Traumdeutung

Ich hatte letzte Nacht einen merkwürdigen Traum. Weil er so merkwürdig ist würde ich gerne verstehen ob er für meinen Alltag / meine Arbeit ggf. relevant sein könnte.
Ich erinnere mich ab dem Zeitpunkt, indem ich - ich glaube mit einer Stange - in einem Felsbrocken stieß. Der Stein zerbrach nahezu in der Mitte. Drin gab es einen Hohlraum. Beim genauen Hinsehen erkannte ich in diesem nun freigelegten Raum allmählich einen großen Skorpion. Er war nicht wirklich schwarz sondern etwas fleckig, wie eine Kastanie die gerade aus ihrer Schale geholt wurde und dann auch fleckig ist, aber binnen kurzer Zeit nachdunkelt. Was mich stutzig machte war dass es schien als ob dem Skorpion sein Stachel fehlte. Ich hatte das Gefühl das er ihm vielleicht abgetrennt wurde. Irgendwie erinnerte mich das Tier aber auch an eine Kartoffel wenn sie beginnt zu sprießen. Der Skorpion als Tier selber hat mich nicht beunruhigt, er hat mir eher leid getan das er keinen Stachel hat / mehr hat oder noch nicht hat...
Ein wenig hatte ich das Gefühl dass er dort lange eingesperrt war und nun befreit war...

Schwarze Skorpione emfinde ich neben der möglichem Gefahr auch als sehr spannend und interessant.

Freue mich auf Eure Rückmeldung!
Schöne Feiertage.

Karsten

Hallo Karsten!

Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine innere Situation berichten, die ihrer symbolischen Sprache wegen ausgelegt werden müssen. Dafür versetze Dich bitte nochmal in die Handlung Deines Traumes und suche eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt. Am besten wäre eine poetische, so wie die Dichter mit ihren Werken machen. Kannst Du Unterkapitel entdecken? Gegebenen Falls setze ihnen eigene Überschriften auf...

Im nächsten Schritt geht es um die einzelnen Symbole Deines Traumes:

Von Personen, die Du kennst, erstelle bitte Charakterportraits, die ihre Vorzüge und negativen Seiten beleuchten, so dass man sich eine Vorstellung von ihnen machen kann. Unbekannte Personen skizziere ihrem Alter und Aussehen nach, Größe, Haarfarbe, Gesichtsausdruck, Haltung usw. Überlege auch, an wen, oder an was für ein Ereignis sie Dich erinnern könnten.

Für die nicht-personalen Symbole gilt, dass Du bei jedem für sich beschreiben sollst, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (entsteht oder hergestellt wird) und wozu es sich selbst oder seinem Nutzer dient. Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schaue in einem Lexikon nach.

Ein Beispiel, um Dir das „Freie Assoziieren“ besser nachvollziehbar zu machen:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
.......................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.

Wie Du siehst, beim Beschreiben der ursprünglichen 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen", um so besser.. Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Ich freue mich auf Deine Vorbereitungen!
Herzlichst, Dein Plus

Hallo Almut,
Danke für deine Interpretation.
Ich bin versucht den Traum in Verbindung mit einer möglichen Veränderung in meinem langjährigen Arbeitsumfeld zu bringen. Hier wird komplett umstrukturiert, alles Positionen meiner auch langjährigen Vorgesetzten (diverse Positionen) wurden aufgehoben und in zwei neuen Leitungsfunktionen neu ausgeschrieben.
Ich, bisher in keiner Leitungsfunktion und ohnecrelevanter Personalverantwortung, hatte gezögert mich neben ehemaligen Kollegen in leitender Position auf eine der neuen Position zu bewerben. Einerseits weil ich meine jetzige Aufgabe, Gestaltung, sehr gerne mache und andererseits weil sich die Frage stellt ob man für die neue Aufgabe, Personalverantwortung..., die richtig Persönlichkeit mitbringt (...). Da bin ich mir aus unterschiedlichen Gründen noch unsicher. Weil ich aber merke das ich Lust habe die Entwicklung aktiv mitzugestalten habe ich mich auf eine der neuen Positionen / interne Ausschreibung beworben.
Die Frage die mich umtreibt (eben vielleicht auch in meinen Träumen... ist, ob dieser Schritt - auch wegen der neuen Aufgabenfelder - zu mir und meiner Persönlichkeit passt.

Bin gespannt ob sich da Parallelen, Schlussfolgerungen ablesen lassen...

Danke!
Gruß, Karsten