Hallo Wassernymphe,
das hier verstehe ich nicht wirklich:
Die moderne Traumforschung dagegen zielt in eine andere Richtung: Sie stellt die Interpretation des Träumenden selbst sowie sein Gefühl in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung."
Hartmann focusiert NUR auf das Gefühl, die von dir zitierte moderne Traumforschung (wer immer und wo immer die ist

) stellt beides in den Mittelpunkt - vielleicht grenzwertig die Waagschale leicht zugunsten der Interpretation; wobei auch die Assoziation eines Gefühls im weiteren Sinne eine Interpretation ist, schliesslich titulieren wir Gefühle und Emotionen mit Begriffen wie Freude, Angst, Liebe etc

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Ich teile teilweise die Ansicht von Almuth, das es unterschiedliche WEge gibt, sich an Träume und Trauminhalte heranzuwagen und das dies ein individueller Prozeß ist und von daher auch Typ abhängig. Ich kann mir bei der Aussage von Hartmann (hab ihn nciht gelesen) vorstellen, warum ihm die Gefühlsbetonung wichtig(er) erscheint - muss nicht generell so sein, in seiner Herangehensweise ist es wohl so - weil über die Gefühle eine Zensur DURCH den Verstand nicht gegeben ist. Bei der "Interpretation über das Gefühl" ist der Zugang zur Quelle, dem UB, leichter weil der Verstand zunächst ausgeschaltet (ganz denke ich ist es im Wachzustand kaum möglich) ist. Damit wird das, was den Traum so wertvoll macht, nämlich die Bildhaftigkeit, die Visualisierung, die GEFÜHLE auslöst, verdoppelt. Die Wahrnehmung des Gefühls in mir, das ein Bild in mir oder von etwas in mir widerum auslöst führt sozusagen direkt(er) an die Quelle. Gleichwohl bedarf es dann aber einer Suche nach "woher kenne ich das Gefühl" IN meiner REALEN Welt oder an was erinnert mich das etc...es steigen häufig bilder durch das Fühlen auf, sobald man sich nur auf das Gefühl konzentriert...Körperwahrnehmung ist auch ein Zugang zum Gefühl und widerum dann zur Quelle.
Du siehst, der Mensch, die Träume, die Gefühle etc hängt alles miteinander zusammen, das macht es sowohl komplex aber auch wertvoll.
Ich persönlich denke man ist gut beraten, wenn man all dem, was man wahrnimmt in sich und an sich nachgeht, nach spürt und sich so letztlich auch irgendwann "interpretativ-rational" damit auseinander setzt. Eine sicher spannende wie lohnende Reise zu sich selbst

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My 2 Cents.