Traumdeutung

Hallo liebe Leute,

ich war schon sehr lange nicht mehr aktiv hier. Es passiert im Moment sehr viel - leider nicht viel Gutes.
Ich gehe jetzt regelmäßig arbeiten und schleife mein Studium vor mich hin.
Mein Freund hat vor knapp 1,5 Monaten schluss gemacht. Davor war die Zeit mit ihm schon sehr anstrengend, da er einige Probleme hat und mich Psychisch mit runter gezogen hat.
Er hat dann schluss gemacht, ich dachte so ist es besser aber mir geht es ziemlich schlecht damit.
Das größte Problem ist nicht, dass ER nicht mehr da ist, sondern dass KEINER für mich da ist.
Ich fühle mich unglaublich einsam und alleine gelassen. Ich befürchte dass ich Depressionen habe, ich kann auch nicht mehr essen und habe schon 5 Kilo verloren.

Dann kam da ein Freund von der Fh und fragte mich ob ich nicht mitkommen möchte auf ein Festival. Seine Gruppe ist total super drauf und ich würde mich auch wohl fühlen dort.
Ich lerne also diese Leute kennen, denke mir jetzt wird alles Besser, bis dann der eine Typ ankam und mich in seinen Bann gezogen hat.
Er war so charmant zu mir, so liebevoll, und ich habe mich darauf eingelassen. Wir sind uns näher gekommen und das viel zu schnell befürchte ich.

In einem Traum vor ein paar Wochen, ich glaube kurz nachdem ich diesen Mann kennen gelernt habe, bin ich zum ersten mal hin gefallen.
Ich stehe irgendwo, ich denke mit ihm, ich weiß es nicht mehr so genau, wir stehen da und ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten. Ich sinke zu Boden, er hält mich für einen kurzen Moment fest, lässt mich dann aber fallen. Ich liege dort und kann meine Augen kaum offen halten. Mehrere Menschen stehen dort aber keiner von Ihnen scheint mir helfen zu wollen. Sie beugen sich über mir und schauen mich an aber sagen nichts.

Dann hatte ich vorletzte Nacht einen anderen Traum.
Ich wollte mit besagtem Mann ins kino gehen. Er war bei mir in der Wohnung, er hat ein Auto, aber ich wollte lieber mit dem Zug fahren.
Ich lasse ihn also in meiner Wohnung und gehe schon mal vor. Ich brauche mit dem Zug ja länger als er mit dem Auto.
Ich bin kurze Zeit später am Bahnhof, von dem ich zum Kino laufen kann. Ich sehe dass ich über eine Stunde zu früh bin.
Dann splittet sich der Traum: es gibt da nämlich einen anderen Mann der interesse an mir zeigt, mit dem ich aber bisher nur geschrieben habe. Ich kenne ihn von der Schule damals.
Im Traum Variante 1 fahre ich mit dem Bus weiter und dort steht er. Der Bus ist voll, ich gehe zu ihm um ihn zu begrüßen, umarme ihn und er hält mich danach weiter fest. Ich fühle mich geborgen, habe aber gleichzeitig ein schlechtes gewissen wegen den anderen. Dort sitzt dann ein Mädchen, ich kenne sie, sie hat mich und den anderen Mann schon mal zusammen gesehen und sie schaut mich ganz vorwurfsvoll an.
Dann kam Variante 2 wo ich zu Fuß zum Kino laufe. Eine Freundin steht bei mir und sagt, dass ich ja in der Zeit in den Möbelladen gegenüber gucken kann, denn ich wollte ja einen neuen Esstisch haben. Ich sage ihr, dass es Sonntag ist, und der Laden bestimmt nicht offen hat. Aber er hatte offen.
Ich schaue mich also nach einem Tisch um. Dort stehen ganz viele alte, rustikale Holztische und sie gefallen mir alle sehr. Die Preise standen alle unten drunter und ich musste mich immer bücken und da drunter kriechen um das lesen zu können. Die Tische waren alle sehr stark reduziert, einer von über 900€ auf 129€. Einer hat nur noch 44€ gekostet aber er war ein wenig kaputt.
Ich wollte einen Tisch gerne haben aber dann ist mir eingefallen dass ich ja kein Auto habe um ihn nach Hause zu transportieren.
Meine Freundin ist dann plötzlich wieder da und ich steige mit ihr in ihr Auto. Einen Tisch habe ich nicht gekauft.
Wir sind auf einem Parkplatz, sie parkt rückwärts aus und auf der anderen Seite sind drei Autos die genau gleichzeitig ebenfalls ausparken.
Ich sehe im Gedanken schon dass wir aufeinander prallen und rufe "achtung" und "stop" aber sie fährt einfach weiter.
Es ist nichts passiert aber ich wusste es war sehr knapp.

Gestern habe ich mit diesem Mann getroffen und ich bin danach mit zu ihm gefahren. Er hat mir dann deutlich gemacht, dass er keine Beziehung will. Er will nicht diese Verpflichtungen, er hat genug um die Ohren mit seinem Studium und total viele Leute die alle was von ihm wollen. Er hat das nicht wortwörtlich gesagt, es ist das was ich daraus verstanden habe. Er will mit mir nur 'schauen was passiert' und nüchtern betrachtet ist das auch in Ordnung so. Man muss ja nicht immer direkt ein Paar sein, man kann es ja auf sich zukommen lassen.
Das Problem ist nur leider grade meine Psychische labilität. Ich brauche dringend jemanden der mich durch diese Krise begleitet aber nun weiß ich dass er es nicht sein wird.

In der letzten Nacht kam also dieser Traum zurück: wir gehen zusammen irgendwo hin, und ich falle. Ich versuche wieder aufzustehen aber ich falle immer wieder hin. Meine Beine können mich nicht tragen. Und leider versucht er erst gar nicht mich zu halten. Niemand versucht mir zu helfen, ich liege dort und kann meine Augen nicht offen halten.
Dieser Traum macht mich unglaublich traurig ..

Die Träume sind schon ziemlich eindeutig. Eigentlich wollte ich das alles auch nur mal raus lassen.

Ich bedanke mich bei allen die sich die Zeit nehmen das zu lesen und vielleicht ein Kommentar da lassen.

Danke Allrose

ich verlange ja immer von meinem Umfeld mein Fallen aufzuhalten. Oder mich dann wieder hochzuziehen.
Wenn ich aber gerne dort liege braucht das niemand tun und das ist sowohl für mich als auch für mein Umfeld besser so.

So habe ich das jetzt interpretiert

So schnell geht das eben nicht..

TheChosenPessimist hat geschrieben:Ich verlange ja immer von meinem Umfeld mein Fallen aufzuhalten. Oder mich dann wieder hochzuziehen.

Hallo,

genau das scheint mir der Kernsatz auf den Punkt getroffen. Und wie die Träume zeigen, funktioniert es SO nicht.

Die Abhängigkeit von einem Partner, um durch die Krise zu kommen, ist an sich schon der falsche Ansatz bzw. die falsche Grundlage.

Die Trennung an Tisch und Bett ist ja ein Bild und ich traf es auch real wiederholt, dass man sich dann ein neues Bett und einen neuen Tisch und evtl. neues Geschirr kauft. Das sind nur Bilder und man muss nicht alles drei machen. Im Traume kriegst Du schon das mit dem Tisch nicht hin, auch wenn Du Deine Anspüche (älter, immer billiger) immer weiter zurückschraubst.

Ich lese hier heraus: Wenn ich ein Auto hätte, wenn ich einen starken und führenden Partner hätte, wenn ich einen guten Job hätte (ein vorheriger Traum), (dazugedichtet) wenn ich mehr Zeit und Energie hätte, wenn ich mehr essen würde, dann - oh Schreck, vor lauter Wenns bleibt ja gar kein DANN mehr, das wird nie alles passieren und schon gar nicht alles auf einmal ...?!

Entschuldige den Spott, ich war phasenweise auch in Denkketten gefangen, die nicht funktionierten und dann war der Tag oder die Woche zu Ende. Nix gemacht außer negativen Gedanken!

Die Träume zeigen auch klar, dass Du selbst Angst vor einer festen Beziehung hast, sie könnte ja wieder zerbrechen und der Partner nicht stark genug sein, um auch Dich mit durch zu ziehen bzw. schleppen. Das sollte man in Krisen als Partner durchaus tun und auch mit aller Kraft. Du aber meinst, wie eine Anhalterin in Lumpen und mit nur schwerem und nutzlosem Gepäck am Straßenrand stehen zu müssen und auf den Richtigen warten zu müssen. Das sind keine guten Startvoraussetzungen.

Statt dessen könntest Du alles Gute suchen sehen und zusammenpacken für die Reise. Deine Erfolge, Deine schönen Erlebnisse, Deine Fortschritte. Startpunkt der Reise ist Selbstannahme: Ich bin gut so, wie ich bin. Und jetzt kann es losgehen - womit auch immer.

Einfach ist das nicht. Vielleicht ist das Studium nicht das Richtige. Das Leben geht weiter. Negative Gedanken können eine Sucht sein. Therapeuten nehmen gern Süchtige auf. Die kommen mit dem Leben dann oft besser zurecht und erreichen Einzelziele. Sind aber hinterher genauso süchtig wie vorher oder noch mehr.

Spirituelles Wachstum ist ein langer Weg, die plötzlich Erleuchteten und so Befreiten sind selten in unserer Zeit. Wem das geschieht, der hat vermutlich auch anderes zu tun, als Menschen zu bekehren ...

Du könntest Hilfe in einer Selbsthilfegruppe suchen, z.B. bei "Emotions Anonymous'" oder auch bei "CodA" (Co-Abhängige). Oder in anderen spirituellen (nicht notwendig esoterischen!) Gruppen, vielleicht auch nach "Heilung auf geistigem Weg", es gibt da vieles. Dann könntest Du Deine zwischenmenschlichen Beziehungen ordnen und gesunden.

Das muss alles nicht vollkommen sein, wird es naturgemäß nie. Aber erst dann kann der Richtige kommen und Du ihn auch annehmen. Sonst würde er sich in eine Hilfebedürftige verlieben und die müsste entweder so bleiben (sonst würde er sie nicht mehr lieben?) oder sie würde sich verändern und dann würde er sie nicht mehr lieben so wie zu Beginn.

Und, dann wirst Du immer fallen.

Was nicht unbedingt etwas Schlechtes ist. Man erreicht immer einen wohl definierten Zustand. Vorsicht, auch das kann süchtig machen. Wobei es durchaus hilfreich sein kann, zu wissen, dass es einen nicht umbringt.

Achja, das Stichwort zu den Träumen, wo Dir keiner hilft, das heißt: Selbsthilfe. In sich selbst kann und muss man arbeiten. Die anderen Menschen werden sich nämlich kein Stück (oder kaum ein Stück bei Liebe) ändern. Wenn die Umstände nur anders wären - das werden sie nicht. Man muss nur davon aussuchen und dann daran und an sich arbeiten.

Viel Kritik - Nein. Du hast alles was Du brauchst, um Dein Leben zu leben und dessen Richtungen zu beinflussen. Gelingt das nicht, lernt man eben, ohne dem zufrieden zu sein.

Herzliche Grüße
Crank

Nachtrag: Ich vergaß den Glaube an Dich und an eine höhere Macht, das ist beides recht wichtig. Wie immer man es ausgestaltet.

Danke für eure Antworten ich habe alles gelesen und eigentlich auch eine Antwort verfasst aber leider nicht abgeschickt