Von Mercedes und Sonne

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Moderator: Mirakulix

Von Mercedes und Sonne

Beitragvon Shekara » 01.07.2009, 23:41

Hallo Leute. Da bin ich mal wieder.

Heute komme ich mit zwei Träumen, die mich seit Wochen beschäftigen. Was ich mir mit dem einen sagen will, das kann ich mir schon denken. Nur der Andere, der ist für mich unschlüssig.

Traum 1.

Zur Vorgeschichte: Ich war mit meinem ehemaligem Lateinlehrer, seinen beiden jungen Töchtern und meiner besten Freundin in Rumänien. Dort haben wir Hilfsgüter verteilt. Eben eine Rote Kreuz Aktion.

In meinem Traum habe ich die Verantwortung für diese beiden Mädchen. Und ich habe sie gern (was so nicht der Fall ist).
Es ist Nacht und wir gehen aus meinem Elternhaus. Schon auf dem Weg zum Auto merke ich, das etwas nicht stimmt. Ein dunkler Mercedes (? Ich bin mir nicht mehr zu 100% sicher) rollt langsam um eine Kurve auf uns zu. Ich dränge die Mädchen in das Auto und springe auf den Fahrersitz. In dem Moment fangen die Reifen des Mercedes an zu quietschen und ich sehe durch das Beifahrerfenster, das er auf uns zufährt. Ich gebe Gas und fahre zu einem anderen Haus. Mir ist es fremd, doch im Traum ist es ein Haus eines Freundes. Ich scheuche die Mädchen in das Gebäude und schlage die Tür zu. Der Mercedes rollt langsam vorbei und verschwindet dann hinter einer Kurve. Mein guter Freund (ihn gibt es nicht wirklich) kommt zu mir und fragt schockiert, was passiert sei. Ich erzähle ihm alles. Dieser gute Freund ist ein Mann im geschätzten Alter von 45 Jahren. Also eigentlich nicht meine Altersklasse. Er selbst hat auch eine kleine Tochter, die schüchtern hinter ihm steht. In dem Moment, in dem ich sie sehe, empfinde ich große Liebe für das kleine Mädchen. Sie ist geschätzte 5 oder 6 Jahre alt. Das ganze Haus ist voller Männer, die dasselbe Alter meines Freundes haben. Sie alle sind entrüstet über unseren Verfolger. Die Mädchen meines Lehrers sind jetzt nicht mehr da. Ich verliere auch keinen weiteren Gedanken über sie. In dem Haus fühle ich mich sicher. Der Mercedes fährt immer wieder ab und an vorbei. Und wenn er es nicht tut, so steht dieser große, bullige, glatzköpfige Kerl mit den gelben Augen im Schatten einer kaputten Laterne und beobachtet das Haus. Ich weiss genau, dass er der Fahrer des Mercedes ist. Und ich schwöre mir, dass er die kleine Tochter meines Freundes nicht bekommt. Denn das weiss ich genau: Er will das Kind. Die kleine Tochter erwärmt jeden das Herz. Trotz der ernsten Situation hüpft sie immer herum und sing Lieder. Anderseits wundert mich das nicht, denn sie ist ja ein Kind. Aber in ihrem Spieleifer rennt sie immer wieder aus dem Haus auf die Straße. Und jedes Mal kommt der Mercedes und es gelingt mir noch im letzten Moment, die Kleine wieder ins Haus zu ziehen. Wenn ich die starken Männer aus dem Haus rufe, dann kommen sie auch. Aber ehe sie da sind, ist mein Verfolger schon nicht mehr zu sehen. Sie glauben mir bis zu einem bestimmten Grad, doch fangen sie immer mehr an, an mir zu zweifeln. Einmal ist das kleine Mädchen dem Auto besonders nahe und ich renne zu ihr, um sie zu retten. Und obwohl die Scheiben des Autos getönt sind, kann ich unseren Verfolger klar sehen. Seine gelben Augen sehen mich hasserfüllt und wütend an. An der Stelle bin ich erwacht.


Traum 2.

Ich bin mit meinem kleinen Bruder in einem Kaufhaus. Wir springen wie beim Parkour über die Geländer und gelangen schließlich auf das Dach. Eine dicke Brücke führt zu einem anderen Hochhaus. Völlig außer Atmen grinsen wir uns an und mein Blick wandert in die Ferne. Und dann sehe ich eine riesen Sonne. Sie geht glühend heiß auf und bedeckt den ganzen Horizont. Sie ist so grell und heiß, dass das Panorama der Stadt nicht mehr zu sehen ist. Ich renne zu einem Häuschen und verstecke mich im Schatten. Mein Bruder ist nicht mehr da. Ich sehe Menschen, die durch die Hitze zu Asche verfallen. Und obwohl die Sonne kein Gesicht hat, weiß ich, dass sie böse ist und alles Leben töten will. Sie wandert ihren normalen Lauf und erleuchtet jeden Schatten einmal, sodass für die Menschen die sich dort verstecken, kein entkommen ist. Als sie wieder untergeht traue ich mich aus dem Häuschen und trete ins Freie. Alles ist zerstört und es ist kalt. Ich sehe mich um und suche einen neuen Weg um von dem Dach herunter zu kommen. In dem Moment geht die Sonne wieder auf und dasselbe Spiel beginnt von neuem. Die Sonne ist immer nur höchstens 30 Sec. weg und geht dann wieder auf. Szenenwechsel: Ich bin auf dem Land und verstecke mich in einem kleinen Bunker. Immer wenn die Sonne untergegangen ist, renne ich heraus um essbares zu suchen und etwas Wasser zu besorgen. Ich weiss, dass die Sonne mich sucht und auch mich verbrennen will. Aber ich verstecke mich jedes Mal wieder rechzeitig. Irgendwann (fragt mich nicht wie) komme ich zu einem großen Haus. Es ist nicht verputzt und die Fenster sind mit Brettern zugenagelt. Ich trete ein und finde eine ganze Gruppe von Menschen vor, die sich dort verstecken. Diese Menschen sind meine Familie, auch wenn sie mit einer echten Familie nichts gemein haben. Die Wände sind nicht tapeziert oder gestrichen. Ein alter Teppich liegt aus. Die Räume sind spärlich eingerichtet, haben aber das nötigste. Ich bekomme mein eigenes Zimmer und erfahre, dass dieses Haus eigentlich mir gehört. Ich spüre, dass meine „Familie“ nicht erfreut ist, dass ich da bin. Sie haben Angst, dass ich sie aus meinem Haus verjagen könnte. Und auch so schmieden sie untereinander nur Intrigen. Ich entschließe mich, das Haus wieder zu verlassen. Doch vorher will ich es mir genauer ansehen. Als ich die Treppen zum oberen Stockwert hinauf gehe, sehe ich durch einen Fensterspalt, dass die toten Menschen draußen wieder zum Leben erwachen. Sie haben gelbe Augen und fauliges Fleisch.
Ich will meine „Familie“ waren und ihnen sagen, das sie ruhig sein sollen. Doch die Zombies bemerken unser Haus und brechen durch die Fenster. Ich verbarrikadiere das obere Stockwerk. Eine alte Frau, die sich als meine Großmutter ausgibt, ist bei mir. Ich bitte sie, mir zu helfen, doch als ich ihr den Rücken zukehre, fällt sie mich von hinten an. Eine Erklärung brauche ich nicht. Ich weiss, dass sie es tut, damit sie Sonne sie am Leben lässt. Und nun scheinen alle ein Abkommen mit der Sonne zu haben. Mein Leben gegen das Ihre. Selbst die Zombies scheinen nur auf mich jagt zu machen, damit sie die Sonne am Ende in Frieden ruhen lässt.

Ehe der Traum zu einem Ende kommen konnte, klingelte mein Wecker.
Wenn ich über ihn nachdenke, ist er total geordnet und schlüssig. Aber wenn ich versuche ihn zu erzählen oder aufzuschreiben, wird er konfus und sehr unverständlich. Ich hoffe dennoch, dass ich jemand an meine beiden Träume herantraut und mir wieder so gut weiterhilft, wie das letzte Mal.
mfg, Shekara
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Beitragvon minush » 02.07.2009, 07:35

Hi shekara, die Träume sind sehr schlüssig und sehr detailiert geschrieben..
Vielen Dank..

In beiden Träumen geht es um Verfolgung.
Im Traum 1 ein Merzedesfahrer.. Für mich ein Symbol des Kapitalismus..

Im 2. Traum eine sonne die alles leben verbrennt..und die Menschen dazu verleitet sich gegenseitig auszuspielen, zu intregieren und am Ende zu Zombis zu werden. Zu Menschen zu werden ohne eigenen Willen.

Zomis sind für mich Symbole für Süchtige ..nach was sind sie süchtig?.. Nach deinem Eigentum...nach Eigentum schlecht hin..
Dein Unbewußtes zeigt dir meiner Ansicht nach unsere derzeitiges Wirtschafts- und Gesellschaftssystem auf.. In dem es nicht darauf ankommt zu leben.. sondern die meisten einfach ihren Vorteil ziehen wollen.. und die kapitalisten (Konzerne) klene unschuldige Kinder versuchen zu erhaschen und mit hinein zu ziehen..z.B. durch unverschämte Werbung.
Die Männer im ersten Traum deine guten Freunde stehen meiner Ansicht nach für Reife, Vernunft, und auch beschützende Liebe... Sie helfen bei konkreter Gefahr.. Aber da das Kind immer wieder hinaus rennt und du die Gefahr nur wage beschreiben kannst.. Die Freunde sie selbst nicht sehen zweifeln sie am Ende..

Kann sein das ich mich in der Deutung total irre frage einfach deine Intuion und überlege dir wie du dich gegen diese Gefahr selbst wappnen könntest...Im Traum und in der Realität..

lg minush
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Beitragvon Shekara » 02.07.2009, 10:00

Hi minush.
Danke für deinen Post. Du hast mir einen Weg gezeigt, den ich so noch nicht gesehen habe. Ich werde darüber nachdenken.
lg, Shekara :)
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