Feuer, ich als Krüppel und Diebstahl

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Moderator: Mirakulix

Feuer, ich als Krüppel und Diebstahl

Beitragvon eve » 12.06.2009, 16:18

Ich hatte heute Nacht einen beängstigenden Traum:

Ich gehe durch meine Heimatstadt. Es ist Nacht, kalt...fühlt sich nach Winter an. Ein Auto brennt in der Nähe Gebietskrankenkasse/Rotes Kreuz. Einige Menschen stehen um das Feuer. Ich sehe ins Feuer, denke "Soll ich stehenbleiben, bis das Feuer weg ist und dann meinen Weg weitergehen oder auf die andere Straßenseite wechseln?"
Ich gehe oder besser gesagt schleife mich auf die andere Straßenseite, kann mich kaum aufrecht halten, muss mich an einem Holzbalken (den ich als Stock benutze) halten, weil meine Beine nicht richtig funktionieren.

An der anderen Straßenseite angekommen sehe ich einen jungen blonden Mann (in grauer Kapuzenjacke). Er sieht mich an und in diesem Moment kommt mir der Gedanke "Ich habe meine Handtasche mit Geld und Schlüssel zuhause gelassen. Ich hab also meine Wohnung gar nicht zugesperrt."
Als könnte der Mann Gedankenlesen rennt er los...ich humple so schnell es geht hinterher.
Im Stiegenhaus angekommen (das mir schon aus anderen Träumen bekannt vorkommt) sehe ich ihn, wie er zu meiner offenen Wohnungstür hinrennt.
Ich versuche ihn mit dem Holzbalken aufzuhalten, schlage damit um mich, will um alle Welt verhindern, das er meine Wohnung betritt.
Doch es gelingt mir nicht.
Dann wache ich auf.


Ich bin 26 und weiblich. Ich habe leider einige Erlebnisse in Sachen Diebstahl (Nachbarin wurde ausgeraubt; Handtasche einer Freundin wurde in der Disco geklaut, als ich darauf aufpassen musste).
Außerdem bin ich vergesslich (vergessen hier und da Namen meiner Kolleginnen, bin mir nicht mehr sicher, ob ich meine Wohnung zugesperrt, die Balkontüre offengelassen, den Herd abgedreht habe)

Mir ist klar, dass ich das mit dem Diebstahl noch nicht richtig verarbeitet habe (obwohl es schon längere Zeit zurückliegt), aber was hat das Feuer, meine verkrüpelte Gestalt (meine Hilflosigkeit?) und das sonst alles zu bedeuten?
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Beitragvon sternenmann » 12.06.2009, 22:16

Hallo Eve,
das Auto ist ein Fortbewegungsmittel. Das ein Auto im Traum brennt und Du Dich gleichzeitig schlecht fortbewegen kannst, erscheint mir sehr traumlogisch! Für mich aus Interesse: Gehst Du von der linken auf die rechte oder von der rechten auf die linke Straßenseite?

Handtasche mit Geld und Schlüssel: In einer Handtasche bewahrt Frau wohl alles überlebensnotwenige auf. Geld=Möglichkeiten=Energie und den Wohnungsschlüssel deute ich als Zugang zu Dir selber.

Vielleicht kannst Du Deiner Vergesslichkeit/Konzentrationsschwäche begegnen in dem Du Dich einfach oft genug darauf konzentrierst was Dir wichtig ist (dafür steht nach meiner Interpretation der Schlüssel). Dazu gehört auch das Sein zu lassen, was Dich nicht anspricht. Wenn Du merkst, dass Du z.B. keine Lust darauf hast auf die Handtasche von jemand anderem aufzupassen: Sage es und lasse es... Dinge zu tun, die Du eigentlich nicht tun willst rauben nur Energie (Geld)... Vielleicht steht die offene Wohnungstür dafür, dass Du zu oft Ja sagst?

Was meinst Du?
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Beitragvon eve » 17.06.2009, 10:12

Hallo sternenmann,

Danke erstmal für die Antwort.
Auf den Zusammenhang brennendes Auto/schlecht fortbewegen bzw. vorankommen wäre ich gar nicht gekommen.

Jetzt erscheint mir das alles logischer.
Momentan befinde ich mich in einer Phase, wo mir vorkommt, nichts geht voran, das alles (Tabletten, Therapie) nichts hilft. Das hat sich natürlich dann auch in mein Unterbewusstsein und somit in meine Träume geschlichen.

Vielleicht steht die offene Wohnungstür dafür, dass Du zu oft Ja sagst?

Ja, dass stimmt wohl. Ich sage zu allen ja und amen und will es jedem recht machen. Natürlich leide ich darunter und versuche seit ein paar Monaten, alles aufzuarbeiten und mein Leben wieder lebenswerter zu machen.

Danke
eve

edit: Ach ja, ich humpelte von der rechten auf die linke Strassenseite, sternenmann. Hat das irgendetwas zu bedeuten? Kann nicht so recht glauben, dass das mehr Bedeutung hat.
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Beitragvon sternenmann » 18.06.2009, 15:23

Hi eve,
danke für Deine Antwort!

Bakan (1971) hat festgestellt, dass Menschen, die mit dem Blick nach
links ausweichen eher gesellig, musikalisch, religiös sind, eher
klassische und humanwissenschaftliche Fächer studiert haben. Eine
elektrische Stimulation des rechten vorderen Cortex verursacht eine
Blickänderung nach links. Man nimmt an, dass Menschen, die nach links
ausweichen, eine dominante rechte Hemisphäre haben, und umgekehrt.
Das stimmt mit Untersuchungen von Patienten überein, deren
Gehirnhälften durch Krankheit oder Operation getrennt wurden. Die linke
Gehirnhälfte ist eher verbal, rational und sachorientiert, während die
rechte Gehirnhälfte eher nonverbal, analogisch, subjektiv und emotional
ist. Kellermann (1997) führt diesen Gedanken weiter. So bewegt seiner
Ansicht nach jeder seine Augen in unterschiedlicher Weise, je nachdem,
welcher Denkprozess gerade stattfindet.
Quelle: http://opus.bsz-bw.de/fhhv/volltexte/2008/14/pdf/beitraege_is_21.pdf
Dabei ist bekanntlich die linke Gehirnhälfte für die rechte Körperseite zuständig und die rechte für die linke.

Für Deinen Traum könnte das also bedeuten, dass Du Dir auf der emotionalen Seite bewusster bist, was gerade mit Dir los ist. Für meine Traumdeutung nehme ich die Seiten links und rechts nicht so genau, untersuche aber für mich inwieweit diese Aufteilung von emotional und analytisch tatsächlich auch im Traum zutrifft.

In diesem Sinne:
Wie ist es mit der winterlichen Kälte: War die noch da, als Du auf der linken Seite warst?
Konntest Du mit beiden Beinen gleicht schlecht gehen?

Herzensgruß
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Beitragvon eve » 19.06.2009, 10:41

hallo sternenmann,

ich bin sowieso mehr ein Links - Mensch...sprich bin Linkshänder, arbeite also viel mit der rechten Gehirnhälfte (phantasievoll, kreativ,emotional)

Obwohl
Bakan (1971) hat festgestellt, dass Menschen, die mit dem Blick nach
links ausweichen eher gesellig, musikalisch, religiös sind, eher
klassische und humanwissenschaftliche Fächer studiert haben.

hier fast gar nichts auf mich zutrifft. :mrgreen:
Ich bin weder gesellig (momentan will ich gar keine Leute sehen), musikalisch (kann weder singen noch irgendein Instrument), religiös (naja...so wie jeder Durchschnittsösterreicher) und habe nie studiert. :lol:

Aber ich verstehe, was damit gemeint ist. :mrgreen:


Wie ist es mit der winterlichen Kälte: War die noch da, als Du auf der linken Seite warst?

Ich kann mich nicht mehr ganz genau erinnern, aber ich glaube, da ist es mir erst so richtig aufgefallen, das es kalt ist...aber nicht unangenehm, sondern so als wäre man warm eingepackt und man "riecht" nur die winterliche Kälte. Verstehst du was ich meine? Es ist nämlich schwer das auszudrücken.

Konntest Du mit beiden Beinen gleicht schlecht gehen?

Ich glaube, das rechte Bein war schlechter dran...ja, ich habe den Holzbalken auf der rechten Seite gehabt und mich darauf gestützt.

Danke und liebe Grüße
eve
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Beitragvon sternenmann » 20.06.2009, 11:44

Danke auch Dir!
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