Immer wieder mein früheres Zimmer

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Moderator: Mirakulix

Immer wieder mein früheres Zimmer

Beitragvon Julie Coon » 20.12.2015, 16:34

Ihr Lieben, ich hoffe ihr könnt mir mit einem immer wiederkehrenden "Symbol" helfen, ich konnte nichts passendes dazu finden. Ich beschreibe mal drei Träume der letzten Wochen:

1. (schon länger her)
Ich bin in meinem Elternhaus in meinem Zimmer (Anmerkung: alles existiert noch heute so, ich schlafe dort auch wenn ich zu Besuch bin. Eingerichtet ist es wie zu meiner Teenagerzeit) mit meinem Noch-Ehemann. Wir stehen vor der Tür. Ich frage ihn, ob er Lust hat sich mit mir einen Film im Kino anzusehen. Er rang mit sich und lehnte ab. Seine neue hatte Karten für ein Rockkonzert auf das er mit gehen müsse. Traurig sagte ich, dass er ihn diese Musik doch sonst nie interessierte und gar nicht sein Geschmack ist.
Dann sagte er plötzlich, dass er sie (seine neue) nicht lieb hat. Ich sagte ihm dann, dass er dann doch aufhören soll, mit ihr zu spielen. Dann meinte er, dass sie ja auch mit ihm spielt. Dann bin ich aus dem Zimmer gegangen.

2. Traum (vorgestern)
Wieder mein Elternhaus. Erst sind wir im Garten. Mein Noch-Ehemann ist auch da. Ich denke immer, er muss doch zu mir kommen. Aber ich spüre die Distanz. Die ihm aber nicht so leicht zu fallen scheint. Szenenwechsel. Wir liegen in meinem Bett in meinem früheren Zimmer. Ich umarme ihn mit dem linken Arm, streichle ihm dem Kopf und küsse ihn auf seine geschlossenen Lippen. Ich habe Angst vor Abweisung, weil ich weiß er hat seine neue Partnerin. Aber er lässt es geschehen, auch wenn er mich nicht aktiv zurückküsst. Ich habe es genossen und es war mir ein Bedürfnis. Ich sagte ihm "ich liebe deine Lippen". Und er erwiderte plötzlich "ich deine auch".
Dann standen wir auf und auf einmal kam meine Mutter. Mein Mann war plötzlich ohne Unterhose und er verdeckte schnell seine Genitalien mit der Hand. Dann gingen wir raus um uns beide unsere Unterhosen anzuziehen. (Keine Ahnung warum die plötzlich weg waren - im Bett lagen wir angezogen)

3. Traum (letzte Nacht)
Ich stehe auf einem Hügel vor meinem Elternhaus. Es ist herrliches Wetter an einem späten Nachmittag. Ich kann von außen in mein Zimmer schauen (die Tür war offen, ich schaute nicht direkt in das Zimmer sondern von der anderen Seite, über den Flur durch die offene Tür). Eine alte Freundin von früher (mochte sie nie wirklich) saß auf meinem Stuhl am Schreibtisch (Einrichtung aus meiner pre-Teenagerphase) und sollte etwas machen. Ich telefonierte mit ihr während ich sie von draußen sehen konnte. Plötzlich war der Stuhl leer und durch die leicht spiegelnden Lichtverhältnisse konnte ich sie nicht mehr sehen oder ausmachen, wo sie ist. Nur den leeren Stuhl.

Hat jemand eine Idee? Dank schon mal :)
Julie Coon
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Re: Immer wieder mein früheres Zimmer

Beitragvon plush » 20.12.2015, 17:10

Hallo Julie Coon!

Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine innere Situation berichten, die ihrer symbolischen Sprache wegen aber ausgelegt werden müssen; dies erfordert vorab Deinen Einsatz. In einem ersten Schritt versetze Dich dafür bitte nochmals erneut hinein in das Geschehen Deines Traumes, lasse es auf Dich wirken und formuliere eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt - am besten eine poetische, so wie es die Dichter machen mit ihren Werken... (Solltest Du bereits eine gefunden haben, suche nach einer zweiten, und unterteile vielleicht auch den Traum in Unterkapitel mit jeweiligen Extraüberschriften.)...

Im nächsten Schritt geht es um die
verschiedenen Symbole Deines Traumes.

Zu denen der Dir bekannten Personen fertige bitte Charakterportraits an, die die positiven und negativen Eigenschaften des jeweiligen Menschen so beschreiben, dass sich auch einer, der ihn nicht kennt, eine genauere Vorstellung von ihm machen kann. Wenn Du eine Person nicht kennst, stelle Vermutungen oder Phantasien an, wer sie sein oder was sie wollen könnte. Berichte ebenfalls von Erinnerungen an frühere Erlebnisse/ Ereignisse, Dir Dir beim Nachsinnen einfallen, sowie von dem, was an dem Tag vor dem Traum passierte. Wie sieht Deine zwischenmenschliche Situation aus? (Intime Details sende per pn, also nicht wegzensiert lassen.)

Für alle anderen Symbole gilt: Bestimme sie durch Markierung und überlege bei jedem gesondert für sich, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (wie es hergesstellt, gemacht wird, ggf auch: wächst) und wozu es sich selbst, seinem Hersteller oder seinem Nutzer dient. Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schaue in einem Lexikon nach oder frage andere Leute nach ihren Ansichten. Den Prozess der Verarbeitung Deiner Situation (Selbstheilungskraft Deiner Seele) förderst Du nur, indem Du mit Dir selbst darum ringst, die für Dich plausiblen Beschreibungen aller Symbole zu entdecken. Deine Gefühle ignoriere während dessen genau so wenig, wie die Formen und das Funktionieren der Teile, aus denen etwa die "Blumen" bestehen.

Ein etwas ausführlicheres Beispiel,
um Dir zu veranschaulichen, wie ich es meine:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Arzt/Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
..........................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.


Wie Du siehst, beim Beschreiben der ursprünglichen 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen" Du Dir ertauchst aus den Inhalten unter der bewusst erinnerten Oberfläche Deines Traumes, desto besser. Desto tiefer ergründest Du den "Dark Continent" Deiner Seele und förderst dadurch die Informationen ans Licht des Tages, die ich brauche, um mit dem Versuch einer Deutung zu beginnen.
Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Hast Du hierzu Verständnisfragen?
Ansonsten freue ich mich schon sehr auf Deine Vorbereitungen, viel Erfolg!

Dein Plus

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