Geträumt: Schrauben im Rücken

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Geträumt: Schrauben im Rücken

Beitragvon Jarrah » 15.01.2016, 02:44

Hallo liebe Community. Ich bin ein Frischling und habe bis jetzt meine Träume einfach Träume sein lassen. Ich habe oft schon irrsinniges Zeug geträum, oft, dass ich in der Gestalt eines riesigen Wolfes (etwa Bärengröße) durch die Gegend ziehe (reale Umgebung) und "bösen" Menschen den Kopf von den Schultern reiße. Sehr eigenartig, ich weiß. Anscheinend habe ich eine Tendenz zu solch krassen Träumen.

Also erstmal zu mir, damit die Rahmenbedingungen geklärt sind:

-Ich bin weiblich, 22 Jahre alt, wohne alleine.
-Bevor ich den Traum hatte, war ich beim Jobcenter und habe mir dort Arbeitsvorschläge abgeholt, nachdem ich 3 Monate (!!!) ein Praktikum gemacht habe, das im Endeffekt für nichts war, da meine Chefin zum Ende hin meinte, ich schaffe den Job (Tierpflegerin) auf dauer gesundheitlich nicht. Ich war 2 Wochen krank, habe mir was weggeholt und hatte Fieber, Husten, dicken Hals und Schädel. Was ich davon halte ist an dieser Stelle irrelevant...
-Meine aktuelle Lebenssituation ist beschissen. Meine Eltern leben getrennt, meine Mutter hatte kürzlich einen Autounfall - zum Glück ist nicht viel passiert. Mein Vater wurde im Dezember von seiner Ehefrau verlassen, die jetzt mit seinem (jetzt) ehemaligen Besten Freund durchbrennt. Ich habe meinen Job verloren und hänge alleine zu Hause rum, schlage mich irgendwie durch, habe Geldprobleme und Stress.

Nun zu meinem Traum: Ich habe mich selbst aus dritter Perspektive gesehen, durch die Augen eines Mannes, der neben dem Geschehen stand, völlig paralysiert, die Augen steif auf den Stuhl gerichtet, auf dem ich saß. Besagter Stuhl war ein alter Holzstuhl, auf dem ich also verkehrt herum saß, die Arme auf der Lehne mit leicht gebäugtem Rücken. Mit diesem Bild begann der Traum, alles war still, der Raum sehr dunkel, man konnte kaum die Wände erkennen und nur eine Lampe hing von der Decke, genau über dem Stuhl, sodass ich mich selbst dort sitzen sehen konnte. Das Gesicht, das ich dort auf dem Stuhl machte war leer. Kaum eine Regung. Dann kam ein Mann mit einem weißen Kittel herein und brachte einen alten metallenen Schubwagen mit sich, auf dem so einiges lag. Skalpell, Schere, Schraubendreher, Schrauben... Dieser Mann stellte sich ohne etwas zu sagen hinter mich (das ich auf dem Stuhl) und sah sich meinen Rücken an. Ich war übrigens nackt, bis auf einen hellen Slip. Ich konnte keine Verletzungen sehen oder sowas, weshalb ich ziemlich beunruhigt war. Durch die Augen des Mannes habe ich also starr zugeschaut. Der Mann im Kittel sagte irgendwas, sehr leise, ich konnte es nicht verstehen und zog sich seine Gummihandschuhe an. Dann blickte mein Ich auf dem Stuhl direkt zu mir herüber, ohne den Kopf wirklich zu drehen und brachte ein minimales Grinsen über die Lippen. Dann lehnte ich meinen Kopf auf meine Arme und wandte den Blick wieder ab und schloss sie schließlich. Der Mann im Kittel nahm dann einen Schraubendreher und eine Schraube und fing an, sie mir in den Rücken zu bohren, ohne Betäubung oder sonstwas. Ich sah, dass er auf die Rippen zielte und schraubte sie bis zum Anschlag hinein. Mein Ich auf dem Stuhl schrie, dennoch konnte ich es nicht hören. Ich fing an zu weinen, saß aber so still wie möglich da. Das ganze wiederholte sich etwa 8-10 Mal, Zum Schluss hin sah ich aus dieser dritten Perspektive mein weinendes anderes, körperliches Ich, gequälter Blick, dennoch sah es so aus als würde dieses Ich es hinnehmen, wissen, dass es nötig ist, aus welchem Grund auch immer. Wieder sah dieses Ich mich ganz genau an, die Augen klein und rot vor Schmerz. Komischerweise sah ich nirgendwo Blut. Als der Mann im Kittel fertig war, legte er sein Werkzeug weg und ließ mein Ich auf dem Stuhl dort sitzen, den Kopf auf die Arme gelehnt, tränenüberströmt, das Haar glatt ins Gesicht fallend, der Blick leer, und ging wieder raus.
Ich hatte das Gefühl, dass der Mann im Kittel mich überhaupt nicht wahr nahm. Nur mein körperliches Ich wusste, dass ich dort bin und alles gesehen habe. Trotzdem verharrte mein Mentales ich in dem Körper des Mannes, dessen Gesicht ich ja selbst nicht sehen konnte. Trotzdem hatte ich das Gefühl, ein Vertrauter, sehr nahe stehender Mensch gewesen zu sein. Ich starrte mein körperliches, geschundene Ich noch ein paar Minuten lang an, wie es regungslos da saß mit all den Schrauben im Rücken, woraufhin ich aus dem Schlaf aufwachte und direkt geschrien habe.

Mein Rücken tat unglaublich weh und mir schossen Tränen in die Augen. Vor Schreck bin ich aus meinem Bett gesprungen und ins Badezimmer gerannt. Warum weiß ich selbst nicht. Ich sah in den Spiegel und hatte das Bedürfnis, meinen Rücken zu sehen. Also zog ich mein Shirt hoch und drehte mich. Dort war aber nichts zu sehen. Erst in diesem Moment realisierte ich, was ich da geträumt hatte.
Mich lässt das ganze nicht los, da ich diese Bilder, mein Gesicht, die Schrauben, alles noch vor Augen habe und mir absolut keinen Reim darauf machen kann. Warum Schrauben? Warum kein Blut? Warum diese Prozedurt über sich ergehen lassen? Ich war im Traum ja noch nichtmal gefesselt, was heißt, dass ich ja wusste, was geschehen würde. Aber der Blick, den ich von mir selbst sah, sagte mir, dass es sein musste.

Schrecklich! Nun habe ich Angst, der Traum könnte wiederkehren oder "fortgesetzt" werden.
Vielleicht hatte jemand da draußen mal so einen ähnlichen Traum. Trotzdem beunruhigt mich das sehr, da ich immer noch ein Ziehen im Rücken spüre.
Das alles verwirrt mich. Klar habe ich gerade viel zu händeln, aber so einen Traum hatte ich noch nie! Mich selbst zu sehen, wie ich gequält werde und das freiwillig hinnehme - wie absurd!

Deshalb möchte ich um eine Deutung bitten.
Ich danke schonmal im Voraus!
Jarrah
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Re: Geträumt: Schrauben im Rücken

Beitragvon kyomotion » 15.01.2016, 09:55

Aloha!

Zunächst ein automatisch generierter allgemeiner Hinweis:
Bevor Sie ihre privaten Geheimnisse und Probleme privat (SKYPE, Email, Telefon etc) mit einer Person teilen, von der Sie weder genau wissen wer sie ist noch welche Absichten sie hegt, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass diese Art von Kontaktanbahnung oft von Personen angewandt wird die keine guten Absichten haben.
Ein guter Weg sich solchen Gefahren zu entziehen liegt darin Personen die versuchen Ihnen eine besondere Vertrauenswürdigkeit zu suggerieren zu meiden und satt dessen ihre Probleme und Geheimnisse mit Ihnen persönlich bekannten Personen oder (sollte Ihnen diese Möglichkeit verwehrt sein) in öffentlichen Foren zu besprechen wobei sie tunlichst darauf achten sollten Ihre eigene Anonymität zu wahren. Auf diese Weise können Sie verhindern erpressbar (durch den Missbrauch des Vertrauens das sie einem eventuellen Betrüger entgegen gebracht haben) zu werden oder auf andere Weise Opfer eines Mißbrauchs zu werden.


Kommen wir zur eigentlichen Deutung :)

Hallo liebe Community. Ich bin ein Frischling und habe bis jetzt meine Träume einfach Träume sein lassen. Ich habe oft schon irrsinniges Zeug geträum, oft, dass ich in der Gestalt eines riesigen Wolfes (etwa Bärengröße) durch die Gegend ziehe (reale Umgebung) und "bösen" Menschen den Kopf von den Schultern reiße. Sehr eigenartig, ich weiß. Anscheinend habe ich eine Tendenz zu solch krassen Träumen.


Nöh. Das hat nix damit zu tun irgendwie besonders "krass" zu sein (sowieso ein dämliches Wort), sondern damit das du sehr viel (unterdrückten) Hass in dir herumschleppst. Du der "einsame Wolf" der Nachts riesengross wird und Rache an den bösen Menschen nimmt die ihn umgeben. Das ist Hass.... und auch ein Nebenschauplatz hier :)

Also erstmal zu mir, damit die Rahmenbedingungen geklärt sind:

-Ich bin weiblich, 22 Jahre alt, wohne alleine.


Darum der Textbaustein am Anfang :)
-Bevor ich den Traum hatte, war ich beim Jobcenter und habe mir dort Arbeitsvorschläge abgeholt,


Das ist deine Ausgangsituation. Im Grunde fühlst du dich kastriert und hilflos. Bist auf die Krumen angewiesen die man dir hinwirft...
nachdem ich 3 Monate (!!!) ein Praktikum gemacht habe, das im Endeffekt für nichts war,


...oder auch nicht.

da meine Chefin zum Ende hin meinte, ich schaffe den Job (Tierpflegerin)


Oft ist es so, dass solche Leute mehr Durchblick haben als man Ihnen zugestehen mag. Ich denke Sie hat bei dir erkannt das deine Motivation vielleicht weniger die Zuneigung zu Tieren ist als vielmehr...


auf dauer gesundheitlich nicht. Ich war 2 Wochen krank, habe mir was weggeholt und hatte Fieber, Husten, dicken Hals und Schädel. Was ich davon halte ist an dieser Stelle irrelevant...


Deine Abneigung...
-Meine aktuelle Lebenssituation ist beschissen.


(allen) Menschen gegenüber.

Meine Eltern leben getrennt, meine Mutter hatte kürzlich einen Autounfall - zum Glück ist nicht viel passiert.


Dann ist sie doch nicht beschissen worden sondern hat Glück gehabt. Ist natürlich immer eine Frage wie man die Dinge sehen will, nicht wahr?

Mein Vater wurde im Dezember von seiner Ehefrau verlassen, die jetzt mit seinem (jetzt) ehemaligen Besten Freund durchbrennt.


Da gibts auch schlimmeres, denn eigentlich ist sein Leben doch rechts viel klarer: Er hat ne Ehefrau verloren die ihn nicht liebte und einen Freund der nie einer war. Ist natürlich erstmal ärgerlich aber weniger wegen der Tatsache als viel mehr dass man sich so lange hat täuschen lassen. Auch hier wieder: Kein "Beschiss" sondern "Klärung".

Ich habe meinen Job verloren und hänge alleine zu Hause rum,

Du hast ein Praktikum beendet.

schlage mich irgendwie durch, habe Geldprobleme und Stress.


Und da sind wir wieder bei dem grossen einsamen Wolf der am liebsten vor Stress allen Leuten die Köpfe abbeissen würde. Der Kreis schliesst sich.

Nun zu meinem Traum:


Na, schaun wir mal :)

Ich habe mich selbst aus dritter Perspektive gesehen, durch die Augen eines Mannes, der neben dem Geschehen stand, völlig paralysiert, die Augen steif auf den Stuhl gerichtet, auf dem ich saß.



Da siehste mal wie sehr du "neben dir" stehst. Bei all deinem Prass auf die Leute um dich herum hast du völlig verdrängt das auch du *genau so ein Leut* selber bist. Eigentlich. Denn praktisch biste nur noch ein Rationeller Rest einer Person der all seine Emotionen (wohl wegen des Hasses den du so fürchtest) von sich abgespalten hat.
Besagter Stuhl war ein alter Holzstuhl, auf dem ich also verkehrt herum saß, die Arme auf der Lehne mit leicht gebäugtem Rücken.


In deinem Traum hast du hier wohl die Weitsicht dich selbst auf möglichst unauffällige Weise zu beobachten. Du agierst gewissermassen (als Beobachter) "Hinter deinem Rücken"

Mit diesem Bild begann der Traum, alles war still, der Raum sehr dunkel,


Ach ja. Ist ja auch irgendwie alles total beschissen. Licht am Ende des Tunnels? Fehlanzeige.

man konnte kaum die Wände erkennen und nur eine Lampe hing von der Decke, genau über dem Stuhl, sodass ich mich selbst dort sitzen sehen konnte. Das Gesicht, das ich dort auf dem Stuhl machte war leer.


Wie eine leere Hülse halt. Und das bist du ja auch wirklich, so lange du so drauf bleibst wie du bist:

Kaum eine Regung. Dann kam ein Mann mit einem weißen Kittel herein und brachte einen alten metallenen Schubwagen mit sich, auf dem so einiges lag. Skalpell, Schere, Schraubendreher, Schrauben...


So gehst du mit dir selber um:
Metall = Kälte (Emotional)
Skalpell, Schere = Schneiden/ Dinge von einander Trennen und verletzen.
Schraubendreher = Und dich selbst (tusch)
Schrauben = Fi##en


Dieser Mann stellte sich ohne etwas zu sagen hinter mich (das ich auf dem Stuhl) und sah sich meinen Rücken an. Ich war übrigens nackt, bis auf einen hellen Slip. Ich konnte keine Verletzungen sehen oder sowas, weshalb ich ziemlich beunruhigt war. Durch die Augen des Mannes habe ich also starr zugeschaut. Der Mann im Kittel sagte irgendwas, sehr leise, ich konnte es nicht verstehen und zog sich seine Gummihandschuhe an. Dann blickte mein Ich auf dem Stuhl direkt zu mir herüber, ohne den Kopf wirklich zu drehen und brachte ein minimales Grinsen über die Lippen.


Das Grinsen der Selbstverachtung. "Schau nur, ich/du sind es nicht wert besser behandelt zu werden".

Dann lehnte ich meinen Kopf auf meine Arme und wandte den Blick wieder ab und schloss sie schließlich. Der Mann im Kittel nahm dann einen Schraubendreher und eine Schraube und fing an, sie mir in den Rücken zu bohren, ohne Betäubung oder sonstwas. Ich sah, dass er auf die Rippen zielte und schraubte sie bis zum Anschlag hinein. Mein Ich auf dem Stuhl schrie, dennoch konnte ich es nicht hören. Ich fing an zu weinen, saß aber so still wie möglich da.


Du merkst halt im Wachen Zustand nicht mehr was da in deinem inneren geschieht. Du merkst nicht, dass die Köpfe die du im Traum ausreist die deines eigenen Ichs sind.
Das ganze wiederholte sich etwa 8-10 Mal, Zum Schluss hin sah ich aus dieser dritten Perspektive mein weinendes anderes, körperliches Ich,


Das ist wohl der Fokus deiner Selbstablehnung: Dein Körper. Fühlst du dich übergewichtig oder sonst wie nicht attraktiv genug, warum auch immer?

gequälter Blick, dennoch sah es so aus als würde dieses Ich es hinnehmen, wissen, dass es nötig ist, aus welchem Grund auch immer.


"Nötig" ist das was es deine aktuelle Überlebensstrategie ist.

Wieder sah dieses Ich mich ganz genau an, die Augen klein und rot vor Schmerz. Komischerweise sah ich nirgendwo Blut. Als der Mann im Kittel fertig war, legte er sein Werkzeug weg und ließ mein Ich auf dem Stuhl dort sitzen, den Kopf auf die Arme gelehnt, tränenüberströmt, das Haar glatt ins Gesicht fallend, der Blick leer, und ging wieder raus.


Das war halt eine Vorführung wie im Hörsaal einer Unviserität. Der Titel ver Vorlesung war: "Mein Umgang mit mir Selbst."
Ich hatte das Gefühl, dass der Mann im Kittel mich überhaupt nicht wahr nahm. Nur mein körperliches Ich wusste, dass ich dort bin und alles gesehen habe. Trotzdem verharrte mein Mentales ich in dem Körper des Mannes, dessen Gesicht ich ja selbst nicht sehen konnte. Trotzdem hatte ich das Gefühl, ein Vertrauter, sehr nahe stehender Mensch gewesen zu sein. Ich starrte mein körperliches, geschundene Ich noch ein paar Minuten lang an, wie es regungslos da saß mit all den Schrauben im Rücken, woraufhin ich aus dem Schlaf aufwachte und direkt geschrien habe.


Du bist ja auch sowohl Gefolterter als auch Folterknecht, ne?

Mein Rücken tat unglaublich weh und mir schossen Tränen in die Augen. Vor Schreck bin ich aus meinem Bett gesprungen und ins Badezimmer gerannt. Warum weiß ich selbst nicht. Ich sah in den Spiegel und hatte das Bedürfnis, meinen Rücken zu sehen. Also zog ich mein Shirt hoch und drehte mich. Dort war aber nichts zu sehen. Erst in diesem Moment realisierte ich, was ich da geträumt hatte.


Da hat sich ja doch einiges aufgestaut in dir. Und wie es aussieht bist du im, was deine eigenen Belange angeht, Wegschauen wirklich grosse Klasse!

Mich lässt das ganze nicht los, da ich diese Bilder, mein Gesicht, die Schrauben, alles noch vor Augen habe und mir absolut keinen Reim darauf machen kann. Warum Schrauben?


Englisch: "To screw" kannst ja mal selber nachschlagen. Aber da dein Traum diese blumige Bildsprache vorliegt denke ich mir das ichs durchaus nochmal so klar schreiben kann: In diesem Traum wirst du (im metaphorischen Sinne) gefi##t. Von dir selbst.

Warum kein Blut?


Weils eine seelische Misshandlung ist. Bist also keiner dir sich selber ritzt oder so (obwohl ich mir da jetzt garnicht mehr so sicher bin)

Warum diese Prozedurt über sich ergehen lassen?


Weil du es dir selber antust. Es ist deine tägliche Routine. Jedesmal wenn du sagst "Mir gehts beschissen!" drehste dir sone Schraube rein.
Ich war im Traum ja noch nichtmal gefesselt, was heißt, dass ich ja wusste, was geschehen würde. Aber der Blick, den ich von mir selbst sah, sagte mir, dass es sein musste.


Und du tust es dir freiweillig an. Bizarr nicht wahr?
Schrecklich! Nun habe ich Angst, der Traum könnte wiederkehren oder "fortgesetzt" werden.


Das tut er auch. Jeden verdammten Tag geht er weiter. Dieses scheiss beschissene Leben.

Vielleicht hatte jemand da draußen mal so einen ähnlichen Traum. Trotzdem beunruhigt mich das sehr, da ich immer noch ein Ziehen im Rücken spüre.
Das alles verwirrt mich. Klar habe ich gerade viel zu händeln, aber so einen Traum hatte ich noch nie! Mich selbst zu sehen, wie ich gequält werde und das freiwillig hinnehme - wie absurd!


Neh es ist nicht absurd. Es ist menschlich.
Es wäre (für dich) halt interessant woher dieser Impuls kommt dich selbst so zu verachten das du dir solche Dinge selber antust. Warum genau ist dein Leben denn so beschissen?
-Job verloren okay. nervig aber nicht tötlich.
-Praktikum geht nicht so aus wie dus dir gewünscht hast. Möglicherweise ist Tierpfleger nunmal auch nicht dein Ding.
-Mutter übersteht Unfall ohne grosse Blessuren? Es gibt viele Leute die wünschten sich das für ihre eigenen Angehörige die sie bei Unfällen verloren haben
-Dein Vater entlässt zwei Betrüger aus seinem Leben. Kein Verlust.

Deshalb möchte ich um eine Deutung bitten.
Ich danke schonmal im Voraus!


Deutung: Du hast ein *erhebliches* Selbstgwertproblem. Du hast ein Problem mit deiner Äusseren Erscheinung. Für die Menschen in deiner Umgebung hast du selten mehr als Hass übrig. Ich mein du bist 22? Warum ist das so? Misantropie macht krank, wie du nun schon in deinem Praktikum gemerkt hast. Soll das immer so weitergehen? Wenn ja bist du bereits erfolgreich dabei diesen wohl nicht-so-wünscheswerten Lebensweg in dir festzuschrauben.

MfG
kyo
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Re: Geträumt: Schrauben im Rücken

Beitragvon plush » 15.01.2016, 13:38

Hallo Jarrah !

Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine innere Situation berichten, die ihrer symbolischen Sprache wegen aber ausgelegt werden müssen; dies erfordert Deinen Einsatz. In einem ersten Schritt versetze Dich dafür bitte nochmals hinein in das Geschehen Deines Traumes, lasse es auf Dich wirken und formuliere eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt; am besten eine poetische, so wie es die Dichter mit ihren Werken machen ...

Im nächsten Schritt geht es um die
verschiedenen Symbole Deines Traumes.

Zu denen der Dir bekannten Personen erstelle bitte Charakterportraits, die die positiven und negativen Eigenschaften des jeweiligen Menschen so beschreiben, dass sich auch einer, der ihn nicht kennt, eine genauere Vorstellung von ihm machen kann. Wenn Du eine Person nicht kennst, schreibe bitte Deine Vermutungen oder Phantasien, wer sie sein oder was sie wollen könnte. Berichte ebenfalls von Erinnerungen an frühere Erlebnisse, Dir Dir beim Nachsinnen einfallen, sowie von dem, was an dem Tag vor dem Traum passierte. Wie sieht Deine zwischenmenschliche Situation aus? (Bitte: Zwar nichts auslassen [wegzensieren], aber auch nicht so erzählen, dass Nachnamen, Wohnadressen usw. zu entnehmen wären, auch wenn Du Dich via PN oder Skype melden möchtest.)

Für alle anderen Symbole gilt: Bestimme sie durch Markierung und überlege bei jedem gesondert für sich, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (wie es entsteht oder hergestellt wird, ggf auch wächst) und wozu es sich selbst, seinem Hersteller oder Nutzer dient. Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schaue in einem Lexikon nach oder frage andere Leute nach ihren Ansichten.


Ein Beispiel, um Dir die Vorgehensweise zu illustrieren:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Arzt/Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
..........................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.


Wie Du siehst, beim Beschreiben der ursprünglichen 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen" Du Dir ertauchst aus den Inhalten unter der beim Aufwachen in Erinnerung gebliebenen Oberfläche Deines Traumes, desto besser... desto tiefer ergründest Du den "Dark Continent" Deiner Seele und förderst dadurch die Informationen ans Licht des Tages, die ich brauche, um mit dem Versuch einer Deutung zu beginnen.
Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Hast Du hierzu Verständnisfragen?
Ansonsten freue ich mich schon sehr auf Deine Vorbereitungen, viel Erfolg!

Dein Plus



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Re: Geträumt: Schrauben im Rücken

Beitragvon Trigital » 15.01.2016, 18:31

Hallo Jarrah,

sehr seltsame Sache, sich selbst aus den Augen eines anderen Menschen zu sehen. Mir erscheint es aber als eine Art Schutzmechanismus deiner Seele. Die Behandlung wäre wohl zu brutal für deine Seele gewesen, daß es sich solange einen anderen Platz in einer anderen Seele gesucht hat. Aber nicht, daß ich glaube, daß das wirklich geht. Ich weiß es nicht. Aber zu mindest im Traum scheint soetwas möglich zu sein.
Der Mann mit dem Waagen ist wohl der Arzt gewesen. Sie machen eigentlich etwas Gutes, weshalb du wohl alles erduldet hast. Weil es, wie du sagtest, sein musste. Oder aber, wie ich glaube, nicht einfach nur sein mußte, sondern hilfreich, "heilend" war. Weil das ist, was ein Arzt tut.
Die Schrauben könnten aus meiner Sicht zur mechanischen Stabilität dienen. Also etwas, was du bestimmt in der jetzigen Phase gut brauchen kannst. Wenn sonst alles drunter und drüber geht. Es scheint dabei aber wichtig zu sein, daß du keine gefühlsvolle Unterstützung zu brauchen scheinst, wie von deiner Mutter, Vater oder Freundin, sondern mehr eine sachliche Stabilisierung. Vielleicht sollte es nutzen, daß du dir ganz ruhig immer mal wieder vor Augen führst, wie deine Situation gerade aussieht, was dich mehr stressen müßte und was mehr stresst, als du dachtest oder so ähnlich. Aber das solltest du alleine hin bekommen.
Deshalb wohl auch kein Blut und schmerzen. Weil das Ziel keine Belebung sein sollte, sondern mehr eine "Versteifung", Bestimmung, Stabilisierung.
So kannst du deine Erfahrung durch dein Praktikum nutzen, um zu üben deine innere Ruhe zu finden. Geh in deinen Gedanken nochmals durch, wie es gelaufen ist und was passiert ist ohne dich aufzuregen. Sondern mehr darauf schaust, sachlich, welche Konsequenz es für dich hat für dein weiteres Leben. Ich meine die damalige Chefin ist bestimmt interessiert daran gute Arbeitskräfte zu bekommen. Ist sie ungeeignet als Chefin? Kannst du das objektiv betrachten und die wirkliche Wahrheit herausfinden? Oder hat sie selbst psychische Probleme und deshalb wollte sie dich nicht mehr haben? Es gibt unzählige Möglichkeiten, weshalb deine Chefin sich gegen dich entschieden hat. Die Frage ist, kannst du den echten Grund herausfinden?
vielleicht nicht. Aber daraum geht es auch nicht. Es geht eben mehr um eine Stabilisierung. Und solange du deine Chefin noch hasst für ihr Urteil, solange hast du die Wahrheit über deine Situation nicht herausgefunden. Am Ende kannst du es dann akzeptieren.
lg
Zu Wissen ist ein Moment.
Unwissenheit der Zustand vom restlichen Teil des Lebens.
Das Schöne daran gut geschlafen zu haben ist, daß der Tag gut war, bevor er angefangen hat.
Trigital
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Re: Geträumt: Schrauben im Rücken

Beitragvon Dichterseele » 16.01.2016, 02:02

Mir fällt bei dem Traum eines auf:
Dich schmerzt Dein Rücken, ein Arzt schraubt dort herum und dann tut es noch weher.

Meine Interpretation:
Du hast Deine berufliche Position (Stuhl) verkehrt eingenommen, klammerst Dich dabei an der Lehne fest (willst nicht loslassen).
Du fühlst Dich bedrückt, Dein Rückgrat ist labil.
Jemand, der Dir helfen sollte (Chef oder Jobvermittler) dreht an der Schraube - verlangt viel von Dir - und lässt Dich dann mit Schmerzen im Stich.

Mein Tipp:
Das Heulen über Dein Ungemach wird Dir nicht weiterhelfen.
Zeige anderen nicht Deine Schwachstelle (im Traum bist Du fast nackt), sondern steh auf, zeige Rückgrat und such Dir eine Position, die Du richtig herum ausfüllen kannst.
Und was Deine Eltern angeht:
Nimm Dir deren Schicksalsschläge nicht so sehr zu Herzen, Du brauchst Deine Kraft, um selber zurande zu kommen!
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