Hallo ihr Lieben.
Der Traum heute hat mich ganz besonders mitgenommen. Ich habe mal nach einzelnen Stichwörtern aus meinem Traum gegoogelt, aber ich finde keinen sinnvollen Zusammenhang.
Ganz besonders eingeprägt aus diesem Traum habe ich mir die Kuh, die mich angeblinzelt hat (und von Bedeutung schien mir auch, dass es diese "braunen" Kühe sind), die japanischen Kirschblüten, meine Oma vor dem Zaun, während ich die Aufnahme mache und das Licht bzw, dieses Farbenspiel in dem Moment, wo die Sonne unterging. Das war so ein ... rosa-orangenes Abendlicht.
Wisst ihr vielleicht, was mir der Traum sagen wollte?
Ps.: meine Familie kommt aus Ungarn, sie sind ca 10 Jahre vor meiner Geburt nach DE gezogen. In Ungarn sind wir jedes Jahr um Urlaub zu machen in dem "Dorf meiner Oma". Da ist alles ziemlich "zurückgeblieben". Die Häuser haben meistens keine Türen, sondern nur Vorhänge, geheizt wird noch mit Öfen usw.
Hier ein paar Bilder
"Unsere Straße" (hinten links das Haus von meiner Oma)
http://www.directupload.net/file/d/4377/67dftthg_jpg.htm
Der orangene Zaun: Haus meiner Oma
http://www.directupload.net/file/d/4377/4vheawhf_jpg.htm
Hier mein Traum´
Wir waren in Ungarn. Es war ein kurzer Besuch, geschätzt nur zwei Tage, obwohl wir zwei Wochen bleiben wollten. Ich weiß nicht, was dazwischenkam, aber wir mussten wieder zurück nach Deutschland, was mich unsagbar traurig gemacht hat. An dem Tag, an dem wir schon das Auto mit den Koffern packten, bat ich meine Eltern, mich schon einmal verabschieden zu dürfen, da das alles so schnell ging, dass ich es fast vergessen hatte. Natürlich erlaubten sie es mir, weshalb ich schnell aus der Gartentür lief und zu meinem Großonkel wollte. Schräg gegenüber fiel mir dann meine Oma auf, die an einem ziemlich alten, fast zerfallenen Gartenzaun stand. Sie trug ihr blaues Blümchenkleid und starrte einfach in die Ferne. Ich ging zu ihr, legte meinen Arm um sie und fragte sie, was sie da macht. Hinter diesem Zaun erstreckte sich ein riesengroßes Grundstück mit wilden Blumen und vereinzelt einer meterhohen Wiese und Gestrüpp. Auf dieser Wiese standen vier japanische Kirschblüten in je ca. 1 1/2 m Abstand nebeneinander. Ihre Äste und Blüten dicht und prächtig. Einige Blüten waren unter diesen Bäumen auf der Wiese verstreut und weit hinter dieser Wiese lag ein See oder ein Meer. Ein glasklares Gewässer, jedenfalls. Ich konnte die kühle Brise des Windes spüren und die verschiedenen, frischen Düfte wahrnehmen. Die Blätter der vier Bäume raschelten leise im Wind und die goldene Abendsonne kämpfte sich durch ihre dichten Äste. Es sah aus, als würden ein paar Gottesstrahlen tanzen, da das Licht der Sonne, durch die vom Wind bewegenden Äste, immer gebrochen wurde. Um uns herum waren auch viele Bäume. Aber diese vier japanischen Kirschblüten waren die einzigen Bunten in unserer Umgebung. Ich wusste plötzlich, warum meine Oma so sentimental in die Ferne dieses Grundstückes blickte – das war damals ihr altes Haus gewesen, das abgerissen werden musste und hier nun ein alter, freundlicher Bauer die Kühe aus den zwei nebeneinanderliegenden Dörfern weiden ließ. Ich ging ein paar Schritte weiter, um das große Grundstück zu betrachten und erblickte auch drei braune Kühe. Die, mit ihren schwarzen, feuchten Näschen und der weißen Schnauze, drum herum. Als hätten sie Sahne geschlürft. Sie lagen zufrieden und müde blinzelnd in dem Hohen Gras. Die eine Kuh blinzelte mich seufzend an, während sie im Liegen an einem Grashalm kaute.
Ich ging wieder zurück zu meiner Oma, zog meine Kamera raus und sagte: „Komm, Omi. Machen wir ein Foto.“ Ich lächelte sie liebevoll an, als sie sich zu mir umdrehte und sich bescheiden durch die Haare fuhr. Sie macht sich oft Gedanken darüber, ob sie gut aussieht. Dann lachte sie verlegen und ich machte ein Video, kein Foto. Ich machte ein Video, weil ich sie schon lange nicht mehr so glücklich habe lachen sehen und weil mir in dem Moment klar wurde, dass ich mich in einem Traum befinde und diesen Moment festhalten muss, damit ich ihn, wenn ich wieder wach werde, mir immer wieder ansehen kann. Weil ich wusste, dass meine Oma in Wirklichkeit nicht mehr so glücklich war und weil ich wusste, dass sie viel mehr an Farbe verloren und ihr blaues Blümchenkleid schon lange nicht mehr getragen hatte, weil sie abgemagert war. Ich wusste auch, dass meine Oma in Wirklichkeit gerade ein komplett blaues Gesicht hat (ich habe mich total erschrocken, als ich sie letzte Woche bei meinen Eltern gesehen habe!!!), weil sie in der Nacht ausgerutscht und gestürzt ist.
Deshalb machte ich ein Video, ging dann zu ihr hin, küsste sie und musste fast weinen, weil mich die Angst überkam, dass ich sie so nie wieder sehen werde, wenn ich aufwache.
Dann wachte ich auf und war fest überzeugt, auf meiner Kamera ein Video von meiner Oma zu finden. Aber ich erinnere mich, wie eine Aufzeichnung in meinem Kopf, an diese wunderschöne Kulisse, wo die Kühe ruhten, sich die japanischen Kirschblüten im leichten Wind wogen, wo die Mücken und kleinen Fliegen in dem goldenen Abendlicht über der hohen Wiese tanzten und wie kleine Elfen aussahen und vor der meine glücklich lachende Oma in ihrem blauen Blümchenkleid gestanden und sich verlegen durch die Haare gefahren hatte.
Liebe Grüße
Palina