Mein Vater weint

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Moderator: Mirakulix

Mein Vater weint

Beitragvon SONHO » 13.11.2008, 23:20

Gestern nacht war ich mit meinem leiblichen Vater unterwegs, den ich mit 18 kennenlernte. Er ist an Schizophrenie erkrankt und seit ca. 4 Jahren im betreuten wohnen. Ich habe ihn "nach Hause" zu meinen Eltern eingeladen - nur so aufnen Sprung. Meine Eltern (Mutter und Adoptivvater) haben sich vor kurzem nach langer Zeit des Streits getrennt. Mein Vater blieb im Gang stehen und ich ging in die Küche wo meine Eltern saßen - einer der beiden weinte. Sie gaben mir zu verstehen, dass er hier nicht willkommen sei. Ich fühlte mich hilflos und enttäuscht. Mein Vater stand einsam, gekränkt und weinend im Gang, in sich gekauert - ich konnte nichts tun.
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Beitragvon Jane01 » 15.11.2008, 01:26

Sonho hast du das geträumt? Da liegt soviel Schwere in diesem Traum. Du hast gerade deinen Ersatzvater verloren (im weitesten Sinne) und dir deinen leiblichen Vater geholt, denn du möchtest einen Vater und du hast einen leiblichen Vater. Leider ist dein armer Vater krank - er ist aber dein Vater. Vielleicht mag er schizophren sein, aber das Thema wurde in der Vergangenheit von dir ferngehalten? Du fühltest dich hilflos und vermutlich wäre es tatsächlich so, dass er als zuzätzliche Belastung bei deiner Mutter und ihrem Mann in ihrer krisengeschüttelten Situation nicht willkommen gewesen wäre, hättest du ihn tatsächlich mal zu dir geholt...

Du bist traurig. Aber du bist jetzt alt genug zu schauen (ich setze das einfach mal voraus), was in all den Jahren der Krankheit von deinem Vater noch übrig geblieben ist. Wer ist er? Vielleicht ist er ja ein sehr liebenswertes Wesen? Trotz allem?

Vermutlich ist dein Adoptivvater aber sehr viel wichtiger für dich gewesen, weil er für dich da war und du getrost Kind sein durftest?

Wie auch immer - deine Eltern haben sich getrennt. Sowas tut ganz furchtbar weh und natürlich bist du hilflos - du kannst daran nichts ändern... Aber deine Mutter hattest du immer und sie bleibt dir auch. Wie alt bist du?

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Beitragvon SONHO » 17.11.2008, 18:40

Ja da ist was dran.

Ich bin eigentlich 28 und durchlebe derzeit scheinbar nochmals meine Kindheit.
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Er oder sie?

Beitragvon Leben » 22.11.2008, 03:02

SONHO hat geschrieben:meine Eltern saßen - einer der beiden weinte

Wer von beiden?

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Beitragvon SONHO » 26.11.2008, 21:51

der körper meiner mutter weinte - eigentlich war es aber mein (stief)vater, den sie verkörperte. umgekehrt sagte meine mutter, dass das mit meinem leiblichen vater nicht einfach so ginge - war aber in den körper meines vaters verpackt.


Ich habe mich in letzter Zeit intensiv mit Familienthemen auseinandersetzen müssen, die integration der anteile, charakterzüge meines leiblichen vaters ist mehr als problematisch für mich - natürlich, da ich ihn schlecht kenne. meine mutter kann mir gut helfen, dinge, die an meiner person auftauchen einzustufen. Dass ich z.B. viel Denke, solange, bis ich eine Lösung finde, ist definitiv ein Zug von meinem leibl. Vater, den ich schwer akzeptieren konnte.

Auch die Loslösung von meiner Familie (Großeltern und Eltern) ist ein großes Thema, dass sich mit dem heurigen Weihnachten ergeben wird, da wir erstmals nicht zusammen sondern jeder für sich feiert.

Meine Mutter hat mir am Telefon gesagt, dass es sehr wichtig für sie ist, erstmals nach 46 Jahren zu erkennen, dass sie eine eigenständige Frau mit einer eigenen Familie ist und daher den Hl. Abend ohne Großeltern verbringen wird. Für mich war es ein großer Stoß, eine grauenhafte Vorstellung. Dennoch habe ich erkannt dass es für alle in unserer Familie wichtig ist, eigene Wege zu gehen und zu finden, da wir im Grunde niemald getrennt sind.
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