Zehnagel kaputt

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Zehnagel kaputt

Beitragvon Still-Stand » 08.02.2009, 13:09

Liebes Forum.

hab letzte Nacht etwas geträumt, wovon mir manches so deutlich in Erinnerung geblieben ist, dass es eine große Bedeutung haben muss. Falls das so linear funktioniert... na egal.

Der Zehnagel von meinem großen Zeh war ziemlich mittig eingerissen, also hab ich eine Nagelschere genommen und versucht, das Problem zu beseitigen. Leider blieb nur noch ca. die Hälfte von dem Nagel übrig, und diese wölbte sich in einer nicht sonderlich gesund wirkenden Position über den Zeh, sodass ich - in einer Art 'Nahaufnahme' meines Zehs von vorne - sehen konnte, wie sich zwischen Nagel und Zeh Schmutz und getrocknetes Wundsekret angesammelt hatte. Da war nichts blutig, das Sekret kam irgendwie von dem Nagel. Es tat auch nichts weh, aber ich war doch etwas beunruhigt und bin an unterschiedlichen Orten herumgelaufen auf der Suche nach jemandem, der das wieder in Ordnung bringt. War dabei natürlich barfuß.

Das war jetzt nicht alles chronologisch, aber ich habe nicht das Gefühl, dass das von Bedeutung ist. Ich bin einfach zwischendurch immer herumgelaufen. Kann mich nur noch an ein Hotel o.ä. und eine Sportanlage erinnern. Draußen war schönes Wetter und ich bin vielen Menschen begegnet, nur konnte keiner mein Problem beseitigen.

Ich glaube, der Traum war vorbei, bevor ich jemanden finden konnte.


Gestern morgen dachte ich erst, dass etwas schlimmes passiert wäre, was sich dann aber als Irrtum herausgestellt hat.
Abends hatte ich eine Auseinandersetzung mit einem mir wichtigen Menschen. Ich bezeichne sie mal einfach als Streit. Bisher ist er noch nicht ganz geklärt, aber wir gehen beide ehrlich mit der Sache um.
Die beiden Dinge hingen miteinander zusammen.

Mir ist gerade eingefallen, dass ich mir in einem Alter zwischen 2 und 5 Jahren den gleichen Zeh verletzt habe. Weiß nur noch, wie es passiert ist (bin barfuß an einer metallenen Stufe hängen geblieben) und dass es höllisch weh tat, leider nichts mehr über die Konsequenzen, Heilung etc.

Ich hoffe auf Antworten, denn bisher haben sie mich hier immer auf ganz neue Gedanken gebracht!
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STILL-STAND

Beitragvon SILVIA » 08.02.2009, 15:25

DEIN NAME SAGT SCHON VIEL ÜBER DICH
ICH SEHE, DU ERWARTEST, DASS ANDERE DEIN LEBEN REGELN. GEHT NICH
SO KOMMST DU NICH VORWÄRTS

DU GEHST IN DEINE WUNDE REIN UND LÄUFST INNERLICH BIS IN DEIN ENDE
WAS SIEHST DU HIER

SILVIA :
wink:
SILVIA
 

Beitragvon Still-Stand » 08.02.2009, 16:16

Hm... Ja, kann schon sein, dass das mit meinem geplanten Studienbeginn zu tun hat.
Aber ich denke eigentlich, dass ich bereit bin, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ich freue mich auf diese Unabhängigkeit :?
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Nur ein Riß - kein Bruch, kein Abbruch, keine Verstümmelung

Beitragvon Leben » 08.02.2009, 22:54

Mein lieber Still-Stand,

gerade dieser Tage musste ich wieder häufiger an Dich denken.
Du kamst mir bei der Überlegung in den Sinn, wen ich, falls ich vielleicht bald nicht mehr in diesem Forum aktiv sein sollte (denn nicht nur die Träumer, sondern auch die Deuter sind von gewissen Antworten hier im Forum oft ganz schön geplagt...), wen ich also im Gedächtnis behalten werde. Dazu gehörst Du, auch wenn Du nur ganz selten hier bist. Aber Deine Träume haben mich immer teif getroffen, mit Spannung mache ich mich darum an Deinen neuesten!

Der eingerissene Zehennagel lässt mich an eine Wunde denken, die im Gegesatz zu anderen besonders langsam heilt, und, so wie Du es beschrieben hast, auch eine besonders empfindliche Angelegehneit ist (sobald Dreck in die Wunde gelangt - und da Du barfuss herumläufst, ist die Gefahr groß - wird die Wunde eitern und es wird noch mehr Zeit brauchen, bis alles wieder gut ist).

Auf beide Anmerkungen, die Du gemacht hast, passt der Traum wirklich gut!

Du dachtest, "dass etwas schlimmes passiert" sei, "was sich dann aber als Irrtum heraus" stellte. So wie Du im Alter von drei, vier Jahren bei dem Unfall gedacht haben magst: "O je, jetzt ist etwas ganz Schlimmes geschehen!", doch dann konntest Du eigentlich genauso gut weiterleben, der Nagel wuchs langsam nach und es war gar nicht so schlimm, wie im ersten Augenblick von der Kinderseele angenommen.

Genauso gut passt diese Auseinandersetzung, die ja noch dazu mit dem erstem Fakt zusammenhängt. (Streit mit wem eigentlich? Einer Person, die ich schon aus anderen Träumen von Dir kenne?)
Der Streit. Riß er den empfindlichen Nagel ein und verschaffte kurzzeitig höllisches Seelenweh? Doch ein guter Umgang damit ist möglich. Das Blut schon gestillt.
Nun suchst Du in dieser Angelegeheit nach Leuten, die Dir beistehen könnten. Im Traum sind sie da, aber keiner kann Dein Problem aus der Welt schaffen. Und hier im Forum suchst Du nun auch; ich hoffe, ich kann Dich mit Anstößen der Selbsterkenntnis etwas unterstützen.

Die erwähnte Ausseinadersetzung, entsprichtsie nicht der Nagelauseinanderreißung?
Es ist "noch nicht ganz geklärt", ob der Nagel (Eure Beziehung) wieder zusammnewachsen kann, aber ein guter Umgang damit - und die Erfahrung aus der Kindheit - lassen Hoffung schöpfen. Ja, es wird noch länger brauchen, aber die Heilung ist bei achtsamer Vorgehensweise (ehrlichem, aufrichtigem Umgang miteinander) eigentlich zu erwarten.
Kein Bruch in alle Ewigkeit, kein Verlust, nur ein Riß für eine längere Zeit, der jedoch wieder ganz zusammenwachsen wird, wenn Ihr nur pfleglich mit der Sache umgeht!

Trifft es das?

Lieber Gruß, Dein

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Beitragvon Still-Stand » 17.02.2009, 22:25

Hallo Leben,

Ja, die Auseinandersetzung bezog sich auf meine Wie-auch-immer-Freundin, mit der ich bisher noch keinen Zustand gefunden habe, in dem wir mal einfach sein können. Sowohl aus äußerlichen als auch aus inneren Umständen, wobei die äußeren aber bald beseitigt sein werden. Daher beschäftigt es mich und sie natürlich auch sehr, ob es irgendwie weiter gehen kann, auf eine Weise, mit der wir beide glücklich werden. Darum gings im Groben auch bei der Auseinandersetzung...

Was deine Deutung angeht, kann es sein, dass sie im Großen und Ganzen zutrifft. Ich fühle mich zugegeben nicht sonderlich getroffen, was aber auch daran liegen kann, dass ich auf diese Heilung sowieso seit Monaten hoffe. Alle paar Minuten gehen mir Gedanken zu dem Thema durch den Kopf, natürlich auch Befürchtungen. Manches verdränge ich auch schon 'bewusst', wenn ichs gerade nicht gebrauchen kann.

Ich werde den Nagel auf jeden Fall sehr pflegen, das steht außer Frage...

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Zweiter, ausführlicherer Versuch

Beitragvon Leben » 02.03.2009, 17:03

Mein lieber Still-Stand,

dass Du nicht so ganz getroffen fühlst, fand ich im ersten Moment natürlich schade, aber im zweiten Augenblick ist es ein belebender Ansporn, neugierig weiterzuforschen.

Und es ist gut, dass Du es so klar geäußert hast, dass Du Dich diesmal nicht so getroffen gefühlt hast!

Ich lese mir Deinen Traum nochmals aufmerksam durch und spiegele und assoziiere dazu ein wenig (vielleicht bringt uns das irgendwie weiter):

So wie damals in frühester Kindheit, als Du barfuß herumlaufend an einer Metallstufe hängen bliebst, ist der Nagel Deines großen Zehs wieder eingerissen. Damals hattest Du höllischen Schmerz gefühlt, das erinnerst Du noch genau – im Gegensatz zu den „Konsequenzen“ und der „Heilung“. Im Traum scheint es andersherum zu sein: Schmerz fühlst Du sonderbarerweise keinen, dafür beschäftigst Du Dich intensiv mit den „Konsequenzen“ und der „Heilung“.
Es geht um den großen Zeh. Nicht einen der kleineren, sondern sozusagen um den Hauptzeh.
(Übersetzt: nicht um nebensächliche Beziehungen, sondern um die Dir wichtigste?!)
Der Nagel ist nicht oberflächlich, nicht am Rande eingerissen, sondern mittig.
(Also nicht nebensächlich, sondern mitten durch, in der Mitte, im Herzen, im Ganzen getroffen - so wie der Streit nichts Nebensächliches war, Dich nicht nur streifte, sondern einen Riss mitten in Dein Herz, in Eure Verbindung zog. Und ist ein Riss nicht fast immer etwas Plötzliches und sich rasch Ereignendes?!)
So, der Zehnnagel ist schlimm eingerissen, was nun?
Du machst Dich selber daran, das Problem zu begrenzen. Und Dich – oder den Nagel, etwas irgendwie in Dich Verwachsenes (die Freundin, die Beziehung?!) - zu heilen.
Du suchst Dir keine Hilfe von außen (so wie sie der vielleicht 4-Jährige eigentlich gebraucht hätte?!).
Und indem Du eigenhändig die Wunde zu heilen oder kleinzuhalten versuchst, geschieht das Gegenteil: Der Schaden wird größer! Sehr zu Deinem Bedauern bleibt wegen Deiner ganzen Aktion nur noch der halbe Nagel übrig. Wäre es auch anders gegangen? Hast Du zu viel weggeschnitten? Weil Du sozusagen übertrieben gehandelt bzw. überreagiert hast? Mit „dem Eingerissenen“ fast „die ganze Sache“ wegoperiert hättest?
Oder war es nicht anders möglich? War das, was erst nur wie ein Riss aussah, eigentlich längst die halbe Tötung eines Nagels, war die Verletzung viel tiefer, als Du zuerst gedacht, und erst die Beschäftigung damit machte Dir ihr eigentliches Ausmaß bewusst?
Was zerriss da in oder an Dir? Was riss ein? War es (nur) die Auseinandersetzung mit der Freundin? Oder bezog sich der Riss auch anderswie auf Deine Vergangenheit oder Ziele, Hoffnungen, Werte, Ideale? Welches ist da der Zusammenhang zu jenem irrtümlich angenommenen „Katastrophe“?
So, Du hast Dich also nun selbst verarztet – was ist die Folge?
Die Folge ist erstens der (vorübergehende) Verlust des halben Zehs und zweitens eine ungesunde Wölbung des restlichen Zehs. Das heißt doch, dass der übriggebliebene Rest auch noch vom Schaden betroffen zu sein droht. Aber auch, dass Du Einblick in die Tiefe der Wunde und unter Deinen Nagel erhältst, einen Einblick, der einem sonst verwehrt bleibt.
Ist ein (Finger- oder Zehen-)Nagel nicht so etwas wie ein Panzer oder Schutzschild?
Hast Du durch das Aufreißen der Wunde jetzt nicht die einmalige Chance, einmal das Empfindliche verborgene Dasein unter diesem Panzer unter die Lupe zu nehmen?
In einer Nahaufnahme autopsierst Du die Sache.
Dreck ist in der Wunde.
(Wiederum muss ich an Deine Beziehung zu jener Busenfreundin denken.)
Nicht (mehr) Blutvergießen und nicht (mehr) Schmerz, nicht davon bist beunruhigt. Sondern vom Dreck, der dabei in die Wunde gelangt ist (sozusagen einer Begleiterscheinung, einem Nebenprodukt oder einem Folgeproblem).
Und an dieser Stelle gibst Du es auf, das Problem alleine beseitigen zu wollen und beginnst, nach der Hilfe durch Dritte zu suchen, kannst aber vorerst, so viele Leute Dich an sich auch umgeben mögen, keine finden.
Vielleicht weil man Dir das Problem nicht an der Nase ansieht?! ;-)
Es ist schönes Wetter, man läuft barfuß umher, man treibt Sport, ruht sich in seinem Hotel aus – Ferienstimmung - keiner käme da auf den Gedanken, dass hier irgendwo Not am Mann sei!
Übrigens, das Barfußlaufen: es scheint mir Ursache und Heilung der Wunde zu sein:
Nur durch das Barfußlaufen verletzt Du Dich und gelangt Dreck in die Wunde, nur durch das Barfußlaufen ist aber auch eine rasche Heilung gewährleistet!
Hast Du Dich - vor dem Nagelriss - dieser Freundin gegenüber entkleidet? Deine Schuhe ausgezogen, Deine wahren Füße gezeigt (wie Du in dieser Welt stehst, auf welchen Beinen Du stehst, wie Du gehst, wie es Dir geht usw.) und Dich verletzlich gemacht und Dich dadurch (sozusagen selbst) verwundet?

Ich hoffe, mit meinen ergänzten Assoziationen kommen wir Deinem Traum doch noch auf die Spur!

So oder so: gute Heilung!

Dein Leben

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