Perlenstickerei, Berg, Vertrauensbruch...?

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Perlenstickerei, Berg, Vertrauensbruch...?

Beitragvon Morgaine » 03.01.2009, 19:19

Hallo :-)

Ich hatte hier zwar schonmal öfter gepostet, aber das ist schon eine ganze Weile her. Daher nochmal kurz zu mir: Ich bin weiblich und werde in wenigen Tagen 26 Jahre alt. Im Sommer bin ich mit meinem Freund zusammengezogen, seitdem renovieren wir immernoch an der Wohnung herum, aber so langsam haben wir nun alles zusammen. Da wir beide noch studieren ist aus finanzieller Sicht nicht immer alles sofort möglich. Wir sind nun bald ein Jahr ein Paar, kennen uns aber schon länger und waren vorher beste Freunde. Unsere Beziehung ist sehr harmonisch. Leider klappt ansonsten in meinem Leben nicht alles so perfekt. Für mein Alter haben sich schon eine Menge kleinerer uns größerer Krankheiten angesammelt und mein Studium dauert länger als geplant, was mich beides sehr nervt und auch eine gewisse Zukunftsangst bei mir auslöst. Auch mit meiner Familie und meinen Freunden läuft nicht alles optimal. Ich bin, bis auf meine Beziehung, relativ unzufrieden mit meinem Leben, in letzter Zeit leicht reizbar und fühle mich ziemlich erschöpft. Eigentlich wünsche ich mir schon seit Jahren endlich zu heiraten und Kinder zu bekommen, aber die äußeren Umstände (beziehungsmäßig wie auch finanziell) haben das bisher nicht zu gelassen.
Momentan fühle ich mich auch etwas gestresst, da in den nächsten 2 Monaten wahnsinnig viele Termine und Prüfungen auf mich zukommen und am nächsten Wochenende noch eine große Party bei uns zuhause bis zu der die Renovierungsarbeiten fertig sein müssen.

Nun aber endlich zu meinem Traum. Ich erinnere mich leider nicht mehr an alles, das war aber schon heute Morgen so. Der noch längere zeitliche Abstand macht es mir jetzt leider nicht leichter. :-( Vor allem die Reihenfolge macht es mir schwer...
Also, das ganze fand zu einem Zeitpunkt statt, der schätzungsweise 1-3 Jahre in der Zukunft liegt vom Alter der Personen her, ich kann aber nicht genau sagen wieso oder wann genau. Schauplatz war eine Art Siedlung oder Dorf, was ganz an einen steilen Hang gebaut war und zwar in einem relativ schmalen Streifen nach oben hin. Waagerecht war es noch von zwei größeren Straßen durchschnitten, die es in 3 Teile aufteilten. Es sah ein wenig aus wie 3 übereinander angeordnete Vierecke und es war ein sehr altes Dorf, die Häuser waren größtenteils erdfarben und oder in staubigem weiß, es gab viel Holz. Ein wenig sah es so aus wie die spanischen Dörfer der Alpucharras in der Sierra Nevada, nur etwas schäbiger, aber trotzdem schön. Zu den einzelnen Häusern führten Treppen, da der Hang so steil war. Rechts neben dem Dorf führte auch eine kleine Bahn nach oben, die an Seilen über Schienen gezogen wurde (ich weiß nicht wie sowas heißt). Was ganz unten im Tal war weiß ich nicht, aber auch auf der anderen Seite erhob sich ein großer Berg und in der Ferne sah man weitere Teile des Gebirges. Es war zwar einigermaßen grün, aber nicht wirklich saftig grün, es wirkte alles etwas karg und schroff und zurückgeblieben, wie aus einer anderen Zeit.

In dem Dorf lebten auch zwei junge Frauen, die ich kenne. Sie singen beide in meinem Chor mit und sind sowas ähnliches wie Chefinnen von mir in meinem Nebenjob. Im Traum aber hatten sie eine kleine Werkstatt, in der sie diese kleinen bunten Perlchen verarbeiteten. Sie machten daraus Schlüsselanhänger, Krawatten, bestickten damit T-Shirts und ganz viel anderes. Ich erinnere mich, dass der Laden nicht ganz so gut lief, aber im Verlauf des Traums ein Kunde auftauchte, der sich sehr für das alles interessierte und eine größere Menge kaufen wollte.

Das, was mir aber am deutlichsten in Erinnerung blieb war folgendes: Ich lebte auch dort mit meinem Freund zusammen, allerdings war er vermutlich eher mein Mann, bin mir aber nicht sicher. Anfangs war auch noch alles relativ in Ordnung, aber dann blieb er zu seiner eigentlichen Arbeit zusätzlich immer häufiger weg. Ich habe mich gewundert und fühlte mich verlassen, da er kaum noch Zeit für mich hatte. Schließlich fand ich irgendwie (ich weiß nicht mehr wie genau) heraus, dass er nebenher abends in einer Pizzeria kellnerte (keine Ahnung wie ich darauf komme) und, wenn ich mich recht erinnere, auch diese Perlensachen auslieferte. Als ich ihn darauf ansprach, gab er als Begründung an, dass er mehr arbeiten müsse, weil das Geld nicht reichen würde.
Ich fühlte mich sehr wütend und enttäuscht, dass er nicht mit mir über diese Problematik gesprochen hatte und empfand das als riesigen Vertrauensbruch. Auch wenn ich nicht weiß, als was mein Freund ansonsten im Traum gearbeitet hab und was ich da genau war, erinnere ich mich daran, dass ich dann anfing auch in dieser Perlenwerkstatt zu arbeiten um zusätzliches Geld zu verdienen.
Ich erinnere mich auch, dass ich einmal in einem Hausflur neben einer Treppe stand, die nach oben führte. Alles war aus ganz dunklem Holz, auch die Wände waren damit vertäfelt. Es wirkte etwas unheimlich, aber auch irgendwie vertraut. Aber ich weiß nicht, was ich dort gemacht habe.
Zuletzt saß ich in einer Stube mit vielen anderen jungen Frauen und teilte ihnen mit, dass ich in "freudiger Erwartung" sei, was mich aber entgegen des Wortlauts eher verzweifelt stimmte wegen des wenigen Geldes und weil ich immernoch sehr enttäuscht von meinem Freund war, der mir unsere miserable Lage verschwiegen hatte. Auffällig an dieser Unterhaltung war, dass sie in relativ altmodischer Sprache geführt wurde, nicht so, wie man das heute formulieren würde.

Nach dem Aufwachen erzählte ich meinem Freund den Traum, aber er fand das alles nur sehr witzig. Ich denke aber, dass es mir etwas sagen soll, da es ja schon auch um Arbeit, Geld und Familiengründung geht, was im realen Leben auch ein Thema ist. Ich bin mir aber nicht sicher, wie das zu interpretieren ist und was dieser Vertrauensbruch soll, den ich im Traum als so schwerwiegend empfand.

Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen. :-)
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Holz und Perlen

Beitragvon Dichterseele » 04.01.2009, 02:51

Der Traum will Dich vermutlich warnen, Dich jetzt auch noch in die Vorstellung einer Familienidylle retten zu wollen.
Wenn die Nebenbeschäftigung zur Hauptbeschäftigung wird, dann werden Tränen (Perlen) Dein Brot. Und was Dir dann blüht, das sind schäbige Verhältnisse (primitive Lehmhäuser, Holz). Die altbackene Sprache deutet auf Dein altbackenes Rollenverständnis hin: Kinder kriegen als Lebensinhalt.

Mein Rat:
Sage erstmal die Party ab und setze vernünftige Prioritäten:
1.) Studium und Prüfungen
2.) Wohnung fertig renovieren und schön einrichten.
Und wenn das alles geschafft ist, könnt ihr Party feiern - die findet dann im Traum auch woanders, als im Armenviertel auf dem Berg (geistige Höhen = Studentenleben) statt. Die Familiengründung würde ich für später ansetzen, wenn die Jobs das hergeben.
Außerdem:
Sei froh, dass Du einen so harmonischen Partner gefunden hast.
Freu Dich am Erreichten und jammere nicht dauernd über das, was nicht klappt. Ich glaube, Du hast eine miesepetrige Lebenseinstellung. Wenn Du so weiter machst, bringst Du Euch beide an den Rand der Existenz (Pizzeria). Willst Du das? Also verhüte lieber eine Schwangerschaft bis zu dem Tag, wo Du Dich wirklich drüber freuen kannst.
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Beitragvon Morgaine » 04.01.2009, 15:39

Hallo Dichterseele,

danke für deine Deutung.

Leider treffen deine Aussagen nicht ganz auf mich zu (du hast teilweise etwas anders interpretiert als ich es bereits vorher geschrieben hatte) und ich habe auch nicht das Gefühl, dass das die richtige Deutung für mich ist. Ich finde, so etwas spürt man. Das soll aber nun nicht deine Bemühungen abwerten.

Erstens möchte ich mich nicht in eine Familienidylle retten. Ich habe geschrieben, dass ich mich schon länger bereit und reif genug fühle Kinder zu bekommen etc., aber ich habe auch geschrieben, dass es die äußeren Umstände bisher nicht zulassen. Ich finde, es ist ein großer Unterschied, ob man von etwas träumt oder ob man gar etwas plant und ich weiß ja, dass der Traum von der eigenen Familie erstmal noch einige Jahre warten muss. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass der Traum eine Warnung sein soll. Das wäre ja vollkommen unsinnig.
Ganz davon abgesehen sehe ich auch nichts Altbackenes daran sich Kinder zu wünschen. Kinder sind m.E. das mit Abstand Schönste, was man in seinem Leben "schaffen" kann. Ein Leben nur für die Karriere würde mich sehr inhaltslos scheinen und so etwas ist ja auch nicht von Gott gewollt. Nichtsdestotrotz schrieb ich ja auch, dass ich studiere. Daraus könnte man schließen, dass ich auch einen Beruf anstrebe, es ist sogar schon meine zweite Berufsausbildung. Ich bin also durchaus in der Lage auf eigenen Beinen zu stehen und bin kein Hausmütterchen oder so etwas...
Auch in meiner Beziehung ist die Rollenverteilung absolut nicht altbacken: Meist bin ich für die handwerklichen Dinge zuständig (z.B. seit Monaten für die Renovierung) während mein Freund eher etwas mehr für kochen und Haushalt zuständig ist und völlig unbegabt in handwerklicher Sicht.
Du siehst also, dass die Deutung ziemlich hinkt, das kann es irgendwie nicht sein. ;-)

Das mit der Nebenbeschäftigung, die zur Hauptbeschäftigung wird, verstehe ich im übrigen leider überhaupt nicht... Was meinst du damit?

Und das mit der Party absagen... sorry, aber man kann nicht immer bloß arbeiten und lernen. In der Uni habe ich ständig Stress, auf der Arbeit auch und für die Renovierung ist es auch ganz gut, wenn sie jetzt noch über die Feiertage größtenteils ein Ende gefunden hat, wo sie schon seit August immer nebenher läuft. Jetzt fehlen nur noch Kleinigkeiten. Es ist zwar immernoch stressig das in einer Woche zu schaffen, aber durchaus machbar. Wir haben nun schon unsere beiden Geburtstage und die Einweihungsparty auf einen einzigen Termin gelegt, ich finde, das ist eine vernünftige Priorität, ein wenig feiern gehört zum Leben dazu. Dafür haben wir z.B. an Silvester bis abends gestrichen und geputzt.
Ich finde auch, dass sich deine Deutung da etwas widerspricht: Einerseits sagst du ich sei altbacken (damit wohl etwas langweilig und spießig) und sogar miesepetrig, andererseits soll ich mein Vergnügen komplett hintenanstellen. Wie verträgt sich das?

An der Stelle verstehe ich leider auch wieder etwas nicht: "Und wenn das alles geschafft ist, könnt ihr Party feiern - die findet dann im Traum auch woanders, als im Armenviertel auf dem Berg (geistige Höhen = Studentenleben) statt." - ich habe doch garnicht von einer Party geträumt... Genausowenig habe ich geschrieben, dass das Dorf arm war. Es war alt und abgelegen und etwas zerfallen und es wirkte wie aus einer anderen Zeit. Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass es ein Armenviertel war. Das Leben dort wirkte an sich recht glücklich. Dieses Geldproblem betraf ja nicht alle Leute.

Die miesepetrige Lebenseinstellung... nunja, ich hab zwar immernoch ein wenig mit Depressionen zu kämpfen (vor 6 Jahren war das mal ganz schlimm), aber ich laufe nicht gerade miesepetrig durchs Leben, nein. Ich habe nur definitiv in den letzten Jahren schon einige herbe Rückschläge (Arbeitslosigkeit, untreue Partner, Mobbing etc.) und einige schwere Erfahrungen (Depressionen, Überfall mit Körperverletzung, familiäre Probleme, Todesfälle etc.) zu erleiden gehabt und habe z.B. nun mit meinen nichtmal ganz 26 Jahren schon ein Rückenleiden und muss wegen anderer Dinge regelmäßig Medikamente nehmen. Mir ist bewusst, dass es weitaus schlimmere Dinge gibt, trotzdem ermuntert mich das alles nicht gerade zu Luftsprüngen. Auf das Herauskriechen aus der Depression aus eigenen Kräften und meine jetzige Existenz bin ich schon stolz (z.B. bin ich schon seit mehreren Jahren Vorsitzende meines Chores und habe schon viele erfolgreiche Konzerte organisiert), aber trotzdem muss ich deswegen ja nicht mit meinem Leben zufrieden sein, in dem schon so viele meiner Träume zerplatzt sind wie Seifenblasen.
Und im Gegensatz zur Sehnsucht nach dem Tod, die vor einigen Jahren sehr stark war, finde ich eine Sehnsucht nach einem Familienglück, das ich in dieser Form schon früh verloren habe, ganz und garnicht miesepetrig. Was mich miesepetrig stimmt ist aber in der Tat die vernünftige Überlegung, dass es noch einige Jahre warten muss.
Ich kenne auch Leute, die nie Unglück erfahren haben und denen immer alles Glück dieser Welt in den Schoß fällt. Meist sind diese Leute aber relativ einfältig und wissen ihr Glück garnicht zu schätzen. Meine Erfahrung ist auch, dass sie selten mitfühlend sein können, wenn es anderen schlecht geht, weil sie es selber nicht kennen. Wie sich solche Menschen im Leben zurechtfinden, weiß ich auch nicht. Da trag ich lieber mein Päckchen und bin dafür etwas miesepetrig in mancher Hinsicht. Dennoch glaube ich, dass mich die meisten Menschen eher oft lachend kennen als mal weinend. Nur meine Augen bleiben immer etwas traurig, sagt man mir immer. Das ist schon von Kindesbeinen an so gewesen.

Zuguterletzt kommt mir noch die Frage, ob wohl allen Pizzabäckern dieser Welt bewusst ist, dass sie sich am Rande der Existenz bewegen... ;-)
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Beitragvon Morgaine » 04.01.2009, 23:15

Da ich das an anderer Stelle gelesen habe, möchte ich nochmal betonen, dass es mir nicht darum geht DeuterInnen zu testen oder so.
Ich habe schon über den Traum nachgedacht und auch die Begriffe nachgeschlagen, aber ich komme einfach selber auf keine Deutung. Die Deutung von Dichterseele hat mir da leider auch nicht weitergeholfen. Warum das so ist, habe ich ja schon ausgeführt und begründet. Irgendwie fühlt es sich einfach nicht richtig an. Bei anderen Träumen, die ich in der Vergangenheit hatte, hat es einfach plötzlich Klick gemacht und ich wusste, was der Traum mir sagen soll, manchmal auch eher negatives für mich. Dieses Klick gab es hier aber bisher noch nicht. :-( Das soll absolut nicht die Deutung von Dichterseele abwerten, sie passt einfach nur nicht.

Ich habe auch nach der Bezeichnung für diese Bahn gesucht. Das war wohl eine Standseilbahn, aber eher nicht für Passagiere sondern mehr für Gütertransporte. Sie war aus Metall und matt rostrot.

Ich würde mich wirklich freuen, wenn jemand eine Idee für eine alternative Deutung hätte. Im Moment träume ich sehr viel, aber dieser Traum scheint mir irgendwie wichtig. Ich weiß nur nicht WAS wichtig ist... :?

Achja, ich hab noch zwei Fragen zu den Deutungen:
Bei mir ist es irgendwie so, dass es mir bei mir selber oder vor allem bei Personen, die ich persönlich kenne, leichter fällt Träume zu deuten. Manchen Leuten war das regelrecht suspekt, weil ich da so ins Schwarze getroffen hab. Hier im Forum finde ich das aber sehr schwierig. Kann es sein, dass persönlicher Kontakt das tatsächlich erleichtert oder liegt ist das eher Einbildung?
Und dann bin ich mir manchmal sehr unsicher, ob man Traummotive wirklich immer nach der Symbolik interpretieren muss oder ob es auch einfach sich selbst bedeuten kann. Also wenn ich z.B. wie in meinem aktuellen Traum träume, dass ich schwanger sei, muss es dann "Wartezeit" bedeuten oder kann es auch tatsächlich etwas mit einer Schwangerschaft zu tun haben? Je nachdem was das für ein Traum ist, können da ja schonmal ganz unterschiedliche Sachen gedeutet werden. Gibt es da irgendwelche "Regeln"? Bisher hab ich das immer eher nach Gefühl gemacht...
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Beitragvon melisa80 » 05.01.2009, 21:29

hallo morgaine,

also ich versuche mal ein wenig zu filtern, ohne zu sehr auf die einzelnen symbole einugehen:
dass dein freund in deinem traum etwas vor dir verheimlicht, rührt meiner meinung nach daher, dass du die enttäuschungen mit deinen ex-partnern noch nicht ganz überwunden hast. Vielleicht hast du unbewusst angst, dass auch dein jetziger freund dich belügen könnte - auch wenn das unbegründet ist und ihr glücklich seid, so, wie du es beschreibst. diese angst wäre völlig normal, wenn du früher schlechte erfahrungen gemacht hast.
die sache mit dem wenigen geld, dass ihr zur verfügung habt, spiegelt nur eure tatsächliche situation wieder - soll heissen, dass du dir sehr viele gedanken darüber machst und dein unterbewusstsein versucht, dies so zu verarbeiten.
du schreibst, dass dieser ort etwas alt und verfallen wirkte, aber die menschen, bzw. das leben dort trotzdem glücklich wirkten: könnte heissen, dass du trotz deiner vergangenheit und trotz deiner jetzigen situation eigentlich zufrieden sein könntest - mit dem, was du hast: du hast es geschafft, dein leben in positivere bahnen zu lenken, du hast deinen traumpartner gefunden und bist mit ihm zusammengezogen, du studierst, hast was im kopf......
vielleicht wollte dir dieser traum einfach nur sagen, dass du das leben positiver betrachten solltest als bisher.
z.b.: eure finanzielle situation scheint dich ziemlich runter zu ziehen, aber denk daran, wie es aussehen wird, wenn ihr beide mit dem studium fertig seid. ich war selber mal eine "arme" studentin und weiss, wovon ich spreche. während des studiums müssen otto-normal-verbraucher wie wir nunmal wie arme schw... leben :D

"Was ganz unten im Tal war weiß ich nicht, aber auch auf der anderen Seite erhob sich ein großer Berg und in der Ferne sah man weitere Teile des Gebirges. Es war zwar einigermaßen grün, aber nicht wirklich saftig grün, es wirkte alles etwas karg und schroff und zurückgeblieben, wie aus einer anderen Zeit...":
das karge und schroffe, das du da aus der ferne siehst, könnten deine eigenen zukunftsaussichten sein. du sagst ja, dass viele deiner träume, wie seifenblasen zerplatzt sind. hast du angst, dass deine zukunft auch so aussehen könnte?


ausserdem scheinst du dir zu viele gedanken um andere leute in deiner umgebung zu machen:" Was mich miesepetrig stimmt ist aber in der Tat die vernünftige Überlegung, dass es noch einige Jahre warten muss.
Ich kenne auch Leute, die nie Unglück erfahren haben und denen immer alles Glück dieser Welt in den Schoß fällt. Meist sind diese Leute aber relativ einfältig und wissen ihr Glück garnicht zu schätzen. Meine Erfahrung ist auch, dass sie selten mitfühlend sein können, wenn es anderen schlecht geht, weil sie es selber nicht kennen. Wie sich solche Menschen im Leben zurechtfinden, weiß ich auch nicht. Da trag ich lieber mein Päckchen und bin dafür etwas miesepetrig in mancher Hinsicht."
ich würde dir dringend ans herz legen, dass du diese einstellung loslässt, denn es bringt nichts, dich über das glück anderer aufzuregen, auch wenn du der meinung bist, dass sie es nicht verdient haben!
ich will dich damit nicht kritisieren! versuch dich, so gut es geht, von "solchen leuten" fernzuhalten und kümmere dich um dein glück, anstatt dich über sie aufzuregen, denn 1. interessiert die leute das nicht und 2. ändert es nichts an deiner situation - also reine energieverschwendung!

vielleicht liege ich mit meiner deutung auch falsch - deine meinung würde michaber trotzdem interessieren.

l.g.
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Beitragvon Morgaine » 08.01.2009, 13:48

Hallo melisa,

vielen Dank für deine Deutung! Da waren tatsächlich schon sehr viel mehr Dinge drin, die mich irgendwie angesprochen haben. Ich konnte nur leider nicht gleich antworten, da ich, wie gesagt, etwas gestresst bin momentan. :wink:

Das mit den Exfreunden könnte wirklich stimmen, auf so einen Aspekt bin ich garnicht gekommen. Meine Erfahrungen waren bisher echt nicht so toll (zumindest immer am Ende). Ich hatte 3 Beziehungen, die seltsamerweise immer ein Jahr lang ganz toll waren und nach einem zweiten, eher schrecklichen Jahr, endeten. Mein erster Freund bekam psychische Probleme in die er mich tief mit hineinzog indem er mich dafür verantwortlich machte, die beiden nächsten Partner haben mich jeweils betrogen.
Auch wenn ich meinen jetzigen Partner schon lange vorher auch als besten Freund schon kannte, habe ich immer Angst, dass auch er mich irgendwann nicht mehr "toll" genug finden könnte (ich weiß nicht, wie ich das richtig ausdrücken soll). Wir sind nun fast ein Jahr zusammen, d.h. nach meinem Schema müsste bald die miese Zeit anfangen. Es ist zwar alles schön und harmonisch und wir lieben uns über alles, dennoch kann ich kaum glauben, dass es diesmal länger halten soll und dass ich tatsächlich so geliebt werde wie ich bin. Es gibt rational keinen Grund daran zu zweifeln, aber irgendwie hat sich in mir so eine gewisse Vorsicht breit gemacht, die tief im Innersten schlummert.

Wie schön oder karg mein Blick in die Zukunft aussieht kann ich eigentlich kaum sagen. Einerseits habe ich noch viele Träume und Wünsche, die ich gerne im Leben erreichen würde. Andererseits hab ich da auch immernoch diese pessimistische Ecke, die von meiner Depression geblieben ist. Und gerade vor dieser dunklen, selbstzerstörerischen Seite vor mir habe ich panische Angst, warum genau ist für mich schwer zu erklären, weil sich für viele Leute meine Gedankengänge ziemlich erschreckend anhören.
Was ich damit sagen will ist, dass bei mir in mancher Hinsicht noch zwei Seelen in einer Brust leben - eine sehr lebensfrohe und eben diese dunkle. Ich hoffe, dass sich das irgendwann mal ändert. Aber so habe ich eben einerseits eine bunte Vorstellung meiner Zukunft, andererseits, wenn die Ängste an die Oberfläche kommen, eher ziemliche Angst vor dem Leben an sich. Da es bei mir momentan halt auch gesundheitlich nicht zum besten steht und auch im Studium nicht so läuft wie es soll etc., habe ich zur Zeit öfter mal Panik wie es weitergehen soll.

Über die Menschen, denen alles in den Schoß fällt, ärgere ich mich auch nicht. Einer von denen war mein letzter Exfreund (wie sich das schon anhört...). Der wurde von vorne bis hinten bemuttert, musste nie mal für irgendwas arbeiten bisher und war deswegen ziemlich weltfremd und egozentrisch, was ich leider zu spät festgestellt habe. Ich habe da nur festgestellt, dass er eine vollkommen andere Sicht auf die Welt hatte wie ich, da ihm noch nie irgendwas schlimmes wiederfahren ist. Das kann ich ihm natürlich nicht vorwerfen, das ist klar, aber er konnte nie meine Probleme nachvollziehen, weil er einfach keine wirklichen hatte. Er hatte eine harmonische Familie - ich nicht, er bekam ein horrendes Taschengeld - ich war trotz Nebenjob immer am Existenzminimum usw. Alleine wär er garnicht überlebensfähig gewesen, weil er einfach nichts konnte außer BWL. Er hat nichtmal bis morgen gedacht...

Ich wollte eigentlich damit sagen, dass ich vor so einem Hintergrund das positive daran sehe, dass in meinem Leben nicht alles so perfekt ist. Man wächst daran und wird stärker. Trotz aller Rückschläge hab ich mein Leben zumindest einigermaßen im Griff und weiß was ich will und wo ich hin will. Ich sehe auch, wenn es anderen schlecht geht und bin in der Lage auf sie einzugehen. Und ich weiß meinen Partner zu schätzen, weil ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist so geliebt zu werden. Das wollte ich damit eigentlich nur ausdrücken. :) Ich bin zwar manchmal neidisch auf Leute, die eine tolle Familie haben oder mehr Geld, aber dann denke ich mir auch wieder, dass es so wie es ist eben zu mir passt, sonst wäre ich wahrscheinlich ein anderer Mensch geworden. Ich wäre mit einer anderen Vergangenheit sicher nicht so gläubig und hätte vielleicht auch nicht so sehr das Bedürfnis für andere da zu sein. Vor ein paar Jahren wäre ich nie auf die Idee gekommen Gemeindereferentin werden zu wollen...
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