Danke Almuth.
Ich habe den Traum in eine andere Richtung interpretiert. Ich empfinde die Szene mit dem Arbeitskollegen als eine Art Ablenkungsmanöver. Die Arbeitskollegen am runden Tisch stellen meine verschiedenen Persönlichkeitsanteile dar. Ich mache sie sozusagen betrunken, damit sie sich in Sicherheit wiegen und nicht erkennen, was ich vorhabe. Deshalb ist es auch ein Hotel. Ein Hotel hat viele Zimmer, es wird nicht so einfach sein, mich zu finden.
Die Vereinigung mit dem Mann läuft anders ab, als in meinen vorangegangenen Träumen (bzw. im realen Leben.) Wir sind auf gleicher Augenhöhe (Kollege) und wir gehen respektvoll und authentisch miteinander um. Ich hatte bisher immer Männer, die sehr viel jünger waren und auch finanziell „unter mir standen“. Und es waren auf gewisse Weise auch unerreichbare Männer, in die ich mein Idealbild hinein projizieren konnte. (Ich erinnere an den Ägypter.)
Also hier passiert etwas Neues und es trägt Früchte. Ich werde schwanger. Aber etwas in mir ist damit nicht einverstanden. Es scheint zornig, fühlt sich hintergangen, ist vllt eifersüchtig? Daher auch die Heimlichkeiten und mein Gefühl, mich verstecken zu müssen. (Die flüsternde Krankenschwester, das Licht auslassen…)
Dann die Frage nach dem anderen Mann, der ebenfalls der Vater sein könnte. Ich denke, es ist mein Therapeut. Ihn kenne ich nicht, ein Therapeut hält Privates/Persönliches ja verschlossen.
Lt. meinem Therapeuten schwanke ich zwischen Größenselbst und Minderwertigkeitskomplexen und hätte daher keine wahre Identität entwickelt, es ist eine Art Spaltung. Ich wäre wie ein Chamäleon. Könnte das Baby nicht für ein Selbst, eine eigene Identität stehen oder der Versuch dessen? Und ich habe es in der Vergangenheit schon versucht, bin aber gescheitert?
Steht das „Das Böse“ vor der Tür evtl. für das Größenselbst? Ist das Größenselbst nicht etwas Archaisches, was (einfach gesprochen) seinen Platz in der Psyche einnimmt, wenn kein realistisches Selbstbild entwickelt werden konnte und Minderwertigkeitsgefühle zu stark sind? Mein vorangegangener Traum mit der Russenmütze ist doch der Ausdruck solch einer Größenphantasie. Und dann noch auf dem Platz des Therapeuten, der mir schon immer wie ein Thron vorkam. Nur „diese Mütze“ ist zu groß und ich kann damit weder sehen noch hören. (Die Realität?) Ich muss noch erwähnen, dass ich in meinen Phantasien eher männliche Dinge tue (kämpfen usw.) und von Alexander dem Großen irgendwie besessen bin.
Könnte es also sein, dass ich diesen Teil meiner bisherigen Psyche loswerden will, (den ich übrigens für männlich halte)? Vielleicht ist das meine Art, dieses Konstrukt in Bildern auszudrücken?
Was hälst du davon? Verzettele ich mich hier zu sehr und meine Phantasie geht mit mir durch? Was ich mich auch frage: Ist es nicht auch schon wieder größenwahnsinnig, zu glauben, man könnte seine eigene Psyche überlisten?
Oh ich hoffe, es wird dir nicht zu anstrengend mit mir, aber ich hatte die vorangegangene Nacht noch einen Traum

(aber er ist nicht lang) Ich denke, wegen Zeitdruck kommt bei mir jetzt noch einiges an die Oberfläche (baldiges Therapieende).
Also...
Die Szene spielt in meinem Elternhaus. Ich habe mehrere Männer oder Hunde im Keller, die ich aber aus dem Haus haben will. Also dieses Traumbild wechselt ständig hin und her. Ich erinnere mich, dass ich Männer vom Keller in die Garage scheuche, um sie aus dem Haus zu kriegen . Es sind ausgewachsene, schöne und durchtrainierte Männer mit längerem Haar. Sie sehen aus wie Krieger. Doch dann sind es plötzlich wieder ausgewachsene Hunde.
Ich bringe sie in meinen Garten. Dort befinden sich auch Hundehütten. Ich glaube, mein Vater ist auch unter den Männern. Ich füttere sie, tagsüber sonnen sie sich und nachts lege ich sie nebeneinander, wie wenn man Beete anbaut.(Beim Sonnen und im Beet sind es wieder Männer)
Dann fällt mir ein, dass noch ein kleiner Hund im Haus ist. Ich suche und finde ihn schließlich auch im Keller. Er hat mir dort auf den Boden gepinkelt. Er ist verängstigt. Ich werde wütend und will ihn schlagen, doch dann besinne ich mich. Er hat ja nur ins Haus gepinkelt, weil er wahrscheinlich nicht ins Freie kam. Ich nehme ihn, gebe ihm ein Leckerli und trage ihn in den Garten.
Ich danke dir noch mal für deine bisherigen Interpretationen. Sie waren immer sehr emphatisch, interessant und hilfreich. Sie haben auch dazu beigetragen, mich näher mit mir zu befassen! Also DANKE Almuth!
LG