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Fortsetzung fast in jeder Nacht?! Traum lässt mich nicht los

BeitragVerfasst: 10.05.2009, 12:43
von Renja*
Hallo Ihr!

Aslo erstmal zu mir: Ich bin weiblich, 20 Jahre alt. Ich arbeite und studiere "nebenbei", lebe in einer derzeit 3jährigen Beziehung und eigentlich läuft mein Leben derzeit so wies auch sein soll...
Habe zwar viel zu tun, aber ich bin glücklich. Neuerdings werde ich aber immer wieder von eigenartigen Träumen geplagt.

Anfangs hab ich mehrmals davon geträumt, dass mir die Zähne ausfallen, wie bei einem Kind im Zahnwechsel. Hatte dann viele blutige Zahnlücken und neuerdings kommt ein weiterer Traum dazu, der mich sehr,sehr beunruhigt.

Ich träume ihn nämlich in Fortsetzung, jede (oder fast jede) Nacht ein Stückchen weiter. Hab mittlerweile schon fast Angst vorm einschlafen.

Also der Traum:

Es fängt damit an, dass ich im Traum aufwache, neben mir mein Freund und ein Baby. Das Kleine ist vielleicht 3-4 Wochen alt. Im ersten Moment erschrecke ich mich jedesmal, dann erinnere ich mich, dass es meins ist.

Das Kleine ist brav, schläft. Dann Szenenwechsel. Ich geh meinem gewohnten Tagesablauf nach. Studium, Arbeit, mein Pferd. Ich denke nicht an das Kind, als würde ich es verdrängen, als WOLLTE ich nicht daran denken. Mein Freund ist in der Arbeit. Dann ist der Tag zuende und wir kommen nach Hause, sitzen in der Küche. Alles ist ganz normal, bis mir aufeinmal siedendheiß einfällt, dass ich den ganzen Tag das Kind vergessen habe. Es lag den ganzen Tag allein zuhause im Bett. Bekam nicht einmal was zu Essen. Ich vernachlässige es die ganze Zeit.

Also hol ich das Kleine, welches noch immer schläft. Dann wird es von mir widerwillig gestillt. Ich will es nicht, habe einfach keinen Platz in meinem Leben dafür, aber irgendwie häng ich natürlich trotzdem am Kleinen und ich nehme mir vor, besser auf das Baby zu achten.

Wir gehen schlafen, das Kleine wieder neben uns im Bett. Dann kommt der nächste Morgen und alles ist wie am Vortag. Erst erschrecke ich mich, dann geh ich wieder meinem Tagesablauf nach, vernachlässige das Kind. Es bleibt alleine zuhaus während ich meinen Tag gestalte. Ab diesem Abend vergesse ich das Kleine total, erst am nächsten Tag fällt es mir ein und hole es und füttere es zur Abwechslung mal wieder.

Nächster Tag dasselbe, nur dass sie mir am Ende des Tages das Kind wegen Vernachlässigung wegnehmen. Im Endeffekt will ich es dann zur Adoption freigeben und es regelmäßig besuchen, da ich total verzweifelt bin und überzeugt bin nicht für es sorgen zu können.




Die Träume sind von einem riesen Angst-, Versagens- und Druckgefühl begleitet. Werde jedesmal total fertig wach und sag erstmal danke, dass es "nur" ein Traum war. Ich fühle mich im Traum wenn ich das Baby registriere total überfordert, wenn nicht bin ich eigenlich zufrieden...

Kann sich jemand von euch einen Reim darauf machen? Warum träum ich immer in Etappen und setze denTraum Nacht für Nacht fort? Was soll das bedeuten? (Ich bin nicht schwanger, so nebenbei)

Würd mich über Deutungen freuen! Danke schonmal im Vorraus!

BeitragVerfasst: 10.05.2009, 14:24
von sternenmann
Hi Renja,
ich werde Dir unten verschiedene Deutungsangebote machen. Wenn Du eine emotionale Reaktion bei einer Ausführung bekommst, könnte das ein guter Hinweis sein, dass hier ein wichtiges Thema für Dich vorliegt.

Wenn Zähne ausfallen, können wichtige Lebensbedürfnisse nicht mehr oder erschwert erfüllt werden. Von zwei mir nahestehenden Menschen habe ich erfahren, dass in der Tagwelt ein starkes Gefühl der Überforderung aktuell war bevor sie vom Zahnverlust träumten. Trifft etwas davon auch auf Dich zu?

Das sich die Träume weiterentwickeln ist sehr normal. Die Traumwelt reagiert auf neue/abgewandelte Entscheidungen von Dir, die Du in der Tagwelt triffst.

Ein Baby steht nicht unbedingt für ein Baby, sondern kann etwas symbolisch "gleichwertiges" bedeuten, wie z.B. ein Arbeitsprojekt oder eine persönliche Wirkstätte mit denen man seine Lebenswünsche erfüllen möchte. Vlt. kann ein Baby aber auch für eine andere geliebte Person stehen, der Du gerne Fürsorge schenkst. Ich kann mir vorstellen, dass das Symbol Baby bei Dir aber weniger um Deine Lebenswünsche gehen könnte, sondern mehr ein Verantwortungsthema ist. Bringst Du mit Babys vor allem eine große Verantwortung in Verbindung oder eher den Wunsch nach einer eigenen Familie?

Gibt es derzeit etwas wofür Du Dich verantwortlich fühlst, Dich der Verantwortung aber nicht gewachsen fühlst bzw. die Aufgabe Dich von Deinen wirklichen Lebenswünschen entfernt? In dem Fall könnte es gut sein, dies bei den betroffenen Personen anzusprechen und ein Stück der Verantwortung oder die ganze Verantwortung wieder zurück zu geben.

Weil sich das Baby in Deinem Zimmer befand vermute ich aber, dass es um Verantwortung für Dich selber geht und nicht so sehr um die Verantwortung für andere Personen. Das eigene Bett kann auch mit dem Thema Sex oder intimer Austausch gekoppelt sein. Gibt es etwas, was Du im sexuellen Bereich mal mit Deinem Freund ausprobieren wolltest, es Dich aber bislang nicht getraut hast anzusprechen? Natürlich meine ich dabei ein Thema, das (auf dem zweiten Blick) weniger eine Kleinigkeit für Dich ist.

Es muss hier aber kein sexuelles Thema sein! Es könnte sich auch um andere wichtige Bedürfnisse handeln, die Du Dich noch nicht traust vor anderen preis zu geben. Vlt. ein Thema wovon nur Dein Freund weiß. Es könnte sich sehr lohnen, wenn Du Dir Zeit nimmst und Dich Deiner Wünsche und Bedürfnisse so tief wie möglich widmest. Auch wenn Du glücklich bist, könntest Du noch Wünsche finden, die für Dich sehr wichtig sind anzugehen. Wenn Du von allem frei wärest (kein Dir bekannter Mensch mehr leben würde) und Dir vlt. im Himmel ein Leben ausmalen würdest, was Du gerne führen würdest: Was für ein Leben würdest Du führen wollen und was wäre anders als jetzt?

Über Feedback würde ich mich natürlich sehr freuen, weil ich nur so meinen Erfahrungsschatz erweitern kann :)

Sternengruß,
Sternenmann