von Carola Parbott » 15.04.2009, 20:27
Hallo,
Ich hatte zu deinem Traum ein paar Gedanken. Vielleicht helfen sie weiter. Erst einmal fand ich den Traum nicht so durcheinander wie er Dir erschien. Leider weiss ich nicht über Deinen erwähnten Bruder Bescheid. Eventuell ist es für die Deutung hier auch nicht von Belang.
Du selbst gibst dem ganzen ja den Titel "Tod". Tod steht symbolisch für eine Zeit der totalen Umwandlung.
Mir scheint, das Thema des Traums ist Umwandlung in Bezug auf Dich bzw Deine Persönlichkeit- deshalb auch Du als plötzlich kranker Mensch. Das ganze möglichst drastisch bildlich dargestellt, durch Krebs, was allgemein ja als eine sehr aggressive Krankheit angesehen wird, die auch etwas von "endgültig" an sich hat. (Überprüfe wie Du selbst über Krebs denkst.) Interessanterweise für den Rest der Deutung: Krebs ist ja kein äußerer Organismus der auf uns einwirkt. Es sind unsere EIGENEN Zellen die sich UMGEWANDELT haben und schnell WACHSEN (natürlich in einer Form die dem Körper nicht zuträglich ist).
Du schreibst "ich bin auf Klassenfahrt mit meinen Eltern.dann sind wir irgendwo hingefahren,und ich habe ideen gehabt für eine visitenkarte."
Sich fortzubewegen steht oft in Zusammenhang mit unserem Lebensweg, sich geistig fortzubewegen, sich zu entwickeln. Der Teil, den Du als Ich verstehst, tut das mit dem verinnerlichten Elternteil zusammen (der Teil, der Dir Rat gibt und Lebensregeln vermittelt hat, würde ich vermuten). Dir kommt eine Idee zu Visitenkarten, solche Karten tun natürlich nichts anderes als unser ICH oder unsere Persönlichkeit nach außen hin darzustellen und anzupreisen. Schau her, das bin ich (zum Beispiel Dr so und so) und unter dieser Adresse könnt ihr mich finden (das ganze optisch gut gemacht). Dieses Fortbewegen hat also mit Deinem Slebstbildnis und Deiner Darstellung nach aussen hin zu tun.
Du schreibst "Dann als ich in dem Schullandheim angekommen bin,haben wir auffeinmal in der Schule geschlafen.Als ich aufgewacht bin,hatte ich plötzlich eine 6jährige Tochter."
Die Schule, als Symbol, steht für eine Phase oder auch einen Ort des Lernens. Ihr schlaft dort, was recht gut passt, denn während man in der Schule lernt, ist man ja auch nicht in der Welt aktiv sondern nimmt erst einmal mehr oder weniger passiv neue Qualitäten und Wissen in sich auf, das man dann erst einmal verinnerlicht. Schlafen kann für diese Ruhephase stehen, die Du durchgemacht hast (sofern Du nicht gerade in einer bist oder eine machen solltest).
Du wachst auf (Bist Dir nun einer Sache bewusst, hast "das grosse Erwachen")- hier kommt also eine neue Phase- und hast ein Kind. Hier hat sich also ein Dir bisher unbekannter Aspekt Deiner Selbst nun gemeldet. Dieser Teil, so kann man wohl annehmen, spielt eine wichtige Rolle in Bezug auf Dein neues Selbstbildnis. (Überprüfe wie Du Kinder siehst). Sind Kinder für Dich offen für neues, unschuldig, spontan, ehrlich, oder naiv, unkontrolliert, frech, sorgenfrei...??? Da das Kind Dein Abkömmling und damit sozusagen Deine jüngere Fortsetzung ist, fühlst Du es könne Dein neues Ich darstellen? Oder steht das Kind für Dich eher für einen Teil Deines jetzigen Selbst, dass mehr die "Eltern" braucht als Du, also noch Rat sucht, Regeln braucht und meint, es kann selbständig nicht zurecht kommen? Ein Teil, der die Dinge erklärt haben muss ? (Was Du interessanterweise später im Traum tust). Eventuell stimmt beides. Ein Kind in Deine Rolle zu stellen hiesse aber, Du willst einen Schritt zurückmachen, anstatt nach vorne. Du würdest als Kind ja Verantwortung abgeben, anstatt sie selbst zu tragen. Oder aber, das Kind muss nun erwachsen werden (nachdem Dein bisheriges Ich stirbt und es die Tatsachen ansehen muss, wohl zwangsweise). In diesem Zusammenhang- waren die Eltern mit Dir noch in der Schule nach dem Aufwachen? Oder plötzlich weg? Ich würde vermuten Du bist Dir nun "Deine eigenen Eltern" und daher allein mit Deinem Kind in der Schule.
Du schreibst "Aufeinmal gings mir nicht gut,und ich bin zum Artzt gegangen um mich untersuchen zu lassen. (Du siehst die Umwandlung als etwas leidvolles an)
Der Artzt hatte mir dann klar gemacht,dass ich einen unheilbaren Krebs habe.Ich hatte nur noch eine Woche zu leben."
Interessant das dies mit dem Auftauchen des Kindes geschieht. Die Zerstörung des alten Ich setzt damit ein, und etwas neues muss danach kommen, Du hast keine andere Wahl.
Hier folgt nun Deine Erklärung des Sachverhalts gegenüber dem Kind. Als es versteht, beginnt es schrecklich an zu weinen (möchte also nicht ,dass Dein bisheriges Ich stirbt) und Du bringst es zu Bett (emotionale Beruhigung, auch "Einschlafen lassen", unbewusst machen). In gewisser Weise erlaubst Du dem Kind, "erst einmal darüber zu schlafen".
Eine Heilung war nicht möglich. (Die Umwandlung ist definitiv nötig)
LG,Carola
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Carola Parbott am 23.02.2011, 19:07, insgesamt 2-mal geändert.