Unfreiwillige Schifffahrt

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Moderator: Mirakulix

Unfreiwillige Schifffahrt

Beitragvon Still-Stand » 17.02.2009, 23:17

Liebes Forum,

das wird jetzt sehr viel, aber dafür ein Leckerbissen!

Letzte Nacht hatte ich zwei Träume oder vielleicht nur einen. Ich werd mal so tun, als ob es drei wären.
Der letzte hat mich emotional in die ersten Stunden des Tages begleitet, aber die anderen beiden werde ich auch noch schildern.

An den ersten kann ich mich kaum noch erinnern. Ich war irgendwie in einer Gruppe auf Reisen... mit einem großen Segelschiff und dem Zug, weiß aber nicht mehr, zu welchem Zweck, wohin, wie viele oder welche Leute da waren etc. Also wirklich nicht viel.

Der zweite begann mit einem Mountainbikerennen (ich bin früher recht ernsthaft Radrennen gefahren, die tauchen ständig in meinen Träumen auf...). Ich weiß noch, dass ich zwischendurch von Hunden verfolgt wurde und über Zäune klettern musste, am Ende aber gut plaziert war. Erschöpft saß ich nach dem Rennen beim Auto, während mein Vater in einer anderen Altersklasse an den Start gegangen ist. Der kam aber nach ein paar Minuten wieder, mit wackligen Knien und Sturzverletzungen an den Beinen... hatte sich also auf die Nase gelegt und das Rennen war für ihn gelaufen.
Ich entschied, noch zu duschen und anschließend nach Hause zu fahren.
Hier beginnt der 'dritte' Traum. Der mich tief berührt (weiß nur leider nicht wo...) und mir am wichtigsten erscheint.
Mir war vorher nicht aufgefallen, dass ich mich am Meer befand, aber dem war anscheinend so, denn die Duschen befanden sich auf einem Schiff, das im Hafen vor Anker lag - das selbe Schiff aus dem ersten Traum.
Mein kleiner Bruder war plötzlich da. Ich nahm ihn mit, um ihn das Schiff zu zeigen, mit dem ich noch vor kurzem unterwegs war.
Unter Deck führte ich ihn ein bisschen herum, bis ich feststellte, dass sich immer mehr Menschen dort sammelten. (Das Duschen vergaß ich dabei wohl.) Dann setzte sich das Schiff in Bewegung und mir wurde unbehaglich. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Ich lief nach vorne zur Kommandobrücke (ja, es war ein Segelschiff, aber egal :) ) und fragte nach, was hier los sei. Man antwortete mir, dass das Schiff nach Langeoog (eine der friesischen Inseln) fahren würde. Ich fühlte mich ziemlich aufgeschmissen und überlegte, was ich tun sollte.
Meine erste Idee war, einfach weiterzufahren, in der Hoffnung, dass das Schiff ein paar Stunden später wieder zurück fahren würde, also dass es ein Tagesausflug sei. Bei weiterem Überlegen kam mir das aber zu riskant vor. Aus irgendeinem Grund habe ich die Crew nicht danach gefragt.
Dafür erklärte ich der Besatzung aber mein Missverständnis und Problem und fragte, ob ich noch abspringen könnte. Sie sagten ja, gleich würde eine Gelegenheit kommen. Ich solle nach dem Wald am Horizont Ausschau halten, dann würde ich zurückfinden.
Die "Gelegenheit, abzuspringen", war ein Stück Festland, an dem wir mit ca. 5m Abstand vorbei fuhren. Das Wasser war klar und ich konnte viele Fische sehen. Den Gedanken, da gleich reinzuspringen, fand ich ekelhaft, aber ich würde es trotzdem tun. Ich suchte erst noch meinen Bruder und sprang mit ihm zusammen von Bord und schwamm die Meter bis zum Ufer.
Er schaffte es nicht. Dabei viel mir aber auf, dass es gar nicht mein Bruder war, sondern ein Unbekannter mit einem ähnlichen Gesicht, der den Weg wegen seiner Fettleibigkeit nicht schaffte und am Ufer starb. Er tat mir kurz Leid, aber dann war ich eingenommen von der Aura der Gegend, in der ich mich befand. Geografisch gesehen war es Festland, ein Wald, aber es war irgendwie nicht ganz echt, das wusste ich einfach, oder irgendwie geheim, auf einer Landkarte würde es jedenfalls nicht eingezeichnet sein. Alles war still. Die Strahlen der Sonne, die durch die Bäume schien, waren wunderschön.
Ich machte mich auf den Weg. Einen Wald sehen konnte ich nicht - vom Schiff aus war dies noch möglich - aber die grobe Richtung hatte ich mir gemerkt.
Nach ein paar Metern begegnete ich einer Frau, die einer Hexe ähnelte. Ich wusste aber, dass sie mir nur Gutes wollte. Es erschienen weiße Balken, die in dieser Weise von den Bäumen hingen. Sie sagte, wenn ich über sie klettern würde, würde ich den Weg nach Hause finden.
Als ich wie geheißen tat, färbten die Balken sich knallbunt. Der Parcours war allerdings bald vorbei, aber nun wusste ich intuitiv, dass ich noch mehr solcher suchen müsste, um den Weg nach Hause zu finden. Auf dem Weg zum nächsten Parcours sah ich ein paar Meter weiter meinen Bruder. War es mein Bruder? Ich konnte ihn auf die Distanz nicht genau erkennen, er hatte sogar die falsche Haarfarbe, aber dass er sich auf diese schlafwandelnde Weise bewegte, sprach für ihn. Warum auch immer.
(Jetzt, während ich das schreibe, erscheint mir der Traum unheimlich, aber das war er nicht. Im Gegenteil, er war, nachdem ich das Schiff verlassen hatte, sehr angenehm, ich war nur ein wenig genervt, weil ich nach Hause wollte.)
Ich ließ meinen Bruder trotzdem Bruder oder Nicht-Bruder sein, sagte mir, dass ich ihn später suchen würde, wenn ich den Weg wüsste und ging weiter. Während ich auf den nächsten Balken balancierte, bin ich leider aufgewacht...
Ich glaube nicht, dass dieses Bild noch im Traum existierte, aber es fühlt sich zumindest so an, als ob es erschienen wäre, wenn ich weiter geträumt hätte: Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich auf dem Parcours zwischen Inka-Tempeln stehen.

Das wars :)

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