Vorausgeschickt : Ich habe eine sehr gute, respektvolle Beziehung zu meinem Vater; der mir noch nie ein Haar gekrümmt hat und mich immer unterstützt.
Der Traum: Eine Art Musiktheater-Aufführung in einem Seminarraum (Räumlichkeit einer Ausbildungsstätte), grelles Neonlicht, viele Sessel auf der breiten Seite des Saals, mit gelangweilt bis grießgrämig wirkenden Menschen drauf. Ich sitze am Boden, sehe die Zuschauer von unten, und hinter diesem desolaten Anblick gibt es Fenster.
Ich befinde mich bei einem Grüppchen von Schauspielern; wir sind in graue Lumpen gehüllt und stellen arme WeberInnen – oder was ähnliches, dar.
Mit mir beginnt das Stück; ich soll in die Stille hinein ein schönes, melancholisch-nachdenkliches Lied singen.
Ich wiege mich hin und her, betracht niemanden mehr und beginne, mit einem ungespielten, dumpfen Gefühl von Schmerz und Trauer zu singen.
Aber die Töne die meiner Kehle entfliehen sind dünn, leise, unschön und unsauber; sosehr ich mich auch bemühe, drücke, forme, mein zunehmend verkrampfter Körper gehorcht mir nicht. Ich blicke verzweifelt auf und in die Gesichter der 4-köpfigen, sichtlich angewiederten Jurie...irgendwie schaffe ich es, mich auf einen Zuschauesessel zu setzten und so klein wie möglich zu machen.
Im Park, der zur Ausbildungsstädte gehört, treff ich danach meinen "Vater" ( nicht meinen echter Vater, sondern mein Traumvater). Er will sich mir unsittlich nähern, aber ich weich ihm aus.
Wenig später sitze ich vor einem prunkvollen, riesigen, schwarzen Flügel (der Deckel ist geschlossen)in einer herrschaftlichen Suite. "Mein Vater" ist da; er wirkt unglaublich groß–ganz in schwarz gekleidet, mit golderner Gürtelschnale. Eine unbeschreibliche Macht scheint von ihm auszugehen, den ganzen Raum zu erfüllen. Er nähert sich mir von hinten, ich spüre ihn, seine körperliche Übermacht, sein ungeheures, hartes Glied, seinen unumstößlichen Willen–und gebe klein bei,lasse zu wie er von mir Besitzt ergreift, wie von seinem rechtmäßigen Eigentum; spüre– mit Genuss und einer beinahe religiösen Selbstaufgabe– wie er in mich eindringt, mich umfasst, sehe wie sich meine Hände bleich am schwarzen Klavierdeckel festkrallen, um nicht umzufallen.
–cut–
Ich bin mit "meinem gealterten Vater" in einer Art Werkstatt. Er ist etw so groß wie ich, hat graues, schütteres Haar, einen kleinen Bauch und ein schön gealtertes, würdevolles Gesicht. Er erzählt mir in einer liebenswürdigen, ehrlichen, gelassenen, vielleicht etwas traurigen Art wie es ihm mit dem Altern geht- dabei leuchten seine Augen sanft, und ein leicht verschmitztes Lächeln umspielt seine Lippen.
Ich weis, das ich im Traum nur Mitgefühl und Zuneigung für diesen älteren Mann empfinde, und die Verbindung zu den anderen zwei Vätern, die ja dieselben sein müssten nicht verstehe.
Beim Aufwachen, hab ich meinen Freund betrachtet.; im Schlaf sieht er beinahe kindlich aus. Ich lebe mit ihm seit über einem Jahr zusammen die innigste, zärtlichste und erfüllteste Liebe die ich jeh erfahren durfte.
Muss sagen, das mich der Traum den ganzen Tag nicht wirklich losgelassen hat; mich beschämt, beunruhigt und verwirrt.
Ich hab keine Erklärung dafür, weder in meinem realen, noch in meinem Gefühlsleben.
Vielleicht versteht jemand mehr davon?