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Wiederkehrender Traum: Sportliches Versagen

BeitragVerfasst: 20.10.2016, 14:16
von nivram
Liebe TraumdeuterInnen,

ich bin 26 Jahre alt, männlich. Mehr möchte ich zu mir im Moment nicht sagen.

Ich habe schon seit einigen Jahren (ca. 10, es ist schwierig zu sagen) einen wiederkehrenden Traum, der meiner Meinung nach dasselbe "Muster" hat, welches ich als sportliches Versagen bezeichne. In letzter Zeit ist diese Art des Traums wieder vermehrt aufgetreten. Um es auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, kann man sagen, dass ich einen Sport ausübe und währenddessen nicht in der Lage bin, eine einfache Bewegung bzw. Technik auszuführen. Die Sportarten, die im Traum vorkommen, übe ich auch in meiner Freizeit aus.

Hier einige Beispiele an die ich mich noch erinnern kann:

Traum 1: Ich spiele Fußball und kann plötzlich nichtmehr schießen.

Traum 2: Ich spiele Fußball und kann nicht sprinten, d. h. Jogging-Tempo ist die maximale Geschwindigkeit und dementsprechend gewinne ich kein Laufduell.

Traum 3: Ich spiele Tennis und kann keine Vorhand mehr spielen, weil ich den Schläger nicht richtig greifen kann und dieser mir beim Schlag immer aus der Hand fällt.

Traum 4: Ich mache gerade Krafttraining aber schaffe nichtmal einen einzigen Klimmzug. Ich versuche es mehrmals aber komme keinen Milimeter nach oben.

Traum 5: Ich spiele Basketball aber kann nicht werfen. Ich versuche zu werfen aber der Ball fühlt sich schwer an und fällt nach einem Meter zu Boden. Die anderen Spieler können aber normal spielen, d. h. der Ball ist nur für mich so schwer.

Gefühle und Gedankengänge während des Traums:
Es ist in allen Träumen ungefähr gleich: Zunächst verstehe ich nicht, warum ich eine so einfache Sache nicht ausüben kann. Ich weiß in dem Augenblick, dass ich es eigentlich viel besser kann. Dann merke ich, dass es aus unerklärlichen Gründen einfach nicht klappt, egal wie oft ich es probiere. Darüber bin ich vor allem enttäuscht.

Weitere Anmerkungen:
Gelegentlich ist zu erkennen, dass der Traum in der Vergangenheit stattfindet. Das erkenne ich daran, dass ich wieder Fußball in meiner Jugendmannchaft spiele.
Auffällig ist dabei, dass ich von diesem "Versagen" nur in Verbindung mit Sport träume. Wenn ich aber in der Realität Sport treibe, habe ich keine Angst vorm Versagen oder ähnliches.

Ich bin selber schon lange am Grübeln aber komme nicht so recht weiter. Ich glaube, dass ich die ganze Sache zu kompliziert angehe, weil ich ja logischerweise Informationen über meine Vergangenheit habe und daher versuche, komplexe Verbindungen herzustellen.

Es wäre sehr nett, wenn mir jemand weiterhelfen könnte!

Re: Wiederkehrender Traum: Sportliches Versagen

BeitragVerfasst: 20.10.2016, 14:55
von plush
Hallo

Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine innere Situation berichten, die ihrer symbolischen Sprache wegen ausgelegt werden müssen. Dafür versetze Dich nochmal in das Geschehen Deines Traumes und suche eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt. Am besten ist eine poetische, so wie es die Dichter mit ihren Werken machen.

Im nächsten Schritt geht es um die
Symbole Deines Traumes.

Zu Dir bekannten Personen erstelle bitte Charakterportraits, die die positiven und negativen Eigenschaften beschreiben. Wie sieht Deine zwischenmenschliche Situation aus?

Für alle anderen Symbole gilt: überlege bei jedem gesondert, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (entsteht oder hergestellt wird, ggf wächst) und wozu es sich oder seinem Nutzer dient. Was macht es wesentlich? Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schau in einem Lexikon nach.

Ein Beispiel, um Dir die Vorgehensweise zu illustrieren:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Arzt/Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
..........................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.


Wie Du siehst, beim Beschreiben der ursprünglichen 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen" Du Dir ertauchst aus den Inhalten unter der Oberfläche Deines Traumes, desto besser. Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Hast Du Verständnisfragen?
Ich freue mich Deine Vorbereitungen!

Herzlichst, Dein Plus

Re: Wiederkehrender Traum: Sportliches Versagen

BeitragVerfasst: 21.10.2016, 11:06
von Picadora
Hallo nivram,

ich fühle mich ehrlich gesagt - trotz aller Infos, die Du ja gegeben hat - nicht in der Lage, Dir eine halbwegs sinnvolle Antwort auf Deine Anfrage zu geben. Oder sagen wir mal: eine Antwort, die Dir weiterhelfen könnte.

Träume sind Reaktionen oder Bilder Deines Inneren auf jeweils aktuelle Ereignisse (Auslöser), insofern macht es in aller Regel überhaupt keinen Sinn einen Traum verstehen zu wollen, ohne den jeweiligen Entstehungskontext zu kennen. Dazu zählt eben sowohl Deine aktuelle Lebenssituation, und was Dich gerade besonders 'beschäftigt', als auch jeweilige (emotionale) Tagesereignisse (vor dem Traum)

Genauso wenig macht es Sinn, das 'Problem' d.h. einen Trauminhalt verstehen zu wollen, wenn ich nur einen Satz oder eine kleine Szene eines Traumes habe. Für meine Art der Verstehens ist der gesamte Traum, d.h. der Verlauf entscheidend. Also z.B. ob die jeweilige Szene, die Du beschrieben hast am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Traumes steht, ist wichtig - genauso benötige ich aber das gesamte Traumbild, die gesamte Traumhandlung.

Tatsächlich gibt es kleine - aber entscheidende - Details in Träumen, die durchaus eine (Ver-)Änderung eines scheinbar 'immer gleichen' Musters erkennen lassen, aber wie gesagt, dazu benötigt man den gesamten Verlauf.

Wenn Du das alles nicht preisgeben willst, wird es schwierig.

Tut mir leid.

Vielleicht hilft Dir ja auch die Methode von plush weiter.
Grüße Picadora

Re: Wiederkehrender Traum: Sportliches Versagen

BeitragVerfasst: 22.10.2016, 15:05
von plush
Vielleicht hilft Dir ja auch die Methode von plush weiter.
Grüße Picadora

Da gibt es zu dem, was Du bislang als Voraussetzung eines fundierten Deutungsversuchs benannt hast, keinen wirklichen Unterschied. Sei denn natürlich, Du würdest bei Deinem Versuch beispielsweise für das Symbol "Sport" Deine eigenen Einfälle hinzuziehen (oder ablesen aus einem der üblichen Lexika), anstatt den Träumer selbst beschreiben zu lassen, was Sport ist und wozu es dient.
Tragisch wird es allerdings, wenn jemand bereits bei dieser Mindestanforderung (sich auf eigene Gefahr und Verantwortung selbst Gedanken zu machen) versagt...

Re: Wiederkehrender Traum: Sportliches Versagen

BeitragVerfasst: 23.10.2016, 17:44
von nivram
Danke erstmal für die vielen und detaillierten Antworten!

Fußball, Tennis, Krafttraining, Basketball – all das betreibst du tatsächlich? Und wahrscheinlich noch mehr?


Ja die Sportarten betreibe ich tatsächlich aber teilweise unregelmäßig.

Das Schlimmste, was einem solchen Mann dann passieren könnte ist versagen. Würdest du so wie in deinen Träumen auch mal in der Realität versagen … dein Selbstbild wäre beschädigt, in Frage gestellt.
In diese Richtung etwa geht der Sinn deiner Träume. Und da sie sich nun so oft wiederholen, steht dein mühsam erarbeitetes Selbstbild doch auf immer noch unsicheren Beinen, oder?


Da muss ich mir mal Gedanken drüber machen. Ich würde diese Einschätzung aber erstmal verneinen. Ich glaube jeder hat schonmal "versagt" und so geht es mir auch. Wobei das Wort "versagen" ein bischen hart ist, ich würde eher sagen manchmal rufe ich mein Potential nicht ab - im Sport wie im Beruf - aber das hat keinen übergeordneten Einfluss auf mein Selbstbild.


Ich denke mal, du wurdest erzogen, dass du immer alle Anforderungen zu bewältigen hast, immer stark, leistungsfähig, halt topp zu sein hast. Du wurdest als Mensch in Frage gestellt, du musstest erstmal was leisten, um so was wie Anerkennung deiner Person zu bekommen, nehme ich stark an.


Das kann ich eher nicht bestätigen.

Re: Wiederkehrender Traum: Sportliches Versagen

BeitragVerfasst: 23.10.2016, 18:53
von nivram
Ich werde nochmal versuchen einen Traum genauer zu schildern und die Methode von plush anwenden. Ich habe aus den Antworten geschlossen, dass es wichtiger ist, sich auf genaue Inhalte des Traums zu konzentrieren statt auf das Muster. Das hat mir schonmal sehr geholfen! Es war nur eben so, dass ich eben selber dieses wiederkehrende Muster erkannt habe und deswegen angefangen habe, mir Gedanken zu machen. Die spezifische Sportart die im Traum vorkommt ist wohl nicht so wichtig; sie hat meistens zeitlichen Bezug dazu, was ich zuletzt in meiner Freizeit gemacht habe aber auch nicht immer.

Traum 1 (etwas detaillierter, ist leider schon eine Woche her)

Der Traum war relativ kurz, die Zeit innerhalb des Traums war ca. 5 Minuten.

Der Traum fängt ganz plötzlich an: Ich spiele Fußball und laufe mich mit meiner Mannschaft warm. Ich freue mich auf das Spiel und führ mir schon das Gefühl beim Erzielen eines Tores vor Augen. Dann erkenne ich meinen alten Trainer wieder und weiß daher, dass ich in meiner alten Jugendmannschaft spiele. Das Spiel geht los. Ich erkenne ansonsten keine Personen aber das Spiel geht los. Es läuft nicht so wie ich es mir vor Augen geführt hatte. Ich gewinne mehrere Laufduelle nicht. Es fühlt sich so an als könnte ich einfach den Schalter nicht umlegen. Ich versuche es mehrmals aber Ich weiß zu dem Zeitpunkt, dass das nicht normal ist und frage mich woran es liegt. Ich ärgere mich darüber und bin enttäuscht, weil ich mich auf das Spiel gefreut habe. Kurze Zeit später ist der Traum zu Ende. Gegen Ende des Traums realisiere ich, dass ich nur träume, weil ich dann die Information verarbeitet habe, dass ich meinen Jugentrainer erkannt habe aber doch gar nicht mehr 19 bin und daher auch nichtmehr in dieser Mannschaft spiele. Beim Aufwachen bin ich darüber enttäuscht.

Anmerkungen zu meiner Person
Am Ende des Traums bin ich enttäuscht, dass es nur ein Traum war. Dies ist der Fall, weil ich seit 7 Jahren kein Fußball mehr auf Vereinsebene spiele aber mir in diesem Augenblick wünsche, dass es anders gekommen wäre. Ich hatte mit 19 Jahren einen Kreuzbandriss mit mehreren Folgeverletzungen und habe anschließend meine "Karriere" beenden. Darüber bin ich aber immer noch enttäuscht, weil ich eigentlich nie einen richtigen "Ersatz" für den Sport gefunden habe. Vor zwei Jahren hatte ich dann nochmal eine Knieoperation und kann seit einem halben Jahr wieder regelmäßig Kontaktsportarten ausführen. Bisher allerdings nur als Hobby und ich merke auch selber, dass ich nichtmehr so gut bin wie früher. Trotzdem überlege ich wieder mit Fußball anzufangen und zu sehen, wofür es noch reicht. Wenn ich es mir recht überlege treten meine Träume auch vermehrt auf, seitdem dieser Gedankengang an Konturen gewinnt.

Meine Interpretation
Kann es sein, dass mein Traum mir vor Augen führt, dass ich nichtmehr der Alte bin und mir gleichzeitig aufzeigt wie ich mich fühlen werde, wenn ich mich nochmal auf professioneller Ebene versuche und dann scheitere? Das würde ja bedeuten, dass ich das sein lassen soll. Immerhin gibt mir der Traum ein negatives Gefühl und das möchte ich ja vermeiden.


Fragen
1. Was bedeutet es allgemein, wenn man wiederkehrende Träume hat oder Träume mit ähnlichem Muster? In meinem Fall habe es bisher so interpretiert, dass mein Unterbewusstsein mir etwas mitteilen möchte. Kann ein solches Muster auch zufällig sein und womöglich gar keine Bedeutung haben?

2. Was haltet ihr von meiner Interpretation?
- Ist es möglich, dass mich mein Unterbewusstsein in meiner Entscheidungsfindung beeinflussen bzw. in die richtige Richtung lenken will?
- Oder ist der Traum einfach nur ein Abbild meiner Ängste? (Zugegeben, wenn das alles ist, wovor man Angst hat, kann man sich glücklich schätzen :))

3. Entschuldigung plush, dass ich Deine Methode noch nich angewendet habe. Ich werde versuchen, dies in den nächsten Tagen zu tun. Welche Wörter sind aus Deiner Sicht Bilder bzw. sollten von mir beschrieben werden?

Vielen Dank schonmal vorab!

Re: Wiederkehrender Traum: Sportliches Versagen

BeitragVerfasst: 23.10.2016, 19:43
von Caterina
Hallo Nivram,

nivram hat geschrieben:Ich werde nochmal versuchen einen Traum genauer zu schildern und die Methode von plush anwenden. Ich habe aus den Antworten geschlossen, dass es wichtiger ist, sich auf genaue Inhalte des Traums zu konzentrieren statt auf das Muster. Das hat mir schonmal sehr geholfen! Es war nur eben so, dass ich eben selber dieses wiederkehrende Muster erkannt habe und deswegen angefangen habe, mir Gedanken zu machen. Die spezifische Sportart die im Traum vorkommt ist wohl nicht so wichtig; sie hat meistens zeitlichen Bezug dazu, was ich zuletzt in meiner Freizeit gemacht habe aber auch nicht immer.

Traum 1 (etwas detaillierter, ist leider schon eine Woche her)

Der Traum war relativ kurz, die Zeit innerhalb des Traums war ca. 5 Minuten.

Der Traum fängt ganz plötzlich an: Ich spiele Fußball und laufe mich mit meiner Mannschaft warm. Ich freue mich auf das Spiel und führ mir schon das Gefühl beim Erzielen eines Tores vor Augen. Dann erkenne ich meinen alten Trainer wieder und weiß daher, dass ich in meiner alten Jugendmannschaft spiele. Das Spiel geht los. Ich erkenne ansonsten keine Personen aber das Spiel geht los. Es läuft nicht so wie ich es mir vor Augen geführt hatte. Ich gewinne mehrere Laufduelle nicht. Es fühlt sich so an als könnte ich einfach den Schalter nicht umlegen. Ich versuche es mehrmals aber Ich weiß zu dem Zeitpunkt, dass das nicht normal ist und frage mich woran es liegt. Ich ärgere mich darüber und bin enttäuscht, weil ich mich auf das Spiel gefreut habe. Kurze Zeit später ist der Traum zu Ende. Gegen Ende des Traums realisiere ich, dass ich nur träume, weil ich dann die Information verarbeitet habe, dass ich meinen Jugentrainer erkannt habe aber doch gar nicht mehr 19 bin und daher auch nichtmehr in dieser Mannschaft spiele. Beim Aufwachen bin ich darüber enttäuscht.

Anmerkungen zu meiner Person
Am Ende des Traums bin ich enttäuscht, dass es nur ein Traum war. Dies ist der Fall, weil ich seit 7 Jahren kein Fußball mehr auf Vereinsebene spiele aber mir in diesem Augenblick wünsche, dass es anders gekommen wäre. Ich hatte mit 19 Jahren einen Kreuzbandriss mit mehreren Folgeverletzungen und habe anschließend meine "Karriere" beenden. Darüber bin ich aber immer noch enttäuscht, weil ich eigentlich nie einen richtigen "Ersatz" für den Sport gefunden habe. Vor zwei Jahren hatte ich dann nochmal eine Knieoperation und kann seit einem halben Jahr wieder regelmäßig Kontaktsportarten ausführen. Bisher allerdings nur als Hobby und ich merke auch selber, dass ich nichtmehr so gut bin wie früher.

Meine Interpretation
Kann es sein, dass mein Traum mir vor Augen führt, dass ich nichtmehr der Alte bin und mir auffzeigt wie ich mich fühlen werde, wenn ich mich nochmal auf professioneller Ebene versuche und dann scheitere? Das würde ja bedeuten, dass ich das sein lassen soll. Immerhin gibt mir der Traum ein negatives Gefühl und das möchte ich ja vermeiden.


Fragen
1. Was bedeutet es allgemein, wenn man wiederkehrende Träume hat oder Träume mit ähnlichem Muster? In meinem Fall habe es bisher so interpretiert, dass mein Unterbewusstsein mir etwas mitteilen möchte. Kann ein solches Muster auch zufällig sein und womöglich gar keine Bedeutung haben?

2. Was haltet ihr von meiner Interpretation?
- Ist es möglich, dass mich mein Unterbewusstsein in meiner Entscheidungsfindung beeinflussen bzw. in die richtige Richtung lenken will?

3. Entschuldigung plush, dass ich Deine Methode nich angewendet habe. Ich werde versuchen, dies in den nächsten Tagen zu tun. Welche Wörter sind aus Deiner Sicht Bilder bzw. sollte von mir beschrieben werden?

Vielen Dank schonmal vorab!


Ich will deine Fragen und Interpretation als Grundlage meiner Gedanken verwenden:

Frage 1:
Aus meiner Sicht hast du das gut erkannt. Nach meiner Erfahrung kehren Träume mit demselben Thema in Variationen immer dann zurück, wenn wir das Thema entweder nicht erkannt oder noch nicht gelöst haben für uns. Ein Muster ist nie zufällig, sondern meist "erlernt" und hat somit für uns persönlich immer eine (individuelle) Bedeutung, genau die gilt es für dich herauszuarbeiten. Der erste Schritt ist, das Muster zu erkennen, es dann zu decodieren, um dann daraus Lösungen abzuleiten.

Frage 2:
"Manipulativ" sind wir entweder selbst oder das andere uns manipulieren. Dein UB manipuliert dich nicht, es "leitet" dich, wenn du es zulässt ;-).

Frage 3:
Kann es sein, dass mein Traum mir vor Augen führt, dass ich nichtmehr der Alte bin und mir auffzeigt wie ich mich fühlen werde, wenn ich mich nochmal auf professioneller Ebene versuche und dann scheitere? Das würde ja bedeuten, dass ich das sein lassen soll. Immerhin gibt mir der Traum ein negatives Gefühl und das möchte ich ja vermeiden.


Auf mich wirkt diese Frage von dir, wie "eine Angst von dir" - kann das sein?
Das "Muster" in deinem Traum, das ich wahrnehme ist, dass du bei der "spielerischen Ausübung" einer Sportart nahezu "gehindert" wirst. Fussball ist ein Teamplayer Spiel - welche Rolle hattest du im Traum und in der Wirklichkeit? Die Grundthematik scheint mir u.a. "Ehrgeiz/Leistung/persönliche Energien/Körperkraft-Körperlichkeit" zu sein (so als grobe Überschriften). Nach meiner Einschätzung ist eine Traumbotschaft u.a., der "spielersiche Umgang mit diesen Themen". Ich kann gut nachvollziehen, wie schmerzlich für dich der "Verlust" einer möglichen professionellen Ausübung des Sports und insbesondere Fussball für dich nach der körperlichen Verletzung war. Derzeit, so schreibst du, spielst du Fussball auf der "Hobbyebene". Deine Angst ist, dass du "nicht wieder die alte Leistung" zurückerlangen kannst, nach der Verletzung und scheitern könntest. Für dich wäre das Eintreten dieser Angst eine (erneute) Katastrophe (ich übertreibe etwas ;-) ), die den "alten Schmerz" von damals eher zementierern würde, als dir dabei zu helfen, jenen zu überwinden.
tatsächlich ist das "professionelle Sportgeschäft" härter, als es das Publikum sieht und einschätzen kann. Die Bestätigung, dass du DAS nicht mehr leisten könntest, würde in dir den alten Schmerz erneut auslösen - das macht dir Angst. Die "Hobbyebene" ist aber für dich nicht das, was dich wirklich glücklich macht.
Daher erlebe ich diese "Hindernisse" in deinem Traum als eine "Konfrontation" mit dieser Angst und Thematik für dich. Denn du beginnst ja die Sportarten, weist auch haargenau wie es geht, aber "irgendwas hindert dich" daran, es auszuführen. Dieses "irgendwas" ist nach meiner Einschätzung deine Angst...die ich allerdings mehrdimensional sehe, da es nicht nur eine Angst ist...wie war das damals mit 17? Wie war das für das Team?
Wie wäre es, wenn du "an dem Traum - deinem Trainer" anknüpfen könntest und dann für dich "einen anderen möglichen Ausgang" der Szene zu geben? Du müsstest dazu am Tag dich in einen teifenentspannten Zustand bringen, um dann wieder in diese Szene für dich hineinzutauchen und dann eine andere Lösung für dich zu finden...es wäre wichtig, dass du der Angst keinen Raum gibst, um freie von ihr, neue Lösungen zu finden, die es gibt ;-).

Soweit erstmal - kannst du damit was anfangen?

Viele Grüße

Re: Wiederkehrender Traum: Sportliches Versagen

BeitragVerfasst: 23.10.2016, 20:25
von plush
Lieber Nivram!

Entschuldigung plush, dass ich Deine Methode noch nich angewendet habe.

Brauchst nichts entschuldigen; Du hast bestimmt weitere wichtige Dinge zu tun, außerdem kann niemand durch leseweises Hörensagen abschätzen, ob an meiner (Freuds) Methode was dran ist. Auch halte ich es für eine Leistung, überhaupt das wiederkehrende Muster realisiert zu haben. Zwar will jeder Traum etwas sagen, durch ein Muster wird es aber unübersehbar, dass es überhaupt eine bestimmte Botschaft gibt. Vorausgesetzt, der Gesunde Menschenverstand ging nicht völlig verloren...
Welche konkret, weiß ich bezüglich des Deinen noch nicht. Allgemein gesagt aber haben alle Träume immer damit zu tun, dass die Seele (Freuds "Es") das Ich darauf hinzuweisen versucht, dass es Bedürfnisse gibt, die am Vortage infolge irgend eines äußeren oder verinnerlichten Hindernisses frustriert blieben: Dessen soll sich das Ich bewusst werden (Problemanalyse; Diagnostisch) um das seinige zu ihrer Stillung oder Therapie zu unternehmen.
Leider! ist es mit nur einem Traum meistens nicht getan; es kann aber sein, dass sich durch den Ersteinsatz des Ichs die Träume in spezifischer Weise verändern. Z.B. fort vom krassen "Muster" (bestimmt für das Ich, das bei einmal was sagen nicht hören will oder wagt), hin zu den Feinheiten in Situationen, die oberflächlich besehen mit dem Muster nichts mehr gemein haben...


Welche Wörter sind aus Deiner Sicht Bilder bzw. sollten von mir beschrieben werden?

Zuerst suche eine Überschrift, die gefühlsmäßig zu der Traumhandlung passt (ideal: eine poetische), dann erstelle ein ausführliches Charakterportrait zum Trainer und schließlich hole Dir Freie Assoziationen zu diesen Symbolen:

Mannschaft (was es allg. ist, ohne den speziellen Zusammenhang zum Fußball):
Fußball (mit Tor und allem Drum und Dran):
Jugend:
Trainer (abgesehen von der Person):

Definiere und beschreibe, was es jweils ist, wie es funktioniert und welchem Zweck oder Vorteilen es dient. Dabei tauchen neue Symbole auf; auch die soll man anhand weiterer Freier Assoziationen vertiefen. Je mehr Du bringst, desto besser. Auf keinen Fall "googlen" oder sonstige Autoren fragen!

Das sollte für den Anfang genügen.

Ich werde versuchen, dies in den nächsten Tagen zu tun.

Ok. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit!
Herzlichst, Dein P

Re: Wiederkehrender Traum: Sportliches Versagen

BeitragVerfasst: 24.10.2016, 12:41
von Picadora
Hallo nivram,

alle Träume haben eine 'Bedeutung' - sie sind eine Art Hinweis/Antwort unseres Unbewußten/Inneren auf Geschehnisse des Alltags. Letztlich helfen sie uns bei der Entwicklung unserer Persönlichkeit, sie helfen uns, uns in unserer Vollständigkeit zu erfahren, zeigen uns abgespaltene Anteile etc. etc.

Wiederkehrende Träume sind insofern bedeutsam, da es hierbei um ein 'Thema' geht, das sehr wichtig ist für unsere Entwicklung ist, an das wir also mal 'ran' sollten, d.h. es anschauen, aber letztlich auch 'leben' sollten, jedoch gelingt uns das 'rangehen' oder 'rankommen' oder 'ausleben' noch nicht.
Der wiederkehrende Traum erinnert uns sozusagen daran, dass wir das nicht vergessen.

Insofern ist es in der Tat wichtig, das 'Muster der Wiederkehr' zu erkennen - genauso wichtig ist es aber auch den Traumverlauf, die Details zu betrachten, denn nur sie können einen Hinweis darauf geben, wo wir stehen und wie wir damit umgehen, und wie wir uns entwickeln können.
Die jeweilig ausgeübte Sportart im Traum ist also, als Detail, von genauso großer Bedeutung wie der Traumverlauf (der auf das Muster hinweist).

Da ich ja nach wie vor nicht weiß, worum - im Leben - es bei Dir jeweils geht, wenn Du diese Träume hast, schreibe ich Dir einfach mal ein paar 'allgemeinere' Dinge auf, die mir aufgefallen sind, als ich Deinen Fußball-Traum gelesen habe:

Ich habe mich gefragt, warum Du eigentlich dieses Spiel spielst? Was ist der eigentliche Grund?
Es klingt nämlich so, als gehe es Dir hier nicht primär um den Spaß an der Sache an sich, also am simplen Tun, an der Freude am Spiel (am Leben? Beruf? Sex?), sondern als gehe es Dir darum, dass Du besonders gut darin bist/besser als alle anderen (Du willst ja alle Laufduelle gewinnen) - und dass Du gewinnst. Dieses Ziel hast Du ja gleich zu Anfang definiert: ein Tor zu schießen.

Versteh mich richtig: mir ist schon klar, dass das Ziel eines Fußballspiels (unter anderem)ist, dass man gewinnt. Das muss aber nicht zwangsläufig das vorrangige Ziel sein. Man kann nämlich auch Spaß am Spiel (am Leben, Beruf, Sex...) haben, wenn man nicht immer der Beste ist, oder wenn man nicht jedes Mal als vermeintlicher Sieger (aus den Lebensduellen/-herausforderungen) hervorgeht.

Du rätselst im Traum dann ja auch, warum Du nicht 'besser als' die anderen bist, warum Du nicht so gut bist, wie Du es gerne hättest, warum die Dinge Dir nicht so gelingen (im Leben, Beruf, Partnerschaft, Sex), wie es in Deiner Vorstellung sein sollte - und kommst zu dem Schluss, dass etwas mit Dir nicht stimmt, Du empfindest Dich als nicht normal

Aber was ist normal?
Ist es wirklich 'normal' immer immer immer zu gewinnen? Ist es normal, dass immer alles nach unseren Vorstellungen läuft? Ist es normal, immer der Beste zu sein, in allem, was wir tun? Und immer gleichbleibend stark und voll funktionsfähig zu sein?
Ist das normal und menschlich?

Leider leben wir zunehmend in einer Gesellschaft/Kultur, die uns diese absurden und unrealistischen Vorstellungen einzureden sucht. Die das Gewinnen als oberste Priorität ansieht, die alle nicht-Besten (also alle die eine Schwäche zeigen, oder gerade mal nicht wie-geschmiert funktionieren) direkt als Verlierer bezeichnet und abschreibt. Ein Gesellschaft also, die in Gewinner und Verlierer aufteilt (das steckt nämlich hinter einem solchen Bild), dabei aber die ganze Masse dazwischen (wie nennen wir die denn eigentlich?) ebenso ignoriert, wie die Tatsache, dass beides zusammengehört!

Wie sollen wir wachsen und uns entwickeln, wenn wir uns nicht mehr trauen auch mal nicht so stark und nicht-zu-100%funktionsfähig zu sein?
Wie sollen wir lernen, wachsen und uns weiterentwickeln, wenn wir immerzu gewinnen wollen?

Denke doch nur mal an das Laufen lernen von Kleinkindern: wie häufig sie hinfallen und immer wieder aufstehen und weiterprobieren, bis sie schließlich sicher auf beiden Beinen stehen!

Vielleicht solltest Du also mal überprüfen, wie Du dazu stehst. Was für Dich der 'Sinn' des Lebens-Spiels ist?
Ob für Dich nur das Gewinnen und die Gewinner zählen?

Dann stellt nämlich vielleicht Dein eigentliches 'Versagen' eher das dar, was Du Dir selbst nicht gestattest (was Du Dir 'versagst'):

spielerisch an das Leben heranzugehen - Spaß und Freude am Spiel (am Leben) als solches zu haben - die Herausforderungen anzunehmen, aber auch zu lachen (über Dich selbst), wenn Dir etwas nicht gelingt, wenn Dir im Spiel der Ball mal aus den Händen fällt - und anzuerkennen, dass jedem Mal die Puste ausgehen kann (besonders wenn man versucht so dauerhaft angestrengt siegen zu wollen)...


soweit meine Sicht
Grüße Picadora

Re: Wiederkehrender Traum: Sportliches Versagen

BeitragVerfasst: 26.10.2016, 02:26
von Trigital
Hallo Nivram,
ich würde das Immerwiederkehren eines Traumes hier so deuten, dass du vielleicht für gewisse Schwierigkeiten oder Anforderungen eine bestimmte Verarbeitungsstrategie hast. Dabei spielt der Sport eine zentrale Rolle. Du machst gerne und viel Sport und folgst der Ausübung ganz nach Lust und Laune. Ich denke nicht, dass das ein Problem sein sollte. Wenn Spaß dran hast, dann wird es auch seinen Sinn für dich haben!
Ich denke, daß der Traum nicht mit dem realen Sport zu tun hast. Weil in Echt ist es ja anders.
Ich denke, daß es eben darum geht, daß es ein Problem in deinem Inneren gibt. In deiner Geistlichkeit bzw. Mentalität. Vielleicht geht es dir zu sehr ums Gewinnen und Erfolge zu haben? Kann ich mir jedoch nicht vorstellen, daß du am reinen Spiel keinen Spaß hast.
Ich denke es geht eher darum, daß du selber von geistiger Arbeit und Erfolg weniger Ahnung hast, was ja relativ normal ist. Deshalb bist du vielleicht im Traum selber unfähig dort zu Punkten und bist darauf angewiesen, daß andere dies für dich tun. Auf geistiger/spiritueller Ebene. Ich denke du bist relativ unphilosophisch und unreligiös? Das würde dann meine Deutung unterstreichen.
Es ist eine Unfähigkeit. Das mag dein UB nicht so. Oder du als Mann oder wie man das auch immer ausdrücken sollte.
Um spirituell Handlungsfähig zu sein müsste man denke ich auf Gefühle achten, auf Gedanken und Ziele. Man brauch Wissen und Weisheit. Könnte ich mir jedenfalls so vorstellen. Weiß es aber nicht.
Deshalb rate ich dir weiter zu grübeln und das grübeln selbst zu reflektieren. Es wird vielleicht zu einer logischdurchdachten Erkenntnis kommen. Aber du könntest ein Gefühl dafür entwickeln, wie es ist dazu sitzen und zu grübeln. Und auch, wenn man nicht ans Ziel zu kommen sein. Man weiß, wie es ist und das kann dich in der Art, wie du das Leben betrachtest ändern. Schon alleine, weil man weiß wie es ist in seinen eigenen Kopf zu schauen und wie schwierig es ist dort einen einzigen Schritt zu machen. Aber irgendwie passt es zu deinem Traum. Nicht das Tor ist das Ziel, sondern der Weg. Nicht das Ergebnis der Grübelei, sondern das Grübeln selber. Aber ich warne dich vor. Grübeln kann auch belastend sein. Es kann zu einem Teufelskreis werden. Diesen zu druchbrechen kann aber auch schon gut sein. Nur sagt dein Traum mir, dass du eigentlich nicht in der Lage dazu sein dürftest, weil Handlungsunfähig.
Aber das ist nur eine Theorie, die ich hier gebastelt habe. Aber die anderen hatten ja auch was zu sagen!
lg