Ich habe eine 3-4-jährige Tochter und bin in großflächiger Wohnung im 1. Stock in einem Industriegebäude mit ihr. Unten lebt ein einsamer Mann, der aussieht, wie eine Frau. Später gibt es dort noch zwei fremde Frauen. Der Fußboden ist in den Dielen merkwürdig kaputt, ganze Teile der Dielen fehlen, sodass man nach unten in die Wohnung sehen kann. Ich reiche Kind Blume mit Wurzeln, es soll sie einpflanzen. Es vergräbt die Blume aber samt Blüte, sodass ich dem Kind sage, „Die Blume will das nicht, du sollst die Blüte oben frei lassen." Das Kind macht aber mechanisch weiter und bedeckt die Blüte mit grober Erde. Ich werde wütend, packe das Kind an beiden Schultern und schiebe es mit aller Macht zurück und schreie dabei den Satz: „Es will das nicht!“ Das Kind fühlt sich nun in meinen Händen an wie eine Puppe und ist erstarrt. Für einen Moment habe ich ein schlechtes Gewissen. Plötzlich hangele ich mich (wie Jane bei Tarzan) an einem dünnen Seil durch die weitläufig kaputten Dielen (man kann flächenweise in die untere Wohnung sehen) nach unten. Dort stehen zwei Frauen. Sie sind etwa 30 Jahre alt.
Schnitt – es folgt der zweite Teil:
2. Teil
Mein erster fester langjähriger Lebenspartner ( ich nenne ihn einmal M.) und ich sind auf dem Flohmarkt. M ist juppihaft, gehässig und opportunistisch – einfach ekelhaft. Anfänglich noch im Glauben, er habe noch positive Eigenschaften von früher, warte ich auf seine Befürwortung als ich auf dem im Abbau befindlichen Flohmarkt eine alte Tretnähmaschine sehe. Sie ist sehr schön und verlässlich, das weiß ich. Aber ich habe schon eine Nähmaschine, eine moderne Elektrische. M. Interessiert sich überhaupt nicht für mich und meine Interessen. Schon ist die Nähmaschine (die nur 7 Euro kostete) im Ausverkauf weg. Ich ärgere mich, gebe ihm die Schuld gehe aber trotzdem mit ihm durch die Räumlichkeiten. Wir sind plötzlich in einem Theaterstück. Es ist ein sehr schlechtes, unsouverän gespieltes Possenstück. M. Hat weder Stil noch Ausdrucksmittel. Er ist irgendwie juppiehaft verrückt.
Ich treffe schon wieder U. (einen Jugendbetreuer aus Jugendzeiten, ich traf ihn schon mehrere Male in anderen Träumen). U. Ist alt geworden, aber sieht gepflegt aus, wie ein Senior Syrano de Bergerac, so mit gepflegtem Spitzbärtchen am Kinn. Er ist unsicher. So kenne ich ihn gar nicht. Er will mir nicht sagen, dass er das Stück schlecht fand. Als ich zugebe, das Stück sei grottenmäßig gewesen, stimmt er erleichtert zu. Er geht eine Treppe rauf. Die Treppe ist aus altem Holz, schon leicht morsch. Er sagt, er komme gleich noch mal nach unten, sich zu verabschieden. Ich freue mich darüber, dass er gleich noch mal vorbei kommen will, zweifle aber ein wenig, dass ich ihn nochmal treffe. An der Bar sitzt M. Er ist einfach ekelhaft. Ich sage es ihm nun einfach, frei von der Leber weg. Ich werde sogar laut, aber nicht ausfallend. Er versteht irgendwie nicht. Wie zugeklebte Ohren, voll von Clicheés. Plötzlich befinde ich mich auf der Straße. Eine Frau auf einem Motorrad zupft mich widerlich an den Haaren. Sie zupft mir gehässig einzeln die Haare aus. Sie ist von M. geschickt worden, sie ist seine Neue. Ich bin rasend vor Wut! Ich laufe hinter ihr her, reiße sie vom Motorrad und verprügele sie. Plötzlich ist auch M. Als Beifahrer dabei. Er geht auf mich los. Ich will auch ihn verprügeln, kann ihn aber lediglich festlegen mit einer Juijitsu-Technik. Ich spüre, dass ich ihn nicht mehr lange mit dieser Technik fixieren kann. Ich überlege, ob ich so wütend bin (sein und werden kann) dass ich total austicke. Dann würde ich trotz unterlegener Kraft, gegen M. Siegen können.
Schnitt- es folgt der dritte Teil:
3. Teil
Ich bin an einem Arzt-OP-Tisch, auf dem ein Buffet angeordnet ist. Große Brezeln, Erbsensuppe, Butter in frischen Stücken, frische selbst gemachte Frikadellen.
Es ist eine Art Praktikum. Ich bin mit meinem Chef. Er ist Arzt und zu Besuch in der Praxis der Kollegen, aber gerade nicht im Raum. 3 andere Mediziner stehen um den Tisch herum und bieten mir die leckeren Speisen an. Ich greife zu, obgleich ich es etwas befremdlich finde, hier an so einem OP-Tisch. Als ich mir eine Frikadelle nehmen soll, sage ich: Nein Danke, ich bin Vegetarierin!“. Ich werde gefragt, was ich beruflich mache, sage es und füge hinzu, dass ihr Kollege mein Chef ist. Sie sind geradezu erstaunt und fragen etwas spöttisch: „Ja, ist denn unser Herr sowieso schon Philosoph?“
Dann erwache ich.
Kurz zu mir und den Lebensumständen:
43 J., mit Hund in Dorf lebend, ursprünglich wollte ich schnell wieder vom Land weg, hab mich jetzt aber einigermaßen "aklimatisiert", obgleich ich für das konservative Familien-Dorf-Leben immer noch ein wenig zu "bunt" (im Sinne von unkonventionell) bin

Am Tag vor dem Traum war ein Bekannter zu Besuch, wir waren mit dem Hund spazieren, haben gekocht und uns einen (Science Fiction, in dem die Menschen keine Gefühle haben dürfen°!) Film angesehen + anschliessende Diskussion darüber.
Meine Traumdeutung:
Familie, Partner, Beruf, alle drei Teile sprechen einen nicht zufiedenstellend gelösten Teil meines Lebens dar.
Das Kind im ersten Teil macht mich so wütend, dass ich körperlich werde. Das kenne ich von Momenten, in denen ich in Konflikt mit meiner Vernunft komme. Die Blume könnte eine gerade erwachende junge Pflanze sein, die ich (in mir) gefunden habe und die ein anderer Teil von mir direkt wieder verbuddeln will. Oder so ähnlich.
Der Beziehungspartner, der im zweiten Teil ins Spiel kommt, war eine sehr wichtige (aber auch sehr symbiotische) Beziehung, die mich auch beschnitten hat, in meiner Persönlichkeitsentfaltung. Dennoch habe ich mich lange nach dem Urteil von ihm gerichtet. Ich denke, dass es einen Teil in mir gibt, der das immer noch tut (also nicht nach diesem Ex, sondern nach Urteilen anderer!, also Stellvertretern). Das Interesse an der Tretnähmaschine symbolisiert viell. die Tendenz, bewährte, aber sehr regredierte Verhaltensweisen aus dem "Nähkästchen" holen zu wollen. Der Besitz einer modernen (elektrischen) Nähmaschine wäre dann die Aussage, dass mein Ich eigentlich schon über erwachsenenere Werkzeuge verfügt, die mir wohl gerade aber nciht so verlässlich erscheinen, wie mechanische Werkzeuge. Dass mich M. und seine Juppiehaftigkeit und gehässige Art so wütend macht (und so anekelt - Ekel steht hier glaube ich für den Widerwillen, sich nach etwas zu richten), spiegelt mir wohl, dass ich immer noch in einer gewissen Weise mich von irgendetwas abhängig fühle (mache) ... dass ich den schlechten Teil des Theaterstücks meines Lebens auf ihn (und seine fehlende Ausdruckskraft) schiebe, könnte heißen, dass eine Seite meines Ichs (die abhängige, weiblich? männlich? keine Ahnung) die Verantwortung nicht übernehmen will. Dann wäre der Traum eine Aufforderung, mit der Möglichkeit nach unten zu schauen (erster Teil, 1. Stock, man konnte ja zur Patterre sehen durch die Dielen, also ins "Unbewusste?") sich selbst ganz zu begreifen/ anzunehmen und die Verantwortung für alles zu übernehmen, was in dem eigenen Leben passiert (oder eben auch nicht passiert).
Die letzte Szene (Arzt-Praktikum-in fremder Praxis an OP-Tisch) ist für mich sehr befremdlich. Da ich einen Beruf im Gesundheitsbereich erlernt habe (aber derzeit nicht ausübe), könnte es ein Hinweis auf die Verfremdung meiner ursprünglichen Berufung sein (ein OP-Tisch ist ja zum Operieren da und nicht zum dinnieren!

Was meint ihr?