Traum: Grenze überschreiten bei öffentlicher Toilette

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Traum: Grenze überschreiten bei öffentlicher Toilette

Beitragvon Noppi » 13.03.2016, 16:03

Hallo zusammen,

vielleicht kann mir ja jemand hier ein wenig bei der Deutung meiner Träume helfen. Ich befinde mich aktuell in Psychotherapie in arbeite dort verstärkt auch an meiner Vergangenheit, allerdings ist dort Traumdeutung nicht primär im Fokus. Mich beschäftigt dies allerdings sehr, also versuche ich es mal hier, vielleicht bekomme ich an erste Anhaltspunkte.

Zum "Haupt"traum

Ich befinde mich an einem Urlaubsort, den ich sehr mag und wo ich früher sehr oft Urlaub mit meinen Eltern und Großeltern verbracht habe. Das Wetter ist schön und es ist Sommer. Ich sehe auch das Meer im Hintergrund. Ich fahre mit dem Fahrrad über eine Straße und halte an, da ich auf Toilette muss. Ich stelle mein Fahrrad an der Wand einer öffentlichen Toilette ab und gehe rein. Als ich dann die Tür zu einer Toilettenkabine öffne (Holztür), sitzt dort schon ein Mann, welcher mich auf sehr dominante und aggressive Weise dazu auffordert ihm den Hintern abzuputzen. Ab dann kann ich mich an nichts mehr erinnern.

Diesen Traum träume ich nun seit bestimmt 15 Jahren, vielleicht länger und zwar in sehr unregelmäßigen Abständen, allerdings immer mit fast den exakt gleichen Details (Holztür etc. sieht immer gleich aus, jedes Detail kenne ich). Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, wann ich den Traum zum ersten Mal hatte. Auch kommt der Traum irgendwie immer zwischendurch auf und auch nur in diesem kleinen Ausschnitt.

Zu "Neben"träumen

Ich träume in letzter Zeit auch verstärkt von Situation, in denen ich hilflos bin - beispielsweise bin ich Zeuge eines Flugzeugabsturzes und möchte helfen, kann es aber nicht. Zusätzlich habe ich jetzt schon zwei Mal davon geträumt, dass meine Freundin mir erzählt, dass sich sexuell missbraucht wurde (was aber in der Realität nicht stimmt).

Zur Person

Ich bin 32 Jahre alt, männlich, mein Lebenssituation ist aktuell zwar etwas unsicher, aber insgesamt doch eher als positiv zu beschreiben. Da der Traum auch schon seit Jahren immer wiederkommt und die Umstände sowohl positiv als auch negativ immer wieder abwichen, denke ich, ist die aktuelle Situation nicht von Bedeutung -> außer dass ich mich durch die Psychotherapie mit meiner Vergangenheit beschäftige und deswegen auch dieser Traum wieder mehr in den Fokus kommt.

Um den Fragen schon vorzubeugen: Ich habe bisher nicht die kleinste Erinnerung an irgendwelchen Missbrauch. Allerdings habe ich grundsätzlich auch kaum Erinnerungen an meine Kindheit und auch nur wenige an meine Jugendzeit.

Weitere Angaben zum Traum

Meine Gefühle während des Traums sind schwer zu beschreiben. Ich denke ich fühle mich ohnmächtig, klein und hilflos. Ich denke in der Art "Das darf er nicht verlangen" oder "Das gehört sich nicht", aber ich fühle mich auch nicht in der Lage dazu mich zu wehren. Was ich wirklich aber mache, dass weiß ich wie gesagt ja nicht.

Nach dem Aufwachen bin ich inzwischen eher genervt, weil dieser Traum einfach immer wiederkommt und ich nichts damit anfangen kann. Aber gleichzeitig beunruhigt mich dieser Traum sehr. Ich habe das Gefühl, dass er mir was sagen will und ich fühle mich sehr bedrückt dadurch und belastet.

Insgesamt denke ich, dass ich im Traum noch ein Kind bin und der Mann im Traum kommt mir überdimensional groß vor. Der Mann passt vom optischen her schon sehr gut zu zwei Bekannten meiner Mutter, allerdings vom Verhalten her dann wieder überhaupt nicht. Ich bin ziemlich ratlos ehrlich gesagt und sehe aktuell noch keinen direkten Bezug zu realen Situationen. In der Psychotherapie kam das Thema "Grenzen nicht akzeptieren" auf, sprich dass es darauf deuten könnte, dass jemand meine Grenzen überschreitet.. und auch darum, dass etwas Verbotenes verlangt wird.. ich bin mir selber aber der Deutung noch nicht sicher, ob das wirklich zutreffen könnte.

Seit ich mich mit dem Traum mehr auseinandersetze, triggern mich einige Dinge ein wenig.. beispielsweise sexuelle Handlungen, die in irgendeiner Form mit dem Hintern zu tun habe. Bzw. muss ich immer wieder an den Traum denken und kann diese Gedanken nicht einfach wegschieben.

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Natürlich gibt es noch tausende Sachen, die irgendwie von Bedeutung sein könnten für den Traum, aber vielleicht reicht das auch auch erst einmal für erste Anhaltspunkte. Ich wäre zumindest über jegliche Gedanken dankbar, da ich dann wieder neue Anknüpfpunkte hätte, denen ich nachgehen könnte. Danke schon einmal im Voraus!
Noppi
Träumerle
 
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Registriert: 13.03.2016, 14:59

Re: Traum: Grenze überschreiten bei öffentlicher Toilette

Beitragvon plush » 17.03.2016, 04:07

Hallo Noppi!

Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine innere Situation berichten, die ihrer symbolischen Sprache wegen aber ausgelegt werden müssen; dies erfordert Deinen Einsatz. In einem ersten Schritt versetze Dich dafür bitte nochmal in das Geschehen Deines Traumes, lasse es auf Dich wirken und formuliere eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt; am besten eine poetische, so wie es die Dichter mit ihren Werken machen ... (Solltest Du bereits eine gefunden haben, suche nach einer zweiten, und unterteile vielleicht auch den Traum in Unterkapitel mit jeweiligen Extraüberschriften.)...

Im nächsten Schritt geht es um die
verschiedenen Symbole Deines Traumes.

Zu denen der Dir bekannten Personen erstelle bitte Charakterportraits, die die positiven und negativen Eigenschaften des jeweiligen Menschen so beschreiben, dass sich auch einer, der ihn nicht kennt, eine genauere Vorstellung von ihm machen kann. Wenn Du eine Person nicht kennst, schreibe bitte Deine Vermutungen oder Phantasien, wer sie sein oder was sie wollen könnte. Berichte ebenfalls von Erinnerungen an frühere Erlebnisse, Dir Dir beim Nachsinnen einfallen, sowie von dem, was an dem Tag vor dem Traum passierte. Wie sieht Deine zwischenmenschliche Situation aus? (Bitte: Zwar nichts auslassen [wegzensieren], aber auch nicht so erzählen, dass Wohnadressen usw. zu entnehmen wären, auch wenn Du via PN oder Skype reden willst.)

Für alle anderen Symbole gilt: Bestimme sie durch Markierung und überlege bei jedem für sich, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (wie es entsteht oder hergestellt wird, ggf wächst) und wozu es sich, seinem Hersteller oder Nutzer dient. Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schaue in einem Lexikon nach oder frage andere Leute nach ihren Ansichten.

Ein Beispiel, um Dir die Vorgehensweise zu illustrieren:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Arzt/Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
..........................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.


Wie Du siehst, beim Beschreiben der ursprünglichen 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen" Du Dir ertauchst aus den Inhalten unter der beim Aufwachen in Erinnerung gebliebenen Oberfläche Deines Traumes, desto besser... desto tiefer ergründest Du den "Dark Continent" Deiner Seele und förderst dadurch die Informationen ans Licht des Tages, die ich brauche, um mit dem Versuch einer Deutung zu beginnen.
Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Hast Du hierzu Verständnisfragen?
Ansonsten freue ich mich schon sehr auf Deine Vorbereitungen, viel Erfolg!

Dein Plus

http://traumdeutung-traumanalyse-freud.blogspot.de/
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
https://www.academia.edu/20429164/Psychoanalyse_des_Werkes_Jokastes_Kinder
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