Ich besuche meinen Vater

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Moderator: Mirakulix

Ich besuche meinen Vater

Beitragvon Jane01 » 20.03.2009, 19:49

Hallo allseits,

mir ist ein Symbol meinses letzten Traumes intensiv im Kopf geblieben. Ich gehe einen Hausflur in einem mir unbekannten Haus entlang. Auf dem Flur sehe ich meine Mutter, die ein Kind bei sich hat. Ich sage:"Hallo Mutti, wohnt hier Papa?" Sie bejaht. Ich klingele links an einer Tür und mein real seit 15 Jahren verstorbener Vater öffnet sie mir. In seiner Hand hält er einen Brief von mir, den er gerade gelesen hat. Wegen des Inhalts hat er Tränen in den Augen. Er nickt nur kurz meiner Mutter zur Begrüßung zu und schließt dann die Tür hinter uns. Er steht ganz eng hinter mir und umarmt mich eng. Er sagt nichts, nur, dass er sich freut mich in die Arme zu schließen. Ich spüre seine Wange an meinem Hals und er umarmt mich ganz eng. Dann erwachte ich.

Ich träume selten von meinem verstorbenen Vater, aber wenn, bleibt es mir immer in Erinnerung.

Kann sich jemand vorstellen, was dieser Traum mir sagen will?

L.G. Jane
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Beitragvon Patriarchin » 20.03.2009, 22:36

...zwischen dir und deinem Vater ist endlich alles in Ordnung!
Die Dummheit ist das Übel der Menschheit und nur die Dumme erkennt ihre eigene Dummheit...so wie ich!
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Beitragvon Jane01 » 21.03.2009, 14:11

Lieber Ghost,

vielen herzlichen Dank, dass du dich dieses Traumes angenommen hast.

Die Anregung, dass meine Mutter im Traum die "mütterliche Wertewelt " darstellt, finde ich einleuchend.

Im Augenblick fällt es mir schwer einen Kontext herzustellen zu der Person, die ähnlich meinem Vater handelt. Schon einmal erschien mein Vater im Traum und ich hatte daraufhin eine Begegnung. Schon bald wird es genau mit diesem Menschen wieder eine Begegnung geben?

Das mit der Wange deutest du im christlichen Sinne? Du sagst, der Mann würde hinter mir stehen und mir seine Wange hinhalten. Das mit dem "Hinter mir Stehen " im Sinne von "Rückendeckung" habe ich auch so verstanden. Verraten habe ich aber diesen Menschen nie. Im Traum hält er mir ja auch nicht die Wange hin, sondern er umarmt mich so eng, dass ich seine Wangenhaut auf meiner Halshaut fühle. Ein sehr schönes, inniges Gefühl.

Weiter muss ich jetzt ersteinmal darüber nachdenken, denn ich bin mir keiner falschen Verhaltensweise gegenüber einem Menschen bewusst.

Ganz liebe Grüße

Jane
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Beitragvon Jane01 » 21.03.2009, 18:10

Lieber Ghost,

Zitat:
"(...) all das, was man an seiner Wange sowieso optisch erkennen würde, diesmal spüren, hautnahe spüren. Wie würde es sich für dich anfühlen, wenn du die optischen Wahrheiten seiner Wange ( ob eingefallen, belastet oder total gesund ) einmal wieder selbst an deinem Halse hast, mittragen müßtest. Wenn seine Probleme oder seine Vitalität, seine Hoffnungen an deiner Halsschlagader der Zeit sehr nahe wären... Das ist für mich die Frage, die dein Unterbewußtsein ausdrücken möchte (...). "

Wow - Ghost - dies ist wieder einmal einer deiner einzigartigen, intuitiv formulierten Gedankengänge. Darauf wäre ich nie und nimmer gekommen. "Etwas am Halse haben...", "etwas mittragen", "was seine Wange aussagt" - die Wange fühlte sich echt an, wie die meines Vaters. Er roch auch so. Die Haut war etwas rau - frisch rasiert, aber schon wieder stoppelig. Mein Vater hatte eben Männerhaut. Dieses Halten - wie er mich an sich gedrückt hielt - erschien mir, als wolle er mich nie mehr loslassen - als wolle er mich mit Haut und Haar ganz für sich allein. Ganz langsam dämmert es mir, was das bedeuten könnte, auf wen es sich beziehen könnte.

Ich habe meinen Vater sehr geliebt - er war emotional verlässlich, humorvoll, stark und liebevoll - solange er gesund war...Er verbog sich nicht, sondern stand zu sich, wie er war.

Nun hast du mir wieder Denkstoff gegeben ;-) ich danke dir für deine erfrischenden Impulse.

Ganz liebe Grüße

Jane
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Beitragvon ICHDA » 22.03.2009, 00:03

Ach ja... dein Traum-Mann hilft dir in deinem Leben weiter. Lass ihn ein in deine Welt. :) ... oder ist er schon drin :wink: ...

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Beitragvon ICHDA » 22.03.2009, 02:12

:lol: JAA :?: :wink: :!:
Ähm...
Ich leg mich in mein schönes Bett und schlaf drüber
.. was hat jetzt Otto damit zu tun und geht mit ´nem Kamm drüber :roll:
rechte Seite
Herz frei oben
lass mich träumen
im frühen morgen
dämmerts mir
und schreib´ ich dir
...
was war gleich dir Frage :?:
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Beitragvon ICHDA » 22.03.2009, 02:20

Ja hat denn Jane ihre Adresse verlegt? Jo mei, das is ja ... wo ist sie denn untergeschlüpft... :roll:

und ihr Traummann ist...
der Mann in ihrem Traum
logisch
heute träumte sie von ihm
und
letztens träumte sie von ihm
und
vor einiger Zeit träumte sie von ihm

oh gottogottogott...
kann sie denn alles in EIN-em fassen?!
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Beitragvon ICHDA » 22.03.2009, 14:41

E I S K A L T :cry:
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Beitragvon Jane01 » 22.03.2009, 15:30

Hallo ICHDA - DUDA - WERDA und Ghost....

ICHHIER-WERNOCH? Dass ihr so rege rätselt, wer das liebevolle Wesen meiner Träume ist, finde ich ganz allerliebst. Definitiv seid ihr gerade dabei mich vollends dureinander zu bringen :-)

Dennoch danke sehr - ihr Lieben ;-)
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Beitragvon Patriarchin » 22.03.2009, 15:55

Das ist doch sonnenklar
deine Verwirrungen haben wir doch herzlich gerne hervorgelockt.
Nimm uns beide als deine inneren Gegen- und Mitspieler.
So sieht es in dir aus.
Deine Gegenspieler sehnen sich nach miteinanderspielen und sind noch zu weit voneinander entfernt - ausser Sichtweite... nur in schreib-Weise. :roll: :wink:

ICHDA im Raum von IHR
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Re: Ich besuche meinen Vater

Beitragvon Jagna » 24.03.2009, 11:17

Hallo Jane,

ich möchte auch noch was schreiben, weil ich nicht nachvollziehen kann, dass der Traum Auskunft über einen "fremden Mann" oder "Traummann" geben soll.
Ich betrachte den Traum vor allem "subjektstufig", eine solche Deutung geht davon aus, dass es immer um Anteile von Dir geht, die in jeweils unterschiedlicher Gestalt oder unterschiedlicher Symbolik auftauchen.

Demnach hast du einen versöhnlichen Kontakt zu deinem inneren Vater hergestellt. Was mag der Inhalt des Briefes sein, der deinen "Vater" zu Tränen rührt? Eine starke emotionale Bindung ist wieder hergestellt.
Zuvor war von einem "Hausflur in einem (dir) unbekannten Haus" die Rede, dein Seelenraum, der dir noch fremd ist. Aber ich vermute, dass du dich spätestens mit den Tränen deines "Vaters" heimischer fühlst. Auch bist du das Kind, dass deine innere Mutter trägt. Es folgt in der Handlung der Ruf des Traum-Ichs nach Papa.
Du hast dich soweit geöffnet, deine Sehnsucht nach ihm zugelassen, dass dein Ruf erhört wird. Vor allem, ich wiederhole mich, hast du in der inneren Auseinandersetzung mit deinem Vater (der Brief) die Bereitschaft gezeigt, deinen "Papa" wieder liebevoll anzunehmen. Der Brief ist der Türöffner.
Allerdings würde ich nicht wie die "Patriarchin" so weit gehen und behaupten, dass "zwischen dir und deinem Vater (bzw. Vaterbild) endlich wieder alles in Ordnung ist".
Für mich ist eine Ambivalenz spürbar, viel Liebe zwar und eine große Freude des Wiedersehens, aber irritierend, dass er die Tür hinter euch schließt. Das hat was von "Ausschließlichkeit", du bist sein, er hält dich von der Mutter und dem Kind fern. Deuten würde ich es so, dass diese Liebe auch eine besitzergreifende war. Das innere Kind hat keine Anteil, warst du real der Liebling deines Papas, hat er dich auch seiner Frau gegenüber vorgezogen? Und hast du in seiner Gegenwart zuwenig Kind sein dürfen, wegen einer unterschwellig erotischen Komponente?

Wenn ich in meinen Überlegungen weitergehe, könnte ich vermuten, dass du sozusagen von deinem inneren Vaterbild "besetzt" bist. Du bist so sehr von ihm eingenommen ("er umarmt dich ganz eng"), dass es dir im Wachleben schwer fällt, dich ganz und gar auf andere Männer einzulassen. Da liegt meineserachtens eine Fixierung vor, im Sinne von: "Papa ist doch der Beste". Andere Männer müssen den Vergleich mit ihm standhalten. :)

Fazit: Der Traum hat eine doppelte Botschaft. Er zeigt eine große Innigkeit zwischen deinem "Vater" (bzw. dem Bild von ihm) und dir auf, das fühlt sich sehr gut an, es ist tief berührend (Tränen). Andererseits macht der Traum darauf aufmerksam, sich aus der engen Vaterbindung zu lösen und die abgeschlossene Tür wieder zu öffnen. Vater- bzw. Mutterkomplexe bringen nur Ärger, vor allem in aktuellen Beziehungen. :)

Mag mich in meinen Vermutungen täuschen ...

Gruß
Jagna
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Re: Ich besuche meinen Vater

Beitragvon ICHDA » 24.03.2009, 13:07

Wenn ich in meinen Überlegungen weitergehe, könnte ich vermuten, dass du sozusagen von deinem inneren Vaterbild "besetzt" bist. Du bist so sehr von ihm eingenommen ("er umarmt dich ganz eng"), dass es dir im Wachleben schwer fällt, dich ganz und gar auf andere Männer einzulassen. Da liegt meineserachtens eine Fixierung vor, im Sinne von: "Papa ist doch der Beste". Andere Männer müssen den Vergleich mit ihm standhalten. :)

Fazit: Der Traum hat eine doppelte Botschaft. Er zeigt eine große Innigkeit zwischen deinem "Vater" (bzw. dem Bild von ihm) und dir auf, das fühlt sich sehr gut an, es ist tief berührend (Tränen). Andererseits macht der Traum darauf aufmerksam, sich aus der engen Vaterbindung zu lösen und die abgeschlossene Tür wieder zu öffnen. Vater- bzw. Mutterkomplexe bringen nur Ärger, vor allem in aktuellen Beziehungen. :)

Mag mich in meinen Vermutungen täuschen ...

Gruß
Jagna

Diese Vaterbesetzung ist natürlich. Jede Frau sieht den Mann im Vergleich zu ihrem Vater. ..jeder Mann die Frau im Vergleich zu seiner Mutter. Unsere ersten Intimpartner sind unsere Eltern und somit unsere geprägten Schablonen für unsere zukünftige Beziehung zur Welt und zu den Menschen. Das weisst du ja.
Erkennend ist es wichtig, dass sich der Mensch darüber bewusst ist und seine Unzufriedenheit mit seinem Liebespartner in ihrer Quelle entdecken kann.

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Beitragvon Jane01 » 24.03.2009, 13:13

Hallo Jagna,

vielen Dank für deine Gedankengänge und deine Sichtweise zu meinem Traum. Dieser Aspekt mit der verschlossenen Tür hinter mir, sowie diese engste Umarmung hat für mich auch ein wenig von "in Besitz genommen werden". Ich deute schon sehr viele Jahre Träume und habe die Erfahrung gemacht, dass ein Mann in Gestalt meines Vaters dann auftaucht, wenn gewisse Wesensaspekte zum Vorschein kommen, die mit meiner häuslichen Prägung und Wertvorstellung zu tun haben. Ein wenig sehe ich es auch als Warnung, die Augen auf zu halten, sonst ist jede erworbene "Freiheit" wieder dahin... In meinem Leben geschehen momentan enorme Umwälzungen und es gibt zwei Menschen, die mich sehr gern "in Besitz" nähmen.

Alles Liebe

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