Umarmung aber auch nicht in der Art wie du es da empfindest. Es kann auch durchaus sein das du ein Problem damit hast einer Person "grundlos" zu vertrauen. Wie die meissten.

Ich weis nicht mehr genau, ob meine Schwester auch mitgefahren ist, jedenfalls sind mehrere mitgefahren, die wir kannten, wir fuhren nicht allein. Dann bin ich aufgewacht.

Es ist keine Situation in der du Gefahr laufen würdfest komplett überrumpelt zu werdfen (ob es dir nun angenehm ist umarmt zu werden oder auch nicht).

Was meint Ihr? Danke schon mal im Voraus für Eure Ideen.

Schau halt mal in deinem Beruflichen Umfeld. Scheint etwas unruhig dort zu sein. Schau dir den/die Kollegen/In an der versucht dir eine Stütze zu sein und betrachte diese Annäherung unter einem möglichst neutralen Blickwinkel. Dann weisst du auch warums dir unangenehm (oder auch nicht mehr) ist.

MfG
kyo

[Caterina]

Hallo Kyo,

danke auch an Dich für Deine Anregungen:

Schau halt mal in deinem Beruflichen Umfeld. Scheint etwas unruhig dort zu sein. Schau dir den/die Kollegen/In an der versucht dir eine Stütze zu sein und betrachte diese Annäherung unter einem möglichst neutralen Blickwinkel. Dann weisst du auch warums dir unangenehm (oder auch nicht mehr) ist.

Ja, beruflich betrachtet ist es trotz der Unbefristung unruhig; wobei in der Abteilung, wo es den Kollegen gibt (ich arbeite in zwei unterschiedlichen) geht es ruhiger zu. Generell ist es aber tatsächlich etwas unruhig. Stimmt, der Kollege unterstützt mich rein beruflich bei Fragen.

Der "möglichst neutrale Blickwinkel" scheint mir nicht ganz einfach zu fallen oder sagen wir so, dass er ggf "mehr als nur helfen" wollen könnte, ist mir bisher nicht aufgefallen, wobei mich eine Freundin schon mal auf den Gedanken brachte und meinte, er sei einfach nur zu schüchtern...vielleicht liegt es auch daran, dass er nicht "in meinen Blickwinkel passt, weil er deutlich jünger ist als ich" ...aber ich erkenne auch keine Anzeichen für ein Mehr als nur helfen...hm...

Ich vertrau dann mal auf Folgeträume und lasse die wertvollen Anregungen etwas in mir (nach-)wirken.

VG

[Caterina]

Hallo Ghost,

ich habe die Umarmung nicht als Umklammern wahrgenommen...das fiel mir noch auf, weil Du von Umklammern wiederholt schriebst

LG

[Caterina]

danke!