Hallo alle zusammen.
Ich habe heute Nacht etwas geträumt, dass mich nicht mehr in Ruhe lässt. Es war mal wieder einer dieser Träume, die eine unglaubliche Schwere auf der Seele hinterlassen...
Zuerst kurz zu meiner Person. Ich bin 20. Meine Eltern haben sich geschieden als ich 7 war. Seit dem habe ich meinen Vater nicht mehr gesehen und auch mit meiner Mutter nicht mehr darüber sprechen können. Meine Eltern haben sich im Ausland geschieden, bevor wir nach Deutschland gezogen sind. Mein Vater war kein guter Vater. Er war sehr aggressiv, gefährlich und verfiel dem Alkohol. Ich erinnere mich noch ganz genau als ich damals auf meinem Bett sah, mein Vater wütete und plötzlich meine Oma ins Zimmer schleuderte, mit dem Finger auf sie zeigte und schrie "ich werde dich hier einmauern bis du verreckst!". Dann schaue er mich an, ich schaue ihn an und er ging ohne etwas zu sagen wieder aus dem Zimmer. An die Winnie The Pooh Tapette erinnere ich mich heute noch. Ich habe diese Szene gemalt um sie dann zu verbrennen. Seit dem gehts mir besser. Die Begabung zu Zeichnen habe ich von ihm.
Seit dem Neusten stehe quasi auf eigenen Beinen stehe, da ich nun studiere. Für den Bafögantrag musste ich neulich die letze bekannte Adresse von meinem Vater angeben. Die Beamten wollten versuchen ihn da mal zu erreichen. Dieses Wochenende bin ich wieder bei meiner Mum zu besuch. Und heute träumte ich folgendes:
Es waren alle da, in einem unbekannten Haus mit familiärer Atmosphäre. Meine Mutter war da, ihr Lebensgefährte war da (habe ich gespürt und nicht gesehen), mein Freund war da, Mein Leiblicher Vater war da. Er lag in einem gesonderten Zimmer und schien krank zu sein oder vielleicht sogar zu sterben. Nach einer Weile kam ich in das Zimmer und mein Vater war wieder fit. Plötzlich stürmte ich auf ihn mit Fäusten los. Mit der gleichen Aggression die ich empfinde, wenn ich in Realität an ihn denke. Als ich mich ihm näherte, packte er mich am Hals und hielt mich fest. Ich konnte mich nicht bewegen. Er schaute mir in die Augen und sagte, er habe mich doch auch vermisst, aber er konnte mich nicht finden. Und dann weinte er. Ich wachte plötzlich auf und dachte mich, dass ich es von der Seite noch nicht gesehen habe. Stattdessen fragte ich mich ständig, ob es ihn überhaupt interessiert was aus mir geworden ist und ob er wohl auf mich stolz wäre.
Kurze Zeit später träumte ich weiter. Gleicher Ort, gleiche bedrückende Finsternis. Ich rannte davon, weil mich irgendwie keiner verstehen konnte. Ich träume oft, dass ich vor jemandem davon renne. Ich rannte, rannte, mein Freund und noch ein weiterer unbekannter junger Mann holten mich ein, wollten mir helfen... Dann fingen ein Paar Bäume an zu brennen und die Aufmerksamkeit fiel von mir weg. Erleichterung.
Heute Nacht träumte ich zum aller ersten Mal von meinem Vater. Das Gefühl nach dem Traum war das gleiche, als ich vor ein Paar Jahren von meiner Urgroßmutter träume kurz bevor sie gestorben ist.
Ich weiß nicht wie ich den Traum deuten soll.
Vielen Dank fürs Lesen.
Krümmelkeks.