Treppen, oberste Etage, Exfreund...

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Moderator: Mirakulix

Treppen, oberste Etage, Exfreund...

Beitragvon Morgaine » 25.02.2009, 01:37

Hallo zusammen,

ich hatte über Karneval wieder einen total seltsamen, aber sehr intensiven Traum. Leider finde ich erst jetzt Zeit ihn aufzuschreiben, habe mir aber Mühe gegeben alles möglichst gut zu behalten. Besondere Vorkommnisse gab es kurz vorher eigentlich nicht, außer Karneval halt. Aber letzte Woche haben mein Freund und ich beschlossen unseren Chor zu verlassen und damit auch unsere Vorstandstätigkeit beizulegen, da wir von mehreren Leuten dort extrem enttäuscht sind, die ein falsches Spiel getrieben haben. Sehr ärgerliche und traurige Sache. Vielleicht hat es damit was zu tun.

Zuerst ging ich in dem Traum arbeiten, es war ein Nebenjob, aber ich weiß nicht genau, was das für eine Firma oder Arbeit war. Ich erinnere mich, dass ich in den Eingang des Hauses ging. Das sah mehr aus wie ein Wohnhaus, verkleidet mit solchen rauen, roten Backsteinen (ich weiß nicht wie die heißen), draußen vor dem Eingang standen grüne Büsche und ein großer Baum, es wirkte schon etwas dunkel dadurch.
Dann war ich plötzlich schon ganz oben, an meinem Arbeitsplatz. Das ganze hatte was von einem Kaufhaus oder so (ich weiß aber nicht, was verkauft wurde, vielleicht war es auch was anderes), das Dach war ganz aus Glas, die Sonne schien herein, man konnte den blauen Himmel sehen. Der Raum teilte sich auf zwei Ebenen auf, die mit zwei nebeneinander liegenden Rolltreppen verbunden waren. Die standen dann auch im Mittelpunkt. Mein Chef (fiktive Person) trug mir auf die Zeit zu messen, die man brauchte, um soundsooft mit der einen Rolltreppe hoch und mit der anderen wieder runterzufahren. Seltsamerweise musste ich die Zeit mit einem Fotoapparat messen und immer oben oder unten schnell ein Foto machen, wo dann die jeweilige Zeit draufstand. Ich meine, dass es hoch, runter, hoch war, also drei Strecken. Es können auch fünf gewesen sein, jedenfalls was ungerades. Ich beeilte mich und rannte, es war sehr anstrengend (wieso eigentlich? War doch eine Rolltreppe…). Ich weiß aber noch, dass die Zeit auf dem Fotoapparat „11,25“ anzeigte (11 Minuten, 25 Sekunden? Keine Ahnung…). Mein Chef war jedenfalls mit meiner Arbeit zufrieden.
Irgendwann danach ging ich von der oberen Ebene aus auf eine schöne Dachterrasse mit Holzplanken. Dort waren noch mehr Leute, sommerlich gekleidet und tranken mit Strohhalmen Getränke. Mein erster Freund (von dem ich schon fast 8 Jahre getrennt bin) war auch da. Er sprach mich an („Lange nicht gesehn…“ und so) und wir unterhielten und etwas mit Smalltalk, ich weiß nicht genau worüber.
Dann stand ich mit ihm plötzlich wieder unten vor dem Hauseingang. Irgendwie hatte ich Sticker und so runde Anstecker mit Motiven und Sprüchen drauf und wollte ihm davon welche geben. Aber daraufhin sagte er, er wolle die nicht, sondern er wolle echte Gefühle von mir haben und keine Symbole. (Hä???) Ich sagte ihm, dass meine Gefühle immer echt gewesen seien.

Im nächsten Traumabschnitt war ich unterwegs zu einer Univeranstaltung in Spanisch. Ich lief über eine Art Schulhof vor einem großen, alten, hässlichen, L-förmigen Gebäude. Dort gab es einen großen Holztisch mit angebauten Holzbänken (wie es sie auch manchmal auf Autobahnraststätten gibt, nur länger), wo viele andere Studenten saßen mit Heften usw. auf dem Tisch. An der Ecke, wo ich vorbeilief, saß auch ein Mädel, das mich ansprach und mir sagte, sie sei die dritte Exfreundin von eben erwähntem Exfreund (eigentlich hatte er aber, soweit ich weiß, leider garkeine richtige Beziehung mehr nach mir und unsere war für uns beide die erste). Ich grüßte sie und ging weiter auf die innere Ecke des Gebäude-Ls zu. Dort war der Eingang. Alles war sehr dreckig, rostig und heruntergekommen. Es sah aus wie ein altes Fabrikgelände oder sowas. Ich ging durch den Eingang und stand direkt in einem düsteren Treppenhaus. Die Stufen waren aus Beton und hatten ein klappriges, altes Metallgeländer. Vor allem aber war diese Treppe an manchen Stellen durch komisch gesetzte Mauern (z.B. am Durchgang zur nächsten Etage) so schmal, dass ich mich regelrecht durchquetschen musste. Ich erinnerte mich in diesem Traum daran, dass ich auch schon in anderen Träumen in diesem Treppenhaus gewesen war und es mir da noch nicht so eng vorgekommen war und wunderte mich, ob ich vielleicht jetzt dicker wäre oder ob das Treppenhaus geschrumpft sei. Ich wusste, dass ich in die 12. Etage musste und fragte mich schon nach dem ersten Stück, wie ich das schaffen sollte.
Aber dann fiel mir der Aufzug ein. Der verlief in der Mitte der Treppe, aber erst ab der 1. Etage. Bis dahin musste ich mich durchquetschen. Auch der Aufzug war sehr eng und eigentlich nur ein rostiger Metallkasten an einem Metallseil, der an einer Seite ganz offen war. Man hätte vielleicht zu zweit gerade eben drin stehen können. Ich hatte Angst einzusteigen, aber ich tat es trotzdem. An den Knöpfen im Aufzug, die auch nur noch teilweise leuchteten, sah ich, dass einige Etagen ausgelassen waren, vor allem bei den höheren Zahlen. Die 12. war aber die oberste Etage. Ich fuhr also in diesem Aufzug und hatte Angst, dass er jeden Moment abstürzten könnte. Seltsamerweise fuhr er auch nicht nur gerade nach oben, sondern plötzlich auch schräg nach oben. Ich fuhr außen an der Wand entlang, wie an einer Seilbahn und hatte noch mehr Angst, da ich nun an der freien Seite des Kastens mehrere Meter nach unten schauen konnte, ohne Sicherung, und der Aufzug ruckelte schrecklich.

Im letzten Traumabschnitt war ich dann plötzlich intim mit diesem Exfreund. D.h. eigentlich lag ich auf dem Bauch und es war mehr oder weniger eine Vergewaltigung. Es war ganz komisch, weil es so schien, als sei es für ihn eine ganz normale Situation und würde sich nicht wirklich was Böses dabei denken, aber mir war er viel zu fremd für so eine Nähe. Dann dachte ich, dass sowas auch gar nicht sein darf und ich ihm das sagen müsste, weil ich ja einen Freund hab, aber ich konnte nichts sagen und mich nicht wehren, ich war geknebelt und meine Hände waren gefesselt. Dann bin ich wach geworden und musste mich erstmal selbst beruhigen und mich überzeugen, dass nichts Schlimmes passiert war und ich bloß geträumt hatte.


Das war der Traum. Ich finde ihn total seltsam, weil er drei so unterschiedliche Teile ohne wirklichen Zusammenhang hat. Aber dennoch kommt in allen drei Teilen in irgendeiner Weise mein Exfreund vor, von dem ich, wie gesagt, schon fast 8 Jahre getrennt bin und mit dem ich in dieser Zeit auch nicht wirklich viel Kontakt hatte. Drei Jahre sogar gar keinen, zwischendrin mal etwas mehr als Versuch einer Annäherung, die dann aber in die Hose gegangen ist (er ist ein bisschen manisch veranlagt was meine Person angeht), so dass wir uns seit wieder drei Jahren höchstens zufällig mal alle paar Monate sehen, dann aber eigentlich normal miteinander reden können. Was hat der denn bitte plötzlich in so konkreter Weise in meinem Traum zu suchen? Steht er vielleicht für einen Teil der Vergangenheit oder so?
Weiter finde ich auffällig, dass es in den ersten beiden Teilen um Treppen geht und sich beide irgendwie um die höchste Etage eines Hauses drehen. Treppen rauf und runter gehen, soll ja laut Lexikon eher positiv belegt sein (Bewusstseinsebenen und so), aber ich versteh den Sinn dieser Treppen nicht (Wieso am Arbeitsplatz? Wieso schmale Treppe?). Hoch oben bedeutet männlich, Erfolg, Selbstüberschätzung? Hm… Wieso hab ich dann im zweiten Abschnitt solche Angst?

Habt ihr noch Ideen, wie man das deuten könnte?
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Kleine Deutung zur Nacht

Beitragvon Leben » 25.02.2009, 03:36

Liebe Morgaine,

gerne hätte ich die Zeit, mich noch eingehender mit Deinem Traum zu beschäftigen, doch die habe ich leider gerade nicht. Darum nur soviel:

Für Deinen Chef (den inneren, verinnerlichten?!) musst Du ja ganz schön routieren!
Immerhin, die in mehrerer Hinsicht auf den ersten Blick ziemlich sinnlos anmutende Aufgabe erledigst Du unter Anstrengungen zu seiner Zufriedenheit.
Auf mich wirkt das etwas devot, ganz ehrlich gesagt. Du machst, was er will. Selbst für Sinnloses opferst Du Dich auf, ohne zu fragen, wieso Du das tust.

Dein Exfreund. Er möchte mehr von Dir, als bloß die kleinen Geschenke (diese plakativen Symbole für Freundschaft), die Du ihm zu geben willig bist.
"Bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." So geschieht es denn auch. Er braucht Gewalt. Er vergewaltigt Dich.
Wieso scheint ihm dies so natürlich?
Da ihm in seiner Weltsicht "nichts anderes übrig bleibt", sich Dir zu nähern, wenn er seine "manische" Liebe für Dich nicht aufgeben will?
Oder wieso sonst?
(Ist er in gewisser Hinsicht jemand, der sich nimmt, was er will, ohne wirklich Rücksicht darauf zu nehmen, was der andere will - ohne Rücksicht auf Verluste?)

Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Männern, die in Deinem Traum vorkommen: jenem Chef und diesem Exfreund?

Kannst Du Dich in beiden Fällen nicht gegen den Willen des jeweiligen Mannes wehren? "Vergewaltigen" sie Dich mit ihrem starken Willen?
Läßt Du es zu?
Und falls ja, dann weil Du die Fremdbestimmung nicht richtig bemerkst, oder weil Du Dich ohnmächtig fühlst?

In welchem Bereich Deines Lebens gibt es gerade dieses Phänomen, dass Du tust, was Dir ein Mann befiehlt, so sinnlos und gleichzeitig anstrengend es Dir erscheint, bzw. wo ein Mann mit Dir tut, was er will, und was Du selbst eigentlich gar nicht willst?

Dies fragt und wünscht gute Nacht: Dein

Leben

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Beitragvon Morgaine » 25.02.2009, 21:49

Danke für eure Deutungen, ihr beiden! :-)
Das hat mir schonmal viel zum Nachdenken gegeben, aber so ganz schlüssig scheint mir das ganze noch nicht für mich zu sein... :-( Irgendwie passt es nicht so richtig zusammen, aber ich komm einfach nicht drauf... Die Treppen scheinen mir so wichtig zu sein. Kann es sein, dass sie vielleicht ein Hinweis auf den (später noch beschriebenen) Neuanfang bei den sozialen Kontakten sind? Im Leben weitergehen? Vielleicht auch in irgendeiner Weise auf eine "höhere Ebene" kommen? Wieso geh ich immer nach ganz oben? Fragen über Fragen über die ich mir noch weiter Gedanken machen muss... :-D Aber erstmal alles, was mir zu den beiden Deutungen eingefallen ist, das ist ja schon ziemlich viel. Vielleicht komm ich noch weiter, wenn ich mir das selber mit etwas Abstand nochmal durchlese.

@Leben:
Also erstmal: Mit dem Exfreund das ist komplizierte Geschichte. Ich kenne ihn schon mein halbes Leben, schon als Kind, und irgendwann verliebten wir uns ineinander. Damals, als wir zusammen waren (etwa 2 Jahre lang), ist sein jüngerer Bruder tödlich verunglückt und er kam damit psychisch nicht klar. Er meinte, es sei meine Verpflichtung ihm zu helfen, aber das konnte ich nicht, ich war mit meinen damals 18 Jahren mit der Situation vollkommen überfordert. Nach einem halben Jahr in dieser wirklich (für uns beide) schrecklichen Situation trennte er sich von mir. Für mich fing da das Leid erst richtig an, da ich mir die Schuld an seinem Elend gab, weil ich ihm nicht helfen konnte, wie er mir immer vorgeworfen hatte. Ich hab noch über ein Jahr danach gehofft, dass er mir das vergibt und zu mir zurückkehrt und hatte während dieser Zeit sogar einen Suizidversuch zu verzeichnen. Diese tiefe Depression hängt mir bis heute noch nach.
Nach etwa 2,5 Jahren fast vollkommener Funkstille nach der Trennung, trafen wir uns auf der Hochzeit von gemeinsamen Freunden wieder. Wir verstanden uns wieder gut, er war wieder ziemlich „normal“, ich auch und wir kamen überein, dass wir versuchen wollten und freundschaftlich wieder etwas anzunähern und verabredeten uns ein paar Mal zu Kaffee oder Zoobesuch. Ich war da dann wieder in einer neuen Beziehung, aber er meinte scheinbar irgendwann die Zeit wieder zurückdrehen zu können. Er gestand mir, dass er mich immer noch lieben würde und davon überzeugt sei, dass wir irgendwann heiraten würden. Mich verwirrte das damals total und ich schrieb ihm einen Brief, in dem ich um neuerlichen Abstand bat, weil ich mich ja in einer Beziehung befand und es bescheuert fand die wegen eines Mannes aufs Spiel zu setzen, den ich gar nicht mehr so richtig kannte. Trotzdem traf ich ihn ständig „zufällig“ an allen möglichen Orten in der Stadt, ich glaube, er beabsichtigte das (dazu ist zu sagen, dass er damals auch noch an der Uni das gleiche Fach studierte wie ich, es war also einfach mich zu treffen, wenn man wollte).
Kurze Zeit später verließ mich dann mein damaliger Freund wegen einer anderen Frau. Da traute sich der besagte Exfreund dann wieder näher ran, aber ich weiß nicht, was er erwartet hat, wie es einem kurz nach so einer Trennung geht. Letztenendes redete sein bester Freund auf mich ein, dass ich ihm doch wenigstens bald eine Chance geben sollte, wenn ich denn irgendwo eine sehen würde, weil es ihm doch sooo schlecht gehen würde und so. Also willigte ich nach einiger Zeit ein, dass man sich ja vielleicht wieder was öfter treffen könnte um sich wieder langsam kennenzulernen und dann zu schauen was passiert, aber dass ich keine Garantie geben könnte, dass es nochmal was wird. Schließlich war viel Zeit vergangen seit unserer Trennung und viel passiert, was kann man da schon versprechen? Aber daraufhin meldete er sich plötzlich garnicht mehr. Als ich schließlich mal vorsichtig nachfragte, wurde mir dann nur an den Kopf geworfen, dass ich ihn nur würde verarschen wollen und er sich als Lückenbüßer zu schade sei - als wenn die Initiative von mir ausgegangen sei… O.o
Nunja, dann lernte ich irgendwann jemand Neues kennen und brachte ihn mit zu einer Feier an der Uni. Schlagartig war das Interesse des Exfreundes wieder geweckt und das Spiel fing von vorne an. Er behandelte den „Rivalen“ mehr als unhöflich und beleidigte ihn in einem Gespräch mit mir. Gleichzeitig fing er wieder mit seinem Liebesgesäusel an und dass er ein Kind von mir wolle und so. Ab da bin ich ihm wirklich bewusst aus dem Weg gegangen. Das ist jetzt wieder ca. 3 Jahre her, er hat anscheinend immer noch keine andere Frau an sich rangelassen, aber bei den seltenen Gelegenheiten, wo wir uns begegnen, kann er sich jetzt zumindest benehmen. Ich weiß, dass ich nur zu schnippen bräuchte, wenn ich was von ihm haben wollte (er tut so ziemlich alles, nur um einen Kaffee mit mir trinken zu dürfen), aber das finde ich zu befremdlich und unheimlich, als dass ich Interesse hätte es zu nutzen.
Das nun zu der Geschichte mit dem Exfreund und seiner Manie. In gewisser Weise stimmt das also schon mit dem „ohne Rücksicht auf Verluste“, aber ich glaube nicht, dass er mir damit schaden will… Ich denke, er hat sich wirklich eingebildet, dass er mich noch liebt, auch wenn ich nicht glaube, dass er das wirklich getan hat. Ich hab mich sehr verändert, Menschen bleiben nicht gleich, er kannte mich doch gar nicht mehr richtig…

Ich sehe da gar keinen Zusammenhang zwischen den beiden Männern, der Chef war eigentlich auch gar nicht so wichtig. Er gab mir den Arbeitsauftrag, dann war er erstmal „weg“ und bei der letzten Strecke nach oben auf der Rolltreppe, rannte ich ihm stolz entgegen und zeigte ihm die Zeit. Er hatte vielleicht eher so die Rolle eines Vaters (wenn ich recht drüber nachdenke sogar die etwas beleibte Figur von meinem :-D ), der seine Tochter lobt oder so. Aber er war nicht wirklich zentral. Die Treppen an sich und der Exfreund waren irgendwie viel deutlicher.

Die Aufgabe, die mir der Chef gab, erschien im Traum auch nicht sinnlos (auch wenn ich nicht weiß, welchen Sinn sie hatte) und es ist ja eine Arbeit, ich werde dafür bezahlt. Er ist ja Chef, damit er bestimmt, was man machen soll. Ich fand das relativ normal, auch wenn es anstrengend war so zu laufen. Ich fand die Aufgabe nicht schlimm oder so, auch nicht demütigend. Ich glaub, ich war ganz zufrieden mit meinem Job und hab das eher freiwillig gemacht. Ich war ja dann auch stolz auf meine Leistung und das Lob und durfte mich hinterher auf der Dachterrasse ausruhen.
Bei dieser „Vergewaltigung“ war das anders. Da hab ich mich nicht wohl gefühlt. Ich hab schon gemerkt, dass ich fremdbestimmt wurde, ich wurde ja runtergedrückt und war geknebelt und konnte mich nicht wehren, ich war ja gefesselt. Ich hab mich ohnmächtig gefühlt und panisch. Aber gleichzeitig war da auch ein gewisses Maß an Zuneigung oder Mitleid (?), á la „er kann da ja nix dafür…“

Ich hab leider keinen blassen Schimmer, welcher Mann damit gemeint sein könnte. Mit meinem Vater hab ich momentan keine akuten Probleme mehr und in meiner Beziehung ist auch alles in Ordnung. Es gibt bloß eine Gruppe von Leuten aus meinem Chor, die eine Intrige gesponnen haben und böse hetzen, vor allem gegen mich. Darunter sind auch angebliche Freunde, was besonders weh tut. Eine, mit der ich im Vorstand lange zusammengearbeitet hab und die noch letzte Woche ganz nett getan hat, ist, wie ich herausgefunden habe, die Wortführerin dieser Gruppe. Und einer, den ich mal zu meinen besten Freunden zählte, der sich aber schon seit letzten Jahr komisch verhält, gehört auch zu denen. Es ist bitter zu hören und zu sehen, was diese Leute tun und ich habe beschlossen den Chor zu verlassen, weil ich mir das nicht antun möchte. Ich weiß nicht, was ich denen getan hab. Ich vermute, das wissen sie selber nicht. Ich sehe in einem neuen Chor eine Chance für mich neu anzufangen und neue Freunde zu finden.

Ansonsten gibt es mein Leben an sich, das mich zwingt Sachen zu tun, die ich nicht will. Ich hab angefangen zu studieren aus der Notlage heraus, dass ich arbeitslos war. Ich muss auf eine eigene Familie verzichten, weil ich studiere und weil ich bisher immer Katastrophenbeziehungen hatte.

Mir scheint, meine Menschenkenntnis ist nicht so vom Feinsten. Von daher würde es mich nicht wundern, wenn ich von irgendwem manipuliert werde und es nicht merke. Ich biete mich seit jeher an als Opfer. ;-)





@Ghost:
Wie gesagt, ich wüsste nicht, welcher Mann das sein könnte, es sei denn, man kann es im übertragenen Sinne sehen.

Die einzigen größeren Probleme, mit denen ich gerade kämpfe, sind gesundheitliche, finanzielle (hat man als Student ja öfter) und die oben genannten: Chor und Lebenssituation.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass der Traum irgendwas mit einem Forum zu tun hat. Meine Adminfunktion in dem einen, das das Chorforum ist, fällt nun ja auch weg, wenn ich nicht mehr Vorsitzende bin, das wäre das einzige was zumindest was mit einem Konflikt zu tun hat. In dem anderen gibt es gerade keine Konflikte, da bin ich momentan auch eher nur Mitleserin, wir sind da mehrere Admins, also keine große Sache, was ich da mache. ;-) Und dann gibt es interessehalber noch ein paar Foren, in denen ich wie hier - mal mehr, mal weniger - mitlese und schreibe.

Ich hab leider immer noch keine Ahnung, welche reale männliche Person auf diese Traumperson passen würde. Es gibt wirklich nur ganz extrem wenige wichtige Männer in meinem Leben und der mit Abstand wichtigste ist mein Freund. Wir haben aber eigentlich, Gott sei Dank, höchst selten Konflikte. Natürlich könnte man ihn als „Chef“ betrachten, wenn man davon ausgeht, dass man sein Leben immer ein wenig nach dem Partner ausrichtet, aber an sich ist er eher weniger so ein Herrschertyp. Wenn ich gemein wäre, würde ich sogar fast zum Gegenteil tendieren. ;-) Und natürlich sollte man zum Partner auch eine gewisse Nähe haben… Daher glaube ich auch nicht, dass er sich beschweren könnte keine wahren Gefühle zu bekommen.
Die einzige Problematik, die wir haben, ist, dass ich momentan ständig gesundheitliche Probleme habe (z.B. gehäufte Migräneanfälle) und es mir psychisch nicht so gut geht (angesprochene Probleme). Mein Freund leidet da manchmal ziemlich mit mir, weil er mir nicht helfen kann und das tut mir sehr leid für ihn. Das könnte vielleicht zu deinem Punkt mit der Bauchlage und den Gefühlen passen.

Das mit dem Wesen und Umfeld versteh ich nicht? Hat die Person so ein verlottertes Wesen wie diese alte Fabrik? Was ist mit der Enge? Der schwierige Weg in die geistige Ebene? Kannst du vielleicht noch was mehr erklären was du damit meinst?
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Beitragvon Morgaine » 26.02.2009, 00:35

Also, das Theater mit dem Chor mit dem daraus resultierenden Entschluss zu gehen war hauptsächlich so Mittwoch und Donnerstag letzter Woche (beschäftigt mich aber natürlich immernoch sehr) und der Traum war in der Nacht von Sonntag auf Montag.
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Treppen ...

Beitragvon Jagna » 26.02.2009, 02:20

Hallo Morgaine,

vorab möchte ich dir schreiben, dass mich deine detailreichen und umfangreichen Traumbeschreibungen nebst der ausführlichen Feedbacks beeindrucken.

Ich möchte mich auch an einer Deutung versuchen.

Ebenso wie "Das Leben" betrachte ich die Arbeiten, die du für den Chef auszuführen hast als unsinnig. Wie bei der Bundeswehr oder in einer Sportstunde bist du folgsam und läßt dir Tempo und Aufgabe diktieren. Das mag vordergründig der körperlichen Ertüchtigung förderlich sein :) , dient aber in erster Linie der Disziplinierung. Die Rolltreppe auf und ab, auf und ab, auf .....; es ist keinerlein Nutzen zu erkennen, kein Höhengewinn (Bewußtsein).... innere Mechanismen, die einfach so ablaufen (Rolltreppe). Es geht nicht nach deiner Geschwindigkeit, deinem Lebensrhythmus, sondern (wie bereits gesagt), du wirst fremdbestimmt. Du weißt es aber nicht, daher muß der Traum in seinem letzten Abschnitt deutlicher werden, nicht du hast Gewalt über dich (Selbstbestimmung), sondern der Ex-Freund. Selbst hier findest du noch verständnisvolle Worte ("... es schien so, als sei er für ihn eine ganz normale Situation und würde sich nicht wirklich was Böses dabei denken". Eine Verharmlosung, wie ich finde, denn für dich selbst ist es mittlerweile "eine ganz normale Situation" geworden. Bedenke, dass auch der Ex-Freund einen Persönlichkeitsanteil deiner selbst verkörpert.
Shit ...., hab grad versehentlich was gelöscht .... :?

Der Traum spiegelt ein dir vertrautes Beziehungsmuster. Du bist unkritisch dem Mann zu willen, nicht offensichtlich aber unbewußt. Frage, warum ist dem so? Warum bist du so empfänglich für diese Machtspiele? Einem Chef (übersetzt dein Vater) widerspricht man nicht, er ist unangefochtene Autoritätsperson ...., aus der Sicht des Kindes.
Und der Ex-Freund leidet, ist es hier falsch verstandendes Mitleid oder Schuldgefühle, die dich an ihn "fesseln". Mittlerweile ahnst du, dass "er dir viel zu fremd war für so eine Nähe", aber du kannst es noch nicht aussprechen, das unmißverständliche NEIN geht dir noch nicht über die Lippen. Mache dir bewußt, dass es kein Ausdruck von Liebe ist, wenn du auf dem Bauch liegst. Er gebraucht dich für seine Bedürfnisse (Macht und Lust), der Mensch Morgaine ist nicht von Interesse, denn sonst würde er dir in die Augen schauen. Es käme zur echten Begegnung, zum erotischen Spiel, zur körperlichen Liebe. Darum geht es aber nicht, der Traum fordert dich auf, dich vom unguten männlichen Einfluss zu unterscheiden. Mühsam mußt du Erkenntnisstufe für Erkenntnisstufe erklimmen, die Stationen deines Lebens überprüfen.(Treppe und Aufzug) Da kann es schon mal eng werden. :) Oben angelangt (die 12) ist es gepackt, du bist autonom in deinen Entscheidungen; dein Männerbild wird sich gewandelt haben. Du bist nicht mehr "gefesselt" oder fremdbestimmt, sondern handlungsfähig.

Noch was zu der Szene mit den Stickern ...., dein Ex will echte Gefühle haben, keine Symbole. Ich glaub schon, dass deine Gefühle echt sind, halt nur kindlich geäußert. Und dieses Wollen, dass schließlich in einer Fast-Vergewaltigung mündet, interpretiere ich als Vampirismus. Er will dein Blut, deine Lebendigkeit, die ihm offenkundig selbst fehlt.
Wie war als Kind dein Verhältnis zum Vater? Warst du seine "Liebste", und hast du ihm gefallen wollen (was für eine Tochter natürlich ist); ich komme wegen der Sticker drauf. Das hat was von Dekorierung, jemand toll finden. Auch in der Teenie-Zeit ist es normal, von seinem "Star" einen Anstecker zu tragen. Man ist Fan und zeigt es auch. Das ist in der Tat kein "Gefühl" sondern Idealisierung. Aber Papa kann man nur kindliche Gefühle entgegenbringen .....
Damit das ganze nicht schief, und versteckt nach Mißbrauch klingt, sei angemerkt, dass ich als Kind sozusagen "Prinz de Beukelar" war :) Mamas Liebster, will sagen; dass dieses Verhältnis vom Vater zur Tochter bzw. von der Mutter zum Sohn nicht angemessen ist und in der Seele als Überforderung und Übergriff wahrgenommen wird.

Ich hab jetzt den Faden verloren ..., vielleicht waren einige Andenken anregend.

Gute Nacht
Jagna
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