Zu Tot um tot zu bleiben

Der Traum ist von vor ein paar Tagen, und hat mich im Traum einfach nur deprimiert. Ich bin aufgewacht, und wusste einfach schon, das ich tot war, ich konnte mich voll und ganz an alles erinnern, ich war vor vielleicht ein paar Monaten, ich habe keine Ahnung wie das so schwer gehen konnte, in einen modrigen alten Keller unterhalb eines größeren Hauses geworfen worden, einer Villa, Burg oder einem Schloss, um dort zu verrotten, was ich scheinbar gemeinsam mit einem Grüppchen anderer getan hatte, ich weiß nicht mehr genau, weshalb wir sterben sollten, aber irgendeine Frau war daran schuld, eine Gräfin, mit der ich irgendwie verwand war und die uns aus dem Weg haben wollte. Aber ich war nach den paar Monaten einfach zu tot, um tot zu bleiben, und wachte auf, und war dabei auch nicht die einzige. Ich war ein gammliges, grünlich und bräunlich verfärbtes Skelett, mit ein paar Haut und Fleischfetzen, und es stank fürchterlich. Ich habe keine Ahnung, wie ich reden, sprechen, hören und sehen konnte, aber ich tat es einfach ohne groß darüber nach zu denken. Ich weckte mit den anderen aus meiner Gruppe, (allesamt tot, skelettiert und mit höchstens ei paar Fleischfetzen, Niemand hatte noch ein Gesicht, weswegen wir fast alle gleich aussahen, bis auf Größe usw.) die die noch schliefen, oder wie auch immer man das nennen soll. Wir waren keine Zombies, wir waren einfach tot. Zombies haben noch Fleisch, ein Paar Organe und ein Gesicht. Wir nicht. Wir kletterten an der Treppe hinauf, die herauf zu einer großen alten Holztür mit Metallbeschlägen führte, und begannen zu klopfen. Nach einer kurzen Weile öffnete unsere Mörderin, und ärgerte sich sehr über die Tatsache, das wir nicht einfach tot geblieben waren, und machte dem auch sehr laut Luft. Anschließend knallte sie die Tür wieder zu, und wir begannen wieder zu klopfen. Irgendwann ging die Tür dann auch irgendwie auf, daran erinnere ich mich nicht mehr so genau, oder wir haben sie eingeschlagen, oder soetwas, und sind abgehauen. Draußen standen hier und da, in der Natur und zwischen Gebäuden verteilt Müllhalden und große Müllcontainer, und wir beschlossen, andere unserer Art zu suchen, und begannen bei dem Müll. Zwischen einem Haufen Asche in einem der Container fanden wir einen hübschen, reinweiß skelettierten Hund, der uns freudig folgte, und den wir alle sofort ins nicht vorhandene Herz schlossen, später noch ein Pferd, ebenfalls hübsch weiß und sauber, auf dem wir abwechselnd ritten, und zwischendurch auch noch ein lebendiges Mädchen in einem anderen Müllcontainer, sie lag in Ohnmacht, vermutlich war sie einfach noch nicht gestorben, weshalb wir sie aus dem Container trugen und in Ruhe ließen, was sollte man als Skelett den sonst großartig tun, hätten wir Nahrung gehabt, währen wir selbst ja nie gestorben. Wir übernachteten eine weile auf einem kleinen verlassenen und steinalten Bauernhof, was man wie man sich denken kann den anderen Dorfbewohnern nicht sonderlich passte, und ich begann einen Briefwechsel mit meiner ebenfalls Toten Mutter. Es war nicht meine reelle Mutter, und sie war mit einem Toten Mönch unterwegs, wir alle wunderten uns sehr über ihren Zustand als wir sie in einem größeren, älteren und verlasseneren Bauernhof auf dem sie "lebte" besuchen kamen. Sie hatte noch ein bisschen stellenweise vertrocknetes Fleisch, ein Gesicht, Haare und sah alles in allem recht passabel aus, für eine Tote. Der Mönch war fast noch besser dran, und sah bis auf den Geruch sogar noch komplett aus, er war pummelig, und sein Gesicht hatte noch nicht einmal stellenweise Löcher. Wir blieben ein paar Tage dort und machten viel Blödsinn, denn was kann einem Häufchen gelangweilter Toter denn schon passieren, nach einigen versuchen wussten wir, das wir nicht auseinander vielen, wenn wir uns gegenseitig vom Dach schubsten, bis auf einen, der immer wieder seinen Kopf, oder ein paar andere Knochen verlor, das wir bei geringen Temperaturen nicht verbrannten, und das es im Grunde richtig lustig war, gemeinsam tot zu sein, bis auf den Geruch, der uns ziemlich deprimierte, und den wir nicht los wurden. Nach einer Weile entdeckten uns auch hier die Dorfbewohner und vertrieben uns, verkleidet als mittelalterliche Meute mit Fackeln und Heugabeln von dem Hof, während wir als lachender, ziemlich toter Haufen Skelette durch die Gegend liefen, teilweise auch im wahrsten Sinne des Wortes Kopflos, und unseren Spaß dabei hatten, denn uns konnte ja nichts passieren. Irgendwann, nachdem wir wieder zur Ruhe gekommen und genug Blödsinn gemacht hatten kamen wir wieder halbwegs zur ruhe und zogen "gesittet" weiter, ab und an, ließ Jemand seinen Kopf fallen, der dann unter Hirnlosem Gekicher hin und her gekickt wurde, bis derjenige ihn wieder zurück verlangte. Aber was sollten wir denn machen, wir hatten einfach keine Gehirne.
Hat Jemand eine Deutung für mich?

Hat Jemand eine Deutung für mich?
