Traum vom Tod

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Traum vom Tod

Beitragvon Witchie » 16.10.2008, 16:19

Ich bin heute morgen aus einem Traum erwacht, über dessen Bedeutung ich schon den ganzen Tag nachdenke.

Ich sass in einem Fahrzeug, ähnlich einer U-Bahn, welche aber steil nach oben führte, also eher wie eine von diesen Bergbahnen auf Schienen. Nur das da kein Berg war. Ich war nicht alleine, es sassen noch weitere mir nicht bekannte Personen darin, ganz in der Nähe eine Frau mit einer kleinen Tochter. Wir sassen im letzten Wagen, in Fahrtrichtung also ganz hinten.
Der Wagen setzte sich in Bewegung und fuhr steil nach oben, hielt dann an, aber die Türen öffneten sich nicht. Dann bewegte sich das Gefährt rückwärts, den Berg wieder hinunter bis zur letzten Station und rumpelte dort unsanft gegen eine Betonwand, jedoch ohne das etwas passierte. Alle atmeten auf. Danach ging es wieder nach oben und wieder öffneten sich die Türen nicht und es ging wieder rückwärts runter. Dieses Mal jedoch mit einer mörderischen Geschwindigkeit. Die Frau neben mir schaute mich panisch an, ich dachte nur, dieses Mal gehts schief. Mein Blick fiel noch auf die roten Hebel der Notbremse an der Decke, aber ich dachte nur, das ist jetzt sowieso zu spät. Angst hatte ich nicht, es war eher eine Art Ohnmacht, die Dinge so nehmen zu müssen, wie sie geschehen. Die Betonmauer hinter mir kam näher, dann der Aufprall. Der Wagen und die Leute hinter mir lösten sich in ihre Bestandteile auf, es kam wie eine Welle auf mich zu, die ich wahrnahm, ohne mich umzudrehen. Dann erreichte sie mich und ich zersplitterte regelrecht, sah zu, wie ich mich auflöste und die zerstörerische Welle weiterrollte. Das alles sah irgendwie pixelmässig aus, wie eine Explosion, ich kann es gar nicht recht beschreiben. Es war schrecklich. Ich dachte...ok, das wars, jetzt existierst du nicht mehr. Dann wachte ich auf.

Zu mir:
Ich bin 48 Jahre alt, geschieden, ein Sohn, der noch zu Hause wohnt. Zudem kümmere ich mich um meine Mutter, die unter zunehmender Altersdemenz leidet.
Bei mir ist im Moment alles im Umbruch, ich stehe vor einer beruflichen Veränderung sozusagen in Warteschleife. Wie lange ich die Belastung, die das Zusammenleben mit deinem demenzerkrankten Menschen mit sich bringt, noch aushalte, weiss ich nicht. Ich bin manchmal wirklich am Ende mit meinen Nerven. Meine Finanzen liegen zur Zeit auch etwas im argen, weil ich bei dem ganzen beruflichen und häuslichen Stress den Kopf in den Sand gesteckt und mich nicht gekümmert habe. Und dann kommts meist schlimmer, als es eigentlich war.
Was das Beziehungsleben angeht ist bei mir aus einer sehr guten Freundschaft zu einem Mann langsam eine tiefe, innige Liebe entstanden. Ich habe auch meine Gefühle offen gelegt, aber er möchte nicht mehr als Freundschaft, auf die möchte er allerdings auf keinen Fall verzichten. Es tat weh, aber ein klein wenig Hoffnung blieb, bis er mir vor einigen Tagen erklärte, sich in eine Andere verliebt zu haben. Ich will auch weiterhin mit ihm befreundet bleiben, weiss aber nicht, ob ich es schaffe, dem trauten Glück zuzuschauen. Im Moment versuch ich mit etwas Abstand meine Gefühle zu vergessen.
Ich persönlich habe oft den Wunsch, mein ganzes Leben umzukrempeln, zu ändern, nach meinen Bedürftnissen zu gestalten. Ich bin immer für alle da, meinen Sohn, meine Mutter, meine besten Freunde. Selbst ganz fremde Personen erzählen mir ihre intimsten Probleme und laden ihre Sorgen bei mir ab, das passiert mir immer wieder. Nur...wann bin ich mal dran? Wann darf ICH MEIN Leben leben?

So, genug getextet, was denkt Ihr über meinen Traum?

Gruß
Witchie
Witchie
Träumerle
 
Beiträge: 4
Registriert: 16.10.2008, 15:09

Beitragvon Mantus » 16.10.2008, 18:32

ich denke so das des dein leben symbolisiert...

einerseits u-bahn die ja innem tunnel is... wo du auch steckst weil du aus deinem ganzen leben nich rauskommst..nur nach vorne kannste...

doch du spürst es geht nich weiter, der aufprall, du löst dich auf weil du einfach nich mehr kannst und du nimmst es hin....so würd ichs ausm bauch raus interpretieren...


aber ich hab noch was was ich ma so einfügen möchte..ein text von subway to sally...


Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt
er stand auf allen Wegen
er winkte und er rief nach mir so laut
er sprach mein Leben sei verwirkt
ich sollt mich zu ihm legen
ein frühes Grab sei längst für
mich gebaut

ich floh soweit das Land mich trug
soweit die Vögel fliegen
doch mir zur Seite spürte ich den Tod
sein Schatten folgte meiner Spur
ich sah ihn bei mir liegen
und seine Hände waren blutig rot

da wußte ich es weht der Wind
und Regen fällt hernieder
auch wenn schon längst kein Hahn mehr
nach mir kräht
weil ich schon längst vergessen bin
singt man mir keine Lieder
nur Unkraut grünt und blüht auf
jedem Feld

ich hab heut Nacht vom Tod geträumt
es gibt kein ewig Leben
für Mensch und Tier und Halm und Strauch
und Baum
... das war mein Traum


also wenn man ma hinter die bedeutung schaut des textes find ich es zu dir ganz passend...

seh ma zu das de dich mehr um dich kümmerst.... man kann anderen nich helfen wenn man selber kaput is...
Wäre Michelangelo Hetero gewesen, hätte er die Sixtinische Kapelle einfach weiß angestrichen....
Benutzeravatar
Mantus
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 1056
Registriert: 10.09.2008, 20:06

Beitragvon Witchie » 16.10.2008, 18:44

Ja, so ähnlich sehe ich es auch, das macht mich irgendwie ganz fertig.
Jeder sagt, seh zu, dass deine Mutter im Altersheim unterkommt, du gehst kaputt daran. Denk an dich, es ist dein Leben...

Aber das ist alles nicht so einfach...

Mag es vielleicht auch ein Zeichen sein, dass jetzt wirklich alles über mir zusammenbricht? Alles kaputt geht, sich auflöst so wie ich in dem Traum?
Witchie
Träumerle
 
Beiträge: 4
Registriert: 16.10.2008, 15:09

Beitragvon catwomen » 16.10.2008, 18:58

Hallo Witchy

In deinem Traum geht es um deine aktuelle Situation

Es sind Hinweise aus deinem Innersten, deinem wahren Selbst.
Auch wenn du im Moment nichts damit anfangen kannst.
Bedenke es sind Hinweise aus dem Unbewussten.

Solltest du also sofort das Gefühl haben, das kann nicht sein, sollte dir klar sein, wenn es dir bewusst wäre, würde deine Seele nicht versuchen dir Hineise im Traum zu geben.
Denn dann wüsstest du es ja.
Kann aber auch sein, es ist dir bewusst und du denkst ist doch nicht so schlimm.

Auch hier versucht dein wahres Selbst dich vom Gegenteil zu überzeugen
Deswegen, denke einfach mal darüber nach, lasse es wirken.
Der Traum tritt immer als Ausgleich zum Wachsein auf, deine Seele ist bemüht dir zu helfen damit es dir auch in Zukunft gut geht, denn darum geht es im Traum.
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Du fühlst dich machtlos der Situation gegenüber, vor allem auch wegen deiner Mutter, die dich evt. auch wegen ihrer Krankheit unterdrückt oder beherrscht?
Du solltest sie aufmerksam betrachten, wie sie mit dir umgeht oder auch wie du mit dir umgehen lässt.
Du bist an dem Punkt wo du dein Zeitgefühl verlierst?

Leidest unter Hemmungen, Gewissenskonflikten und Unsicherheit?
Dadurch schaffst du dir selbst Hindernisse und befindest dich in einer Sackgasse.
Hindernisse die du nur unter großer Kraftanstrengung meistern kannst.

Du sollst dich fragen, welche starken inneren Antriebe du nutzen kannst um den längst überfälligen Abschied von deiner Mutter? zu vollziehen.

Du baust emotionale Energie, das heißt Aggression auf, mit der du nur umgehen, sprich abbauen kannst, wenn du alte Einstellungen und Haltungen zerstörst.

Du leidest wahrscheinlich unter einer ernsthaften psychischen Störung
Und sollst dich sofort aus dieser Situation zurückziehen, da dir sonst Schaden droht.

Du bekommst Trost und Hilfe, Rat und Beistand!!!

Liebe Grüße catwomen
catwomen
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 1198
Registriert: 07.06.2008, 16:05
Wohnort: Baden Württemberg

Beitragvon Witchie » 16.10.2008, 20:33

Hallo Catwomen!

Als ich das oben gelesen habe, habe ich erstmal geheult. Und es stimmt alles.

Auf deiner Homepage habe ich gelesen, dass du examinierte Altenpflegerin bist, du weisst daher ja genau, wie sehr Angehörige von Demenzkranken unter dieser Situation leiden können. Die Erkrankung schreitet in den letzten Monaten bei meiner Mutter sehr schnell voran, ich habe das Gefühl, sie eh nicht mehr lange bei mir zu haben und es tut weh, zusehen zu müssen.
Ich habe schon Kontakt zu den Sozialstellen aufgenommen, weil ich mittlerweile der Auffassung bin, dass es auch für meine Mutter besser ist, im Heim untergebracht zu werden. Ich geh schliesslich noch den ganzen Tag arbeiten und kann mich nicht so kümmern, wie es eigentlich notwendig wäre. Aber bisher hat sie eine Heimaufnahme abgelehnt und wenn jemand nicht will, ohne ihre Zustimmung geht da nichts.

Ich bin auch im Grunde jemand, der nicht so schnell den Kopf hängen lässt und aufgibt, der versucht, alle Schwierigkeiten zu meistern und bisher ist es mir auch immer gelungen, egal, was da kam. So schlimm es auch war, ich hab immer otimistisch nach vorne geschaut und mich nicht unterkriegen lassen. Und das habe ich auch jetzt nicht vor.

Meine Seele hat mir heute eínen Wink gegeben, dass ist mir klar. Die Probleme, die ich zu lösen habe, sind gross und es wird nicht von heut auf morgen gehen. Aber ich werds schon packen und ich weiss, dass es Leute gibt, die mich dabei unterstützen und mir helfen.

Nichts ist wichtiger, als mein Gleichgewicht wieder zu finden, die notwendigen Schritte in die richtige Richtung zu machen. Ich muss den Berg hinauf und oben aussteigen, nicht zurückfallen und mich selbst zerstören.
Witchie
Träumerle
 
Beiträge: 4
Registriert: 16.10.2008, 15:09

Beitragvon Mantus » 16.10.2008, 20:45

ich kann dir nur das sagen, wsas ich hier schonmal erwhnt habe bei jemanden mit einer ähnlichen situation...

ich war schwer krank und mein mann immer an meiner seite... er hat sich komplett aufgeopfert....
das schlaucht und auch ich habe das stark gespürrt.... es ist einfach so das man niemandem helfen kann, wenn man selber daran kaput geht...

also tu auch mal etwas für dich...und wenn du dir vieleicht nur ne betreuung für 2-3 stunden am tag suchst... dann hast du zeit für dich
Wäre Michelangelo Hetero gewesen, hätte er die Sixtinische Kapelle einfach weiß angestrichen....
Benutzeravatar
Mantus
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 1056
Registriert: 10.09.2008, 20:06

Beitragvon Witchie » 16.10.2008, 21:13

Eine Betreuung für 2-3 Stunden reicht da nicht. Ich habe keine Möglichkeit mehr, abzuschalten. Du sitzt im Büro, hast Stress, bist aber gleichzeitig mit den Gedanken halb zu Hause. Das hat natürlich Auswirkungen auf deine Arbeitsleistung und der Stress verstärkt sich noch. Schön, wenn man dann zu Hause zur Ruhe kommen kann, aber das ist ja bei mir nicht der Fall. Dann kommt der Haushalt und da geht so einiges schief, wenn ich nicht zu Hause bin und ich muss es erst wieder richten. Also noch mehr Arbeit und keine Zeit für sich selbst. Dazu noch eine oft richtig bösartige alte Frau, die meist nicht weiss, wer du bist und wirres Zeug redet, dich aber für verrückt erklärt, wenn du versuchst, es richtig zu stellen.

In den letzten 9 Monaten war ich 3 Monate arbeitsunfähig, weil mir alles auf den Magen geschlagen ist. Ich hab 10 kg abgenommen.

Meine Mutter hat natürlich eine Menge für mich getan, aber es war ein Nehmen und Geben auf beiden Seiten. Ich sehe für mich keine Verpflichtung, irgendetwas "wieder gut machen" zu müssen, aber das Gefühl ist natürlich im Unterbewusstwein vorhanden. Und es wird mir dann auch noch ganz unverblümt vom eigenen Bruder unter die Nase gehalten, ja jahrelang auf Kosten meiner Mutter die feine Dame gespielt zu haben. Was auf keinen Fall so stimmt, er mag es vielleicht so gesehen haben. Jemand, der noch vor wenigen Wochen gesagt hat, er sei froh, sein eigenes Leben leben zu können ohne auf jemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Ich habe die Vorteile genossen (die ja auf beiden Seiten in gleicher Weise vorhanden waren), nun muss ich auch mit den Schwierigkeiten alleine klarkommen. Ich bin das Miststück und die alte Ratte und er wünscht mir meinen Untergang(Originalton meines Bruders).
Witchie
Träumerle
 
Beiträge: 4
Registriert: 16.10.2008, 15:09

Beitragvon Mantus » 17.10.2008, 16:32

süße dann solltest du vieleicht mal urlaub nehmen....solltest sehen das du sie in ein gutes heim gibst was für sie in soweit besser ist, da die pflege gut ist...

ich kann dir mal ne addy geben von einem heim die haben eine ganz ganz tolle demez station, wirklich perfekt... ich hab mir das ma angeschaut...die beraten auch gerne selbst wenn du die nich da hingibst, wird zu weit sein aber die haben bestimmt adressen und ähnliches, vieleicht auch gute tips...
Wäre Michelangelo Hetero gewesen, hätte er die Sixtinische Kapelle einfach weiß angestrichen....
Benutzeravatar
Mantus
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 1056
Registriert: 10.09.2008, 20:06


Zurück zu Träume und Deutungen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 48 Gäste