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Ich sterbe im Traum

BeitragVerfasst: 20.03.2016, 15:50
von Sarah90
Hallo,

ich hatte in der letzten Nacht einen Traum der mich sehr beschaeftigt hat und den ich nicht loswerde.

Ich traeume, dass ich mit meinem Mann, Hand in Hand am Rhein spazieren gehe. Wir reden nicht viel. Dann sehe ich eine Bank und mache den Vorschlag, dass wir uns hinsetzen. Hinter der Bank ist eine Art Deich, sprich es geht ein wenig bergauf, dort befindet sich ein Hochhaus mit einem Zaun.
Wir setzen und also auf die Bank, wo das erste kuriose anfaengt, was ich mir nicht erklaeren kann. Auf der Bank liegt ein Haufen weisses Pulver, es sind Drogen. Ich fasse dieses Pulver an und frage meinen Mann, was das ist. Er antwortet mir daraufhin, ich soll aufstehen und wir gehen.
Er nimmt mich an die Hand und wir gehen los. Ich schaue hoch zu dem Haus und sehe hinter dem Zaun Menschen. Dort sitzt jemand im Gebuesch, um ihn herum stehen ein paar Leute. Im ersten Moment denke ich, es ist eine Frau, aber mein Gefuehl sagt mir, dass ich mich taeusche. Diese Person ist komplett verhuellt in einen schwarzen Ganzkoerperschleier, ich kann nur ihre Augen sehen. Obwohl ein gewisser Abstand da ist, erkenne ich, dass diese Person mich anstarrt. Ich sehe ihre Augen, die mich druchbohren, ich habe Angst, aber ich kann meinen Blick nicht abwenden. Ihre Haende sind damit bescheaftigt, etwas zu verpacken (ich denke, dass es Drogen sind), aber ihr Blick ist auf mich gerichtet. Sie nimmt die anderen Leute, die um sie herum stehen, nicht wahr.
Ich laufe mit meinem Mann weiter, aber mein Blick wendet sich nicht ab von diesen Augen. Die Person bewegt ihren Kopf keinen Zentimeter, nur mit ihren Augen folgt sie mir. Ich spuere die Angst in mir, ich will meinen Blick abwenden, aber es gelingt mir nicht. Ich erkenne an den Augen, dass sich unter dem Schleier keine Frau verbirgt, sondern eine maenliche Person oder etwas nicht menschliches. Auf einmal zieht die Person eine Waffe und zielt auf mich. Dann wache ich auf.
Ich bin schweissgebadet, mein Mann liegt neben mir, ich weine und er versucht mich zu beruhigen, er sagt, ich haette Geraeusche von mir gegeben und mich hin und her gewaelzt.

Ich moechte kurz noch etwas zu meiner Lebenssituation sage, denn ich denke, es hat viel damit zu tun.
Erstmal, ich habe nie etwas mit Drogen zu tun gehabt, rauche auch nicht und trinke keinen Alkohol. Ich lebe seit zwei Jahren in Aegypten, nachdem ich meinen Mann hier im Urlaub kennen gelernt habe. Vor 6 Wochen kam unser Sohn zur Welt.
Leider laeuft es in unserer Ehe seit der Geburt nicht mehr wie vorher, dass endete damit, dass ich vor zwei Tagen erfahren habe, dass er mich betruegen wollte. Mein Mann ist ein sehr guter Mensch, leider hat sich mein Verhalten gegenueber in soweit geandert, dass ich oft gereizt und schlecht gelaunt bin.
Trotzdem haette ich ihm dass nicht zugetraut, es hat mir den Boden unter den Fuessen weggerissen. Wir hatten einen grossen Streit, meine Enttaeuschung ist riesig. Unser Verhaeltnis ist momentan dementsprechend.
Auch habe ich oft Heimweh und bin in diesem Land nie richtig "angekommen". Dass verbinde ich mit dem Spaziergang am Rhein (ich komme urspruenglich aus Duesseldorf).
Nur die Sache mit den Drogen und der Ganzkoerperverschleierung kann ich mir nicht erklaeren. Es kommt mir so vor, als wuerde sich darunter etwas verstecken. Wie gesagt, ich fuehlte, dass sich keine Frau darunter befindet.
Es ist auch eigentlich nichts was mir Angst macht, da ich diesen Anblick gewohnt bin, aber im Traum habe ich so eine schreckliche Angst vor dieser Person.

Ich hoffe ich habe hier einigermassen verstaendlich geschrieben, ich habe so gut es geht versucht, meine Gedanken zu ordnen. Was vielleicht noch zu erwaehnen waere, ich bin nicht glaeubig.

Vielleicht kann mir hier jemand ein paar Denkanstoesse geben.

LG

PS: Ich habe keine deutsche Tastatur, deswegen keine Umlaute. Hoffe das lesen faellt nicht allzu schwer.

Re: Ich sterbe im Traum

BeitragVerfasst: 01.04.2016, 00:49
von plush
Hallo Sarah!

Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine innere Situation berichten, die ihrer symbolischen Sprache wegen aber ausgelegt werden müssen; dies erfordert Deinen Einsatz. In einem ersten Schritt versetze Dich dafür bitte nochmal in das Geschehen Deines Traumes, lasse es auf Dich wirken und formuliere eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt; am besten eine poetische, so wie es die Dichter mit ihren Werken machen ...

Im nächsten Schritt geht es um die
verschiedenen Symbole Deines Traumes.

Zu denen der Dir bekannten Personen erstelle bitte Charakterportraits, die die positiven und negativen Eigenschaften des jeweiligen Menschen so beschreiben, dass sich auch einer, der ihn nicht kennt, eine genauere Vorstellung von ihm machen kann. Wenn Du eine Person nicht kennst, schreibe bitte Deine Vermutungen oder Phantasien, wer sie sein oder was sie wollen könnte. Berichte ebenfalls von Erinnerungen an frühere Erlebnisse, Dir Dir beim Nachsinnen einfallen, sowie von dem, was an dem Tag vor dem Traum passierte. Wie sieht Deine zwischenmenschliche Situation aus? (Bitte: Zwar nichts auslassen [wegzensieren], aber auch nicht so erzählen, dass Wohnadressen usw. zu entnehmen wären, auch wenn Du via PN oder Skype reden willst.)

Für alle anderen Symbole gilt: Bestimme sie durch Markierung und überlege bei jedem für sich, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (entsteht oder hergestellt wird, ggf wächst) und wozu es sich oder seinem Nutzer dient. Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schaue in einem Lexikon nach oder frage andere Leute nach ihren Ansichten.

Ein Beispiel, um Dir die Vorgehensweise zu illustrieren:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Arzt/Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
..........................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.


Wie Du siehst, beim Beschreiben der ursprünglichen 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen" Du Dir ertauchst aus den Inhalten unter der Oberfläche Deines Traumes, desto besser... desto tiefer ergründest Du den Dunklen Kontinent Deiner Seele und förderst dadurch die Informationen ans Licht des Tages, die ich brauche, um mit dem Versuch einer Deutung zu beginnen.
Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Hast Du hierzu Verständnisfragen?
Ansonsten freue ich mich schon sehr auf Deine Vorbereitungen!

Herzlichst, Dein Plus
https://www.academia.edu/20382261/Auf_der_Suche_nach_dem_Sinn_2013_