Gespräch mit Arzt

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Gespräch mit Arzt

Beitragvon Dima80 » 27.12.2013, 13:45

Hallo zusammen,

ich hatte gestern Nacht einen etwas beunruhigenden Traum, weshalb ich mich hier mal angemeldet habe, um zu hören, was ihr dazu sagt?!

Kurz zu meiner Vorgeschichte:

Ich bin vor ziemlich genau einem Jahr, im Alter von 32 Jahren, an Hodenkrebs erkrankt. Ich musste nach der OP zum Glück keine weitere Behandlung über mich ergehen lassen und werde nun alle 3 Monate komplett durchgecheckt! Die Wahrscheinlichkeit, dass die Krankheit bereits gestreut hat und sich nochmal bemerkbar machen wird, liegt bei ca. 10%.
Selbst wenn es soweit käme, wären die Heilingschancen extrem gut, weshalb ich auch recht gut damit leben kann. Sollte nun ein weiteres Jahr nichts passieren, wäre die Wahrscheinlichkeit schon viel geringer!
Ab und zu habe ich ein paar Verspannungen im Rücken, die mich etwas beunruhigen, da Rückenschmerzen ein Zeichen eines Rezidivs sein könnten. Jedoch ist es recht unwahrscheinlich, dass etwas innerhalb der 3 Monate so stark wachsen könnte, dass man es überhaupt spüren würde.

So, da ich zwischen den Jahren natürlich wieder ein wenig mehr zeit habe über die Rückenschmerzen nachzudenken, sind sie zur zeit auch wieder da... ;-)

Jetzt habe ich heute Nacht von einem Arzt geträumt, mit dem ich bisher nur per Email Kontakt hatte und welcher als absoluter HK-Papst in Deutschland anzusehen ist. Es ging in dem Gespräch nicht wirklich um die Krankheit! Wir haben uns in einem amüsanten Gespräch über seine Geheimratsecken unterhalten und dann festgestellt, dass ich zwar auch welche habe, bei weitem aber nicht so heftig wie er! Neben ihm am Schreibtisch saß ein zweiter Arzt, der ebenfalls die gleiche Frisur hatte wie er! Das Ganze erinnerte stark an so ein normales, sympathisches Vorgeplänkel, wie es halt ab und zu so ist in einem Gespräch!
Dann weiß ich nicht mehr genau ob es dann hieß: so und jetzt mal zur Sache und das Ganze dann ernster wurde, oder ob ich mir das jetzt im Nachhinein einbilde?!

Naja, was jetzt meine Angst ist, ist wohl recht klar! Hab jetzt natürlich extrem schiss, dass es ein Zeichen gewesen ist, dass meine Krnakheit doch nochmal wieder kommt und ich die Chemo machen muss?!

Die nächste Untersuchung ist erst in 2 Monaten!

Was haltet ihr denn davon?

Viele Grüße und vielen Dank!!
Dima80
Träumerle
 
Beiträge: 3
Registriert: 27.12.2013, 13:30

Re: Gespräch mit Arzt

Beitragvon Crank » 27.12.2013, 15:17

Hallo Dima,
Du schilderst uns hier Deine Anamnese, das ist im Zusammenhang mit Träumen oft sinnvoll und in Ordnung. Die Frage nach einer aktuellen Diagnose oder gar Prognose halte ich aber für völlig deplaziert in einem Traumforum. Was sollen wir darauf antworten? "Nein, es ist nichts!" Und wenn doch? Oder: "ja, könnte sein, geh mal lieber zum Arzt!" Leichte Panik? Unnötige Panik? Was, wenn die jeweilige Antwort sich als falsch herausstellt? Ich verweigere erstens eine diesebzügliche Deutung und halte auch die meisten Ansätze, aus Träumen bislang unbekannte körperliche Leiden zu deuten, für wenig hilfreich bzw. sogar für unfundiert.

Verspannungen im Rücken zur Weihnachtszeit? Ein Teil hier liegt sicher gekrümmt vor dem Display, wenn er/sie sowas liest. Das hat man doch quasi jedes Jahr! :)

Wenn du meinst, Du müsstest das mit einem Arzt besprechen, dann musst Du das tun. Die 2 Monate wirst Du sonst verrückt oder krank vor Angst.

Als Praxistipp kann ich nur raten, geh Spazieren, ordentliche Distanz ohne Rucksack und nichts in den Händen. Und morgens ein paar Minuten gymnastische Übungen, die auch den Rücken betreffen. Wenn es davon nicht besser oder gar schlechter wird, solltest Du mit einem Arzt sprechen. Bandscheibenvorfall? Rezidiv? Wer weiß das schon.

Zur Deutung möchte ich nur sagen, dass es ganz natürlich ist, dass man solche Ereignisse, Probleme, Ängste und Gedanken im Traum verarbeitet. Da Du Dich damit offen auseinandersetzen kannst und es anscheinend gut verarbeitet hast, sehe ich da keinen Grund zur Sorge. Aus einem Traum abgeleitete Angst ist in diesem Falle sicher ein kein guter Heiler. Eher im Gegenteil.

Mein restriktives Statement soll bitte keine Vertreibung aus dem Forum sein, wirklich nicht!

Hätte man den Traum isoliert von der Anamnese betrachtet, so hätte sowas wie Sorge ums Älterwerden (Geheimratsecken) oder die Gesundheit (Ärzte) oder um eingebildete Kranheiten dabei herauskommen können. Spinnt man die Rückenschmerzen weiter bis zum Orthopäden, so wird man keine zwei gleichen Ärzte (die beiden Ähnlichen) finden, also keine mit gleicher Meinung.

Sollten die Rückenschmerzen nicht besser werden, noch eine Empfehlung als Lektüre für das Wartezimmer:
http://www.amazon.de/Aufs-Kreuz-gelegt-R%C3%BCckenoperationen-%C3%9Cbungs/dp/3442219760/ref=cm_cr_pr_product_top
(Verlinken kriege ich hier im Forum irgendwie nicht hin.)
Benutzeravatar
Crank
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 1028
Registriert: 22.09.2013, 13:24

Re: Gespräch mit Arzt

Beitragvon Dima80 » 27.12.2013, 16:32

hallo Crank,

da hast du mich leider völlig falsch verstanden!

Es hieß nur man solle seine Vorgeschichte möglichst genau aufschreiben und das hab ich gemacht!

Ich bin in guter Behandlung und voller Vertrauen in meine Ärzte!

Mich hätte nur eure Deutung des Traumes interessiert, sonst nichts!

Viele Grüße
Dima80
Träumerle
 
Beiträge: 3
Registriert: 27.12.2013, 13:30

Re: Gespräch mit Arzt

Beitragvon Crank » 27.12.2013, 21:17

Dima80 hat geschrieben:Ich bin in guter Behandlung und voller Vertrauen in meine Ärzte!


Der Satz fehlte und der Eindruck dessen auch! Ich bin beruhigt und entschuldige mich für überreagierte Antwort! :?

Hallo nochmal und nochmal von vorn- neuer Versuch.

Die Frage, die ich nicht verstanden habe, weil sie da auch nicht steht, wäre: "Warum ausgerechnet jetzt dieser Traum voller Unsicherheitsmoment, wo doch gerade jetzt alles geregelt scheint und das Risiko stetig sinkt?"

Verstehe ich den Traum so richtig, dass Du im Traum das Gefühl hattest, die Ärzte trauen sich nicht, Klartext zu reden, weil es sehr unangenehm werden könnte? Dann sollte Folgendes einigermaßen passen.

Ich denke, dass die Ereignisse des letzten Jahres ihre Spuren hinterlassen und das kommt jetzt wieder hoch, ausgelöst entweder durch die Gedanken über die Rückenschmerzen oder einfach so, da man ja doch oft nach einem Jahr Ereignise reflektiert. Die Diagnose und OP ist auch bei gutem Verlauf ein Schock, Krebs ist eine Gefahr für Leib und Leben. Nun scheint sich alles in Luft aufzulösen, was Du aber noch nicht glauben magst. Das ist auch vernünftig, grundsätzlich können Katastrophen aller Art noch "Brandnester" bergen und bleibt das Unterbewusstsein in Alarmbereitschaft - ein Verhaltensmuster aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen. Eine ärztliche Fehldiagnose oder eine totale Korrektur aller guten Prognosen aufgrund einer Behandlung nach Stand der Wissenschaft - ein Alptraum. Davor hat man durchaus Angst, wenn auch unbewusst. Ich halte das für einen Verarbeitungstraum, der aufzeigt, dass im Unterbewusstsein noch eine erhöhte Alarmbereitschaft vorhanden ist. Und das ist auch gut so, auf jede unplangemäße Veränderung solltest Du sofort reagieren. Die Zeit, wo Rückenschmerzen nur auf durch Stress oder Haltungsschäden verursachte Verspannungen zurückgeführt werden, ist eben noch nicht wieder gekommen. Trotz aller Vernunft und guter bewusster Einstellung macht das Unterbewusstsein: "Bing - da ist was!" Oder könnte was sein. Ein Restrisiko ist unangenehm und man darf davor Angst haben. Ein wenig. Warum auch nicht? Das ist keine Schwäche.

Abgewandelt zu meiner ersten Antwort denke ich immer noch, dass es kein Warntraum ist. Sondern ein trotz der Thematik banaler Verarbeitungstraum. Würde man sein Auto real in die Waschstraße fahren und hätte die Antenne fast vergessen abzunehmen, so wäre ein Traum, wo man sein Auto in die Waschstraße fährt und die Antenne vergisst abzunehmen mit entsprechend geknickter Folge kein Wunder. Würde man sich dabei viel denken? Nein. So sollte man auch Deinen Traum betrachten, was mir aber schwer fiel, so zu schreiben, weil schließlich doch was sein könnte. Das soll aber nicht meine Sorge sein. Ich bin kein Arzt, kein Psychologe und kein Hellseher - allenfalls sowas wie ein Traumdeuter und Mensch. In diesem Sinne hoffe ich, dass Du mit Version 2 mehr anfangen kannst.

Deine bewusste Einstellung solltest Du behalten und fortführen, den Traum als Meldung des Unterbewusstseins schlicht zur Kenntnis nehmen.

LG,
Frank
Benutzeravatar
Crank
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 1028
Registriert: 22.09.2013, 13:24

Re: Gespräch mit Arzt

Beitragvon dcbnewmexico » 28.12.2013, 02:21

Hallo Dima,

mich hat dein Traum auch sehr bewegt. Also, zunächst hab ich mich auch sehr unwohl gefühlt bei dem Gedanken, eine mögliche Diagnose von einem Traum abzuleiten... bleibt die Tatsache, dass der Traum die Angst über die ganze Angelegenheit thematisiert.

Was mir aber so markant vorkommt ist das mit der Frisur--Geheimratsecken. Hmm, eine Art Gespräch "ja wir Männer haben alle die gleichen Ängste vor dem Alter"??? bei dem Gespräch stehst du aber mit beiden Ärzten auf genau der gleichen Ebene. Krebs-Experte, Super-Experte und du--aber alle habt ihr die gleichen "Probleme" und plänkert darüber. Vielleicht ist es ja auch so, dass man sich dem Arzt gegenüber eher privat offenbart, dass da mehr Offenheit ist, als zwischen anderen Personen. Mit Freunden und Bekannten thematisiert man vielleicht nicht immer seine innersten Ängste, aber mit den Ärzten, die einen um Leben und Tod beraten dann schon. Vielleicht hast du nur deshalb mit den 2 Ärzten im Traum gesprochen, denn du sagst ja selbst, dass es im Gespräch nicht wirklich um die Krankheit ging.

Also hier mein Versuch:
Vielleicht geht es um die Angst vor dem älter werden, das du mit anderen Männern besprichst. Da seid ihr alle 3 im gleichen Boot und es ist ein Umfeld, in dem du ganz offen über solche Ängste reden kannst.
Ich fand auch interessant, dass du nicht mehr wußtest, ob es im Traum noch zum echten "Ärztegespräch" geworden ist, oder erst in deiner Annahme danach. Ich denke, wenn deine Krankheit das wirklich zentrale Thema wäre, wüßtest du das vielleicht?

Also, ich wünsche Dir innere Ruhe und Zuversicht, und vielleicht einen baldigen Arzttermin, bevor du dich noch krank vor Angst machst.
Mir hat mal jemand gesagt "Du bist der Fluß, der du bist." In diesem Sinne--lass fließen!
LG, dcb
dcbnewmexico
Traumolog(e/in)
 
Beiträge: 45
Registriert: 26.12.2013, 12:35

Re: Gespräch mit Arzt

Beitragvon Dima80 » 28.12.2013, 14:00

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten und Deutungen!

Was mir noch eingefallen ist: irgendwie zu Beginn des Gesprächs kam durch ein Dokument, das ich gar nicht genauer beschreiben kann, heraus, dass der Arzt Geburtsjahr 1976 war. Irgendwie seltsam?! Er ist in Wahrheit bestimmt Mitte 50?!

Naja, ich werde den Traum genauso nehmen, wie ihr ihn beschrieben habt!

Nach dem googeln der Begriffe "Arzt und Traumdeutung" wurde mir doch erstmal ein wenig mulmig mit der Vorgeschichte, da habt ihr schon Recht!

Ich sehe es nun eher als "Verarbeitungstraum"!

Euch allen alles Gute und nochmals vielen Dank!!!

Viele Grüße
Dima80
Träumerle
 
Beiträge: 3
Registriert: 27.12.2013, 13:30


Zurück zu Träume und Deutungen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 19 Gäste