komplizierter traum wartet auf analytiker

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Moderator: Mirakulix

komplizierter traum wartet auf analytiker

Beitragvon Sophja » 05.12.2008, 15:48

hallo zusammen! vielleicht kann sich irgend ein genie daraus einen reim machen:

es ist nacht - unter der kornhausbrücke in zh

ich und sven (mein freund) wir streiten.
glaube es geht darum dass ich die vergangenheit nicht ruhen lassen kann.
ich trage eine recht schwere tasche mit neuen sachen.
er trägt nichts, schlendert locker und trägt sommerliche kleider.
es ist kalt und ich bin warm angezogen.

sven spricht von oben herab mit mir, wie blöd ich bin und dass voller verachtung.

irgendwann wird es mir zuviel. wir sind gerade auf der anderen strassenseite angekommen, da lasse ich die tasche fallen <sie berührt knapp den randstein, ist aber nich auf der befahrenen strasse)

ich denke, jetzt bringe ich mich um - soll er doch schauen wo er bleibt, soll er doch denken dass er jetzt seinen willen bekommen hat. obwohl ich angst habe dass er denkt ich sei ein schwächling weil ich mich umzubringen will laufe ich weiter.

er ruft mir angeäzt nach: wohin gehst du?

ich sage als wäre alles o.k mit gutgelaunter stimme: es ist alles in ordnung!

während ich von sven davon renne ziehe ich alle kleider aus, halb hüpfend halb rennend ziehe ich die socken aus und rufe: komm lass uns im fluss schwimmen gehen. das sollte ihn davon ablenken dass ich mich umbringen will. ich spüre rachegefühle und sarkassmus.

dann ruft sven fröhlich: ja los! lass und gehen! er überholt mich, ist nicht mehr sauer.

plötzlich spüre ich die kälte und merke, dass ich die tasche eigentlich mitnehmen möchte, weil sie mir etwas bedeutet und ich die sachen darin mag. auch meine kleider brauche ich gegen die kälte und auch meine schuhe.

während ich auf meine kleider zugehe raschelt es im gebüsch. eine ahnung überfällt mich und mit ihr eine wild bestie ohne augen aber mit viel fell und langen krallen. ich kämpfe mit ihr und suche immer wieder nach den augen um diese auszustechen.

aber diese bestie scheint eine art intuition zu besitzen wo es mir am meisten weh tun kann und greift mich an diesen körperstellen an. panik ergreift mich.
ich rufe nach sven und denke gleichzeitig dass er eh schon ausser hörweite ist und bestimmt schon im fluss baden ist. gleichzeitig wundert es mich das es solche komische tiere in zürich gibt und sehe schon vor meinem geistigen auge die schlagzeilen darüber in der morgigen zeitung.
irgendwie belustigt mich das.
ich wehre die bestie recht gut ab. so gut dass ich mitunter denke, dass ich mit ihr tanze, wir verschmelzen ineinander. plötzlich wache ich in meiner alten wohnung (meiner letzen wohnung als ich noch single war).

viel nebel um mich - als ob ich weggetreten bin. ich bin mir nicht sicher ob ich "wirklich" wach bin, oder wieder einmal in einem traum scheinbar aufgewacht. ich weiss es nicht.

ich rufe nach sven - jetzt weiss ich nicht mehr wo ich bin - es wechselt immer zwischen der single-wohnung und der jetztigen mit ihm.

plötzlich sehe ich sven. er ist die ganze zeit vor dem fenster (im zimmer, nicht draussen!) stehengeblieben und hat gewartet bis ich ihn sehe.

ich werfe ihm vor mich alleine gelassen zu haben. er weiss von nichts - das erlebnis von mir stimme nicht - wir sind ganz normal nachhause gegangen, sagt er. sven sagt ich wäre ausser mir gewesen und hätte während dem rückweg komische sachen rausgelassen - das sagt er jetzt wieder mit verachtung in der stimme....

jetzt wache ich real auf - bin ganz starr und habe angstschweiss auf der stirn. ich brauche 3 min. bis ich mich wieder bewegen kann.
Sophja
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Beitragvon donnerflug » 10.12.2008, 20:01

Hallo Sophja,

Dich belastet die momentane Situation und Du fühlst Dich einsam. Das mag damit zu tun haben, dass Du Dich von Sven 'entfernt' hast, zumindest von Gefühl her. Du fühlst Dich von ihm nicht richtig verstanden. Aber kann es sein, dass Du eine falsche Ansicht vertrittst? Du wirst sie ändern und dadurch wieder mit ihm Eins werden. Dazu brauchst Du Rat und Hilfe; Du fühlst Dich hilflos und weiß nicht wie es weiter gehen soll. Du weißt zur Zeit auch nicht, ob Du lieber alleine sein willst, oder mit Sven ein Paar. Du zweifelst im Moment an allem was um Dich passiert.

Um es in zwei Sätze zu fassen: Überlege Deinen Standpunkt und übereile nichts. Gehe Deiner nächsten Schritte mit Bedacht an, danach wird es Dir besser gehen.

Du hast ja über Differenzen mit Sven in der Realität nichts geäußert, aber wenn ich den Traum richtig gedeutet, dann liegt ein gewaltiger Stein zwischen euch. Es würde mich schon interessieren, ob ich richtig liege, bzw. wie sich eure Partnerschaft weiter entwickelt. (In zwei/drei Monaten :wink: .)

Mit den besten Wünschen
donnerflug
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Beitragvon Jane01 » 11.12.2008, 14:55

Hallo Sophja,

zwar bin ich weder Analytikerin noch ein Genie, aber ich hoffe, ich darf dir dennoch antworten?

Zitat:
ich und sven (mein freund) wir streiten.
glaube es geht darum dass ich die vergangenheit nicht ruhen lassen kann.
ich trage eine recht schwere tasche mit neuen sachen.
er trägt nichts, schlendert locker und trägt sommerliche kleider.
es ist kalt und ich bin warm angezogen.

*Dieses Problem, dass du die Vergangenheit nicht ruhen lassen kannst, steht real zwischen Sven und dir, oder? Du schleppst eine Tasche mit dir herum, die schwer ist. Schwer = Last. In der Tasche sind aber nicht etwa alte Lasten, sondern neue Sachen. Hast du dir neue Pflichten aufgeladen - oder hast einfach die Kulisse gewechselt - sprich - behältst du Verhaltensmuster bei, die du schon immer hattest? z. B.: du trugst immer Verantwortung für andere und übernimmst immer wieder neue? Waren es in deinem Traum nur deine Sachen in der Tasche, oder auch Svens?

Zitat:
sven spricht von oben herab mit mir, wie blöd ich bin und dass voller verachtung.

irgendwann wird es mir zuviel. wir sind gerade auf der anderen strassenseite angekommen, da lasse ich die tasche fallen <sie berührt knapp den randstein, ist aber nich auf der befahrenen strasse)

ich denke, jetzt bringe ich mich um - soll er doch schauen wo er bleibt, soll er doch denken dass er jetzt seinen willen bekommen hat. obwohl ich angst habe dass er denkt ich sei ein schwächling weil ich mich umzubringen will laufe ich weiter.

* Also waren es doch Svens Sachen in der Tasche? Fühlt sich an, als ließest du sie fallen, um ihn zu bestrafen...? Nimmst du ihm gegen seinen Willen Verantwortung ab? Wieso glaubst du, es wäre sein Wille, wenn du tot bist? Du fühlst dich total von ihm erniedrigt im Traum - er erscheint dir übermächtig - schaut von oben auf dich herab und verachtet dich? Für was?

Du neidest es ihm real, dass er das Leben nimmt wie es ist und sich nicht belastet? Dass er im Hier und Jetzt ist und das Leben liebt, während du depressiv bist und dein Kopf platzt? Du möchtest dich gebraucht und wichtig für ihn fühlen, aber er gibt dir das Gefühl, dass er gut alleine klar kommt? Fühlst dich selber als Last für ihn?

Zitat:
er ruft mir angeäzt nach: wohin gehst du?

ich sage als wäre alles o.k mit gutgelaunter stimme: es ist alles in ordnung!

während ich von sven davon renne ziehe ich alle kleider aus, halb hüpfend halb rennend ziehe ich die socken aus und rufe: komm lass uns im fluss schwimmen gehen. das sollte ihn davon ablenken dass ich mich umbringen will. ich spüre rachegefühle und sarkassmus.

dann ruft sven fröhlich: ja los! lass und gehen! er überholt mich, ist nicht mehr sauer.


* Hm, du sprichst nicht aus, was in dir vorgeht, sondern tust so, als sei alles O.K. - du spielst gut gelaunt und möchtest aber sterben. Sven liebt das Leben und klar hat er Lust zu schwimmen. Du ziehst dich aus - du befreist dich - hast schon die Tasche abgeworfen und jetzt noch all deine Klamotten - jetzt bist du nackt - authentisch, hast dich geoutet... so bist du. Hört sich an, als sei Sven ein offener, freier eher hemmungsloser Mensch, während du dich für alles Mögliche schämst und solche Hemmungen hast, dass dir dieser Gedanke an Selbstmord wie ein Racheakt erscheint.... Das hört sich seelisch grausam an und nicht gesund. Die Rache wäre, dass Sven seine Unbekümmertheit, seine Lebensfreude verlieren würde, wenn er sich selbst die Schuld an deinem Tod anlasten würde?


Zitat:
plötzlich spüre ich die kälte und merke, dass ich die tasche eigentlich mitnehmen möchte, weil sie mir etwas bedeutet und ich die sachen darin mag. auch meine kleider brauche ich gegen die kälte und auch meine schuhe.

während ich auf meine kleider zugehe raschelt es im gebüsch. eine ahnung überfällt mich und mit ihr eine wild bestie ohne augen aber mit viel fell und langen krallen. ich kämpfe mit ihr und suche immer wieder nach den augen um diese auszustechen.

aber diese bestie scheint eine art intuition zu besitzen wo es mir am meisten weh tun kann und greift mich an diesen körperstellen an. panik ergreift mich.

Diese Bestie ist ein Teil von dir. Hört sich für mich nach an einer Art sexueller Befreiung an. Du hast es mal gewagt, deine "Strohhalme und Haltegriffe" abzuwerfen (kleinbürgerliches Sicherheitsdenken abgestreift), dich todesmutig ins kalte Wasser gestürzt... Als du die Kälte spürst, bekommst du Angst und willst deine Schuhe zurück und auch die warmen Klamotten. Aber jetzt hast du das "Tier" in dir entdeckt (erotische, animalische Leidenschaft?)... irgendwann erschreckt es dich gar nicht mehr wirklich - es fühlt sich gar nicht so schlecht an - du wirst eins damit... Sven hat den Vulkan in dir zum Kochen gebracht, von dem du nichtmal ahntest, dass er existiert?

Zitat:
ich rufe nach sven und denke gleichzeitig dass er eh schon ausser hörweite ist und bestimmt schon im fluss baden ist. gleichzeitig wundert es mich das es solche komische tiere in zürich gibt und sehe schon vor meinem geistigen auge die schlagzeilen darüber in der morgigen zeitung.
irgendwie belustigt mich das.
ich wehre die bestie recht gut ab. so gut dass ich mitunter denke, dass ich mit ihr tanze, wir verschmelzen ineinander. plötzlich wache ich in meiner alten wohnung (meiner letzen wohnung als ich noch single war).

Du hast ein Stück deiner Selbst wiedergefunden, was du in der Beziehung vergessen hattest? Hast du dich im "Du" (in Sven) verloren?

viel nebel um mich - als ob ich weggetreten bin. ich bin mir nicht sicher ob ich "wirklich" wach bin, oder wieder einmal in einem traum scheinbar aufgewacht. ich weiss es nicht.

ich rufe nach sven - jetzt weiss ich nicht mehr wo ich bin - es wechselt immer zwischen der single-wohnung und der jetztigen mit ihm.

plötzlich sehe ich sven. er ist die ganze zeit vor dem fenster (im zimmer, nicht draussen!) stehengeblieben und hat gewartet bis ich ihn sehe.

*Er war da.

Zitat:
ich werfe ihm vor mich alleine gelassen zu haben. er weiss von nichts - das erlebnis von mir stimme nicht - wir sind ganz normal nachhause gegangen, sagt er. sven sagt ich wäre ausser mir gewesen und hätte während dem rückweg komische sachen rausgelassen - das sagt er jetzt wieder mit verachtung in der stimme....

jetzt wache ich real auf - bin ganz starr und habe angstschweiss auf der stirn. ich brauche 3 min. bis ich mich wieder bewegen kann.

* hm... ein unproduktives Gedankenkarussell? Es war alles nur in deinem Kopf...?


Ich glaube dein Traum spiegelt, eine emotionale Abhängigkeit von Sven, extremen Selbsthass und Depressionen?

Du solltest dir professionelle Hilfe suchen - alleine kommst du da nicht raus. Sven kann dir nicht helfen. Du projezierst deinen Selbsthass und dein mangelndes Selbstvertrauen auf ihn.

L.G. Jane
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