Partner ersticht mich im Traum

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Partner ersticht mich im Traum

Beitragvon peach7 » 19.10.2016, 15:58

Hallo,
Ich bin neu hier und habe eine Frage zu einem Traum meines Partners.
Er hat geträumt, dass ich ihn betrüge. Diesen Traum hatte er gleich zwei Nächte hintereinander. Beim zweiten Traum allerdings ersticht er mich daraufhin.
In der letzten Zeit gab es leider oft Streit, in welchem es um Themen wie Vertrauen und Grenzen (eigene und die des Partners) ging.
Ich denke mein Partner hat diese - für uns beide aufwühlenden Punkte - im Traum zu verarbeiten versucht. Was denkt ihr darüber?
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Re: Partner ersticht mich im Traum

Beitragvon plush » 19.10.2016, 17:33

Seelisch-emotionell ist er ein Baby geblieben, das im Betrügenssymbol fürchtet, von seiner Mutter (die er also auf Dich projiziert) im Stich gelassen zu werden, bzw. nicht geliebt zu sein. Das löst gewaltigen Mutterhass aus, bis hin eben zu dem Wunsch, 'sie' zu erstechen.
Ein emotionell erwachsen gewordener Mensch hätte diese Probleme nicht: er würde sich im Gegenteil mit Dir freuen, wenn Du glücklich auch (oder nur) mit anderen bist. Grenzen, wie ihr sie diskutiert, wären also überhaupt kein Thema.
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Re: Partner ersticht mich im Traum

Beitragvon Picadora » 20.10.2016, 09:43

Hallo peach,

hier noch eine andere Möglichkeit:

Ich würde Dir zustimmen, Streit mit engen Bezugspersonen wird häufig im Traum 'reflektiert'.

Ohne den genauen Verlauf den Traums zu kennen, kann ich allerdings nur vage/allgemeinere Aussagen machen:

das Betrügen kann sich ja letztlich auf alle Bereiche beziehen, d.h. es muss nicht ausschließlich um sexuellen Betrug gehen. Menschen fühlen sich ja auch betrogen, wenn das Gegenüber z.B. ihre Erwartungen nicht erfüllt. Also vielleicht fühlt er sich 'betrogen', da Du Dich nicht so verhälst, wie er es gerne hätte. ZUM BEISPIEL!

Da müsst ihr wohl mal schauen, welche Wünsche + Erwartungen jeder so in sich trägt und hofft, dass der andere sie erfüllt. Redet mal darüber.

Das Erstechen deute ich symbolischer, m.E. geht es hier entweder darum, sich die eigenen zerstörerischen Gedanken bewußt zu machen bzw. um einen (radikalen) Versuch sie loszuwerden. Je nach Traumverlauf könnte es auch sein, dass es um Gefühle/Leidenschaften/Wut geht, die er hier mit der rationalen Seite in den Griff zu bekommen sucht.

soweit,
viele Grüße
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Re: Partner ersticht mich im Traum

Beitragvon peach7 » 23.10.2016, 01:55

Danke erst mal für eure unterschiedlichen Ideen.
@plush:Das ist ein sehr interessanter Ansatz. Ich habe auch den Eindruck, dass die Mutter-Sohn-Beziehung ein Problem sein könnte: Der Abnabelungsprozess ist bei weitem noch nicht so, wie ich es mir wünschen würde. Es erscheint mir teilweise ein Verhalten zwischen Beiden, als wäre mein Partner noch in der Pubertät bzw. wie du es beschreibst ist das sozial-emotionale Verhalten oft nicht dem eigentlichen Alter entsprechend. Ich habe oft das Gefühl, meinem Partner den Spiegel vor Augen halten zu müssen, um ihm sein Verhalten klar zu machen, was sehr anstrengend ist..

@Picadora: Leider hat er mir nichts genaueres erzählt und er blockt weitere Nachfragen ab. Ich denke aber, dass es in dem Traum schon um vorrangig sexuellen Betrug ging. Über Wünsche und Erwartungen zu sprechen scheint mir aber auch eine gute Idee zu sein. Gespräche über die Beziehung allgemein blockt er aber leider oft ab, und ich möchte nicht jedesmal die treibende Kraft dabei sein.

@Almuth: Das ist mal eine ganz andere Idee, mit dem Stechwerkzeug :mrgreen: . Ob er mich mit Sex an sich binden will, mh, bei diesem Thema fällt mir ein, dass er sich selbst oft unter Druck setzt und nicht versagen will. Ob das eine jetzt mit dem anderen in Verbindung steht, dass kann ich nicht beurteilen. Aber es ist immerhin der versöhnlichste Gedanke, mir darüber nicht so den Kopf zu zerbrechen. :roll:
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Re: Partner ersticht mich im Traum

Beitragvon plush » 23.10.2016, 11:29

Ich habe auch den Eindruck, dass die Mutter-Sohn-Beziehung ein Problem sein könnte: Der Abnabelungsprozess ist bei weitem noch nicht so, wie ich es mir wünschen würde. Es erscheint mir teilweise ein Verhalten zwischen Beiden, als wäre mein Partner noch in der Pubertät bzw. wie du es beschreibst ist das sozial-emotionale Verhalten oft nicht dem eigentlichen Alter entsprechend. Ich habe oft das Gefühl, meinem Partner den Spiegel vor Augen halten zu müssen, um ihm sein Verhalten klar zu machen, was sehr anstrengend ist..

Hilfreich wäre mit Sicherheit, wenn Du selbst Dir bewusst würdest, welchen Vorteil Du aus der Beziehung erhoffst. Hieltest Du für denkbar, dass Dein Partner sich deswegen aggressiv gegen Dich zeigt (mindestens im Traum durch das Erstechen [eventuell bietet ihm sogar der "Sex" ein Ventil, seinen sadistischen Rachedrang vorbewusst an Dir als 'versagende Mutter' abzureagieren), weil Du ihm offen oder subtil signalisierst, mit seinen Abnabelungsimpulsen nicht einverstanden zu sein?
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Re: Partner ersticht mich im Traum

Beitragvon peach7 » 27.10.2016, 14:02

Die Frage nach dem Vorteil hat mich zum Nachdenken gebracht. Ist der Vorteil einer Beziehung nicht offensichtlich? Geborgenheit, Gemeinschaft usw. das liegt auf der Hand.
Wie lässt sich diese Beziehung zur Mutter denn so verbessern, oder verändern, dass mein Partner keine Aggression mehr ihr gegenüber ausleben möchte? Bzw. kann ich diesen Prozess als Partnerin irgendwie aktiv unterstützen? Ist jetzt irgendwie weniger Traumdeutung als Psychologie..
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Re: Partner ersticht mich im Traum

Beitragvon plush » 27.10.2016, 15:02

Liebe Seven.

Meiner Meining nach kommt es darauf an, ob man bereit ist, die scheinbare Offensichtlichkeit der von Dir genannten Vorteile zu hinterfragen; das machst Du, erst dadurch lässt sich weiter denken.

Über Dich persönlich kann ich, abgesehen von Deiner Bereitschaft, weiter zu denken, noch nichts konkretes annehmen. Im Grund weiß ich über nicht viel weniger als über Deinen Freund, aufgrund seines Traumes. Träume sind dazu da, um hinter die 'Fassade' schauen zu können..
Auch wenn ich also von Dir persönlich nichts weiß: Ganz allgemein ist es so, dass Vorteile wie Geborgenheit, Gemeinschaft (durch gegenseitige Bedürfnisstillung) usw einen maßgeblichen Beitrag zu der sog. Co-Abhängigkeit leisten können. Das ist eine Problematik, wo scheinbar nur der eine Partner in der Patsche sitzt, in Wahrheit aber der andere allerlei unerqickliche Dinge nur deswegen mitmacht oder über sich ergehen lässt, weil er abhängig/ "hörig" von seinem Gegenüber ist. Oftmals wird dem Partner, der in der Regel der psychisch 'stärkere' von beiden scheint, die eigene Abhängigkeit erst dann bewusst, wenn es dem anderen gelingt, sich von der Hörigkeit an seine Ersatzmutter entweder effektiv zu befreien, oder nur 'Schluß' mit ihr zu machen, indem er sich in die nächste verliebt. Respektive seine Probleme auf eine 'neue Beziehung' (nach dem selben Muster) verlegt.

Wie lässt sich diese Beziehung zur Mutter denn so verbessern, oder verändern, dass mein Partner keine Aggression mehr ihr gegenüber ausleben möchte? Bzw. kann ich diesen Prozess als Partnerin irgendwie aktiv unterstützen? Ist jetzt irgendwie weniger Traumdeutung als Psychologie..

Schon, aber ohne Traumdeutung bliebe unmöglich, die Seelenkunde in den Zusammenhängen einer seriösen Wissenschaft (Psychologie) anzuwenden. Ohne Traumdeutung besteht keine Aussicht auf eine fundierte Diagnose (Erklärung zur Art und Ursache der Probleme). Und ohne Diganose wiederum keine Therapie / bewusste Umstellung des Verhaltens im Sinne der seelischen Genesung.

Nach dem was Du bisher sagtest, scheint Dein Partner nicht interessiert, seinen Schwierigkeiten methodisch auf den Grund zu gehen, oder sie überhaupt als solche zu realisieren? Wie dem sei, letzten Endes sind es seine eigenen Probleme... auch gibt es keinen Weg, andere Menschen zu ihrem Glück zu zwingen. Viele fangen jedoch an, nachdenklich zu werden, wenn man beginnt, ihnen mit gutem Beispiel voran zu gehen: Das führt nach und nach zu Veränderungen, bei denen sich die anderen zuletzt wirklich krankhaft Mühe geben müssten, sie zu übersehen...
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