Hallo zusammen,
ich hatte über Karneval wieder einen total seltsamen, aber sehr intensiven Traum. Leider finde ich erst jetzt Zeit ihn aufzuschreiben, habe mir aber Mühe gegeben alles möglichst gut zu behalten. Besondere Vorkommnisse gab es kurz vorher eigentlich nicht, außer Karneval halt. Aber letzte Woche haben mein Freund und ich beschlossen unseren Chor zu verlassen und damit auch unsere Vorstandstätigkeit beizulegen, da wir von mehreren Leuten dort extrem enttäuscht sind, die ein falsches Spiel getrieben haben. Sehr ärgerliche und traurige Sache. Vielleicht hat es damit was zu tun.
Zuerst ging ich in dem Traum arbeiten, es war ein Nebenjob, aber ich weiß nicht genau, was das für eine Firma oder Arbeit war. Ich erinnere mich, dass ich in den Eingang des Hauses ging. Das sah mehr aus wie ein Wohnhaus, verkleidet mit solchen rauen, roten Backsteinen (ich weiß nicht wie die heißen), draußen vor dem Eingang standen grüne Büsche und ein großer Baum, es wirkte schon etwas dunkel dadurch.
Dann war ich plötzlich schon ganz oben, an meinem Arbeitsplatz. Das ganze hatte was von einem Kaufhaus oder so (ich weiß aber nicht, was verkauft wurde, vielleicht war es auch was anderes), das Dach war ganz aus Glas, die Sonne schien herein, man konnte den blauen Himmel sehen. Der Raum teilte sich auf zwei Ebenen auf, die mit zwei nebeneinander liegenden Rolltreppen verbunden waren. Die standen dann auch im Mittelpunkt. Mein Chef (fiktive Person) trug mir auf die Zeit zu messen, die man brauchte, um soundsooft mit der einen Rolltreppe hoch und mit der anderen wieder runterzufahren. Seltsamerweise musste ich die Zeit mit einem Fotoapparat messen und immer oben oder unten schnell ein Foto machen, wo dann die jeweilige Zeit draufstand. Ich meine, dass es hoch, runter, hoch war, also drei Strecken. Es können auch fünf gewesen sein, jedenfalls was ungerades. Ich beeilte mich und rannte, es war sehr anstrengend (wieso eigentlich? War doch eine Rolltreppe…). Ich weiß aber noch, dass die Zeit auf dem Fotoapparat „11,25“ anzeigte (11 Minuten, 25 Sekunden? Keine Ahnung…). Mein Chef war jedenfalls mit meiner Arbeit zufrieden.
Irgendwann danach ging ich von der oberen Ebene aus auf eine schöne Dachterrasse mit Holzplanken. Dort waren noch mehr Leute, sommerlich gekleidet und tranken mit Strohhalmen Getränke. Mein erster Freund (von dem ich schon fast 8 Jahre getrennt bin) war auch da. Er sprach mich an („Lange nicht gesehn…“ und so) und wir unterhielten und etwas mit Smalltalk, ich weiß nicht genau worüber.
Dann stand ich mit ihm plötzlich wieder unten vor dem Hauseingang. Irgendwie hatte ich Sticker und so runde Anstecker mit Motiven und Sprüchen drauf und wollte ihm davon welche geben. Aber daraufhin sagte er, er wolle die nicht, sondern er wolle echte Gefühle von mir haben und keine Symbole. (Hä???) Ich sagte ihm, dass meine Gefühle immer echt gewesen seien.
Im nächsten Traumabschnitt war ich unterwegs zu einer Univeranstaltung in Spanisch. Ich lief über eine Art Schulhof vor einem großen, alten, hässlichen, L-förmigen Gebäude. Dort gab es einen großen Holztisch mit angebauten Holzbänken (wie es sie auch manchmal auf Autobahnraststätten gibt, nur länger), wo viele andere Studenten saßen mit Heften usw. auf dem Tisch. An der Ecke, wo ich vorbeilief, saß auch ein Mädel, das mich ansprach und mir sagte, sie sei die dritte Exfreundin von eben erwähntem Exfreund (eigentlich hatte er aber, soweit ich weiß, leider garkeine richtige Beziehung mehr nach mir und unsere war für uns beide die erste). Ich grüßte sie und ging weiter auf die innere Ecke des Gebäude-Ls zu. Dort war der Eingang. Alles war sehr dreckig, rostig und heruntergekommen. Es sah aus wie ein altes Fabrikgelände oder sowas. Ich ging durch den Eingang und stand direkt in einem düsteren Treppenhaus. Die Stufen waren aus Beton und hatten ein klappriges, altes Metallgeländer. Vor allem aber war diese Treppe an manchen Stellen durch komisch gesetzte Mauern (z.B. am Durchgang zur nächsten Etage) so schmal, dass ich mich regelrecht durchquetschen musste. Ich erinnerte mich in diesem Traum daran, dass ich auch schon in anderen Träumen in diesem Treppenhaus gewesen war und es mir da noch nicht so eng vorgekommen war und wunderte mich, ob ich vielleicht jetzt dicker wäre oder ob das Treppenhaus geschrumpft sei. Ich wusste, dass ich in die 12. Etage musste und fragte mich schon nach dem ersten Stück, wie ich das schaffen sollte.
Aber dann fiel mir der Aufzug ein. Der verlief in der Mitte der Treppe, aber erst ab der 1. Etage. Bis dahin musste ich mich durchquetschen. Auch der Aufzug war sehr eng und eigentlich nur ein rostiger Metallkasten an einem Metallseil, der an einer Seite ganz offen war. Man hätte vielleicht zu zweit gerade eben drin stehen können. Ich hatte Angst einzusteigen, aber ich tat es trotzdem. An den Knöpfen im Aufzug, die auch nur noch teilweise leuchteten, sah ich, dass einige Etagen ausgelassen waren, vor allem bei den höheren Zahlen. Die 12. war aber die oberste Etage. Ich fuhr also in diesem Aufzug und hatte Angst, dass er jeden Moment abstürzten könnte. Seltsamerweise fuhr er auch nicht nur gerade nach oben, sondern plötzlich auch schräg nach oben. Ich fuhr außen an der Wand entlang, wie an einer Seilbahn und hatte noch mehr Angst, da ich nun an der freien Seite des Kastens mehrere Meter nach unten schauen konnte, ohne Sicherung, und der Aufzug ruckelte schrecklich.
Im letzten Traumabschnitt war ich dann plötzlich intim mit diesem Exfreund. D.h. eigentlich lag ich auf dem Bauch und es war mehr oder weniger eine Vergewaltigung. Es war ganz komisch, weil es so schien, als sei es für ihn eine ganz normale Situation und würde sich nicht wirklich was Böses dabei denken, aber mir war er viel zu fremd für so eine Nähe. Dann dachte ich, dass sowas auch gar nicht sein darf und ich ihm das sagen müsste, weil ich ja einen Freund hab, aber ich konnte nichts sagen und mich nicht wehren, ich war geknebelt und meine Hände waren gefesselt. Dann bin ich wach geworden und musste mich erstmal selbst beruhigen und mich überzeugen, dass nichts Schlimmes passiert war und ich bloß geträumt hatte.
Das war der Traum. Ich finde ihn total seltsam, weil er drei so unterschiedliche Teile ohne wirklichen Zusammenhang hat. Aber dennoch kommt in allen drei Teilen in irgendeiner Weise mein Exfreund vor, von dem ich, wie gesagt, schon fast 8 Jahre getrennt bin und mit dem ich in dieser Zeit auch nicht wirklich viel Kontakt hatte. Drei Jahre sogar gar keinen, zwischendrin mal etwas mehr als Versuch einer Annäherung, die dann aber in die Hose gegangen ist (er ist ein bisschen manisch veranlagt was meine Person angeht), so dass wir uns seit wieder drei Jahren höchstens zufällig mal alle paar Monate sehen, dann aber eigentlich normal miteinander reden können. Was hat der denn bitte plötzlich in so konkreter Weise in meinem Traum zu suchen? Steht er vielleicht für einen Teil der Vergangenheit oder so?
Weiter finde ich auffällig, dass es in den ersten beiden Teilen um Treppen geht und sich beide irgendwie um die höchste Etage eines Hauses drehen. Treppen rauf und runter gehen, soll ja laut Lexikon eher positiv belegt sein (Bewusstseinsebenen und so), aber ich versteh den Sinn dieser Treppen nicht (Wieso am Arbeitsplatz? Wieso schmale Treppe?). Hoch oben bedeutet männlich, Erfolg, Selbstüberschätzung? Hm… Wieso hab ich dann im zweiten Abschnitt solche Angst?
Habt ihr noch Ideen, wie man das deuten könnte?