Zerquetscht und an die Tür genagelt - Traumfragment

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Moderator: Mirakulix

Zerquetscht und an die Tür genagelt - Traumfragment

Beitragvon Niassa » 30.01.2009, 14:12

Hallo :? Bin noch immer etwas verstört, weil ich schon lange keine bleibende Erinnerung mehr an einen so gewalttätigen Traum hatte.
Ein Fragment, das mir sehr wichtig erscheint, kann ich vielleicht mit Eurer Hilfe deuten; ich schicke folgende Grundsituation voraus:

- habe derzeit keinerlei Gewaltfilme/-bücher etc gesehen/gelesen
- bin bewusste Träumerin, die sich auch in bestimmten Situationen einen erläuternden/weisenden Traum "erbittet"
- befinde mich in einer emotional belastenden Patt-Situation mit meinem Freund
- unsere Kommunikation ist gestört, verläuft pervertiert, krank
- wenig Aussicht auf Besserung, da keine Einsicht in Eigenverantwortung
- gestern noch langes Telefonat, in dem ich mich immer wieder manipuliert fühlte; mir fehlt von seiner Seite das Zugeständnis, dass auch er Fehler begangen hat, der ausformulierte Versuch, auch mich zu verstehen; während ich mich offen zu meinem Anteil bekenne, blendet er den seinen aus, entzieht sich und verweigert die Auseinandersetzung mit Fragen oder gemeinsame Analyse
- die kranke Struktur lässt sich derzeit nicht aufbrechen
- mit dem Gedanken, die Beziehung womöglich zu beenden, bevor wir uns noch mehr Leid zufügen, ins Bett gegangen
- und....vor ein paar Tagen habe ich beim Öffnen und Schließen versehentlich einen Marienkäfer in meiner Balkontür zerquetscht, was mir furchtbar leid tat :o/

DER TRAUM/die Situation:

Eine enge Freundin und ich (ich habe das Gefühl, sie "führt" oder "begleitet" mich nur durch diese Phase des Traums) werden bedroht.

Wir befinden uns in einer Wohnung - etwas verschachtelte Räume - die einerseits mir gehört, andererseits wohl mit Concierge/Empfang etc irgendwie einem Hotel ähnelt (der Aspekt kann jedoch auch mit einer aktuellen Reiseplanung zu tun haben).

Wir hatten uns offenbar dort versteckt, waren bereits auf der Flucht - und im Traum weiß ich natürlich, vor was, das ist mir jetzt nicht mehr klar :(

Wir finden im Eingangsraum furchtbar zugerichtete Leichen vor, 'nachdem SIE da waren und wir wieder hervorgekommen sind'.

Ich kenne die blutig verstümmelten Toten; es sind Männer, die mir etwas bedeuten, der Anblick löst mehr Trauer und Schmerz denn Ekel oder Abscheu aus.

Ich erinnere mich an Blut, Eingeweide oder teilweise Häutung.

SIE sind jetzt wieder da, auf der anderen Seite der Eingangstür, und SIE haben einen Mann so eingequetscht, dass sein Kopf ganz zermatscht ist und er halb in der Tür hängt; einerseits wird von außen nun versucht diese aufzudrücken (lassen wir physikalische Logik einmal beiseite, ja? ;o) ) , sehr bedrohlich(!), andererseits, als ich schreiend dorthin renne, um sie zuzuhalten, wird auch der Mann noch mehr zerquetscht, was ich voller Schmerz erkenne und schicksalsergeben von der Tür ablasse.
Meine Freundin ruft im Hintergrund noch NEIN, TU DAS NICHT, als ich mich der Gefahr stellen will und die Tür öffne, um den zerquetschten Mann von seinem Martyrium (er ist jedoch tot) zu befreien

Ich ziehe die Türe auf, das Rütteln von außen hat aufgehört, sie schwingt auf, nach innen, und an ihr hängt ein weiterer Mann, an die Türe genagelt, was meine Freundin und ich mit Entsetzen erkennen.

Die Leiche ist aufgedunsen, fahl, glatt, wirkt nicht frisch und ähnelt mehr einer humnaoiden Made als einem Mann. Von hier aus nehme ich an, er ist die älteste Leiche...

Ich erkenne die tödliche Gefahr für uns und bin jetzt zur weiteren Flucht entschlossen, aber nicht mehr so verängstigt wie zuvor; ich weiß jetzt, wie wir fliehen müssen und ziehe meine Freundin am Arm hinter mir her zu einem Hinterausgang, eine kurze Treppe hinunter, zu einem Lift, noch bevor die junge männliche Concierge, 'die eigentlich neutral ist, jedoch uns besser nicht sehen soll', mit dem Lift auf der anderen Seite, zur Eingangstür hin, ankommt und sich dieser öffnet.

Ich weiß, dass wir es schaffen können.

Mein blöder Wecker klingelt...
:shock:

So.

Da sitze ich nun und trinke Tee mit Herrn Jung :lol:
Wenn jemandem etwas dazu einfällt: Ich bin wirklich dankbar für jede Anregung. Mir ist, als läge die Lösung wie ein Wort auf der Zunge, aber ich bin noch nicht deutlich genug dran...

Danke fürs Lesen und Nachdenken in jedem Fall !! - auch wenn Ihr nichts schreibt, trifft mich ja vielleicht Euer Geistesblitz irgendwo auf dem Weg...
:wink:

N.
Niassa
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Beitragvon Doenermann » 30.01.2009, 15:00

Hallo Niassa..

Dein Traumbild ist ja nach deiner Schilderung der Umstände schon aussagkräftig.

Wenn wir uns zunächst mal deine "Freundin" ansehen, die dich mehr oder weniger leitet, dann das "Leichenhotel" indem jeder scheinbar männliche Gast zu einem Gast auf Lebenszeit und darüber hinaus wird.
Und alles was ihr tut, bewirkt das Gegenteil eures Strebens.

Diese Freundin empfinde ich als Teil deiner Selbst, sie zeigt dir auf, das das Hotel mit Leichen übersät ist. Also ein Ort an dem normalerweise Leute ein und ausgehen, ein "Ruhiger Hafen im Rauhen Wind des schnelllebigen Alltags".
Das Hotel scheint für mich einen Teil deiner vergangenen Erfahrungen darzustellen, auch vielleicht mit einigen ungeklärtheiten(Leichen).

Am ende versucht ihr euch hinauszuschleichen, um "keinen Staub aufzuwirbeln"?! Zeigt mir den Versuch auf, sich vor den "Leichen" zu verstecken. Gibt es etwas, das lange zurückliegt, vielleicht aus der Kindheit, und diese "Urleiche" darstellt?

Ich würde mich jetzt fragen, ob es tatsächlich unverarbeitetes gibt, und wenn ja, in wiefern das auf der aktuellen Konfrontation mit dem Freund lagert.

Herzlichst

Doenermann
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"Die Alten Verbitterten zwingen die jungen Naiven in den Krieg gegen sich selbst"
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