Halbschlaf-Träume

Philosophische und kritische Überlegungen zum Thema Traum und Traumdeutung

Moderator: Mirakulix

Halbschlaf-Träume

Beitragvon Leben » 27.12.2008, 14:02

An alle Träumer & Traumdeuter!

Ein Forenmitglied hat geschrieben:Ein anderes Phaenomen ist manchmal (...): Ich liege im Traum nachts im Bett und es ist dunkel und es liegt sich etwas oder jemand auf mich waehrend ich auf dem Ruecken liege.

Ein Phänomen, das hier im Forum immer wieder beschrieben wird und so manches Mal für wilde Diskussionen sorgt...

Auch in diesen Tagen ist solch ein - dem Träumer sehr unheimlich vorkommendes - Halbschlaferlebnis Sujet einer Diskussion, an der sich auffällig viele von uns beteiligt haben: Mit dem Bewusstseinszustand im Halbschlaf gibt es ganz unterschiedliche Erfahrungen, gute wie schlechte, z. B.:

    "Ich mache immer ganz schreckliche Erfahrungen im Halbschlaf, meistens möchte man sich bewegen, doch es geht nicht! Oder man versucht im Traum im Halbschlaf das Licht an zu machen, doch es geht nicht! Und das plötzliche Aufwachen ist unangenehm, man bekommt Kribbeln im Bauch und Angstzustände!" (Lisa)

    "Im Halbschlaf geht meine Fantasie auf Wanderschaft und erobert unbekannte Gefilde." (Ronald)
Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Welche Ansichten habt Ihr zu diesem Phänomen?

Leben in Auferstehung
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Beitragvon Nikodemus » 28.12.2008, 02:21

hallo Leben. Ich kenne das. Da ich durch meinen Beruf (Berufskraftfahrer) stark unter Stress stehe, nutze ich jede Möglichkeit,zu schlafen. Wobei das mehr ein Dösen ist. Dabei kommt es vor,das ich Geräusche beim Halbschlaf sehr intensiv wahrnehme. Zu Hause hatte ich 2 mal schon Panikanfälle im Halbschlaf bekommen. Einmal dachte ich,mein Herz bleibt stehen und ich ersticke. Und ein anderes mal dachte ich,das mich jemand berührt ,obwohl ich alleine war. Ich war schlagartig wach. Etwas anderes ist..ich bin nicht schizophren...es sind Stimmen von Menschen,die mir sehr nahe stehen. Manchmal nehme ich sie war,wenn ich langsam einschlafe. Es sind dann Gesprächsfetzen.
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Beitragvon AluCard12 » 05.01.2009, 00:30

das ist mir auch passiert.... mein herz hat aufeinmal voll schnell gepumpt ich dachte was geht ab???? hab ganz normal fernseher geguckt... das ist schrecklich ich dachte auch mein ehrz würde stehen bleiben
^^
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Beitragvon Questing » 11.01.2009, 15:36

Wir meschen besitzen einen siebten Sinn,denn uns die Natur nicht wegnehmnen konnte. Wir haben und ,dass ist wissentschaftlich dargestellt eine enorme Beobachtungsgabe. Wir können Sachen erkennen, weil wir noch zum Teil ,,Tiere sind,,
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Beitragvon Morgaine » 11.01.2009, 21:18

Hallo Leben,

ich mag diesen Zustand im Halbschlaf überhaupt nicht, weder vor dem Schlaf noch hinterher.
Wenn ich gerade dabei bin einzuschlafen rede ich manchmal komisches Zeugs, weil ich schon halb weggedriftet bin, halb im Traum oder wo auch immer. Erst wenn mein Freund mich dann fragt, was ich gesagt hab oder mich verwirrt fragt, warum ich dies oder jenes gerade von mir gegeben hab, merke ich, dass ich wieder "Blödsinn" geredet hab. Seit einigen Monaten hab ich das auch, dass auf dieser "Schwelle" zum Schlaf ein Ruck durch meinen ganzen Körper geht, so als ob ich mich erschrecken würde einzuschlafen. Manchmal werde ich davon dann selber auch wieder komplett wach.
Wenn ich aus einem Traum abrupt erwache ist es auch manchmal so, dass ich panisch um mich taste und Gegenstände suche, irgendwas rede oder frage oder meine, dass Leute oder Tiere in meiner Umgebung wären. Meist muss ich dann erstmal das Licht anmachen um mich zu orientieren.
Ich mag diesen Zustand wirklich nicht, weil ich in dem Moment nicht weiß, ob ich mich im Traum oder in der Wirklichkeit befinde. Es ist vielleicht so eine Art Zwischenwelt.
Ich hab es auch schon gehabt, dass mir mitten in der Nacht plötzlich Dinge eingefallen sind oder ich eine Eingebung hab, wo sich Gegenstände befinden, die ich schon lange suche. Davon werd ich dann wach. Sowas muss wohl auch in einer Art Halbschlaf passieren, sonst könnte man doch wohl nicht richtig denken...?

Jedenfalls mag ich das nicht... ich mag es z.B. nicht zu reden, wenn ich das nicht wirklich kontrollieren kann. Das kommt mir dann meist vor, als wenn es nicht wirklich ich gewesen bin...
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Beitragvon Selli » 13.01.2009, 16:55

und wie geht das
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Beitragvon rabe » 13.01.2009, 23:38

hallo,

ich finde diese Halbschlaferfahrungen auch nicht angenehm. ich habe oft das Gefühl das ich meine Beine nicht mehr bewegen kann und davon wach ich auch noch auf. Es fühlt sich an wie verkrampft, ist es aber nicht.
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Beitragvon LadyPhoenix » 08.02.2009, 20:39

Ich kenne diese Halbschlaferfahrungen auch; vor allem das Phänomen des heftigen Herzklopfens das einige beschreiben. Bei mir ist das mittlerweile schon zur "Gewohnheit" geworden, egal ob ich am Wegdösen oder Aufwachen bin, mein Herz schlägt doppelt so schnell wie normal. Es wurde sogar so schlimm, dass ich Atemprobleme und richtige Schockzustände für ein paar Sekunden hatte, sodass ich irgendwann zum Kardiologen musste, um sicherstellen zu lassen, dass mir wirklich nichts fehlte.
Aber auch sonst, wenn ich zB im Unterricht wegdöse (was ja leider Gottes ab und zu mal passieren kann.. :roll:), dann nehme ich zwar Geräusche auch viel intensiver wahr, kriege dann aber so eine Art Wahrnehmungsstörungen. Als ich beispielsweise letztens im Matheunterricht weggedöst bin, bildete ich mir immer wieder ein, dass der Lehrer mit mir sprach und bin deshalb immer wieder aufgeschreckt - obwohl dies gar nicht der Fall war.
Auch Abends, z.B. wenn ich einschlafe oder mitten in der Nacht aufwache, passiert es mir oft, dass ich denke, ich wäre noch mit Freunden irgendwo unterwegs, oder dort, wo ich den Tag größtenteils verbracht habe..
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Beitragvon Marauder1986 » 09.02.2009, 23:13

Jau das hab ich auch schon so einige Male erlebt. War bis jetzt immer das gleiche:
Wenn ich mich nach der Arbeit/FH für n Stündchen zum dösen auf das Sofa lege. Plötzlich steht mein Vermiter in meinem Wohnzimmer und quatscht irgendwas. Wenn ich dann aufstehen will, kann ich mich trotz größter Anstrengung nicht im geringsten Bewegen (was in dem Moment natürlich erstmal Angst macht, im nachhinein finde ich es aber immer wieder faszinierend...). Dann geht er wieder, und ich penne weiter.
Ich schätze mal das liegt daran, dass dann mein Vermieter im Hausflur etwas lauter mit seiner Frau oder sonst wem redet, und ich dass dann auch im Wohnzimmer beim schlafen wahrnehme.

Das mit dem auf-/erschrecken beim Einschlafen kenne ich auch, hab ich aber lange nicht mehr erlebt. Hatte das früher oft als ich noch mit dem Bus gefahren bin und dann morgens während der Busfahrt eingenickt bin. Mein Kumpel hat sich immer drüber lustig gemacht wenn ich dann so derbe gezuckt hab :roll:
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Beitragvon lilife » 10.02.2009, 05:03

Hallo zusammen!

Viel mehr als unangenehme Halbschlaf-Erlebnisse interessiert mich die Frage, wie denn Traumbilder im Halbschlaf zu werten sind. Der Geist ist ja im Halbschlaf offensichtlich in einem anderen Zustand als im Schlaf, sodass Außeneinflüsse größere Auswirkungen haben. Das heißt, dass das Bewusstsein noch mit reinspielt, während im Tiefschlaf das UB weitgehend seine Ruhe hat. Ist das so richtig?

Ich kenne das auch. Einmal saß eine reglose Gestalt an meinem Fußende, ich habe hallo gesagt, mich unter der Bettdecke vergraben und weitergeschlafen. Aufgrund solcher Erfahrungen, Angstzuständen, wie ihr sie beschreibt, und Beeinflussung durch Außeneinflüsse (Geräusche, die man wahrnimmt) frage ich mich: Sind Traumbilder im Halbschlaf gleichwertig mit normalen Traumbildern, oder sind sie quasi verfälscht, sodass man auf ihre Aussagen weniger achten sollte? Wie seht ihr das?

Beste Grüße, lilife
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Beitragvon Caterina » 10.02.2009, 22:27

Hi Lilife,

was Du beschreibst, nennt man "Alphazustand"; dies ist ein Zustand, indem Du zwar "bewusst" wahrnehmen kannst, aber nicht im Bewusstsein bist und der Zugang zum UB geöffnet ist. Es gibt Methoden, wie die der Hypnose (und ich meine hier nicht den Hokuspokus-Manipuli), die genau solch einen Zustand absichtlich herbeiführen, um gezielt Botschaften an das UB zu geben, die hier besonders wirksam sind, weil der Verstand sozusagen "abgeschaltet" ,aber nicht "ausgeschaltet" ist :) Dies macht ein Unterschied, weil der Verstand in solch einer Situation nicht sofort "negiert" und sich einschaltet.

Es gibt viele Traumqualitäten - auch den Tagtraum. Es sind IMMER Bilder aus dem Inneren, deshalb ist der Unterschied gegen Null gehend. In diesen "Zwischenphasen" oder "Alphazuständen" ist es möglich, über gezielte Botschaften aus dem Außen - oder Bewusstsein - einen Einfluss auf ein Bild zu nehmen - in Therapien wird das gemacht; in Traumatherapien z.B., da werden Leute in solche Zustände versetzt, so dass sie einerseits ansprechbar sind, andererseits aber der Zugang zum UB offen ist, sodass die Quelle des Traumainhalts zugänglich ist. Dann kann man den Klienten bitten, den "Ausgang des Schreckens" zu beeinflussen, das geht im Traum so nicht, weil hier NUR das UB tätig ist und das lässt sich nicht lenken oder kontrollieren. Wohl kann man Botschaften hineinschicken, nur WAS sich DAS UB herauspickt und was es daraus macht, kannst Du leider nicht beeinflussen :)

Solche Alphazustände sind deshalb ganz günstig, weil Du hier sozusagen die Schnittmenge der beiden Ebenen (UB und BW) triffst und auf beide einwirken kannst - weniger beeinflussen, aber einwirken.

Hypnosetests haben gezeigt, dass der WILLE des Klienten eindeutig DA ist, der kann auch NICHT ausgeschaltet werden. Auch spürt man z.B. einen Schmerz, der einem gesetzt wird, ABER das Ausschalten des BW ermöglicht, dass die Focuisierung umgelenkt wird. D. h. DU nimmst wahr, dass da was piekt, es kommt aber NICHT im Gehirn als Schmerz an...wie sonst sind früher Hexen durchs Feuer gelaufen OHNE Fussverletzungen? Es waren KEINE Hexen, es waren Leute, die diese Methode nutzten und beherrschten.

Hoffe, ich konnte dazu beitragen, Deine Frage zu klären.

Lg
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Beitragvon LGBT_FTW » 11.02.2009, 01:54

Ich hatte neulich auch einen solchen Halbschlaftraum, ich sah und spürte wie ich real auf dem Sofa lag, aber etwas hielt meine Hände fest und vergewaltigte mich. Danach fiel mir im Traum etwas aus dem Mund...

Ich weiß recht genau was die Symbole alles zu bedeuten hatten, aber es war eine sehr intensive und beängstigende Erfahrung dies im Halbschlaf zu erleben und nicht wie üblich im "richtigen" Schlaf.

Vielleicht war der Traum einfach so wichtig daß er absichtlich auf diese Art (bewusst) auftauchte und nicht wie ein üblicher Traum nur im Unterbewußten.

Ich denke daß Träume aus denen man etwas bewusstes oder sogar körperliches (Lachen, Weinen) mitnimmt vom Körper absichtlich so gewollt sind. Die Nachricht ist dann zu wichtig um im üblichen Träumen zu verkümmern.
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Beitragvon lilife » 11.02.2009, 16:36

Liebe (gelöschter User),

danke für diese sehr aufschlussreiche Aufklärung! Wenn ich dich richtig verstanden habe, filtert das UB im Halbschlaf ohnehin nur die Außeneinflüsse heraus, die es gerade "gebrauchen" kann... Wenn ich mir das recht überlege, ist das ja im Wachzustand nicht anders, denn unsere Wahrnehmung ist ja auch nur selektiv gefiltert und zudem vom UB veeinflusst...

Liebe Grüße, Lilife
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Beitragvon lilife » 11.02.2009, 16:39

Liebe LGBT_FTW,

das ist ein interessanter Aspekt... Der Traum sucht sich einen Weg, mehr Beachtung zu bekommen als andere...

Liebe Grüße, Lilife
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Beitragvon Caterina » 12.02.2009, 11:08

Liebe Lilife,

habe mich nicht so gut ausgedrückt - ich versuche es nocheinmal:

Im Alphazustand ist das "Denken" insoweit "heruntergefahren - bzw. ausgeblendet", dass Botschaften ANS UB direkten Zugang haben. Das bedeutet nicht, dass sich das UB aus dem Außen bestimmte Aspekte herauspickt - gut tut es auch, aber nicht ausschließlich - , sondern es meint, dass der "Verstand/das Denken" sich nicht störend einmischt ;). Die "Kanäle zur Quelle" sind offen.

Das Beispiel der Hypose, welches ich anführte, sollte verdeutlichen, dass Schmerz nicht als Schmerz wahrgenommen wird, sondern als "etwas, das man spürt, aber nicht mehr als Schmerz". Dies sollte zeigen, dass die Wahrnehmung nicht getrübt ist in solchen Zuständen, aber der Focus ein anderer ist. Wir "bemerken" die Dinge - im Außen, an unserem Körper, doch erhalten sie eine weniger gravierende Bedeutung, weil das Denken, welches die Bedeutung schafft/macht, hier nicht störend wirkt.

Ich hoffe, ich konnte mich jetzt so ausdrücken, dass verständlich wurde, was ich meine.

Lg
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