Schlangentraum

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Schlangentraum

Beitragvon sanjarica » 18.06.2016, 07:36

Hallo,

hatte einen diffusen Traum und bitte um Deutungen - hab ja schon so meine Idee dazu, aber es gibt ja hier fachkundigere :) :

Also, ich befinde mich mit meinen Kindern in einem dunklen Raum in einem Ferienhaus (ähnelt dem wo wir öfters waren). Es ist die Küche. Ich stelle fest, dass sich eine gelb-schwarze Brillenschlange auf dem Boden dieser Küche befindet. Ich verspüre keine Panik aber diffuse Angst. Ich öffne die Spülmaschine weil ich möchte dass sie da reinkriecht und ich sie so fangen bzw. unschädlich machen kann (einmal 75 GradProgramm :D ). Erst macht sie Anstalten sich an der Spülmaschinentür hochzuschlängeln, kriecht dann aber unter einen Schrank, wo ich sie sehen kann. Ich bin einerseits erleichtert, denke aber, dass ist ja keine Lösung, da kann sie jederzeit wieder raus. Auch kann sie sonstwohin kriechen in der Wohnung und keiner weiß dann, wo sie ist.

Plötzlich befindet sich meine Mutter in der Küche. Ich sage zu ihr: Achtung, wir haben hier Schlangen im Haus! Die Schlange attackiert sie ohne sie zu beißen und verschwindet dann. Ich gehe in den Flur um die Haustür zu schließen, stelle aber fest dass das nichts bringt da die Haustür nach unten hin nicht abschließt, weil sie zu kurz ist.

In einer nächsten Szene laufe ich (ich glaube wieder mit den Kindern) über eine Art Dachboden. Plötzlich stelle ich fest, dass der Boden unter mir stellenweise mit Hohlräumen versehen und morsch ist. Ich habe die Befürchtung, einzubrechen.

Ich danke euch für Deutung.
sanjarica
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Re: Schlangentraum

Beitragvon Crank » 18.06.2016, 09:02

Hallo Sanjarica,

keine Ahnung, was inzwischen in Deinem Leben passiert ist und vielleicht ist die Deutung kompletter Unfug.

Die Schlange wird oft als Symbol der Sexualität gesehen und die Bilder passen dann zusammen.

In der Küche im Traum wird oft die Seelennahrung gekocht und geht es hier vielleicht dann um sexuelle Bedürfnisse. Die sind oder waren so nicht geplant oder gewollt, sind oder waren aber doch da. Es hat sich irgendwie eingeschlichen. Es könnte ein Annäherungsversuch eines guten Freundes oder Kollegen sein, vielleicht ist da auch shcon etwas passiert. Du willst das aber (hinterher?) nicht und willst es abkochen, ein Reinigungsprogramm starten. (Zwischenwurf: Es müsste aber ein cooles Reinigungsprogramm sein und kein Heißes!) Das mit dem Reinigungsprogramm (Beenden, Abschließen) klappt aber nicht so ganz. Die Sache verläuft unklar, wird verdrängt (unter dem Schrank) und Du weißt auch: So geht es nicht (weiter).es könnte ja jederzeit - was auch immer!

In Szene zwei ist dann Schlangenalarm. Du kannst dich "dem" (siehe vorstehender Absatz) nicht ganz verschließen. Und, sieht man die Mutter als Symbol für Gefühle und die Küche im Zusammenhang mit Seelennahrung, so könnte man meinen, das (zusätzlich) noch Gefühle ins Spiel kommen. Was noch "schlimmer" als Sexualität sein könnte?

Szene drei drängt zunächst auf, dass die Kinder im Moment wichtiger sind. Bildlich ist es aber eine Flucht ins Oberstübchen (Dachboden), das für den Verstand, die Vernunft steht. Der Boden wird aber morsch. Die Sehnsucht - nach was auch immer - bleibt. Du hast aber Angst, zu fallen, Dich fallen zu lassen. Da könnte man sich ja auch wehtun oder wehgetan bekommen, falls das schon mal passiert ist.

Hier dann der Rücksprung zur schwarz-gelben Schlange. Schwarz als Farbe der Depression, Gelb als Farbe der Freude, der Sonne. Aus entsprechender Literatur kenne ich es als Zeichen emotionaler Krankheit (bzw. Störung oder Ungleichgewicht), dass man Angst vor Depression haben kann und auch Angst vor Freude. Vermutlich aus Angst, aus Freude wieder herunterzufallen. Ich kenne es aus meinem Leben, dass es nach Rückschlägen Zeit braucht, wieder aufzustehen und es als der Zustand scheint, wo man hinfallen kann. So ist aber das Leben.

LG,
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Re: Schlangentraum

Beitragvon sanjarica » 19.06.2016, 09:27

Danke Crank für deine Deutung. So in etwa dachte ich auch. Interessant wäre zu wissen, was der Auslöser war - es gibt nämlich nix konkretes die Richtung. :D
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Re: Schlangentraum

Beitragvon plush » 19.06.2016, 09:49

Schlange ist die soziale Potenz, die sich aus Deinem Unbewussten bei Dir melden will, Dein "Ich" aber unternimmt gemäß des Saubererziehungsprogramms einen Versuch, sie zu vernichten, bzw. ins Unbewusste (nach unten) zurück zu verdrängen. Für die Sauberkeitserziehung war Deine Mutter zuständig gewesen. Nämlich die selbe Person, die Dich auch ernährte (Küche); jetzt bist Du selbst Mutter und machst herab von Deiner ins ÜberIch erzieherisch eingeprägten Machtposition (Dachboden) mit Deinen Kindern das gleiche: die sog. "Rollenumkehr", vom Erziehungsopfer zum -täter... Das findest Du vernünftig. Allerdings ist der Boden der Erziehungsargumente morsch... genauso wie die "Tür", anhand der Du Deine naturgemäß soziale Potenz auszusperren versuchst vom Bereich der Inneren Wahrnehmung, nicht ganz dicht ist: Zum Glück blieb sie auf der Größe eines Kindes zurück, während Dein Ich in die Länge wuchs...

Interessant wäre zu wissen, was der Auslöser war - es gibt nämlich nix konkretes die Richtung.

Diese Verneinung suggeriert Dir Dein triebfeindlich asoziales Erziehungswaschzwangprogramm ein, es macht Dich sehenden Auges blind - will, dass das, was seiner Meinung nach nicht sein darf, auch nicht ist. Die Schlange aber will Dir zu Deiner und der Seelenerrettung 'Deiner' Kinder eine Sehhilfe vermitteln, zwecks Erhellung des Dir dunklen Unbewussten, oder was glaubst Du selbst, was und wozu eine Brille da ist?


http://traumdeutung-traumanalyse-freud.blogspot.de/
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
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Re: Schlangentraum

Beitragvon Crank » 19.06.2016, 19:43

sanjarica hat geschrieben:Danke Crank für deine Deutung. So in etwa dachte ich auch. Interessant wäre zu wissen, was der Auslöser war - es gibt nämlich nix konkretes die Richtung. :D


Das kann ich dann in diesem Moment nicht ändern! :D

Nun, da könnte man jetzt herumraten, ob es mehr der Wunsch ist oder eine unbewusste Angst vor Neuem. Oder ob der Mangel an Gelegenheit erst da war oder eine emotionale Unsicherheit oder was auch immer. Ich denke aber nicht, dass das weiter führt und halte auch nichts von Nachdeuten, wenn die Deutung eigentlich in sich schlüssig ist, was sie sein sollte, wenn Du auch in die Richtung dachtest.

Als praktischer Rat bleibt nur eine gewisse Selbstbeobachtung, wenn sich eine Gelegenheit andeuten sollte. Ab und an könnte oder sollte man sein Verhalten oder seine Einstellung überdenken. Vielleicht ist es nur eine leicht verkrampfte Haltung in der Sache - das will ich Dir aber nicht zu sehr einreden, das gibt der Traum nicht her, nicht ohne aktuellen Bezug.

LG,
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