Erde fällt aus ihrer Achse

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Moderator: Mirakulix

Erde fällt aus ihrer Achse

Beitragvon seidensanni » 14.04.2009, 07:53

Guten Morgen zusammen!

Heute nach hatte ich einen seltsamen Traum.
Weltuntergangsträume kenne ich schon, aber so war es noch nie:

Plötzlich stand die Erde schräg, bzw. die Menschen darauf und alles andere stand leicht schräg. Und gleichzeitig war der Himmel am Horizont schwarz und teilweise rötlich wie ein Abendrot. Alles war im Ausnahmezustand, und keiner konnte es sich erklären. Im Radio kam nur noch abgespecktes Katastrophenprogramm. (seltsamerweise hatte ich in der selben Nacht geträumt, dass ich ein Vorstellungsgespräch beim Radio hatte).
Die Wissenschaftler enthüllten plötzlich, dass ein Mond entdeckt worden sei, der bisher ständig von unserem Mond verdeckt worden war. Dieser bringe die Erde aus ihrer Bahn. Ich schaute in den Himmel und sah Flugzeuge abstürzen. Man erzählt mir, dass sie eigentlich grad am Starten waren, aber durch die Schräge der Erde dann abgestürzt sind.
Ich bin in einem Raum mit anderen Menschen, unter anderem meinem Bruder. Er hat ein plastisches Modell der Erde und des Mondes und fasst hin und zeigt mir, dass der zweite Mond schon immer da war, nur hat ihn keiner beachtet.
Manchmal ist alles normal, auch der Himmel, aber dann stehen wieder alle schräg und irgendwer sagt, dass man auch zeitweise überkopf stehe.
Auf einmal denke ich, dass man unbedingt Wasser trinken müsse, da wir schon lange nichts mehr getrunken haben. Alle finden den Vorschlag sehr gut und ich öffne den Wasserhahn. Das Wasser ist klar und ich fülle ein Glas und trinke es gierig in großen Schlücken.
Plötzlich kommt ein schwarzer Schatten, ein Mann, herein, und alle wissen, dass er etwas mit dem Ausnahmezustand der Erde zu tun hat. Er kommt auf mich und meinen Bruder zu. Ich stehe erstarrt mit dem Rücken zu ihm am Wasserhahn und hoffe, dass er nicht zu mir kommt.

Hier endet der Traum.

Nun zu mir:
Ich bin 27 und lebe allein. In den letzten Tagen war nichts besonderes, außer, dass ich bei meiner Familie war und es ziemlich anstrengend war und ich nicht so glücklich war. Dann muss man vielleicht noch sagen, dass ich gerade sehr einen Mann in meinem Leben vermisse, aber da kann ich jetzt nichts im Traum erkennen.
Wasser bedeutet ja meiner Meinung nach seelische Nahrung (hab ich glaub ich gelesen), also vielleicht fehlt mir tatsächlich etwas. Die Sache mit der Erde heißt vielleicht, dass etwas in meinem Leben ins Wanken gerät?
Die Gefühle im Traum sind Angst, aber keine pure Angst, sondern es ist mehr so dieser Ausnahmezustand, den ich spüre. Und auch vielleicht Unabwendbarkeit spüre ich. Auch tiefe Trauer, dass alles vielleicht zu Ende sein wird. Ich wünschte, dass alles wieder normal wäre und Sicherheit herrsche auf der Erde.

Hat jemand noch Ideen zur Deutung?
Ich würde mich sehr freuen.

Liebe Grüße,
Sanni
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Beitragvon Patriarchin » 14.04.2009, 20:52

Hallo Sanni,
ich habe mal eine ganz einfache Anregung. Sieh Dich als die Erde, Du bist die Erde und schaue Dir nochmals deinen Traum an. :wink:
LG
Atropos

P.S. Du bist beides die Erde und Du im Traum
Die Dummheit ist das Übel der Menschheit und nur die Dumme erkennt ihre eigene Dummheit...so wie ich!
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Beitragvon seidensanni » 16.04.2009, 11:42

Liebes Atropos,

danke für deine Anregung.
Du hast recht, das öffnet neue Blickwinkel!

Liebe Grüße
Seidensanni
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Beitragvon ICHDA » 16.04.2009, 12:52

Hier noch ein weiterer Aspekt.
Ich fühle eine Spannung zwischen deinem Bruder und dem Dunklen Mann. Was passiert, wenn du den Weg freimachst und den Dunklen Mann auch vom klaren Wasser trinken lässt?

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Beitragvon seidensanni » 20.04.2009, 08:19

Liebes Ichda,

ich frage ich ohnehin, warum mein Bruder vorkam. Er kommt jedoch relativ häufig im Traum vor.
Wenn ich den Weg freimachen würde, würde ich sterben, so zumindest kommt es mir im Traum vor. Der dunkle Mann ist so mächtig, dass er mich schon allein durch seine Kraft zerstören würde, wenn er mir zu nahe kommt!
Ich frage mich, wer dieser dunkle Mann ist!

Liebe Grüße,
Seidensanni
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Beitragvon ICHDA » 20.04.2009, 10:25

Diese Frage drängt dich solange, bis du deine Antwort gefunden hat. Dann hast du keinen Augenblick mehr für deinen Bruder, der ja auch Platzhalter war. Vielleicht hast du deinen Bruder unschuldig geliebt, bedingungslos,..eine erste Erfahrung der Liebe zwischen Mann&Frau, die jetzt real gelebt werden möchte.
Glaube mir, die Liebe kommt genauso einher, gross und dunkel, weil unbekannt. Das Sterbengefühl gehört dazu. Du stirbst ins Liebe-Leben hinein, aus der Kleinen Kindlichen Liebe wird die Grosse, Amor wächst heran zu Eros. Das was heute als Liebe vorgestellt wird, sind Verliebtheiten. Dass sie Meilensteine zur Grossen Liebe sind, konnte ich im letzten Jahrzehnt und noch weit länger erfahren.

JA, LIEBE ist in der Luft. :wink:

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Der Mann im Mond im Schatten des anderen Monds

Beitragvon Leben » 20.04.2009, 17:20

Liebe Sanni Seiden!

Patriarchin & ICHDA haben Dir ja schon viele gute Fagen gestellt und bedeutsame Hinweise geliefert.
Ich möchte mich nun, wie bereits versprochen, anschließen und habe Dir einen Sack mit Fragen gefüllt:

Seit wie langem träumt Du schon Weltuntergangsträume?
Was könnte damals der Auslöser dafür gewesen sein, dass diese apokalyptischen Träume aufzutreten begannen?

Was ist die derzeitige Schräglage Deines Lebens?
Was droht in Deinem Leben zu kippen?
Welcher Ausnahmezustand herrscht IN DIR?

Welche Gefühle löst der schwarz-rote Horizont in Dir aus?

Wünscht Du Dir, beim Radio tätig zu werden?
Wenn ja, wäre ein abgespecktes Programm nicht an sich eine Katastrophe, weil es kaum mehr Arbeit für Dich gäbe?
Oder worin siehst Du den Zusammenhang zwischen „abgespecktem Programm“ und „Katastrophe“ für Dein augenblickliches Leben?

Ein Himmels-Körper, der dauernd schon da war, bringt die Menschheit ins Wanken dadurch, dass er entdeckt wird. Das heißt weniger seine Existenz, als vielmehr die Aufdeckung seines Daseins ist der Grund für die Erschütterung Deiner Welt.
Welchen „zweiten Mond“ bist Du derzeit im Begriff aufzudecken?
Welcher Mond (eine geistige Größe? und/oder eine Person?) war bisher ganz im Schatten eines ähnlichen, näheren, größer erscheinenden Mondes für Deine Augen versteckt?

Die Entdeckung des „Mondes hinter dem Monde“ bringt jeden derzeitigen Startversuch zum Scheitern. Wie passt das auf Deine momentane Lebenssituation?

Inwiefern ist Dein Bruder an der Aufdeckung des für Dich (und Deiner Umgebung? vielleicht speziell Deiner Familie) bisher verdeckten „Mondes“ beteiligt gewesen?

A propos Mond: assoziierst Du mit dem Mond eher etwas Weibliches (die Nacht; die Luna) oder eher etwas Männliches (DER Mond versus DIE Erde; der Mann im Mond)?

Ist es die Aufklärung Deines Bruders, die die Welt zeitweise wieder ins Gleichgewicht bringt?

Dir fällt plötzlich auf, dass Ihr schon lange nichts mehr getrunken habt. Das Wasser, Quell des Lebens – wieso hattest Du Dich so lange nicht mehr daran erfrischt? Wieso hattest Du vergessen, Dich mit dem für alle Erdenwesen essentiellen Gut sicher am Leben zu erhalten?
Drohtest Du leiblich wie seelisch zu vertrocknen?
Warst Du schon so dehydriert, dass Du vermehrt zu Fate Morgane neigtest?
Hatte der lange Wasserentzug eventuell zu Halluzinationen beigetragen?!

Welchen gesunden, lebensspendenen und eigentlich ganz selbstverständlichen Aspekt hast Du in Deinem Leben lange entbehrt, den Du Dir jetzt gierig „in großen Schlücken“ einverleibst?

Was assoziierst Du in diesem Zusammenhang zu klarem Wasser?

Der „schwarze Schatten, der Mann“, der plötzlich in den Raum tritt, erinnert mich an den bislang im Schatten gestandenen Mond, der auf einmal in Euren Bewusstseinsraum eintritt.

Auf Dich und Deinen Bruder kommt er zu: der bisher verdeckte Mond, der Schatten, der Mann. - Was kann das bedeuten?

Ich muss abermals an einen familiären Zusammenhang denken - bei Deiner Familie hast Du Dich ja auch die Tage vor dem Traum aufgehalten, was Dich ziemlich ausgelaugt (bzw. ausgetrocknet!) hat. Die Familienkosntellation (was daran war so anstrengend?) und die Konstellation der Gestirne. Ein neuer Stern taucht auf. Ein heller Mond aus dunkler Nacht und den Weiten des Alls. Dieser Himmelskörper ist ein Mann...
Solltet Ihr am Ende mit einem anderen Vater aufgewachsen sein als Eurem eigentlichen, der in die Ferne gerückt und durch den neuen, Euch näher stehenden Vater lange verdeckt wurde?

Was ängstigt Dich an ihm so sehr, dass Du vor Angst erstarrst? (Und darum zur Zeit im Leben vielleicht nicht mehr viel "gestartet kriegst"?)

Wieso stehst Du mit dem Rücken zu ihm? Wieso drehst Du Dich nicht um und siehst dem aus der Vergangenheit auftauchenden Schatten ins Gesicht?

Was ist der Vorteil, was der Nachteil, Dich bislang von ihm abgewandt zu halten?

Welches könnte die Verbindung zwischen Schattenmann, verdecktem Mond und klarem Wasser sein?

Der Schattenmann würde Dich umbringen, wenn Du ihm den Weg zum Wasser freimachtest. Das klingt sehr bedenklich! Was ist so existenzbedrohend an ihm?

Wenn er etwas so Finsteres und Bedrohliches hat, könntest Du ihn mit dem klaren Wasser wie mit Weihwasser vertreiben? Oder noch besser neutralisieren? Oder gar heiligen?!

Einen Mann vermisst Du in Deinem Leben sehr. - Seit wann? Schon als Kind? Oder erst neuerdings?

Was genau erscheint Dir so traurig unabwendbar?
Was „alles“ könnte bald zu Ende sein?

Diese Fragen sendet Dir mit besten Wünschen

das Leben

Leben in Auferstehung
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Beitragvon seidensanni » 21.04.2009, 01:29

Danke für eure Antworten,
liebes Leben, danke für die Zeit, die du dir für mich genommen hast.
Weltuntergangsträume im weiteren Sinne habe ich schon seit ich denken kann.
Ich hatte auch als ganz kleines Kind schon heftige, sehr beängstigende Träume.
Der Auslöser mag die (damals) nicht vorhandene Liebesfähigkeit und Versorgungsunfähigkeit meiner Mutter sein.
Die derzeitige Schräglage in meinem Leben… diese Frage ist schwierig zu beantworten.
Ich würde sagen, es ist eine allgemeine Zukunftsangst und Selbstzweifel.
Als Ausnahmezustand würde ich das aber nicht bezeichnen. Ich glaube, in meinen Träumen geht es aber mehr um die Angst, nicht geliebt zu werden und nicht lieben zu können.
Ich würde gerne wissen, ob es in meinen Träumen Schlüssel gibt, wie ich dies überwinden kann oder zumindest die richtigen Schritte gehen kann. Doch ich denke auch, dass Liebe einfach eine Art Nahrung ist, die man braucht, und die man sich nicht holen kann. Man muss sie einfach bekommen und spüren können.
Der schwarz-rote Horizont löst große Angst in mir aus. Ich sehe das Ende vor mir, ich sehe, dass alles bald vorbei sein wird, und vor allem verkörpert er die Ausweglosigkeit in ihrer krassesten Form. Was kann man schon dagegen tun… es ist die große Hilflosigkeit.
Die nächste Frage kann ich momentan nicht beantworten. Radio ist auf jeden Fall etwas, das ich mir vorstellen könnte, und eine allgemeine Angst, keinen Beruf zu finden, ist schon auch dabei.
Der nächste Aspekt, dass ich einen neuen Aspekt herausfinde, hat mir gut gefallen. Nur was ist das für ein Aspekt… Ich weiß es im Moment nicht. Etwas, das ich schon immer habe, aber jetzt erst entdeckt habe, was könnte das nur sein? Vielleicht bin ich im Begriff, es zu entdecken. Darüber muss ich noch nachdenken.
Was mein Bruder mit der ganzen Chose zu tun hat, frage ich mich auch. Er spielt in fast allen der Träume, die ich hier veröffentlicht habe, eine Rolle. Und er war auch dabei, als ich einen Wachtraum von zwei schwarzen Männern hatte. In meinem Leben spielt er momentan kaum eine Rolle. Deshalb weiß ich nicht, was er damit zu tun hat.
Als ich das letzte Mal ihn gesehen habe, hat er mich sehr kritisiert für eine Charaktereigenschaft, fällt mir nun ein. Vielleicht ist es die Charaktereigenschaft, die ich nicht wahrhaben möchte, die der neu entdeckte Mond ist, und die zum Weltuntergang führt.
Aber ich denke, dass der Mond etwas wichtigeres ist, etwas Bedeutendes und Zentrales, sozusagen ein Familiengeheimnis.
Der Mond ist in dem Fall für mich rein gefühlsmäßig etwas männliches. (Ich glaube, ansonsten auch).
Ja, du hast es so gut getroffen: Der lange Wasserentzug hat tatsächlich zu Halluzinationen geführt. Danke für den wertvollen Hinweis an dieser Stelle, den ich gerade jetzt sehr gut gebrauchen kann. Ich konnte das Wasser nicht trinken! Das ist so traurig.
Und er Schatten, das Böse, das in meinen Träumen immer eine Rolle spielte und spielt, ich weiß nur ganz ansatzweise, was es sein könnte. Vielleicht will ich es gar nicht wissen. Ichda, dass der Schatten die Liebe ist, das kann ich mir gut vorstellen. Warum nur macht sie mir soviel Angst…
Ich kann gerade nicht alle Fragen beantworten, doch ich denke, ich muss sie auch im Laufe der Zeit für mich selbst beantworten.
Danke an dieser Stelle noch einmal…
Liebe Grüße
Seidensanni
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