Fenster-Beobachter-Kind

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Moderator: Mirakulix

Fenster-Beobachter-Kind

Beitragvon TrollJenta » 20.09.2016, 07:14

Hallo zusammen,

habe jetzt innerhalb von zwei Tagen einen ähnlichen und seltsamen Traum gehabt, den ich teilweise etwas gruselig fand und habe keine Ahnung was das heißen könnte. Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tips dazu geben ;

1. Traum

Auf meinem Dachfenster im Badezimmer lag plötzlich ein Kerl der reinguckte, recht unheimlich, ganz dunkel, mit so nem Hoodie über dem Kopf :( Hab mich davon so erschrocken das ich aufgewacht bin und mir die Hand am Nachttisch angeschlagen hatte

2. Traum

Bin in meiner Wohnung und höre ein Kind nach Hilfe rufen. Mein Dachfenster in der Küche ist so beschlagen wie es jetzt wieder öfters morgens ist wenn es kühler wird. Ich öffne es und da liegt ein Kleinkind das ich zu mir runter ziehe und auf den Arm nehme. Auch davon bin ich aufgewacht. Lag dann noch da und hab mich gewundert was denn jetzt war? Und hatte dann für etwa eine Minute ein eher warmes starkes Gefühl in der Gegend von meinem Herzchakra.

Würde mich echt interessieren auf was das hinweisen könnte. Finde ich schon merkwürdig, immer diese Fenstergeschichten :D

Danke Euch schon mal!
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Re: Fenster-Beobachter-Kind

Beitragvon Hypnos » 20.09.2016, 08:49

Hallo TrollJenta,

zu Deinem 1. Traum - könnte es sein, dass Du kürzlich bei einer Angelegenheit gesehen worden bist? oder dass jemand Deine Gedanken hat lesen können? Es weiss also jemand etwas von oder auch über Dein etwaiges Geheimnis, wenn es denn eins sein sollte.

Zu 2., da das Küchenfenster beschlagen war, gab es einen Sichtschutz. Aber das Kleinkind könnte bedeuten, dass Du ein Projekt vor kurzem begonnen hast und Du Dich weiter darum kümmern wirst. Du sollst es sogar, denn das Kind rief um Hilfe.
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Re: Fenster-Beobachter-Kind

Beitragvon TrollJenta » 20.09.2016, 15:11

Danke für Eure Antworten :)

@Ghost:

Ich beschäftige mich nicht so sehr mit Traumdeutung, hin und wieder gucke ich im Internet mal nach was das heißen könnte, aber meist kann ich damit dann doch nicht so viel mit anfangen. In diesem Fall nur habe ich einfach das Gefühl das es was zu bedeuten hat und da meine gesamte Situation im Moment sagen wir mal recht bescheiden ist, wurde ich dann doch neugierig und würde gerne dahinterkommen ;)

Ich hatte mich einige Jahre mit Spiritualität beschäftigt, da mich jedoch nichts davon im Leben wirklich weiter gebracht hat nehme ich davon jetzt eher Abstand. Also werde ich mich damit auch beruflich nicht beschäftigen ;)

Ich lebe alleine aber nicht unbedingt freiwillig, sagen wir mal mein Leben ist leider nicht so verlaufen wie ich es mir gewünscht hätte bzw. meine Wünsche und Ziele haben sich leider nicht erfüllt.
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Re: Fenster-Beobachter-Kind

Beitragvon LeBoef » 21.09.2016, 00:40

Liebe TrollJenta,

Danke für die Beschreibung, auch deiner Gefühle zu den Träumen.
Ich würde auch gerne ein paar Überlegungen zu deinem Traum anstellen..Auffallend fand ich, dass die Träume wohl so stark auf dich gewirkt haben müssen, dass du davon aufgewacht bist, zudem, wenn sich einzelne Traumsequenzen wiederholen, sind sie sicher von großer Bedeutung für deine Lebenssituation. Es ist schade zu hören, dass du damit gerade nicht glücklich zu sein scheinst!

Hindurch eine Scheibe Kontakt mit dem Erschreckenden und Hilferufenden aufzunehmen, könnte eine Art Anzeichen für das schleierhafte Wahrnehmen von Gefühlszuständen, Situationen, oder der Aussenwelt sein. Jemanden, wie durch eine Scheibe hindurch wahrnehmen, nicht in direktem Kontakt stehen wollen, oder können, mit einzelnen Dingen. Es handelt sich hierbei in deinem Traum um Dinge, welche heftigste Gefühle auslösen: Der vermummte Mann, der dich vom Badezimmerfenster aus erschreckt, evtl ekelt, ist das Erschreckende in einer Umgebung, die dir eigentlich immer zur Reinigung gedient hat...oder was verbindest du mit dem Badezimmer? Ist es für dich auch ein Ort der Entspannung, wo du Ruhe vor der Welt hast, oder ein Ort an dem du dich ungestört mit dir auseinandersetzen kannst? Du dir dich ansehen und deiner annehmen kannst? Wo du Dinge loslässt, oder entfernst?

Die Orte in ihrer Bedeutung für dich zu entdecken, ist denke ich sehr hilfreich, um ein Verständnis des Traumes zu bekommen...

Der Mann ist vermummt, vermutlich ein Anzeichen von ungefährer Unkenntlichkeit, es ist nicht ganz klar, worum, oder um wen es sich handelt. Vielleicht auch etwas völlig Fremdartiges, das dir Angst macht. Was an deiner jetzigen Situation, drängt sich dir auf- erschreckt dich? lässt dich nicht zufrieden, vor allem an einem Ort, wo du dich zb. sicher fühlen müsstest? Welchen Weg könnte dieses Erschreckende, Aufdringliche sonst nehmen, damit du reagierst? Damit es dich antreffen kann? Muss es diesen Weg nehmen, um dir deutlich zu machen, dass es dringend deine Beachtung braucht? Deine Reaktion?

Dein Erschrecken geht so weit, dass du erwachst und dir die Hand am Nachttisch anschlägst: Du nimmst einen körperlichen Schmerz wahr - vielleicht ist das eine Botschaft, die mitschwingt: du spürst konkret, und was, deine Hand: die Möglichkeit ein Fenster zu öffnen? Die Möglichkeit empfindend zu handeln? Deine schmerzende Hand spüren; eventuell auch das Schmerzliche am Gefühl des Nicht-Handelns.

Nun leitet dein Traum aber über in eine Sequenz, die eine abhängige Folge der ersten darstellt...
Der Ort ändert sich: du befindest dich in deiner Küche: wieder: was für ein Ort ist das für dich- womit verbindest du ihn? Wie fühlst du dich hier, was tust du dort? Ist es ein Ort der Wärme, oder Hitze des Kochens ? ein Ort der Geselligkeit? usw.
Das Fenster ist beschlagen, je nachdem ob du ein sehr verbaler Typ bist, könnte das schon ein Zeichen der Überleitung, von der ge-oder beschlagenen Hand sein, hin zum beschlagenen Fenster. Aber auch ein Anzeichen einer Wandlung des Gegenstandes, der dahinter liegt: das Kind, das um Hilfe ruft.
Evtl versucht der vermummte Mann es noch einmal anders: bzw. der erschreckende Gegenstand ist nun ein ebenfalls beunruhigender, aber einer, der um Hilfe ruft: einer, der sich wehrlos zeigt und deine Annahme braucht.
Vielleicht ist, was groß und erschreckend wirkt, eigentlich nur das kleine Hilflose, das uns mutig erleben möchte. ( Ich werde noch was Passendes von Rilke hierzu anhängen) Du greifst, durch die vernebelte, bzw. nicht einsehbare Zone und entdeckst dort das Kind, welches du auf den Arm nimmst: du nimmst dich ihm also an. Siehst, dass du was tun kannst, dass du dem Erschreckendem, was eigentlich ein Erschrecktes sein könnte, Hilfe leisten kannst. Du lässt es an dich heran.
Danach bist du wieder wach geworden und du spürst eine Wärme in der Herzgegend. Ein Teil von dir fühlte sich angenommen, durch die Handlung im Traum. Nimmst du dich der Sache an, dir selbst, wie du dich erschreckst, oder erschrocken bist. Es geht um einen Verinnerlichungsprozess, denke ich. Eine Wandlung in der Wahrnehmung. Und wie es scheint greift das in die Realität schon jetzt spürbar ein. Du erlebst es nicht nur bildhaft, sondern fühlbar.
Ich hoffe, diese Ideen, helfen dir bei deiner Suche weiter...

Hier noch der versprochene Rilke-Satz: (Rainer Maria Rilke- Briefe an einen jungen Dichter)
"(...) Wir müssen unser Dasein so weit es irgend geht, annehmen; alles, auch das Unerhörte, muss darin möglich sein. das ist im Grunde der einzige Mut, den man von uns verlangt: mutig zu sein zu dem Seltsamsten, Wunderlichsten und Unaufklärbarsten, das uns begegnen kann.(...)"

"(...) Wie sollten wir jener alten Mythen vergessen können, die am Anfang aller Völker stehen; der Mythen von den Drachen, die sich im äußersten Augenblick in Prinzessinnen verwandeln; vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens Prinzessinnen, die nur darauf warten, uns einmal schön und mutig zu sehen. Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will.
Da dürfen sie nicht erschrecken, wenn eine Traurigkeit vor Ihnen sich aufhebt, so groß, wie sie noch keine gesehen haben; wenn eine Unruhe, wie Licht und Wolkenschatten, über ihre Hände geht und über ihr Tun. Sie müssen denken, dass etwas an Ihnen geschieht, dass das Leben sie nicht vergessen hat, dass es sie in der Hand hält; es wird sie nicht fallen lassen.(...)"

Liebe Grüße!
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Re: Fenster-Beobachter-Kind

Beitragvon Picadora » 23.09.2016, 13:27

Hallo TrollJenta,

hier noch ein paar kurze Assoziationen zu Deinen Träumen:

zum 1. Traum:

symbolisch kann man das z.B. als einen neuen aufregenden 'Gedanken' (oder Idee) betrachten, die Dir im Außen begegnet und die Dich nicht mehr loslässt (mehr als gewollt beschäftigt)


zum 2. Traum

offensichtlich ausgelöst durch diese neuen Gedanken vom 1.Traum schreit hier was danach Gestalt und Form anzunehmen - ganz sicher ist die Idee aus dem Kopf nach 'unten' in die Mitte (den Bauch) gerutscht. Noch ist das alles neu und bedarf der Aufmerksamkeit und des Schutzes, wie ein Kleinkind. Der Wunsch da was Neues umzusetzen (aufzuziehen) ist jedenfalls stark vorhanden.


lg Pica
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