
Zu meiner Person:
Ich bin männlich, 41 Jahre alt und träume jede Nacht, wobei meine Träume in der letzten Zeit, nach dem Tod eines sehr nahe stehenden Familienmitglieds vor drei Monaten, noch intensiver geworden sind und ich quasi in Parallelrealitäten gleichzeitig lebe/träume und momentan den Faden verloren habe und diese Traumrealitäten einfach so als Bestandteil meiner multiblen Extistenz akzeptiere. Träume sind für mich so real wie die "Realität", die wir im "Alltag" erleben (wenn nicht sogar realer) aber dazu vielleicht ein anderes mal und in einer anderen Forumssektion, da dies hier den Rahmen sprengen würde.
Ein Traum, der mich sehr geformt hat, ist folgender und es würde mich sehr interessieren was ihr dazu denkt.
Es war ein sehr intensiver Traum und ich konnte fast
alles glasklar erkennen.
Ich befand mich in einem dunklen Korridor eines herabgekommenen Hauses.
Der Korridor war kärglich mit schwachen Lampen beleuchtet und die Blechlampen-
schirme reflektierten das Licht grotesk an die Wände, die grau und völlig verwahrlost waren.
Entlang des Korridors gab es sehr viele Türen, so dass ich mich entschloss in eine
Tür einzutreten. Was ich dahinter in einem einzelnen Raum sah, hat mich
sehr verblüfft. In diesem Raum war in einer Ecke eine Menschenmenge getürmt,
wie es bei einem Rugbyspiel üblich sind, wenn die Spieler um ein Ball
kämpfen und sich übereinander stapeln, nur dass die Leute in diesem Raum
versuchten sich in eine obere Ecke des Raumes zu drücken, wo absolut nichts war.
Sie kämpften regelrecht, wobei einige andere drückten, wegzogen,
über sie hinwegkletterten, aber auch halfen näher in die Ecke zu kommen.
Die Leute waren alle mit Anzügen und Kravatten gekleidet.
Der Raum hatte keine Fenster, war quadratisch, bedrückend klein und sehr schumrig beleuchtet.
Abseits standen einige sehr traurig als ob sie sich sehen würden ein Teil
dieses stupiden Haufens zu sein, die für ein Nichts an der Ecke miteinander
ringten.
Ich bin schnell raus, da es mir die Brust zuschnürte.
Ich bin in ein anderen Raum in diesem Korridor gegangen und habe ein gleiches Bild
gesehen nur, dass der "Rugbyhaufen" nur diesmal aus einfachen Arbeitern bestand,
die sehr abgearbeitet und müde aussahen. Ja fast schon bauernhaft, die ein leben lang
"ackerten".
In einem dritten Raum, habe ich Soldaten gesehen, deren Hauptmann auf dem
sich ringenden Haufen stand und in die (leere) Ecke salutierte.
Nach weiteren Räumen mit dem gleichen Bild jedoch unterschiedlichen
Menschengruppen (Ärzte, Obdachlose, Politiker...etc..), trat ich in ein Raum
mit einem Fenster und ich sprang sofort raus.
Ich landete in der Mitte eines Hinterhaushofes.
Umgeben war ich von Häuserwänden mit Fenstern an einigen Stellen.
Ich fand jedoch kein Ausgang, um diesen Ort zu verlassen.
Die Wände waren sehr hoch gen Himmel, wo ich jedoch ganz weit oben eine Art
Licht sah.
Ich wollte fliegen und flog auch. Ich flog höher und höher bis ich die Häusermauern überwunden
hatte. Was ich dann sah, hat mir den Hammer gegeben:
Bis zum Horizont Häuserblocks mit ähnlichen Höfen, aus denen es kein
Ausweg gab als zu fliegen und fliegend zu bleiben.
Ich fiel wieder zurück und erwachte.
Ich musste die restliche Nacht denkend verbringen:
Jeder hat ein gesellschaftliches Umfeld, in denen er gemäß seiner Erziehung,
seines Erfahrungsschatzes lebt. Jeder lebt in einem dieser Räume und versucht
als Sieger aus diesem Getümmel rauszukommen (bzw. "raufzukommen"). Es ist gleich, welchen
sozialen Status man hat, welcher "Kaste", Nationalität...etc man angehört.
Das Ziel was erreicht werden soll bzw. von wem auch immer
vorgegeben ist: eine ECKE, eine hohle, nichtsbedeutende ECKE.
Selbst wenn man als "Außenseiter" lebt,lebt man in einem Raum voller
"Außenseiter", die irgendwo ihre Ecke im Raum haben und irgendwas suchen.
Meistens ist es in ein anderen Raum ihrer Wünsche zu kommen, um Karriere
zu machen, um eine Familie zu gründen oder was auch immer. Also ein Bestandteil
eines anderen Raumes zu werden.
Nur wenige schaffen es ein Raum mit Fenster zu finden und rauszufliegen.
Aber wie geht es dann weiter ?